„Die Zeit heilt alle Wunden“, mit diesen Worten rief einst der französische Philosoph Voltaire sein vielleicht berühmtestes Zitat ins Leben, das von Generation zu Generation so gerne weitergegeben wird – als Trost in schweren Stunden, wenn das Leben einem mehr Zitronen gibt, als man zu Limonade verarbeiten kann.
Aber stimmt seine Aussage tatsächlich? Kann die Zeit wirklich alle Wunden heilen? Oder wenigstens die eine oder andere? Denn spätestens mit dem Mutterwerden kann man die Worte Voltaires nicht mehr einfach so hinnehmen, ohne sie zu hinterfragen; das habe ich bereits kurz nach der Geburt meines Ältesten gemerkt.
Schlagwort: Tabu-Gefühle
Die Mutterrolle bereuen, Eifersucht aufs eigene Kind hegen, sich für das Ungeborene im Bauch das andere Geschlecht wünschen,… Es gibt viele Gefühle, die wir uns nicht zugestehen wollen, weil sie in unserer Gesellschaft als „falsch“ oder „moralisch bedenklich“ gelten. Um diese Tabu-Gefühle und meinen Umgang damit geht es in den unten stehenden Beiträgen.
Wie fühlt sich Muttersein mit traumatischer Vergangenheit an?
Stell dir vor, du hast dich bei der Feuerwehr gemeldet. Du hast gedacht, es wäre ein erfüllender Job, weil du dich dazu berufen fühlst und obendrein noch etwas Sinngebendes tust. Und alle Feuerwehrmänner und -frauen die du kennst, schwärmen von ihrer Tätigkeit; denn obwohl es ein kräftezehrender Job ist, kriegt man am Ende so viel zurück: Allen voran die Dankbarkeit und Wertschätzung dafür, dass man mit Einsatz seines ganzen Lebens diese Arbeit verrichtet, lässt einen so manchen Stress vergessen.
Mütterlich sein, indem wir uns und unseren Kindern die Grenzen unseres Mutterseins aufzeigen
Gestern war ich zum ersten Mal richtig authentisch.
Meinem Sohn gegenüber.
Und mir selbst gegenüber.
Und ich meine richtig authentisch. Dass es wehtut. Und es hat ganze neun Jahre gedauert, bis ich mich zu diesem Schritt durchringen konnte.
Was bedeutet es eigentlich, mütterlich zu sein?
„Christine, was verstehst du eigentlich unter Mütterlichkeit? Was genau heißt für dich mütterlich sein?“ Es war eine Blogleserin, die mir diese Frage vor ein paar Wochen stellte und ich merkte, wie diese Frage widersprüchliche Gefühle in mir auslöste.
Wenn Mama Angst vor Nähe hat
„Wenn ich erstmal Kinder habe, werde ich ihnen viel zugewandter sein, als meine Eltern es jemals mir gegenüber waren.“ Noch kinderlos und in der Gewissheit, einmal eine liebevolle Mutter zu sein, die ihren Kindern stets mit offenen Armen und einem Lächeln auf den Lippen begegnen würde, wurde dieses selbstgefasste Ziel zu meiner inneren Überzeugung.
Ich war mir sicher: In mir steckte viel Liebe und die würde ich natürlich meinen Kindern schenken, zu jeder Tages- und Nachtzeit.