Die Idee für dieses Time-Out wuchs in mir heran, als meine Gedanken mal wieder Karussell fuhren. Wild und chaotisch, so nahm ich sie wahr. Vor allem geprägt von negativen Glaubenssätzen („Es wird ja eh nie besser“), durchtränkt von irrationalen Vorhaben („Morgen google ich ernsthaft nach einem Internat für die Jungs oder alternativ nach einer Zwei-Zimmer-Wohnung für mich“). Meinem Körper ging es nicht besser. Der Puls oben, der Zeiger meines imaginären Stressbarometers weit am Anschlag, es fühlte sich an wie kurz vorm Burnout.
Gesellschaft
Werte und Normen unserer Gesellschaft. Was läuft gut, was ist noch zu verbessern im deutschen System? Hier findest du Beiträge mit meiner persönlichen Meinung zu Themen wie Erziehung, Schulsysteme oder Gleichstellung der Geschlechter.
Wie fühlt sich Muttersein mit traumatischer Vergangenheit an?
Stell dir vor, du hast dich bei der Feuerwehr gemeldet. Du hast gedacht, es wäre ein erfüllender Job, weil du dich dazu berufen fühlst und obendrein noch etwas Sinngebendes tust. Und alle Feuerwehrmänner und -frauen die du kennst, schwärmen von ihrer Tätigkeit; denn obwohl es ein kräftezehrender Job ist, kriegt man am Ende so viel zurück: Allen voran die Dankbarkeit und Wertschätzung dafür, dass man mit Einsatz seines ganzen Lebens diese Arbeit verrichtet, lässt einen so manchen Stress vergessen.
Erschöpft vom Muttersein und Angst vor traumatischen Auswirkungen: Was wir trotz unserer eigenen Defizite heilsames für unsere Kinder tun können
„Mama, ich habe das Gefühl, dass du mich nicht liebhast. Immer schimpfst und meckerst du nur rum! Ich weiß, du sagst, dass du mich liebst, aber es fühlt sich nicht so an.“
Da war er, der gefürchtete Satz, bei dem ich quasi schon seit neun Jahren bangend darauf warte, dass er irgendwann mal ausgesprochen würde. Und ich wusste, dass er Recht hatte. Mein Ältester besitzt das Talent, die Dinge on Point auf den Tisch zu bringen, Gefühle und Stimmungen exakt erfassen und benennen zu können. Damals, vor neun Jahren, als er ein Baby war, konnte ich keine Liebe für ihn aufbringen. Mit Hilfe von Zeit, Therapien meinerseits und dem Wunsch, die Kluft zwischen uns zu überbrücken, gelang es mir nach und nach, die mütterliche Liebe für ihn wieder empfinden zu können.
Ein zartes Band, nicht stark genug, um Geschehenes ungeschehen zu machen, geschweige denn, um meinem Sohn das Urvertrauen nachzureichen, die Gewissheit, dass er bedingungslos geliebt wird.
„Glaubst du, du wirst später lieber Oma als du heute Mutter bist?“
„Habt ihr euch eigentlich schon mal die Frage gestellt, ob und inwiefern ihr eure Kinder mit ihren Kindern (also euren Enkeln) unterstützen werdet?“ Das wollte vor nicht allzu langer Zeit Blogleserin Marie* wissen. Sie fühle sich zwar in der Mutterrolle nicht so wohl wie erhofft, wisse aber nunmal um die Belastung, derer Eltern ausgesetzt sind und wolle daher später ganz sicher als unterstützende Oma zur Verfügung stehen! Immerhin würde die Rund-um-die-Uhr-Verantwortung, die man als Mutter hat, wegfallen und da wären ein paar Stündchen hier und ein Wochenende dort für sie als Oma bestimmt gut machbar.
Von Marie inspiriert und aus Neugierde, wie es wohl den anderen hochsensiblen, freiheitsliebenden Müttern „da draußen“ in Bezug auf ihre -vielleicht irgendwann eintretende- Rolle als Oma so ginge, startete ich in meinem letzten Newsletter eine kleine Umfrage zu diesem Thema.
Insgesamt 47 Mütter nahmen sich die Zeit, ehrlich darauf zu antworten und ich danke an dieser Stelle jeder einzelnen von ihnen ganz herzlich! ♥
Abtreibung: Indiskutabel?
Letztens blieb meine Periode aus.
Seit ich die Pille nehme (und das sind mit zwei gewollten Unterbrechungen nun fast 20 Jahre am Stück), kann ich die Uhr danach stellen, wann meine Regel einsetzt. Aber nun blieb sie den ganzen Tag über aus und ich sah mich gezwungen, mich mit meiner ansteigenden Nervosität auseinanderzusetzen. Ich freunde mich zwar langsam mit meiner Mutterrolle an, aber jetzt nochmal bei Null beginnen? Das ganze Muttersein nochmal von vorne durchmachen?
Ein drittes Kind, selbst wenn es diesmal das langersehnte Mädchen würde, das wäre für mich zum jetzigen Zeitpunkt absolut unvorstellbar. Aber was wäre die Alternative, wenn ich tatsächlich schwanger war? Würde ich abtreiben?