Lebensfragen

Vergeben ohne Entschuldigung? Der Weg zu Frieden und Freiheit.

Mit dem Vergeben ist das so eine Sache.
Wenn der andere sich aufrichtig entschuldigt, können wir ihm verzeihen.
Vielleicht.
Wenn wir genug Zeit hatten, darüber nachzudenken und in uns hineinzufühlen, ob wir überhaupt an dem Punkt sind, verzeihen zu wollen. Verzeihen zu können.
Vielleicht reicht uns eine Entschuldigung auch nicht.
Vielleicht muss der andere erst Buße tun und Taten sprechen lassen, uns vielleicht über einen langen Zeitraum beweisen, dass er es mit der Entschuldigung wirklich ernst meint. Dass er sich in uns hineinfühlen konnte, sich seiner Schuld bewusst ist und nun alles daransetzt, Wiedergutmachung zu leisten.
Vielleicht muss er sich auch mehrmals oder unter Zeugen, einer gewissen Öffentlichkeit entschuldigen, damit es noch mehr Gewicht hat.

Lebensfragen

Mitgefühl für meine Kinder durch Gottes Hilfe

Es war dieser Moment, in dem mein Zehnjähriger laut ankündigte, er müsse mal eben seinen Rucksack mit in sein Zimmer nehmen, der mich stutzig machte. Wir waren gerade zur Tür herein, nachdem wir die Kinder aus der Sommerferienbetreuung abgeholt hatten und normalerweise liefen die Jungs ohne Ankündigung und ohne Rucksack in ihre Zimmer. Wenn sie etwas Gebasteltes mitgebracht hatten, wurde es vor unseren Augen ausgepackt, damit wir es unter großem „Aahhh“ und „Oohhh“ bestaunen konnten.
Aber diesmal schnappte sich der Große den Beutel und rannte regelrecht die Treppe hinauf. Mein Instinkt, dass da etwas faul war, trog mich nicht: Mein Kind hatte heimlich etwas aus der Legokiste der Betreuung mitgehen lassen. Und sofort packte mich die ohnmächtige Wut: Mein Kind klaut. Wo soll das noch hinführen?

Gesellschaft

Wenn Mama Angst vor Nähe hat

„Wenn ich erstmal Kinder habe, werde ich ihnen viel zugewandter sein, als meine Eltern es jemals mir gegenüber waren.“ Noch kinderlos und in der Gewissheit, einmal eine liebevolle Mutter zu sein, die ihren Kindern stets mit offenen Armen und einem Lächeln auf den Lippen begegnen würde, wurde dieses selbstgefasste Ziel zu meiner inneren Überzeugung.

Ich war mir sicher: In mir steckte viel Liebe und die würde ich natürlich meinen Kindern schenken, zu jeder Tages- und Nachtzeit.