Es war dieser Moment, in dem mein Zehnjähriger laut ankündigte, er müsse mal eben seinen Rucksack mit in sein Zimmer nehmen, der mich stutzig machte. Wir waren gerade zur Tür herein, nachdem wir die Kinder aus der Sommerferienbetreuung abgeholt hatten und normalerweise liefen die Jungs ohne Ankündigung und ohne Rucksack in ihre Zimmer. Wenn sie etwas Gebasteltes mitgebracht hatten, wurde es vor unseren Augen ausgepackt, damit wir es unter großem „Aahhh“ und „Oohhh“ bestaunen konnten.
Aber diesmal schnappte sich der Große den Beutel und rannte regelrecht die Treppe hinauf. Mein Instinkt, dass da etwas faul war, trog mich nicht: Mein Kind hatte heimlich etwas aus der Legokiste der Betreuung mitgehen lassen. Und sofort packte mich die ohnmächtige Wut: Mein Kind klaut. Wo soll das noch hinführen?
Schlagwort: Innerer Erwachsener
Der innere Erwachsene ist der weise und mitfühlende Anteil in uns selbst. Er kann unser inneres Kind trösten und ihm die Mütterlichkeit zukommen lassen, die wir selbst als Kind vielleicht nicht bekommen haben. Mir persönlich fällt es immer noch schwer, an diesen inneren Erwachsenen heranzukommen, weil ich nicht auf natürlichem Weg gelernt habe, ihn auszubilden. Beiträge mit diesem Schlagwort beschäftigen sich genau damit.
Mütterlich sein, indem wir uns und unseren Kindern die Grenzen unseres Mutterseins aufzeigen
Gestern war ich zum ersten Mal richtig authentisch.
Meinem Sohn gegenüber.
Und mir selbst gegenüber.
Und ich meine richtig authentisch. Dass es wehtut. Und es hat ganze neun Jahre gedauert, bis ich mich zu diesem Schritt durchringen konnte.
Was bedeutet es eigentlich, mütterlich zu sein?
„Christine, was verstehst du eigentlich unter Mütterlichkeit? Was genau heißt für dich mütterlich sein?“ Es war eine Blogleserin, die mir diese Frage vor ein paar Wochen stellte und ich merkte, wie diese Frage widersprüchliche Gefühle in mir auslöste.
Wenn Mama Angst vor Nähe hat
„Wenn ich erstmal Kinder habe, werde ich ihnen viel zugewandter sein, als meine Eltern es jemals mir gegenüber waren.“ Noch kinderlos und in der Gewissheit, einmal eine liebevolle Mutter zu sein, die ihren Kindern stets mit offenen Armen und einem Lächeln auf den Lippen begegnen würde, wurde dieses selbstgefasste Ziel zu meiner inneren Überzeugung.
Ich war mir sicher: In mir steckte viel Liebe und die würde ich natürlich meinen Kindern schenken, zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Verantwortung und Kümmern als Preis fürs Muttersein zu hoch?
Als ich mich dazu entschied, Mutter zu werden, wusste ich nicht, welchen Preis ich dafür bezahlen würde. Ich wusste vorher weder, wie hoch mein Bedürfnis nach Autonomie und Freiheit ist, noch wie sehr Kinder einen an seine Grenzen bringen können, geschweige denn, wie oft sie es tun. Ich hatte keine Ahnung von den Dimensionen an Wäschebergen, Spielzeugchaos im Haus und wie sehr mich die Bewältigung all dessen auf die Palme bringen würde.
Hätte ich vorher gewusst, wie hoch der Preis ist, den ich zahle, wäre ich nicht auf den Kuh-Handel eingegangen. Ehrlich gesagt, hatte ich mir damals überhaupt keine Gedanken um den Preis gemacht. Ich dachte, Kinder bekommt man vom Leben geschenkt! Bis es genau diese Kinder waren, die mir erst mit der Zeit bewusst machten, dass man für ALLES im Leben einen Preis bezahlt. Wir wollen es nur oft nicht wahrhaben.