Mama-Momente

Demut und Dankbarkeit für das was ist

Meine eigenen Schatten integrieren lernen. In meinem Traumhaus mitten im Wald leben dürfen. Meinen Eltern vergeben können für alles, was war. Tiefere Freundschaften pflegen, als jemals zuvor in meinem Leben.

Mich an Routinen gewöhnen müssen. Momente für mich viel mehr als früher genießen. Über Kindermund lachen. Mich selbst beweinen können. Echte Liebe leben lernen.

Mama-Momente

„Ich konnte dich nicht trösten.“ Wenn Muttergefühl nur schmerzhaft langsam an Stelle von alten Ängsten tritt

Geliebter Mini,

du konntest nicht schlafen, du hattest Angst vor den Figuren aus der Geschichte, die du vorhin gehört hattest. Ich habe deine Tür offengelassen und das Licht im Flur angeknipst, wie ich es immer mache, wenn du nicht einschlafen kannst.

Ich will mich meinem Feierabend und mir selbst zuwenden, um wieder Kraft zu finden. Ich spüre, es geht noch nicht. Etwas hindert mich sanft daran. Es ist ein Gefühl, das sich in letzter Zeit immer öfter seinen Weg zu mir bahnt und mir doch noch nicht so vertraut ist: Mitgefühl. Sorge um mein Kind, der Wunsch, noch einmal zu dir hochzugehen, nach dem Rechten zu sehen, obwohl ich nicht weiß, wie ich dir deine Ängste nehmen kann.

Mama-Momente

Die gestutzten Flügel

Manchmal befürchte ich, dich verloren zu haben. Ich versuche oft, mir dein Gesicht in Erinnerung zu rufen. Orte, an denen du gewesen bist, nicht nur mit deinem Körper, sondern auch mit deinem Herzen. Kannst du dich noch an den grandiosen Sternenhimmel erinnern, unter dem du standest, mitten in der Nacht auf dem weiten Feldacker? Du fühltest dich so klein und gleichzeitig verbunden mit allem. Oder als du auf dem runden Geburtstag deines Großvaters die Sonate von Vivaldi auf deiner Geige zum Besten gegeben hast. Du hattest so lange das schwierige Stück geübt und beim letzten Bogenstrich unter tosendem Applaus gemerkt wie perfekt dein Vortrag war. Du hast gespürt, wie leicht das Leben sich anfühlen kann. Das scheint lange her.

Lebensfragen

Mein Brief an Mütter mit Wochenbettdepression

Liebe traurige Seele,

meine Zeilen gehen an dich, wenn du seit der Geburt deines Kindes keine Freude mehr empfindest. Du hattest dir das Mamasein ganz anders vorgestellt, eigentlich solltest du doch jetzt glücklich sein, oder? Warum fühlt es sich dann so leer an? Du bist erschöpft, von was genau weißt du manchmal gar nicht so recht.