Gesellschaft

Junge statt langersehntem Mädchen? Warum Trauern beim „falschen“ Geschlecht so wichtig ist

„Wie soll ich nur je über diesen Verlust hinwegkommen?“ Viele Mütter klagen mir ihren Kummer, aufgefressen von dem jahrelangen Wunsch, ein Mädchen zu bekommen. Nun würde es (wieder) ein Junge werden und mit der Gewissheit, kein weiteres Kind in die Welt setzen zu wollen, stirbt auch die Hoffnung, die langersehnte Tochter würde irgendwann die Familie komplettieren.

Sterben. Ja dachte ich, genau das ist es. Es stirbt etwas in den Müttern, so wie damals auch in mir die Hoffnung nach meiner Sarah starb. Es stirbt der Wunsch, der mehr ist als ein „Wenn ich die Wahl hätte, würde ich ja ein Mädchen bevorzugen“. Dieser Wunsch, der mehr verspricht: Ein Ziehen, eine Sehnsucht, ja, oftmals eine Gewissheit.

Die eigene Tochter ist bereits präsent, wie eine Lichtgestalt in der Aura der werdenden Mutter, nun muss sie sich lediglich verkörpern, um den Weg in die irdische Welt zu schaffen.

Und dann liegst du mit klopfendem Herzen auf der Behandlungsliege deines Frauenarztes und er entdeckt „eindeutige Zeichen“ auf dem Ultraschall, verkündet freudig deinen heranwachsenden Jungen im Bauch.

Junge statt langersehntem Mädchen? Warum Trauern beim „falschen Geschlecht“ so wichtig istUnd plötzlich hört dein Herz auf zu schlagen.

Mit einer energetischen Vollbremsung wirst du in die Realität katapultiert, die aber unwirklicher nicht sein könnte. Der Mann jubelt, dein Arzt gratuliert dir, deine Umgebung versucht mit einem „Hauptsache es ist gesund“ die ganze Sache zu beschwichtigen.

Und du?

Du versuchst, dir deinen Schmerz nicht anmerken zu lassen. Meckern über das „falsche Geschlecht“, das gehört sich schließlich nicht. Luxusprobleme. Oder gleich ein Fall für den Psychodoktor. Undankbar sowieso: Wie viele Mütter wollen seit Jahren schwanger werden und kommen niemals in den Genuss, ein eigenes Kind auszutragen oder gebären ein schwerstbehindertes Kind oder erleiden eine Fehlgeburt. Und du jammerst über deine verlorene Tochter, die nur in deinen Wunschvorstellungen existierte?

Stopp.

Bitte rede deinen Schmerz nicht klein. Lass dich nicht anstecken von all den Beschwichtigungen und Vergleichen, anderen ginge es schlechter.

Schmerz und Trauer lassen sich nicht vergleichen. Und darum geht es auch gar nicht.

Der Verlust deines Kindes, auch wenn „offiziell“ niemand gestorben ist, katapultiert dich in eine Trauer-Situation.

Junge statt langersehntem Mädchen? Warum Trauern beim „falschen Geschlecht“ so wichtig ist

Es ist wichtig, dass du dir nun Zeit schenkst, deinen Verlust ernsthaft zu betrauern und nicht zu leugnen.

Du darfst schreien, wütend sein und deiner Enttäuschung Luft machen. Aber vor allem solltest du deinen Tränen freien Lauf lassen und ihnen erlauben, deinen Schmerz wegzuspülen. Auch wenn es Zeit braucht, bis alle Tränen vergossen sind, bis du nicht mehr neidisch auf Mädchen-Mamas bist oder unbeschwert an den rosa Kleidchen bei H&M vorbeigehen kannst.

Der Kummer, der nicht spricht, nagt leise an dem Herzen, bis es bricht.
William Shakespeare

Als ich wusste, dass meine Sarah niemals das Licht der Welt erblicken würde, habe ich damals instinktiv nach ein paar Tagen der Wut und Verzweiflung ein Abschiedsritual in einer Meditation durchgeführt. Damals hätte ich es noch nicht so benennen können, dass ich meine Tochter gerade gedanklich verabschiede, wie bei einer Beerdigung, aber im Nachhinein fühlte es sich so an und ebnete ganz langsam den Weg für Heilung.

Das muss nicht heißen, dass dies auch für dich die richtige Methode oder der passende Zeitpunkt ist. Vielleicht brauchst du etwas anderes zum Loslassen. Oder du bist noch nicht so weit. Auch das ist okay! Es gibt kein richtig oder falsch, wenn es um unsere Gefühle geht.

Als ich meine Ausbildung zur Hospizhelferin gemacht habe, kam ich dort zum ersten Mal mit dem Begriff der Trauerphasen in Kontakt. Ich lernte, dass jeder sein eigenes Tempo zum Verarbeiten eines Verlusts benötigt. Dass die einzelnen Phasen -Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz (nach Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross)- nicht immer in der gleichen Reihenfolge stattfinden und unterschiedlich lange dauern.

Und ich verstand auch, dass das Empfinden von tiefer Trauer nicht nur auf den Verlust von Verstorbenen beschränkt ist. Wer schon Opfer einer gescheiterten Ehe geworden ist oder ewig auf die bedingungslose Liebe vom eigenen Vater wartet, weiß, wovon ich spreche.

Junge statt langersehntem Mädchen? Warum Trauern beim „falschen Geschlecht“ so wichtig istWenn du mich fragst, wie lange ich zur Verlustbewältigung meines Mädchens gebraucht habe, dann glaube ich nicht, dass dir meine Antwort weiterhilft. Denn jede Seele verarbeitet in ihrem eigenen Tempo, jede Frau bringt ihre eigene Vorgeschichte und Sehnsucht mit. Es gibt keine Richtlinie, ab wann man den Jungen in seinem Bauch (oder auf seinem Schoß) lieben oder vorerst nur mal willkommen heißen muss.

Müssen ist sowieso das Gegenteil von frei sein. Und dein Herz kann vielleicht erst frei für deinen Sohn sein, wenn du dir erlaubst, dir die nötige Zeit der Trauer zu geben.

Und dein Sohn? Hat er nicht ein Recht darauf, von Anfang an geliebt zu werden?

Liebe lebt weder von Recht noch von Unrecht. Liebe hat Zeit. Und für deinen Jungen bleibt euch noch sein ganzes Leben lang Zeit, euch aneinander zu gewöhnen.

39 Gedanken zu „Junge statt langersehntem Mädchen? Warum Trauern beim „falschen“ Geschlecht so wichtig ist“

  1. Ela sagt:

    Sich die Trauer einzugestehen ist sehr wichtig, damit die Heilung beginnt. Und die Heilung und das Loslassen können sind sehr wichtig, denn schon im Bauch können Kinder spüren, ob sie gewollt oder unerwünscht sind. Kinder können ein Leben lang darunter leiden, dass „falsche“ Geschlecht zu haben oder nicht das gewünschte Kind zu sein. Niemals gegenüber dem Kind erwähnen, dass Mama eigentlich ein Mädchen/Junge wollte, das kann eine Kinderseele weit über die Kindheit hinaus verletzen.

    1. Sasa sagt:

      Es tut gut zu wissen, dass man mit seinen Gefühlen nicht allein ist. Ich habe vor ein paar Tagen erfahren, dass ich unseren 4. Sohn erwarte.

      Ich freue mich auf ihn und liebe jeden meiner Söhne unbeschreiblich doll, aber ich bin seit dem Tag, an dem ich das Geschlecht erfahren habe, nicht mehr ich selbst. Ich muss mich erst mit dem Gedanken anfreunden eine reine Jungsmama zu bleiben.

      Ich wollte nur 1x Kleider kaufen und rosa Dinge hier haben. Wollte eine kleine Prinzessin zu Hause haben. Nun muss ich jeden Abend daran denken, dass es nie so sein wird. Ich weiß, dass mein Sohn wunderbar sein wird und ich liebe meinen Bauchzwerg, aber der Gedanke daran, wie unsere Tochter vielleicht ausgesehen hätte, lässt mich nicht los.

      Das ist aber kein Thema, worüber man offen sprechen kann. Nach Außen gebe ich mich locker mit Aussagen wie: das wird günstiger, wir haben ja alles da oder bei Jungs wissen wir wenigstens, dass sie toll werden. Aber innerlich leide ich.

      Auch wenn das viele nicht verstehen, ich kann es noch nicht abstellen, weil es auch definitiv unser letztes Kind sein wird…

      Nie würde ich das meinen Jungs gegenüber erwähnen, aber die Gesellschaft macht es mir auch nicht gerade einfach. Alle fragten jetzt nach dem Geschlecht und wenn ich dann erzählt habe, dass es wieder ein Junge wird, kam von kaum jemanden eine vernünftige Aussage.

      Ich möchte niemanden verletzen und weiß, dass andere Frauen viel schlimmer dran sind als ich, aber ich kann dieses Gefühl noch nicht verdrängen und es tut mir gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.

      Vielen Dank!

      1. Caro sagt:

        Liebe Susanne,
        Danke für deinen Kommentar. Wir bekommen auch den 4. Jungen und meine Erfahrung und Gefühle passen 100% zu Deinen. Ich weiß aber auch zu 100% das auch der 4. Besonders wird. Und Natürlich alle 4 die tollsten Jungs der Welt ;-).
        LG und viel Freude mit deinen 4 Jungs!!

      2. Franziska sagt:

        Hier sind es nur zwei. Und dabei bleibt es. Ich will auf keinen Fall einen dritten Sohn. Anfangs dachte ich, gut, wir bezahlen für eine Tochter, fliegen nach Zypern. Aber die zwei sind so anstrengend, dass ich kein drittes will. Ich ärgere mich dermaßen, dass wir das beim zweiten nicht schon gemacht haben. Da wars schnell schnell weils grad geschickt ist das zweite jetzt zu machen.

        Tja, bin selber schuld.

      3. Madelaine sagt:

        Hallo zusammen,
        Ich bin froh diesen Beitrag inkl. Kommentare gefunden zu haben, da ich das Gefühl habe, dass ich hier verstanden werde.
        Ich wollte schon immer erst ein Junge, dann ein Mädchen haben, seit ich denken kann, seit meine Mutter mir dies mal erzählt hat und es bei ihr hatte geklappt.
        Mein Sohn ist 16 Monate alt und perfekt. Ich bin in der 19 ssw. Vor kurzem haben wir erfahren, dass wir einen zweiten Jungen erwarten. Natürlich habe ich gewusst, dass wir einen Jungen erwarten könnten und ich dachte mir, für meinen ersten Sohn ist das bestimmt schön. Ich dachte nicht, dass mich ein Geschlecht so aus der Spur bringen würde.
        Seit ich aber mitbekommen habe, dass es tatsächlich ein Junge wird, verspüre ich einfach nur eine tiefe Traurigkeit.
        Die ersten Tage habe ich sehr oft geweint. Die letzten Wochen habe ich es „akzeptiert“, aber ich fühle mich einfach leer und stelle oftmals alles in Zweifel, unter anderem auch meine Ehe.
        Ich weiß objektiv betrachtet, dass ich sehr froh sein kann, dass ich zweimal schwanger wurde, problemlose Schwangerschaften hatte/habe, einen gesunden Sohn habe und eins erwarte. Ich weiß, dass es nur ein Geschlecht ist und das nicht aussagt. Ich weiß durch meinen Sohn wie toll Jungs sind und demnach der zweite Sohn genauso toll sein wird.
        Gleichzeitig verspüre ich in meinem Inneren aber einfach nur diese Trauer, dass ich niemals eine Tochter haben werde und kann es einfach nicht abstellen oder verdrängen.
        Alle sagen, dass ich froh sein kann für mein Glück, dass ich das früher oder später vergessen kann, aber aktuell bezweifle ich das und habe Angst, dass ich diesen Gedanken für immer haben werde. Ich weiß, dass ich meinen Sohn bestimmt lieben werde und alles für ihn tun würde.
        Ich habe gleichzeitig dieses schlechte Gewissen, weil ich diese Gedanken habe und der Kleine das spürt. Genauso dass ich meinen Mann überredet habe, dass wir das zweite Kind jetzt schon angehen.
        Im nächsten Moment denke ich jedoch, dass wir doch nochmal einen Monat hätten warten sollen und es dann ein Mädchen werden würde. Es hört einfach nicht auf…
        Mein Text ist bestimmt oftmals verwirrend, aber dieser Zwiespalt beschäftigt mich rund um die Uhr und alles was ich mir wünsche, natürlich neben Gesundheit für meine Kinder, dass diese Gedanken endlich aufhören und ich einfach wieder glücklich sein kann.

  2. Maja sagt:

    Das hier kann ich so gut nachempfinden.

    Auch wenn meine Jungs jetzt im Grundschulalter sind, ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Tag geben wird, an dem ich sagen kann:“ Ich werde niemals eine Tochter haben, und das ist ok.“
    Es wird nie ok sein. Dieses Gefühl, dass ‚jemand‘ fehlt, das geht genauso wenig weg, wie wenn gestorben ist. Nur dass dieser Mensch der vermisst wird, nie die Chance auf ein Leben bei mir hatte.
    So wie es Frauen schmerzt, die bspw ihre Mutter verloren haben, in der Stadt eine Frau in ihrem Alter mit ihrer Mutter freudig herumlaufen zu sehen, oder eine Frau, die ihre beste Freundin vermisst, zwei enge Freundinnen zu sehen.
    So ist der Schmerz auch für Mütter, wenn sie eine Mutter mit Tochter sehen.
    Dieses Band, was enger ist, als es bei der besten Freundin jemals sein könnte, das fühlen und denken einer (heranwachsenden) Frau, das so viel anders ist als das der Männer (jeder hier weiß was ich meine!), die Verbundenheit dadurch, das bleibt uns Jungsmüttern verwehrt.
    Ja, natürlich gibt es auch Mutter-Tochter-Verhältnisse, die nicht so eng sind. Und ich habe auch keine rosarote Brille auf ;)

    So oft verstehe ich meine Jungs nicht. Und werde es in Zukunft auch weiterhin nicht.
    Diese Verhaltensweisen, die unglaublich an den Nerven zehren.
    Ich wette, Regretting Motherhood hat hauptsächlich Jungsmütter im Griff.

    Und nein, die Jungs bekommen das nicht irgendwie zu spüren dass ich ein Mädchen unendlich vermisse. Jeden einzelnen Tag haben sie die Chance, so zu sein, dass ich denken würde „Regretting Motherhood, bei mir nicht.“, aber das Gegenteil bewirkt ihr Jungsverhalten. Schlagen, schreien, ärgern, Mist machen, ach ja, das Mamaleben ist soooo wuuuuunderbar.

    Wenn jemand von euch das Gleiche fühlt, schreibt ruhig mal, wie ihr die Mädchensehnsucht verkraftet, erfolgreich verdrängt oder sonst damit umgeht, dass es nicht so wehtut.

    1. Anni sagt:

      Wir haben erfahren dass unser erstes Baby ein Junge wird. Ich bin am Boden zerstört und schäme mich dafür.
      Ich bin 37 und es war nicht einfach schwanger zu werden. Wahrscheinlich bleibt es beim ersten Kind. Meine Mama ist gestorben als ich Anfang 20 war. Ich hätte mir sooo sehr eine Tochter gewünscht. Wir hatten es auch nie in für möglich gehalten jemals einen Jungen zu bekommen. Wir haben seit Jahren einen Mädchen Namen bis heute keinen Jungen Namen. Ich weiss auch nicht was ich mit einem Jungen anfangen soll. :(
      Ich hoffe wirklich dass ich irgendwann nicht mehr so traurig bin. Das ist meinem Sohn gegenüber nicht fair.

      1. Lorena sagt:

        Hallo Anni,
        mir gehts genau identisch.
        Ich bin mit dem ersten Kind schwanger und habe vorgestern erfahren, dass es ein Junge wird.
        Ich war zu 100000% sicher, dass es ein Mädchen ist und bin nun auch echt am Boden zerstört. Gleichzeitig habe ich Angst, dass Kind aufgrund der negativen Gefühle und Trauer zu verlieren.
        Aber es sträubt sich alles in mir, wenn ich an Bagger, Fußball und den ganzen Mist denke. Ich habe darauf überhaupt keine Lust. Ich will kein Geschrei, kein Geraufe….das alles bin ich nicht und möchte ich nicht. Ich fühle mich einfach so allein und wünschte mir, dass die Ärztin mir nie gesagt hätte, was es wird, dann könnte ich nämlich noch hoffen.
        Wenn ich in Foren lese. dass sich manche Ärzte irren, kommt eine kleine Hoffnung zurück, die aber so unwahrscheinlich ist wie alles andere.
        Ich bin gekränkt, sauer, wütend (dass ich falsch gefühlt habe“ und unendlich traurig.
        Und ich hoffe, dass die Trauer einfach weg geht und ich mich wieder freuen kann. Das Kind kann ja schließlich nichts dafür.

    2. Henny sagt:

      Hallo Maja,

      mir geht es genauso. Ich hatte mir ein Mädchen gewünscht und bekam einen Jungen. Der zu meinem Leidwesen auch noch extrem unruhig ist und halt einfach häufig Dinge macht, die ich nicht verstehe, nicht nachvollziehen kann und mich total auslaugen. Mit Neid schaue ich auf die Tochter meiner Freundin, die ruhig da sitzt, Bilder malt, mit Pferdchen spielt und so viele Dinge mag, die ich auch mag. Man kann mit ihr reden und sie erledigt bereitwillig Dinge, die im Haushalt gemacht werden müssen. Man hat das Gefühl, Mädchen sind einfach viel verständiger und selbstständiger. Ich kann so vielen Dingen im Spiel meines Sohnes rein gar nichts abgewinnen. Er redet ständig über Action- und Horrorfilme, deren Narrativ er aus der Schule mitbringt, Spielzeug wird ohne erkennbaren Handlungsstrang aufeinandergefeuert bis es kaputt geht, er kann trotz ständigen übens keine Ordnung halten und hat selten Geduld und Durchhaltevermögen bei Dingen, die er lernen muss. Ganz bestimmt kann das auch bei Mädchen so sein. Aber es sind halt eben auch viel mehr Jungs, die in der Schule Probleme haben, sich raufen und scheinbar unhinterfragt Dinge ausprobieren, die anderen schaden (z.B. fast die Wohnung abfackeln). Ich lese sehr viel über Tiere mit meinem Sohn und egal um was es da geht, die Frage ist immer „Wer ist gefährlicher?“ – „wer ist stärker?“. Das ist das letzte was mich an der Schöpfung interessiert, für ihn ist es scheinbar alles. Das scheint mir einfach wirklich so ein Jungs-Mädchen-Ding zu sein, das ja auch irgendwie angeboren ist.

      Zum Glück ist es so, dass natürlich nicht alles schwarz/weiss ist. Er hat manchmal einen sehr zärtlichen Blick auf schöne Landschaften und freut sich an Farben und schönen Dingen oder ist plötzlich und aus heiterem Himmel viel empatischer als man erwartet hat.

      Ich kann jedenfalls alle Mütter verstehen, die sich danach sehnen mit Kindern Dinge zu tun, die ihnen auch selbst gut gefallen würden, weil man denkt, dass das mit einem Mädchen eher der Fall ginge. Immerhin verbringt man mit diesem Menschen, dem Kind, mindestens 16 Jahre, wenn alles gut läuft und mitunter das restliche Leben.

  3. Rica sagt:

    Liebe Christine, (liebe Maja, )
    fast immer kann ich mich in deinen Texten -mal mehr, mal weniger-wiederfinden. Diesmal gar nicht! Im Gegenteil-ich werde fast ein bisschen sauer?! Sauer, weil…
    …das reine Mädchen (und Jungen-) Klischees sind, die ihr hier bedient.
    …weil der Vergleich mit einem gestorbenen Menschen ungeheuerlich ist…
    …ich mich doch für ein KIND entscheiden muss- und nicht für ein Geschlecht! Ich weiß doch vorher, dass ich zu 50% einen Jungen bekomme! Wenn ich das nicht will bzw. ich das soo enttäuschend finde, warum will ich dann schwanger werden???
    …ihr den Demuts-Gedanken so abtut. Ich finde, wir in Europa sollten mit Blick auf die Welt einfach nur dankbar sein! (Das hat nichts damit zu tun, dass jeder seine Kinder ab und an gern auf den Mond schießen würde;)
    …aber von „Trauern“ zu sprechen finde ich tatsächlich echt übel.

    Ich habe nicht die Absicht, irgendjemanden zu verletzen, konnte aber diesen Text und den Kommentar irgendwie nicht so stehen lassen.

    Viele Grüße
    Rica

    1. Christine sagt:

      Liebe Rica,

      es ist dein gutes Recht, starke Emotionen zu verspüren und anderer Meinung zu sein. Ich danke dir, dass du niemanden verletzen möchtest und dennoch denke ich, dass Trauer sehr individuell ist und vielleicht auch nicht immer nachvollziehbar.
      Wichtig beim Prozess des Trauerns ist vor allem, dass es dabei um einen selbst geht. Es wird augenscheinlich das nicht-vorhandene Geschlecht betrauert, aber eigentlich geht es dabei um die eigenen Empfindungen; dass man sich selbst erlaubt, den verspürten Schmerz mit aller Wucht zuzulassen und nicht zu unterdrücken – so paradox oder unsinnig er auch scheint. Und es geht nicht darum, das nicht-vorhandene Geschlecht mit einem verstorbenen Menschen zu vergleichen, sondern die Empfindung von Verlust, die dahintersteckt.
      Meine Jungs erfüllen (Gott sei Dank) nicht alle Klischees, die es über Jungen im Allgemeinen gibt – und trotzdem finde ich es legitim, sich nach etwas „typisch“ weiblichen sehnen zu dürfen; ob eine Tochter diese Sehnsüchte nachher tatsächlich (alle) erfüllt oder nicht.
      Tja, mit manchen Gefühlen kommt man tatsächlich erst während einer Schwangerschaft in Berührung, da merkt manche Frau vorher gar nicht, wie wichtig ihr das Geschlecht doch eigentlich ist.
      Demut und Dankbarkeit zu empfinden für das was wir in Europa haben, finde ich selbst sehr wichtig. Und genauso wichtig ist es, nicht jedesmal mit dem Schlimmsten zu vergleichen und dabei seine eigenen Anliegen klein zu reden. Echte Demut und Dankbarkeit können wir vielleicht nur empfinden, wenn wir uns mit uns selbst ausgesöhnt haben. Und die Trauer gehört für mich dazu.

      Herzlichst,
      Christine

    2. Maja sagt:

      Liebe Rica,
      verletzen, das tust du sicher nicht mit dem Kommentar.
      Nur bestätigen, dass man „öffentlich“ nie seine wahren Gefühle zeigen darf. Nicht das preisgeben, was man fühlt, nicht ehrlich sein, keine Chance haben, gleichdenkende Menschen zu finden.
      Wie auch, mit der Gewissheit dass die meisten Menschen sowieso intolerant und empathiefrei sind.
      Das bestätigt es ja nur wieder.

      Wie das so ist mit Klischees, wenige bedienen die Mädchen-Jungs-Klischees nicht, die Meisten aber schon. Deswegen habe ich der Einfachheit halber genau die, sagen wir mal, Geschlechterspezialitäten beschrieben.
      Natürlich weiß man um die Wahrscheinlichkeit dass der Tochterwunsch nicht garantiert ist. Zwei Chancen. Und wenn es dann endgültig ist, wird einem bewusst, wie groß der Wunsch doch eigentlich war.
      Nur weil wir in Europa leben sind wir nicht zur grenzenlosen Dankbarkeit verdammt. Was ja auch gar nicht möglich ist, denn das würde ja bedeuten, dass man keine negativen Gedanken und Gefühle (die man übrigens nicht bewusst steuert!) haben darf. Das heißt es gäbe ab sofort auch keine Depressionen und allgemein keine Traurigkeit und negatives Denken mehr denn man ist wunschlos glücklich, von Dankbarkeit durchflutet, man „lebt ja in Europa“.
      Ich kann natürlich dankbar sein, dafür dass meine Kinder gesund sind, dass wir keine Geldsorgen haben oder ähnliches. Aber das eine schließt das andere nicht aus.

      Allein dafür dass ich glaube, es gibt Mamas die mitlesen und genauso empfinden wie ich und durch den Kommentar das Gefühl haben, nicht allein zu sein, lohnt es sich.

  4. Rica sagt:

    Liebe Maja,
    ich bin weder empathiefrei noch intolerant! Nicht jeder, der dich nicht versteht bzw. anderer Meinung ist als du, ist das! Da machst du es dir zu einfach!

    Ich verstehe den WUNSCH jeder Mutter nach einem bestimmten Geschlecht natürlich. Den hatte ich auch. Aber mir ist völlig unklar wie du mit zwei WunschKindern hier sitzen kannst und von Trauer sprechen kannst! Das kann doch nur geschehen, wenn man sich schon vorher (und hinterher offensichtlich immer noch) da völlig (mit Absicht) reinsteigert und sich einbildet, sein Lebensglück hinge an einer Tochter?!
    Was nützen dir Gleichgesinnte, mit denen du wieder und wieder darüber lamentieren kannst, dass es ja sooo schrecklich ist, keine Tochter zu haben? Deshalb ist es manchmal nicht so schlecht, ein Gefühl im Rahmen zu halten. Der wäre hier, dass du ab und an denkst:“Eine Tochter wäre auch schön gewesen!“ Ende der Katastrophe! Ich bin sicher, dir ginge es besser !

    Und die Tochter, die du offensichtlich haben willst (Zöpfchen, spielt ganz viel und ruhig mit Puppen und ist immer artig, geht mit Mama ihr Hochzeitskleid kaufen) stirbt hoffentlich bald aus!!!

    Und dass Regretting Motherhood hauptsächlich Jungsmütter betrifft, halte ich für Quatsch. Warum denn auch?

    So! Das war jetzt lang und vielleicht interessiert es niemanden, aber ich musste noch eine Lanze für die Jungs (und die coolen Mädchen) brechen!
    Liebe Grüße

  5. Maja sagt:

    Doch, ich persönlich finde schon, wenn man andere Sichtweisen so gar nicht nachvollziehen kann, dann hat man wenig Empathie.
    Und es geht hier übrigens nicht um mich, sondern um allgemein die Mütter, die es schade finden, im Leben keine Tochter zu haben. Ja, es manchmal auch „betrauern“.

    Ich will auch gar nicht mit Gleichgesinnten „lamentieren“, auch steiger ich mich nicht „mit Absicht“ in etwas rein.
    Im Gegenteil, ich bin für die Jungs die coolste Mama, und bin vom Typ her das Gegenteil eines jammernden armen unscheinbaren Mäuschens, das das „Lebensglück abhängig“ von einer Tochter macht. Oder eine „Katastrophe“ sieht.
    Doch trotzdem ist es schön, dass man mal zugeben darf, dass es Mütter wie mich gibt, die eigentlich alles haben, aber doch an einer Stelle ihres Herzens einen Platz für eine Tochter hätten und es in manchen Momenten eben schmerzt, diesen niemals ausgefüllt zu bekommen.

    R.M. wird hauptsächlich Jungsfamilien betreffen, weil Jungs eben lauter und wilder sind und die Grenzen des Nervenkostüms, gerade bei Hochsensibilität, schneller erreicht sind. Da bin ich mir sicher.

    Der Blogtext sollte ja aussagen, dass solche Gefühle, wie ich sie beschrieb, ok sind. Und das betrifft sicher mehr Mütter als man meint. Mit Vätern ohne Söhne wird es übrigens dasselbe sein, es spricht nur niemand drüber.
    Warum, das haben wir jetzt ja gesehen.

    1. Christine sagt:

      Und ich denke damit ist jetzt von eurer beiden Ansicht alles gesagt worden ;-)

    2. vivien sagt:

      Liebe Maja,

      „R.M. wird hauptsächlich Jungsfamilien betreffen, weil Jungs eben lauter und wilder sind und die Grenzen des Nervenkostüms, gerade bei Hochsensibilität, schneller erreicht sind. Da bin ich mir sicher.“

      Das habe ich früher auch immer gedacht. Es muss wohl an dem Wilden und Lauten liegen, weswegen ich es schwerer finde, in meine Mutterrolle (mit 3 Jungs) hineinzufinden. Doch in Christine´s Pusteblumengarten zeigt sich, dass das Geschlecht wirklich egal zu sein scheint. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass wir dort mehr Mädchenmütter haben (bzw welche mit Pärchen). Und alle finden die Verantwortung, den Trubel, die ständige Aufmerksamkeit, die das Kind fordert, genau so schwierig mit ihrem persönlichen Naturell zu vereinbaren. Und die Mädels dieser Mütter sind auch nicht „schlimmer“ bzw „pflegeleichter“ als die Buben. Es nimmt sich gefühlt nichts, weil Kinder nunmal Kinder sind und eben das Talent haben, alle unsere wunden Punkte zu triggern. Mir hat das Mut gemacht, dass es mit einem Mädchen wahrscheinlich nicht anders gewesen wäre. Dann hätte ich eben meine Tochter gehabt – und dann? Dann wären sicherlich wieder andere Faktoren dazu gekommen, die gezeigt hätten, dass es auch mit ihr nicht gerade einfacher geworden wäre, denn die Mutterrolle bleibt ja die Selbe und somit auch all die Schwierigkeiten mit der eigenen Hochsensibilität.

    3. B. sagt:

      Hallo Maja,
      ich denke dass es vielen Frauen so geht mit der Präferenz. Ich habe 2 Töchter und die ältere ist so wie du es für die Jungs beschreibt: sie hat gekniffen als sie kleiner war, sie haut ihre kleine Schwester und tritt auch mal (auch uns) wenn sie wütend ist und schreit wenn sich zuviel Frust anstaut und sie nicht genug gesehen wird (zur Zeit sehr oft), so dass ich an die Grenze meiner Kapazität angelangt bin. Und manchmal frage ich mich, ob es nicht auch in gewisser Weise die Erwartungshaltung ist, die man an die Kinder hat- das Bild wie ein Kind des jeweiligen Geschlechts zu sein hat und das dann auch in eine selbsterfüllende Prophezeiung übergeht- du erwartest, dass ich mich so verhalte also tue ich das auch (unbewusst meine ich). Vielleicht müssen wir mehr auf die Beziehung schauen unabhängig vom Geschlecht um uns unseren Kindern (wieder) nah zu fühlen..

  6. Vanessa sagt:

    Hallo zusammen,
    schönes Schlusswort zu dem Dialog der Meinungsverschiedenheiten, Christine ;0)
    Ich weiß nicht genau, vielleicht passt mein Kommentar jetzt nicht unbedingt zu dem Thema des „Trauern um die nie da gewesene Tochter“, aber wisst ihr, was ich sehr oft betrauere und somit passt es doch irgendwie zu diesem Thema, finde ich? Das pflegeleichtere, weniger gefühlsstarke Kind, das ich nicht habe und so gerne hätte und dass ich nicht die Mutter bin, die ich gerne wäre. Das macht mich oft traurig und wehmütig. Gerade an so Tagen wie heute, wo das Kind morgens schon so anstrengend ist und ich so müde, dass ich schon am Beginn des Tages gemeine Sachen sage und es den ganzen Tag bereue und denke „Warum konntest du dich nicht beherrschen, wie muss das Kind sich jetzt fühlen?!“ und auch denke „Warum muss er auch so anstrengend in der und der Hinsicht sein?“ Dann bin ich von mir enttäuscht und von meinem Kind, dabei sind wir einfach nur so wie wir sind….eben nicht perfekt.
    Auch eine Art der Trauer und Wehmut…..es gibt also wirklich viele Facetten und mal sollte jedem seine lassen.

    Liebe Grüße

  7. Magnolia sagt:

    Hallo Maja, ich bin froh zu lesen, was Du schreibst, denn ich habe das Gefühl, dass alle Mütter, auch solche mit anfänglicher Depression, früher oder später mit dem Thema Mädchenwunsch abschließen. Mir ist es bis jetzt noch nicht gelungen. Ich bin langsam sicher, mein Muttersein wird für immer mit Schmerz verbunden sein. Und bin damit auch oft (im Internet, im Real Life red ich kaum darüber) auf Unverständnis gestoßen. Natürlich ist es nicht mehr ganz so arg wie am Anfang, aber es tut einfach weh. Immer wieder. Bist Du zufällig im Kontaktverzeichnis?

  8. Familien Finanzen im Griff sagt:

    Toller Beitrag, ich selber hatte mir auch so gern ein Mädchen gewünscht und hab nun zwei wundervolle Jungs…. es ist wie es ist. Egal ob Junge oder Mädchen, Wunsch oder Traum, wichtig ist, dass man seine Kinder liebt und sich nicht daran in Mitleid ertränkt.

    Gruß Sani

  9. Sabrina sagt:

    Ich kann Christine und Maja verstehen.
    Es hört sich zwar grausam an, wenn man solche Gedanken preisgibt, aber ich denke, dass niemand sich davon freisprechen, der in so einer Lage ist.
    Sie hadern ja auch selbst mit sich, meine ich aus den Texten herauszulesen.
    Was soll man machen, wenn man so fühlt?

  10. Marlen sagt:

    Es gibt Menschen, die betrauern es ein Kuscheltier verloren zu haben oder gar ein bestimmtes Kleidungsstück, mit dem sie beispielsweise bedeutsame Erinnerungen verbinden. Und es gibt Menschen, die empfinden Trauer, weil sie einsam sind, andere hingegen, empfinden tiefe Traurigkeit obwohl sie doch scheinbar „alles“ haben und dennoch etwas fehlt. Am Ende ist doch schnurz-piep-egal, was es ist, das bei einem Menschen Trauer auslöst. Die Trauer empfindet der- oder diejenige als real. Basta. Und da können noch so viele Leute kommen und meinen, das es diesem Menschen doch so gut geht und er (mehr) Dankbarkeit empfinden sollte. Es gibt hierbei kein richtig oder falsch. Gefühle und Verstand sind zwei unterschiedliche Komponenten, die aber nunmal oft nicht kongruent zueinander (ver-)laufen. Und es ist schön wenn es Menschen gibt, die genau das verstanden haben.

    Danke Christine für diesen Beitrag.

    1. Hanna sagt:

      Ich bin da auch bei Rica. Es geht natürlich nicht darum, ein Gefühl nicht haben zu dürfen. Das kann man zunächst ja auch nur wenig beeinflussen. Aber nach der „Diagnose“ Junge kann man entweder dem Trauergefühl viel Raum geben und über Jahre intensiv dem Mädchen, das man nie haben wird, nachtrauern und alle Schwierigkeiten im Kinderhaben-Alltag darauf schieben, dass man Jungs hat.
      Oder man versucht, sich das Jungs-Leben schön zu machen und hat ab und zu einen kleinen Mini-Trauer-Punkt, weil so ein Mädchen (bzw. die Vorstellung davon )doch ganz nett gewesen wäre.

      Ich weiß, dass man heute alle Gefühle hemmungslos sagen sollen und ausleben sollen darf. Aber ist das immer so gut? Und gibt es nicht auch „falsche“ Gefühle? Die hab ich-da kann ich nix ändern. Aber ob sie mich beherrschen oder ob ich sie kleiner mache, dass kann ich beeinflussen.

      Ich weiß, wovon ich rede. Bei K2 und K3 habe ich mir schon ziemlich ein Mädchen gewünscht. Aber angetreten bin ich zunächst mit dem Wunsch nach einem (weiteren) Kind! Und wenn ich kein Kind will, sondern ein Mädchen, muss ich verhüten.

      1. Anna sagt:

        Auch wenn du diesen Kommentar wahrscheinlich gar nicht mehr liest, möchte ich doch gerne einfach mal darauf antworten, weil ich mich schon angegriffen und verletzt fühle durch diesen Kommentar und auch den von Rica. Bei mir hat es 2 Jahre gedauert, schwanger zu werden, inklusive 3 OPs und unzähligen Arztterminen. Die 2. ICSI hat dann den Erfolg gebracht – Zwillinge (die ich mir insgeheim mein Leben lang gewünscht habe). Seit dem Outing vor 3 Monaten habe ich heftig damit zu kämpfen. Natürlich weiß ich, dass die Babys da nichts dafür können und ich weiß, dass mir dadurch im Leben viel gegeben wird, dass ich dankbar sein muss und andere das nicht verstehen können. Trotzdem trauere ich um die Töchter, die ich mir immer gewünscht habe. Dass meine Empfindungen so heftig sein würden, hat mich selbst überrascht, denn jeder normal denkende Mensch weiß, dass Geschlechter zufällig verteilt werden und man sie sich nicht aussuchen kann. Ich habe 3 Tage durchgehend geweint, bevor sich wieder eine Besserung einstellte. Ich war so traurig und doch auch so wütend auf mich selbst, dass meine Erwartungen und Wünsche mein Schwangerschaftserlebnis negativ beeinflussen und bin es auch immer noch. Mir jetzt zu unterstellen, ich würde mich mit Absicht in diese Gefühle „reinsteigern“ ist wie ein Schlag ins Gesicht. Als ob ich mir nicht jeden Tag wünsche, eine von den Mamas zu sein, denen das Geschlecht komplett egal ist und die sich einfach nur freuen. Als ob ich nicht ständig sage „da wachsen 2 Wunder in deinem Bauch, die einfach nur geliebt werden wollen, egal welche Chromosomen sie haben“. Als ob ich mir nicht Bilder glücklicher Jungs und ihrer Mamas anschaue und mir sage „ich werde bestimmt mit meinen Kindern auch so glücklich sein“. Ich gebe mir alle Mühe, dass ich positiv darüber denke, denn niemand möchte traurig sein und leiden!! Ich lese Artikel wie diesen, weil ich hoffe Bestätigung darin zu finden, dass dieser Geschlechterwunsch irgendwann egal wird und man darüber hinwegkommt. Trotzdem tut mir jedes Bild eines kleinen Mädchens auf Instagram weh. Trotzdem scrolle ich in der Zwillingsgruppe schnell weiter, wenn wieder ein Beitrag beginnt mit „unsere Mädchen…“. Trotzdem habe ich Angst, dass ich niemals diese tiefe Verbindung zu meinen Kindern haben werde, die ich mir immer ausgemalt habe. Wenn ihr mir sagt, wie ich das einfach ausblenden kann und es mir alles egal wird, dann gerne her mit euren Tips! Denn alleine schaffe ich es nicht, auch wenn ich es mir so sehr wünsche.

      2. Christine sagt:

        Liebe Anna,
        womöglich hast du Recht und Hanna wird diesen Kommentar nicht mehr lesen, weil die Diskussion schon etwas älter ist. Und doch finde ich es gut, dass du deinem Ärger noch Luft gemacht hast, wenn ihre Worte dich getroffen haben. Es werden andere Frauen kommen, die diesen Beitrag lesen und ähnlich denken wie Hanna und Rica und da ist es gut, deine Sichtweise und deinen Schmerz zu erklären. Und genauso werden andere Betroffene mitlesen, die sich in deinen Worten wiederfinden und die unendlich dankbar sind, dass du den Mut gefunden hast, ihnen hiermit (nochmal) aus der Seele gesprochen zu haben ♥
        Ich danke dir jedenfalls von Herzen!

      3. Regina sagt:

        Mich würde interessieren, ob du bei Kind zwei oder drei ein Mädchen bekommen hast. Den die haben leicht reden. Ich hätte vor der ss auch nicht gedacht, dass mich das so treffen wird, einen Jungen zu bekommen. Ich habe meinen Vater früh verloren und meine Mama ist zweimal an Krebs erkrankt, wodurch ich eine sehr enge Bindung zu meiner Mutter habe. Mein Bruder hingegen hat alles mit seinen Freunden/ sich selber ausgemacht. Kaum hatte er seine Frau ist er in die Nähe der Schwiegereltern gezogen. Sagt mir häufig mich kann man eh nicht verstehen, wenn ich irgendwelche Ängste habe. Er ist wenig emphatisch, obwohl wir das selbe erlebt haben, gleich erzogen worden. Von falschen Gefühlen zu sprechen halte ich von so fatal. Wer sagt was richtig und falsch ist. Man müsste erstmal die Schuhe getragen haben, um zu wissen wie man selbst in der Situation reagiert hätte. Von außen betrachtet kann man viel sagen oder denken. Wie ich niemals erwartet hätte, dass mich der Wunsch nach einem Mädchen so trifft.

  11. Momo sagt:

    Vielen Dank für diesen schönen und gleichzeitig ehrlichen, offenen Beitrag! Ich finde ihn gerade sehr hilfreich meinen zweiten Sohn zu „verdauen“! Auch wenn ich mit dem Wunsch schwanger wurde, das Kind egal mit welchem Geschlecht anzunehmen und zu lieben, traf die Erkenntnis eines zweiten Jungs doch wieder einen wunden Punkt, von dem ich geglaubt habe ihn akzeptiert zu haben. Gefühle sind, denke ich, nicht 100 % steuerbar. Umso wichtiger finde ich es den Mut zu haben sich ehrlich auch mit seinen „dunklen Seiten“ auseinander zu setzen, um dann die Mutter werden zu können, die man sein will, nämlich die bedingungslos liebt.
    Ich glaube jede Mutter hat Erwartungen, wie sie als Mutter sein will, wie die Beziehung sein soll und ja auch wie das Kind sein soll. Bei manchen sind die Erwartungen starrer, bei manchen flexibler, bei manchen versteckter bei anderen offener. So haben es die einen leichter, sich zu lösen, andere müssen etwas mehr kämpfen…
    Ich verstehe auch alle kritischen Stimmen hier, das Unverständnis für solche Worte und vielleicht auch den Ärger. Im Grunde eint uns doch alle der Wunsch, dass es unseren Kindern richtig gut gehen soll und sie geliebt werden sollen. Nur manche stört dabei ein Gefühl für das sie sich gleichzeitig furchtbar schämen, das Andere vielleicht nicht kennen oder nicht nachvollziehen können und daher wütend über die ablehnende Worte werden.
    Ich denke den richtigen Weg mit solchen Gefühlen umzugehen gibt es nicht. Manche müssen trauern oder wütend sein und das richtig auszuleben, um dann anders empfinden zu können, andere müssen es sofort bei Seite legen und das Positive empfinden zu können und wieder andere werden vielleicht nie ganz damit fertig.
    So oder so ist es aber glaube ich wichtig, sich diese Gefühle ehrlich einzugestehen. Weil da sind sie nunmal so oder so… und je weniger ehrlich sie angenommen werden, desto mehr werden sie dann wirklich „gefährlich“ für das Kind, weil es sie eben trotzdem spürt. Dieses ehrliche annehmen und sich eingestehen wird leider schwieriger, wenn sich im Umfeld oder auf solchen Seiten verurteilende Stimmen negativ äußern. Auch wenn diese in ihrem Kern Recht haben! Mir fällt es zumindest schwerer mein Gefühl einzugestehen, wenn ich mich dafür kritisiert und nicht richtig fühle. Aber ich denke auch, um über starke Gefühle hinweg zu kommen, ist es paradoxerweise eben gut, sie erstmal zuzulassen, um sie dann auch loslassen zu können. Daher vielen Dank nochmal für die wertvollen Worte!

    1. Rica sagt:

      Das fand ich einen richtig schönen reflektierten Beitrag! Danke!

  12. Barbara sagt:

    Liebe Christine,
    ich mag deine Texte sehr und lese immer gerne mit – auch wenn sie mich meistens traurig machen… Wahrscheinlich, weil sie oft genau DEN EINEN Punkt bei mir treffen.

    Diesmal hast du es auch wieder geschafft 😊. Ich wollte IMMER schon ein Mädchen. Selbst als ich selber noch ein kleines Mädchen war, wollte ich immer schon eine Mädchen-Mama werden. Ich habe keine Geschwister, aber viele Cousins und die waren für mich immer „die Wilden“. Zu meinem ersten Freund meinte ich früher (in jungen „naiven“ Jahren) immer, wenn ich mal Kinder bekommen werde, und das erste ist ein Junge, dann bleibts bei dem einen, denn die „Gefahr“ eines 2. Jungen wär mir zu groß.

    Als ich dann mit meinem jetzigen Mann unser erstes Kind erwartete, war die Spannung was es denn werden wird natürlich groß. Wir haben uns beide ein Mädchen gewünscht. Als ich erfuhr, dass es ein Junge wird war ich gerade alleine beim Arzt und die Enttäuschung war im ersten Moment riesengroß. Die ganze Heimfahrt über hab ich geheult wie ein Schlosshund. Immer wieder hab ich mir vorsagen müssen, dass ich ein gesundes kleines Baby im Bauch hab und dass ich mich endlich zusammenreißen soll.

    Mit den Monaten, die vergingen, wurde es dann besser und ich hab meinen kleinen Zwerg im Bauch geliebt. Als er auf die Welt kam, gab es nichts Schöneres. Und außerdem, hab ich mir immer gedacht, dass es ja noch eine 2. Chance auf ein Mädchen gibt, weil wir immer 2 Kinder wollten.

    Letztes Jahr – unser (recht anstrengender) Großer war da schon 4 – wurde ich wieder schwanger. Diesmal wollten wir uns das Geschlecht nicht verraten lassen und da die Schwangerschaft ganz anders war als beim Ersten, tippten wir (ein wenig abergläubisch) auf ein Mädchen.

    Als ich mein Baby das erste Mal sah war das Glücksgefühl und die Liebe so groß, dass es mir vollkommen egal war, dass es wieder ein Junge war 😊.

    Das „Problem“ ist nun aber, dass mich der Gedanke an ein Mädchen nicht loslässt und am liebsten hätte ich schon kurz nach der Geburt – sosehr ich meine Jungs auch liebe – an einem 3. Kind gebastelt, in der Hoffnung endlich mein Mädchen zu bekommen.

    Leider „spielt“ mein Mann da nicht mit. Ich bin selbst 38 und mein Mann ist 10 Jahre älter. Er meint, er hätte keine Nerven mehr für ein 3. Kind, auch wenn er unsere beiden Jungs über alles liebt. Und was ich machen würde, wenn es wieder ein Junge werden würde…. ob es mir dann immer noch nicht „reicht“. Er schlug mir sogar vor zu einem Therapeuten zu gehen als ich wegen dem Thema wieder einmal heulte. Und die Tränen kommen mir jedes Mal, wenn mir mein Mann z.B. sagt ich könne ja nicht mehr benötigte Babysachen endlich verkaufen etc… In meinem Inneren wehrt sich etwas dagegen die Sachen wegzugeben.

    Ich habe das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich bin neidisch wenn ich die ganzen Mädchen-Mamas sehe und in mir hämmert der Gedanke, dass ich nicht mein restliches Leben leben, und ich nicht irgendwann sterben möchte, ohne eine Mädchen-Mama gewesen zu sein. Ich bin auch oft wütend weil mir das nicht vergönnt ist. Warum die anderen? Warum ich nicht?

    Unser Kleiner ist jetzt 1 Jahr alt und gerade richtig süß und knuffig, und im Moment ist es so, dass ich den Wunsch nach einem Mädchen einfach verdränge. Ich verdränge auch alles was dazugehört, z.B. bunkere ich nicht benötigte Babykleidung etc. immer noch und wenn mein Mann diesbezüglich etwas sagt, reagiere ich nicht drauf. Aber ich weiß nicht, was in einem Jahr oder so sein wird, wenn unser Kleiner nicht mehr so „klein“ ist…. ☹

    1. Christine sagt:

      Liebe Barbara,

      hab vielen Dank für deine offenen Worte und deinen Einblick in deine (Gefühls-)welt. Sicher war es nicht leicht für dich, das ganze in Worte zu fassen.
      Manchmal ist es wirklich schwer, zu akzeptieren, dass Wunsch und Wirklichkeit sich nicht immer decken. Vor allem wenn es um Wünsche geht, die man mit keinem Geld der Welt realisieren kann.
      Nicht immer braucht es einen Therapeuten zur Bewältigung von Trauer, allerdings kann ein Gespräch mit einer außenstehenden Person (das kann ja auch eine Beratungsstelle sein, zu der man ein oder zweimal hingeht) manchmal auch helfen, indem es im Gespräch auch etwas löst, was vielleicht noch hinter dem Mädchenwunsch steckt, was einem vorher gar nicht so bewusst war. Zumindest, wenn du merkst, dass es auch deinen Mann weiterhin belastet, weil dir der Mädchenwunsch noch stark zusetzt. Immerhin hatte er dir ja die Idee mit dem Therapeuten vorgeschlagen; vielleicht nagt es auch sehr an ihm, dass du einem Mädchen noch sehr nachtrauerst und sogar noch über ein drittes Kind nachdenkst, nur des Geschlecht wegen.

      Ich wünsche dir sehr, dass du deinen Frieden findest, irgendwann…

      Ganz liebe Grüße
      Christine

    2. caro4 sagt:

      Liebe barbara,
      ich bin neu hier im Forum und lese gerade ziemlich viele nachrichten durch. dein text hat mich sehr berührt da ich gerade in exakt der gleichen situation bin. (auch alter des großen bruders stimmt überein). darf ich dich fragen wie es dir heute, gut 1,5 jahre später ergeht? natürlich nur wenn du deine gefühle teilen möchtest. herzliche grüße caro

  13. Lina sagt:

    Danke für diesen Text!

  14. ArmeSöhne sagt:

    Tja unsere Geselschaft heutzutage Söhne sind ungewollt dann gibt es noch Rabben Mütter die es denn Söhnen spüren lassen oder sobald die Wunsch Tochter da ist wird der Sohn weniger geliebt das ist einfach nur Jungenfeindlich und Sexismus ich hoffe nie das bei uns erlaubt wird wegen falschen Geschlecht abtreiben zu dürfen die Anzahl der Jungs die dann abgetrieben werden wäre ein übermass , doch das ist die Politische korekktheit Jungen abzuwerten und Mädchen in denn 7 Himmel zu lobben denn Jungen sind der Meinung vieler heute keine Kinder sondern Monster von Geburt an

    1. Christine sagt:

      Ich denke, es ist nicht grundsätzlich das Problem, dass Jungen in der Gesellschaft nicht erwünscht sind, sondern eher, dass viele Mütter Angst haben, einem Jungen nicht gerecht zu werden, weil sie sich nicht so in ihn hineinversetzen können oder Angst haben, es könnte zu ihnen keine so enge Bindung entstehen wie zu einem Mädchen. Als Jungenfeindlich würde ich das nicht bezeichnen. Aber ich gebe dir Recht, ich hoffe auch sehr, dass es nie so weit kommen wird, dass man aufgrund des falschen Geschlechts abtreiben darf, egal, ob man lieber einen Jungen oder ein Mädchen hätte.
      Dass viele in kleinen Jungs schon Monster sehen, rührt vielleicht daher, weil diese in der Regel wilder und lauter sind. Aber ich denke jedes Kind ist hin und wieder ein kleines „Monster“ ;-)

  15. Ramona sagt:

    Hallo zusammen,

    ich bin froh diesen Artikel gefunden zu haben und eure vielen ehrlichen Erfahrungen und Gefühle lesen zu können.
    Mir geht es ebenso wie vielen hier. Wir erwarten unseren zweiten Sohn der auch unser letztes Kind sein wird. Ich trauere seither (inzwischen 3 Wochen) um die Tochter die ich niemals haben werde.
    An einigen Tagen ist es so schlimm, dass ich mir wünschte die SS würde einfach von alleine enden. Ich möchte nicht mehr schwanger sein. Andererseits fühle ich mich schlecht, weil eben diese typischen Kommentare mich eben auch immer wieder erreichen, „Hauptsache er ist gesund“, „wenigstens kannst du alles wieder verwenden“. Sicher, ja. Aber darüber kann ich mich so gar nicht freuen gerade.
    Trotzdem tut es mir gerade gut zu sehen, dass es nicht nur mir so geht. Dass nicht nur ich, einfach nur kurz etwas enttäuscht bin, sondern wirklich trauere um dieses Mädchen, dass ich nie haben werde und es mir wirklich Hundeelend geht zeitweise.
    Ich hoffe, dass ich, auch mit Hilfe, bald über diesen Verlust hinwegkomme und dieses Kind annehmen kann.
    Eure Erfahrungen geben mir etwas Hoffnung, auch wenn es dauern kann, dass ich es irgendwann überwinde.

    Vielen Dank an alle für eure Ehrlichkeit über ein Thema das in der Gesellschaft leider zu meist ein großes Tabu-Thema ist.

  16. Maria sagt:

    Vielen Dank für diesen wundervollen Artikel. Vor ein paar Tagen habe ich erfahren,dass ich mit unserem 3. Sohn schwanger bin und das hat mir regelrecht den Boden unter den Füßen weggerissen. Das ist definitiv unser letztes Kind und ich kann meine Trauer darüber gar nicht verbergen. Seitdem ich es erfahren habe,bin ich nur am Weinen. Auch wenn ich meine großen Söhne über alles liebe und auch dieses Kind lieben werde,so ist die Trauer über den „nicht vorhandenen“ Verlust riesen groß. Ich trau mich nicht mal, das in meinem Umfeld zu erzählen,aus Angst vor den ganzen nicht hilfreichen Sprüchen, die darauf folgen werden. Nie hätte ich gedacht,dass ich jemals so empfinden werde und doch ist es nun so und ich schäme mich so sehr für meine Gefühle. Ich hoffe sehr,dass du recht hast und es ein Prozess ist und die ich es irgendwann akzeptieren kann.

  17. Anna sagt:

    Ich habe zwei Söhne. Dieser Satz kommt mir manchmal schwer über die Lippen. Ich spreche dann lieber von meinen zwei Kindern, da ist alles offen. Beim ersten Kind war mir das Geschlecht vollkommen egal, ja ich habe nicht einmal darüber nachgedacht, ob jetzt ein Junge oder ein Mädchen schöner wäre. Bei Nummer 2 sah das ganz anders aus. Das zweite Outing hat mich in einen tiefen dunklen Brunnen geschubst und ich saß tagelang auf dem Boden und habe nur geweint. Ich hatte mir doch sooo sehr ein Mädchen gewünscht, warum hat das nicht geklappt? Und dann waren wir auch noch im Freundeskreis zu dritt schwanger. Alle hatten vorher einen Jungen, wir waren eh nur mit Jungs gesegnet in unserer Clique. Die beiden anderen Frauen bekamen dann aber ihre erhofften Mädchen… der Stachel bohrte sich umso tiefer. Ich probierte damit klarzukommen, mich zu freuen und zu akzeptieren, mit der klitzekleinen Hoffnung auf ein drittes Kind, was aber eigentlich nie geplant war/ist.

    Nach der Geburt haben wir dann erfahren, dass Mini 2 schwer krank ist und ohne passenden Stammzellspender nicht seinen ersten Geburtstag erleben wird. Der Bruder passte! Was für eine göttliche Fügung. Mittlerweile ist Nr. 2 1,5 Jahre alt, gesund und mopsfidel. Aber wisst ihr was geblieben ist? Die Sehnsucht nach einer Tochter! Ich war mir so sicher, dass es weggehen muss, ich DANKBAR sein MUSS für all‘ das Glück, was wir hatten. Aber Gefühle müssen gar nichts. Und schon gar nicht gehorchen.

    Ich liebe meinen beiden Jungs unendlich. Jeder ist für sich eine wahre Naturgewalt, aber unglaublich liebevoll und süß. Trotzdem, mindestens einmal am Tag gibt es für fünf Minuten schwere Gedanken, die um unser kleines Mädchen kreisen.

    1. Christine sagt:

      Liebe Anna,

      ich danke dir für deine Geschichte!
      Und ich wünsche dir, dass du dir selbst verzeihen kannst, wenn dich das schlechte Gewissen überkommen sollte, weil du doch eigentlich dankbar und glücklich sein „müsstest“. Es ist alles gut. Auch dein inniger Wunsch nach eurem Mädchen darf sein ♥

  18. Liya sagt:

    Hallo zusammen,

    endlich ein Forum, nach der ich lange gesucht hatte. Ein Forum in denen Frauen aussprechen, die was ich seit über 2 Jahren Tag für Tag denke. Mein erstes Kind war ein Wunschmind und ich wollte unbedingt einen Sohn haben. Die Freude war groß als ich erfuhr mit einem Sohn schwanger zu sein. Mein Kleiner ist jetzt 6 und diese 6 Jahre hatten es in sich. Ich frage mich immer wieder, obwohl ich ihn liebe, wie ich mir so sehr einen jungen wünschen könnte. Jungs Mama sein ist sehr schwer und ich beneidete alle meine Freundinnen die ein pflegeleichtes süßes Mädchen haben. Ich bin jetzt 34 und wünsche mir so sehr eine Tochter, dass ich schon an nichts mehr anderes denken kann. Beneide alle Frauen die mit einem Mädchen schwanger sind oder eine kleine Tochter haben. Fakt ist, ich kann beim 2. kein Risiko eingehen, denn wenn es ein Junge wird könnte ich es nicht akzeptieren. Deswegen kommt für mich aktuell nur gender selection in Zypern in Frage. Mein Mann ist dagegen aber irgendwann wird er auch einsehen, dass die Trauer um das fehlende w Baby girl mich tag für Tag fertig macht. Ich drücke uns allen für eine gesunde Tochter die Daumen

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