Lebensfragen

„Hättest du dir nicht vorher überlegen können, was es heißt, Kinder zu haben?“

Es ist wohl die am häufigsten gestellte Frage von Kritikern und ich muss gestehen: Wenn ich zum ersten Mal meinen eigenen Blog betreten würde mit all den Beiträgen zum Thema „Regretting Motherhood“, ich würde sicherlich verwundert, wenn nicht gar entsetzt die gleiche Frage stellen. Ja, warum bitte schön habe ich denn überhaupt Kinder in die Welt gesetzt? Weiß doch Jeder, dass Muttersein nicht nur Glück pur bedeutet, sondern auch mit einer gehörigen Portion Stress bestückt ist! Nimm dir einen heißen Kakao und ein paar von den Vanillekeksen (die auf dem Backblech sind noch warm!) aus meiner Küche und mache es dir bequem: Ich will dir gerne eine Antwort auf deine Fragen geben.

Lebensfragen

Sind hochsensible Frauen die schlechteren Mütter?

Wie schwer es hochsensiblen Frauen fällt, ihre sensible Seite zu akzeptieren und in ihren Alltag zu integrieren bemerke ich immer wieder, nicht zuletzt an mir selbst. Dafür müssen diese Frauen nicht mal Mutter sein, auch ohne den „Eltern“-Stempel kommen Hochsensible schnell an ihre Grenzen: Ein Zuviel an Geräuschen, Gerüchen oder Emotionen (die eigenen oder die der Anderen) und schon ist die Hochsensible überfordert. Wie viel belastender das Ganze im Leben als Mutter mit einem oder mehreren Kindern sein muss, vor allem, wenn diese selbst hochsensibel sind, können in dem Ausmaß sicher nur andere hochsensitive Mütter nachvollziehen.

Lebensfragen

Ein weiteres Kind trotz Wochenbettdepression?

„Ich bin schwanger.“ Ich stand im Badezimmer, den Blick auf das Display des Schwangerschaftstests geheftet. Eine Überraschung war das für mich nicht. Die leise Ahnung begleitete mich schon eine ganze Weile. Eine Tür weiter warteten mein Mann und Maxi, denen ich gleich das Ergebnis präsentieren durfte. Der eine würde sich freuen, da war ich mir sicher, der andere höchstens unabsichtlich mit seinen winzigen Ärmchen rudern – schließlich war mein Erstgeborener gerade mal sechs Wochen alt und konnte noch keine Vorfreude auf ein zukünftiges Geschwisterchen aufbringen. Und ich? Konnte ich mich freuen? Immerhin beherrschten seit exakt ebendiesen sechs Wochen depressive Stimmungen mein Gemüt. Wochenbettdepressionen.

Gesellschaft

Falsches Geschlecht, Regretting Motherhood oder postpartale Depression: Was tun, wenn ich mich für meine negativen Gefühle schäme?

Eine Frau liegt auf der Liege beim Frauenarzt. Ihr Herz klopft, während ihr Blick erwartungsvoll zum Bildschirm des Ultraschallgeräts wandert. Hoffentlich wird es diesmal ein Mädchen! Der Doktor fährt mit seinem Sensor noch eine Runde über ihren Bauch, dann erkennt die Schwangere Gewissheit in seinem Blick. „Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem zweiten Jungen!“ verkündet er. Ab jetzt strahlen alle im Raum. Der Mann am Fußende der Liege, der Arzt, der euphorisch mit seinem Zeigefinger „eindeutige Beweise“ am Bildschirm nachzeichnet, die Sprechstundenhilfe, die Notizen in den Computer tippt. Die Schwangere lächelt auch. Allerdings nur bis zum Auto. Dort, hinter verschlossenen Türen, wo sie keinen fremden Blicken mehr ausgesetzt ist, bricht sie in Tränen aus.

Gesellschaft

Bin ich eine Rabenmutter, weil ich Urlaub von meinen Kindern brauche?


Es gibt Dinge im Leben, wenn man die ausspricht, dann erntet man spitze Aufschreie. Manchmal vor Entzückung („Ich bin schwanger!“), manchmal aus einer Unverhofftheit heraus („Mir wurde heute gekündigt.“). In meinem letzten Blogbeitrag habe ich festgestellt, dass ich urlaubsreif bin. Und zwar wegen meiner Kinder. Um es noch einmal anders zu formulieren: Ich habe meine Kinder satt und brauche Urlaub. Wenn du möchtest, darfst du jetzt aufschreien.