Lebensfragen

Lohnt sich das Ganze überhaupt, wenn sich die Vergangenheit eh nicht mehr ändern lässt?

Je mehr ich mich mit mir und meiner eigenen schmerzhaften Vergangenheit auseinandersetze, je mehr Resignation und Rückschritten ich im Umgang mit meinen Kindern begegne, desto öfter stelle ich mir die Frage: Lohnt sich der Weg überhaupt, wenn sich die Vergangenheit eh nicht mehr ändern lässt? Nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit keinen emotionalen Zugang zu meinem Ältesten bekam, als er das Licht der Welt erblickte, nachdem ich über sieben Jahre später immer noch feststellen muss, dass mein Zugang zu meiner Mütterlichkeit für meine Wunschvorstellungen zu oft blockiert ist, geht mir diese Frage ab und zu durch den Kopf: Ist es das überhaupt wert? Das ganze Kämpfen, die zermürbende Suche nach einem passenden Therapeuten, all die Zeit der Aufarbeitung, des Bemühens um eine halbwegs gute Beziehung zu meinen Söhnen? Werden sie mir je später verzeihen können oder wenden sie sich eh ab, weil sie zu viel emotionalen Schmerz und Ablehnung von ihrer Mutter erfahren haben?

Lebensfragen

Hochsensibilität und fehlende Mutterliebe als Folge von Entwicklungstrauma? Mein persönlicher Weg zu mehr Muttergefühl

Ich schließe die Augen und stehe an einem einsamen Strandabschnitt. Vor mir die endlose Weite zwischen Himmel und Ozean, weicher Sand befindet sich unter meinen Füßen. Ich breite die Arme zur Seite aus, spüre, wie der Wind sie leicht nach hinten drückt. Ein tiefer Atemzug und ich fühle mich frei. So frei wie seit langem nicht mehr. Das Leben hat mir einen tiefen Blick in meine eigene Seele geschenkt und mir die Augen für eine Wahrheit geöffnet, die nur ich zu verstehen vermag. Denn es ist mein Leben. Meine Geschichte. Meine Vergangenheit.

Gesellschaft

Traumatisiert – Wenn der Mutterstress nicht nur auf Hochsensibilität zurückzuführen ist

Bevor ich mit dem Bloggen anfing, wusste ich eigentlich ziemlich wenig über mich. Wie kann das sein, fragst du dich möglicherweise, wenn du nachgerechnet hast und nun feststellst, dass ich damals immerhin schon neunundzwanzig Jahre auf dem Buckel hatte. Und doch wurde mir erst mit der Geburt meiner Söhne ein tiefer Blick hinter meine eigenen Kulissen gewährt. Nicht behutsam, sondern mit voller Wucht. Postpartale Depression, fehlende Mutterliebe zu meinem Ältesten, Regretting Motherhood, Wunsch nach meinem kinderlosen Dasein. Alles nichts, was man sich als frischgebackene Mutter zweier herbeigesehnter Kinder wünscht, geschweige denn wahrhaben will. Es war ein langer Prozess, mir das alles einzugestehen und ein noch längerer, das zu akzeptieren. Wenn du Zeit und etwas Proviant mitbringst, kannst du es von meinem ersten Blogbeitrag bis heute nachlesen, mal zwischen den Zeilen, mal offensichtlich. Als ich nach der Geburt meines Jüngsten auf den Begriff namens Hochsensibilität stieß und einen Zusammenhang zwischen diesem Wesenszug und meiner eigenen Dünnhäutigkeit erschloss, war ich erleichtert. Endlich gab es einen Namen für all die Schwierigkeiten, die ich als Mutter im Zusammenleben mit meinen Kindern hatte. Lange Zeit war ich mit der Begründung zufrieden. Aber irgendwann wurde mir klar: Da war noch mehr.

Lebensfragen

„Genieße die Zeit, solange die Kinder noch klein sind!“ Was, wenn das nicht einfach geht?

Die letzten zwei Wochen der Sommerferien waren für mich der absolute Katastrophenzustand. Nachdem ich die ersten vier Wochen tatsächlich als Herrin meiner Lage mit zwei Kindern von morgens bis abends um mich herum über die Bühne gebracht hatte (frag mich nicht, wie ich das hinbekommen habe!), schwanden nun von Heute auf Morgen meine Kräfte. Der Umzug hatte uns viel abverlangt, der Mann musste wieder arbeiten und die Kindergarten- bzw. inzwischen Schulferien der Kinder taten ihresgleichen dazu. Nun war ich am absoluten Nullpunkt angekommen. Mama-Burnout. Mein Körper signalisierte mir mit Übelkeit und stechenden Schmerzen in Bauch und Rücken, dass es Zeit für mehr Ruhepausen war und in meiner Not kontaktierte ich schon wieder Mutter und Schwiegermutter, obwohl beide uns erst zwei Tage zuvor ein verlängertes, kinderfreies Wochenende ermöglicht hatten. Gott sei Dank nahmen sie mir nochmal für ein paar Tage die Kinder ab. Ein größeres Geschenk hätten sie mir in dem Moment nicht machen können. Und dann erreichte mich von irgendwo aus dem Hinterstübchen wieder dieser Satz: „Genieße die Zeit, solange die Kinder noch klein sind – sie werden so schnell groß!“

Mama-Momente

Warum ich so eine Panik davor habe, mit meinen Kindern alleine zu sein

Ich schloss die Tür und lehnte mich erschöpft von Innen dagegen. Ich hörte mich vor Erleichterung laut aufseufzen und atmete tief ein. Endlich alleine. Der Blick zur Uhr zeigte Punkt Acht. Maxi war gerade vom Kindergartenbus abgeholt worden und mit ihm verschwand auch die Unruhe, die bis dahin hier im Haus geherrscht hatte. Die letzte Stunde waren wir zwei alleine gewesen; ein Zustand, den ich nur sehr schwer aushalte. Aber jetzt war Maxi fort und ich wieder für mich. Noch einmal seufzte ich schwer und langsam fiel die Last von mir ab. Ich hatte den Morgen überlebt.