Mama-Momente

Das weiße Pferd

Es gibt Dinge im Leben, die passieren einfach. Passieren mir, passieren dir. Lohnt es sich, sie zu hinterfragen? Wer weiß das schon.

Ich sitze in meinem Lesesessel. Du hast mich gerade etwas gefragt. Ich weiß nicht mehr was, aber wahrscheinlich hat es mit meinem Gemütszustand zu tun, denn ich breche als Antwort in Tränen aus.

Gesellschaft

Warum es hochsensiblen Müttern oft so schwer fällt, das Muttersein zu genießen

Am Freitag war absoluter Notstand in unserem Kindergarten. Der umhergehende Magen-Darm-Virus hatte nun auch viele Erzieherinnen erwischt und so wurden alle Eltern morgens direkt an der Tür gefragt, ob es möglich wäre, dass sie ihre Kinder wieder mit nach Hause nehmen könnten. Eine Mutter drehte wie selbstverständlich mit ihrer Tochter um, ein Lächeln auf den Lippen und meinte im Vorbeigehen: „Wie gut, dass ich heute meinen freien Tag habe!“ Das kuriose war: Sie meinte das keineswegs ironisch, sondern tatsächlich ernst!

Lebensfragen

Das Geschenk des Zuhörens

In Michael Endes Verfilmung seiner gleichnamigen Romanfigur „Momo“ gibt es ziemlich am Anfang eine Szene, in der das junge Mädchen bei einer älteren Frau im Wohnzimmer vor deren Vogelkäfig sitzt. Während Momo einfach nur still dasitzt, hört man die Alte im Hintergrund klagen, ihr Vogel hätte vor langer Zeit einfach aufgehört zu singen. Noch während Momo weiterhin still neben dem Käfig sitzt und ihre ganze Aufmerksamkeit dem Piepmatz gilt, fängt dieser plötzlich wie von Zauberhand an, sein schönstes Lied zu trällern. Die alte Dame ist vor Freude völlig außer sich und fragt das kleine Mädchen, wie sie es geschafft habe, ihn wieder zum Singen zu bringen. Darauf erwidert Momo nur: „Ich glaube, man muss ihm zuhören, auch, wenn er nicht singt.“ Diese Szene blieb mir bis heute gut in Erinnerung, weil ich ihre Aussage so stark fand.

Mama-Momente

Eigenbetreuung statt Kindergarten trotz Angst vor zu viel Muttersein

Die Stille breitete sich wieder in meinem Kopf aus. Zu viele Gedanken, die nicht in Worte gefasst werden konnten. Ich fühlte mich wie im Zentrum eines Wirbelsturms, in dem man kurioserweise nichts von dem Trubel um einen herum mitbekommt. Aber eigentlich war gar nichts still. Weder in mir drin, noch um mich herum. Der Baum stand selbst am Heilig Abend noch ungeschmückt im Wohnzimmer, der Dreijährige lag mit hohem Fieber im Bett und der Mann schleppte heimlich die Geschenke aus dem Keller in den vierten Stock. Das Christkind hatte es dieses Jahr wohl in der Eile nicht die Treppen hoch geschafft.
Währenddessen waren Maxi und ich auf dem Weg in die Dorfkirche zum Weihnachtsgottesdienst. Wildes Glockengeläut empfing uns bereits mehrere Straßen vom Kirchplatz entfernt. Es klang festlich, geradezu majestätisch, so dass es einem durch und durch geht und eine Gänsehaut beschert. Es hörte sich an wie die Einläutung einer neuen Ära. Der passende Soundtrack zu einem neuen Lebensabschnitt. Aber genau das war es ja auch für uns beide.

Lebensfragen

Wie wir inneren Frieden im Mütteralltag finden

Jetzt in der Weihnachtszeit fällt es mir leichter, dich zu entdecken. Im Lichterglanz des Weihnachtsmarktes, während der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln an mir vorüberziehen. Am Weihnachtsmorgen, wenn noch alles still ist im Haus und leise Schneeflocken an unserem Fenster vorbeifliegen. Oder am Heiligen Abend, die Kinder spielen glücklich mit ihren Geschenken, während der Mann und ich mit einem Glas Rotwein anstoßen und im Hintergrund Dean Martin aus den Lautsprechern singt. Die Zeit scheint für einen Moment still zu stehen, ein tiefer Seufzer des Glücks vertreibt die Anspannung in meinem Körper, lockert sämtliche Muskeln und zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Da bist du nun und am Liebsten wäre es mir, du würdest gar nicht mehr gehen.