Lebensfragen

Corona – Krise oder Chance für mich als freiheitsliebende Mutter?

Also gut, bringen wir es doch auf den Punkt: Die erste Woche war scheiße!
„Irgendwann wird es hier noch Tote geben – aber nicht aufgrund des Virus“ schimpfte ich leise vor mich hin, während ich versuchte, die Energie der in mir aufsteigenden Wut in die Spülbürste zu lenken, welche der Verkrustungen in der Bratpfanne vom letzten gemeinsamen Mittagessen an den Leib ging. Gerade hatte der Mann mir die Macke am Auto gezeigt, die „irgendwie versehentlich“ beim Spielen am Carport entstanden war, nachdem die Kinder vergessen hatten, dass sie diesen Bereich des Hofes zum Spielen meiden sollten. Irgendwie. Versehentlich. Vergessen. Drei Begriffe, die ich weiß Gott nicht zum ersten Mal von meinen Kindern hörte, aber seit die Regierung zum familiären Hausarrest aufgerufen hatte, wurden die Intervalle zwischen den versehentlichen Ausrutschern und Verstößen von Regeln immer kürzer. Wir alle gingen am Zahnfleisch. Und ich bereits am ersten Tag der politischen Verordnung.

Corona-Virus. Ein Wort, das nicht nur bei den hochsensiblen und freiheitsliebenden Eltern inzwischen mehr Krise auslöst, als der Erreger schon von sich aus. Leere Pampers-Regale im Supermarkt, Vereinbarkeit von Job und Kinderbetreuung (bzw. die Unvereinbarkeit dessen) und ein gesteigertes Konfliktpotential innerhalb des Familiensystems sind die neuen Herausforderungen, denen sich von Jetzt auf Gleich Jeder stellen muss – zusätzlich zu den eh schon vorhandenen Wehwehchen, die das Zusammensein mit Kindern mit sich bringt: Schmatzgeräusche zu den Mahlzeiten, Wutausbrüche, wenn das Fernsehprogramm vorbei ist und latente Langeweile bei den Kindern, die immer genau dann aufkommt, wenn man es sich gerade fünf Minuten mit dem Roman auf der Couch gemütlich gemacht hat.

Regretting Motherhood scheint also vorprogrammiert.

Oder?

„Ich traue mich kaum, es zu sagen, aber seit ich aufgrund von Corona mit den Kindern alleine zuhause bin, blühe ich als Mutter förmlich auf.“ „Die Mutter-Krise, vor der ich mich so gefürchtet hatte, trat gar nicht ein! Es ist verrückt, aber endlich kann ich behaupten, richtig entspannt Mutter zu sein.“

Solche und ähnliche Mails und WhatsApp-Nachrichten trafen in den letzten Tagen bei mir tatsächlich häufiger ein, und zwar von genau den Müttern, die ihr Leben als Mama sonst als extrem belastend bezeichnen oder sich mehr Zeit für sich im Alltag wünschen. Ich jubelte (nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich) mit ihnen, während ich mir selbst noch eine extra Portion reinen Wein in das Glas vor mir einschenkte und im Geiste die Stunden ausrechnete, bis die Kinder abends im Bett liegen würden.

Corona - Krise oder Chance für mich als freiheitsliebende Mutter?„Tag 96 unter der Kuppel“ oder so ähnlich würde es jetzt bei den Simpsons heißen, während wir hier zuhause erst einen Bruchteil dessen geschafft hatten, was die gelben Figürchen im amerikanischen Fernsehformat uns bereits Jahre zuvor als Horrorszenario der eingeschränkten Selbstverwirklichung vorgelebt hatten – wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Bei mir brauchte es allerdings nicht erst sechsundneunzig Tage und auch keine überdimensionale Plexiglashaube, um an meine Grenzen zu stoßen.

Die erste Woche war entsprechend ein Auf und Ab der Emotionen bei allen Beteiligten gewesen und zwar bis in die Extreme. Ein Mittelmaß schien nicht mehr möglich. Kein Wunder, dass mein Körper mit Dauer-Kopfschmerzen und psychosomatischen Bauchschmerzen reagierte. Dass es so nicht weitergehen konnte, wurde uns schnell klar. Und so beschäftigten mein Mann und ich uns vor Beginn der zweiten Woche mit den grundlegenden Fragen:

Wie baue ich Zeit für mich in den neuen Alltag ein? Wie kommt der Mann ungestört zum Arbeiten, wie überleben wir tägliche Schulaufgaben mit den Kindern und wie organisieren wir trotzdem noch ein gemeinsames Familienleben, obwohl wir alle zurückstecken müssen – mehr psychisch wie körperlich?

Während mir einige Bekannte vorschwärmten, wie schön es endlich wäre, mit den Kindern bewusst ungezwungen in den Tag zu leben, merkten mein Mann und ich so ziemlich als Erstes, dass wir um eine feste Struktur nicht herumkommen würden. So erstellten wir einen Tagesplan für alle Familienmitglieder und stellten erleichtert fest, wie gut dieses Gerüst auch unseren Kindern tut.

Neben den festen, gemeinsamen Mahlzeiten gibt es für die Jungs nun vor allem vormittags viel Raum für Freispiel (bei schönem Wetter selbstredend im Garten, um ein bisschen überschüssige Energie loszuwerden), eine feste Lesezeit, damit die Erstklässler am Ball bleiben, mittags Ruhepause für alle, nachmittags dann Gartenarbeit mit Papa, ein bisschen Schulaufgaben, nochmal Freispiel, Baden, und was sonst noch so anfällt. Achso, und eine halbe Stunde Fernsehen am Tag ist auch drin, nicht nur für Mamas Nerven, sondern auch für die Kinder, die eh schon auf vieles verzichten müssen (Freunde treffen, Schwimmunterricht, Ausflüge mit den Großeltern, …).

Corona - Krise oder Chance für mich als freiheitsliebende Mutter?Ein Plan, mit dem auch ich gut leben kann, denn bisher spielt das Wetter mit, so dass mir die Jungs nicht ständig eine Etage über mir die Bude auf den Kopf stellen und gefühlt die Hütte abreißen. Bis ich draußen kaputte Zäune, abgeblätterte Farbe am Auto oder klitschnasse Schuhe entdecke, die mir das Gefühl geben, auf dem Katthult-Hof zu leben und jeden Moment kommen zwei Michels über den Hof gerannt, um sich im Tischlerschuppen zu verstecken.

Manchmal fühle ich mich nicht wie Christine, sondern wie Alma, die Mutter des schwedischen Lausebengels, die Michels Unfug inzwischen nicht mehr in ihrem Tagebuch notiert, sondern ganz modern verbloggt. Aber auch das hat Corona mich gelehrt: Frage dich nicht, ob die Kinder heute wieder Blödsinn angestellt haben, sondern welchen. Und dann rege dich nicht auf, sondern betrachte es als anfallendes Nebenprodukt des ganzen Wahnsinns.

Nun sind wir (glaube ich) in Woche Drei angelangt. So richtig wissen tue ich es nicht, denn das Zeitgefühl ist mir schon vor einer Weile abhandengekommen.

Aber irgendwas hat sich verändert, das spüre ich genau. Ich bin innerlich ruhiger geworden. Mein innerer Wachhund, der früher bei jedem Pieps der Kinder aufgesprungen ist, um mir „Gefahr im Verzug“ zu melden, hebt jetzt immer öfter nur den Kopf, um anschließend weiterzudösen.

Ich weiß, dass mein stärkstes Bedürfnis jenes nach Sicherheit ist. Und unser Tagesplan trägt viel dazu bei, dass eine mentale Ordnung herrscht, die Kinder nicht ständig nachhaken, was denn nun als nächstes ansteht oder ob sie dies und jenes machen könnten. Es steht ja im Plan, was wann dran ist.

Aber es liegt nicht nur am Tagesplan. Ich selbst achte bewusst darauf, mir trotz der Anwesenheit der Kinder Ruhepausen und Zeit für Meditation oder andere Tätigkeiten der Selbstverwirklichung zu gönnen. Früher habe ich die Zeiten genutzt, in denen sie in der Schule oder bei ihren Großeltern waren. Jetzt in der Krise ist das nicht möglich, aber die Zeiten für mich sind lebensnotwendig. Und plötzlich merke ich: Es geht (trotzdem)! Eine unglaublich wertvolle Erfahrung, die ich mir früher nicht mal erlaubt hätte, auszuprobieren. Dann hätte die Christine hinter der Mutterrolle ein ganz normales, kinderreiches Wochenende viel zu sehr zurückgesteckt nach dem Motto „Montag kannst du ja wieder auftanken“. Nur um bereits Sonntagmittag mehr als erschöpft und frustriert in den Seilen zu hängen.

Corona - Krise oder Chance für mich als freiheitsliebende Mutter?Die ungewohnten Umstände der Corona-Krise zwingen mich dazu, das auszuhalten, was ich mir freiwillig niemals angetan hätte: Den ganzen Tag die Kinder zuhause zu haben und das mehrere Wochen am Stück. Und nun verändert sich auch in der Hinsicht etwas bei mir: Ich gehe ganz bewusst und sogar mit einem Stück freudiger Erwartung in die nächste Phase.

Denn die verlebte Zeit hat mir neben viel Stress und dem Gedanken, mich zu erschießen, auf der anderen Seite auch wertvolle Momente des Glücks gezaubert: Die aus dem Stegreif organisierte Sporteinheit mit den Jungs auf der Wiese hinterm Haus, die so lustig war und uns Dreien zum Schluss beim Abklatschen ein ganz neues Gefühl der Zusammengehörigkeit gezaubert hat. Der Spaziergang mit dem Siebenjährigen durch den Wald, als er plötzlich meine Hand nahm und wir ganz unbeschwert unseres Weges gingen. Die Zeit während der Mahlzeiten, die wir nun bewusst als Familienzeit werten und die viel humorvoller abläuft als früher.

Auf einmal ist da Raum in mir, zu erkennen, dass ich zu einem großen Teil dafür verantwortlich bin, dass die Kinder die ungewollte Situation dennoch als (weitestgehend) unbelastet empfinden, zumindest was die Stimmung im Miteinander betrifft. Eben weil diesen Part auch gerade keine Institution außerhalb auffangen kann. Wie viel es ausmacht, wenn ich nicht jedes Fehlverhalten kommentiere und auch mal Fünf gerade sein lasse. Und (auch diese Erfahrung mache ich immer öfter!), wie viel herzlicher die gesamte Atmosphäre ist, wenn ich die Kinder zwischendurch völlig grundlos in den Arm nehme, ihnen einen Kuss aufdrücke oder mal eine lockere, scherzhafte Bemerkung mache. Tatsächlich kommt auch immer öfter genau so eine Herzlichkeit zurück!

Keine Ahnung, wie mir das momentan gelingt. Es ist, als würden wir derzeit durch Corona eine Zeit des Zusammenwachsens erleben, gerade weil keine äußeren Einflüsse und Ablenkungen stattfinden, selbst wenn es positive Einflüsse waren, wie die Großeltern, die uns ein kinderfreies Wochenende ermöglichten.

Und dennoch möchte ich nicht ewig so weitermachen.

Ich freue mich sehr, wenn irgendwann wieder der normale Alltag in unser Leben zurückkehrt. Wenn die Kinder vormittags wieder in die Schule gehen und ich mich wieder voll meiner Arbeit und meiner Selbstverwirklichung widmen kann. Wenn ich wieder mit der Hausarbeit hinterherkomme und mich nicht entscheiden muss zwischen Bügeln und Putzen, weil für beides keine Zeit ist. Und wenn ich mal wieder Zeit mit meinem Mann alleine verbringen kann.

Und dennoch wünsche ich mir, dass die Zeit bis dahin noch reicht, um unsere kleine Familie noch weiter zu stärken. Dass ich genauso (oder meinetwegen auch nur halb so) entspannt im Umgang mit den Kindern weitermache wie in den letzten Tagen und mir ein Stück dieser Mentalität in den neuen, alten Alltag mitnehmen kann. Dann hat die empfohlene Ausgangssperre in der großen Corona-Krise nämlich mehr gerettet als „nur“ vier weitere Menschenleben in der Statistik.

40 Gedanken zu „Corona – Krise oder Chance für mich als freiheitsliebende Mutter?“

  1. Linda sagt:

    Du schreibst sooooo ehrlich und authentisch u mir wie aus der Seele 🙏🏻

    1. Christine sagt:

  2. Agnes sagt:

    So schön geschrieben! Halten wir gemeinsam noch eine Weile durch!
    Alles Liebe Agnes

    1. Christine sagt:

      Das tun wir – wir sind nicht alleine ♥

  3. Nina sagt:

    Hey Christine!
    Ich verfolge deinen Blog nun seit knapp zwei Jahren und habe auch schon öfter Kommentare hier hinterlassen.
    Ich glaube, dass du wirklich die einzige Person bist, die fast genauso fühlt wie ich. Es ist erschreckend, wie ich nach drei Jahren und fast zwei Monaten immer noch mit meiner Mutterrolle bzw. -tätigkeit zu kämpfen habe. Grausam, wie ich naiverweise den 3. Geburtstag herbeigesehnt habe, weil alle mir immer versicherten, ‚dass dann, ja dann ENDLICH, das Kind aus dem Gröbsten raus ist‘, und ich immer noch tagtäglich feststellen muss, dass es das eben nicht ist.
    Und dann kam Corona.
    Auf der einen Seite bin ich – wie du – doch auch phasenweise erstaunt, dass ich noch nicht durchgedreht bin und die Tage – magically – doch schneller vergehen, als ich mir das anfangs ausgemalt hatte. Es gibt sogar Zeiten, jaaaaa, da klappt es ganz gut.
    Aber da kommt das „Aber“.
    Pünktlich zum Kita-Schluss hat unser kleiner Piepmatz beschlossen, nun ein für alle Mal den Mittagsschlaf zu canceln; also keine eineinhalb Stunden Auszeit mehr zwischendurch für Mama und Papa. Und obendrauf, als Sahnehäubchen sozusagen, durchlebt der Kurze die schlimmste Trotzphase, seit wir ihn haben. Es vergeht keine Stunde, wo er nicht brüllt (was wir so von ihm wirklich nicht kennen; klar, jedes Kind hat Phasen und ist mal zum AndieWandklatschen; aber das hatte sich bisher wirklich immer in Grenzen gehalten). Es vergeht kein halber Tag, wo nicht entweder ich oder Papa schließlich doch laut schimpfen müssen, weil ein Nein einfach kein Nein mehr ist und jegliche nette Bitte quasi völligst ignoriert wird.
    Und jaaaaa, ich bin keine Mutti, die es sagenhaft findet, dass sie nicht arbeiten muss und nun ENDLICH Zeit für ihr Kind hat. Nope. Not at fucking all.
    Nein, ich bastle nicht gerne (ich bin nicht umsonst NICHT Grundschullehrerin oder Erzieherin geworden). Nein, ich denke mir nicht gerne irgendwelche (sorry, aber es muss raus) doofen Kleinkinderspielchen aus; nein, ich finde es eben nicht supidupi, 13 Stunden am Tag von einem Kind (auch wenns meins ist, schon klar….aber trotzdem) umgeben zu sein.
    Und liebe Christine, da muss ich dich bewundern: Denn im Gegensatz zu dir freue ich mich eben leider nicht, wenn mir all die Supermamis da draußen stolz erzählen (und das meiste ist ja dann doch auch übertrieben oder gar ganz erstunken und erlogen > fragt mal die Männer….), dass sie noch laaaaange keinen Lagerkoller haben, dass es doch sooooo supi ist, dass sie endlich Zeit für ihre Schraatzen haben. Mir schwillt da der Kamm und ich könnte nur laut schreien: Schön für dich, freu dich gefälligst woanders, denn ich halte es nicht mehr aus und könnte abwechselnd nur noch heulen oder aus der Haut fahren.

    Hm.
    Corona als Chance für die Familie?
    Ja. Für die 95% da draußen, die eben nicht hochsensibel sind oder Kinderhaben einfach supi finden.
    Ja. Für die, die eben nicht so viel Zeit für sich brauchen und die Dinge einfach akzeptieren können.

    Nicht für mich.
    Auch wenn es phasenweise – magically – gut hinhaut.
    Aber eben nur phasenweise.

    Hm.
    Regretting Motherhood scheint mir eine Lebensaufgabe zu sein.
    Ich weiß mittlerweile, dass ich nicht an ihr zugrunde gehen werde; das ist schon mal gut.
    Aber das Leben, das ich mir wünsche, wird niemals wieder möglich sein.
    Und das wird mich immer, immer verfolgen.

    1. Christine sagt:

      Liebe Nina,

      ich kann deinen Frust so gut nachvollziehen – ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht, wie der Text ausgefallen wäre, wenn der Mann nicht HomeOffice betreiben könnte und wir in einer Drei-Zimmer-Wohnung eng aufeinandergehockt leben würden!
      Die Sprüche zum 3. Geburstag, dass dann alles besser würde, kenne ich auch noch zu gut. Ehrlich gesagt kann ich selbst heute manchmal keinen Unterschied im Verhalten meiner Söhne zu einem Unter-Dreijährigen feststellen (und die sind jetzt 7 und 8). Keine Ahnung also, wer so einen Spruch erfunden hat. Derjenige kannte jedenfalls nicht meine Söhne.
      Und ich unterschreibe genau dein Statement, dass du nicht umsonst NICHT Lehrerin/Erzieherin geworden bist – das denke ich mir bei den täglichen Schulaufgaben und Bastelvorgaben auch jedesmal. Was für ein unnötiger, zusätzlicher Stress für Mütter wie dich und mich!

      Ich wünsche dir alles Gute für die weitere Krisenzeit! Und dass du es dir selbst erlaubst, deine eigene Messlatte in Zeiten wie diesen etwas niedriger zu legen, dir auch mal Schreien und Türen knallen verzeihst ♥

    2. Birgit sagt:

      Hallo Nina,

      was ist das Fazit aus Deinem Unglücklichsein mit der Mutterrolle? Dass Du ewig so weiterjammerst? Ich denke, das Beste wäre, dass Du mehr Zeit für Dich raushaust und dass Dein Mann auf Teilzeit geht während Du Deine Arbeitszeit aufstockst. Ihr könntet Beide 50% arbeiten und wenn Ihr den Konsum runterschraubt, dann kommt man auch mit den Kosten hin… Falls Dich die Mutterrolle nicht erfüllt und Du oft nur genervt von Deinem Nachwuchs bist, dann ist es besser, wenn Du Deine Kinder fremdbetreuen lässt und selbst arbeiten gehst. Das würde der Familie gut tun und Dir auch und Deinen Kindern ebenso. Niemand muss sich für seine Kinder aufopfern. Wenn eine Mutter sich für ihre Kinder aufopfert, dann ist das das Schlimmste was Kindern passieren kann. Sie werden immer mit diesem Schuldgefühl leben müssen. Geh doch lieber arbeiten und melde Dein Kind Ganztag in Kindergarten an (bis 16:30 Uhr) und spanne Deine Mann VIEL MEHR IN DER FAMILIENARBEIT ein!!! Auch am Wochenende, an Feiertagen und im Urlaub: 50% der FAmilienarbeit. Das wäre mein Ratschlag an Dich….

      Viele Grüße,
      Birgit

    3. Kate sagt:

      Liebe Nina,

      ich will dich nur wissen lassen, dass es mir absolut ganz genauso geht. Allein bist du damit nicht!

    4. Nika sagt:

      Liebe Nina,
      ..genau soooo fühle ich mich auch!
      ..👍geschrieben..
      LG Nika

    5. nina sagt:

      Hallo Nina, mir geht es ganz genauso wie Dir! Liebe Grüße von Deinem „Namensvetter“, nina

  4. Tina sagt:

    Kann mich nur zu 100 Prozent meiner Vorrednerin (Nina) anschließen. Diese Zeit ist einfach verdammt beschissen und ich habe gleich zwei Kinder an der Backe (3 und 4). Ich beneide den Papi der arbeiten gehen darf und nicht wegen Corona seinen Job verloren hat….

    1. Christine sagt:

      Liebe Tina,
      ich fühle sehr mit dir ♥ Hoffentlich kannst du dir abends, wenn der Mann zuhause ist, Auszeiten nehmen..
      Liebe Grüße
      Christine

    2. Birgit sagt:

      Hallo Tina,

      was hast Du beruflich gelernt? Würdest Du gut verdienen? Kannst Du wieder einen Fuss in die Arbeit reinbekommen? Falls ja, dann melde Deine Kinder doch ganztag im Kindergarten an, gehe soviel wie möglich wieder arbeiten. Das wird der ganzen Familie guttun, sowie Dir auch und Deine Kinder sind doch Bestens im KG betreut mit anderen Freunden etc…
      Am Woe, Feiertag und Urlaub soll sich der Mann 100% um die Kinder kümmern…..

      1. Stine sagt:

        Na das ist ja mal ein Vorschlag :D
        Sorry, ist wahrscheinlich nur nett gemeint, aber dass der Vater sich am We, Feiertagen und Urlaub zu 100% drum kümmern soll, das ist krass. Er arbeitet doch selbst, wie sie schrieb.
        Und die Kinder ganztags im Kindergarten anzumelden, sowas sehe ich nur als absolute Notlösung. Kinder von 7-17.30 in der Kita lassen ist äußerst fragwürdig, die kleinen Menschen haben da schon einen längeren „Arbeitstag“ als so mancher Erwachsener. Die Kinder bei völlig überlasteten Erzieherinnen zu lassen, kann wohl nicht die Optimallösung für die gesamte Familie sein!

      2. Birgit sagt:

        Hallo Stine, ja du hast Recht. Dann doch lieber alles beim Alten lassen und einfach als Mutter nur weiterjammern, denn es ist ja die Aufgabe einer Mutter sich aufzuopfern. Das scheint das Beste zu sein. Denn der arme Mann schuftet ja so hart, da will man ihn am Woe, Feiertags und im Urlaub nicht auch noch mit den Kindern belasten und ein Vater muss ja nur die Kohle heimbringen und sonst gar nichts. Ausserdem der pöse pöse Kindergarten und Ganztags ist ja sowieso ganz schrecklich. Dann doch lieber die Kinder bei der frustrierten und unglücklichen Mutter lassen die ständig angenervt ist und wünscht, die Kinder gäbe es gar nicht. Ja supi Idee. Sorry, aber hier setzt mein Verständnis aus. Ihr jammert ständig herum aber Verantwortung übernehmen für Euer Leben und Euer Glück wollt Ihr auch nicht wirklich.

  5. Lilli sagt:

    Hallo liebe Mamis,

    ich möchte auch etwas zum Thema Kinderbetreuung zu Corona-Zeiten sagen.
    Wie ich schon beim Thema Aushalten der Mutterrolle erwähnte, habe ich zwei sehr freundliche Jungs zu Hause, deren Lieblingshobby miteinander streiten ist.
    Dementsprechend freute ich mich auf verfrühte Osterferien. Oder auch nicht.
    Natürlich ist es in dieser Situation absolut richtig die Schulen zu schließen und ich denke, dass wir sowieso bis Anfang der Sommerferien so weitermachen werden.
    Nun gut, jetzt ist es wie es ist und wir machen das Beste draus.
    Homeschooling ist für mich Segen und Fluch zugleich. Einerseits gut, die Kinder akzeptieren dass sie Aufgaben machen müssen, weil die ja von den Lehrern kommen und in der Zeit denken sie mal an was anderes als zB ‚ich brauche ganz dringend den Nintendo, ich hab die Welt faaaaast durchgespielt!‘
    Allerdings ist es ja nicht so, dass man ihnen die Aufgaben gibt, kurz erklärt, und Mutti trinkt in der Zeit gechilled einen Kakao und liest ein paar Seiten im Buch. Nette Idee, aber Fehlanzeige.
    In Wirklichkeit kommen sie natürlich alle paar Minuten angelatscht, wollen es nochmals erklärt haben oder auch zeigen was sie bisher großartiges vollbracht haben, auch wenn es sich nur um vier Wörter, ggf Zahlen handelt.
    Das aktuelle Frühstück im Übrigen als Vergleich dazu, wenn ich wiederkomme wenn ich sie zur Schule gebracht habe(heisst, ich esse und trinke in himmlischer Ruhe),ist kein Spaß!
    Ab mittags sind meine Kids sowieso immer Zuhause, das ist für mich kein grosser Unterschied. Natürlich fallen aber nachmittags sämtliche Sportgruppen und Freundetreffen weg, so dass wir (täglich grüßt das Murmeltier-mässig) im Garten sind, durch Wälder spazieren, Fahrrad fahren und joa, das war’s dann auch.
    Mir ist es NICHT ersichtlich, wie man vom vorigen aushalten der Mutterrolle (und mal ehrlich, deswegen sind wir bei diesem Blog!), in ein plötzliches Angenehmfinden der Coronakontaktverbotssituation kommt.
    Klar, es ist kein Weltuntergang(und ohne Wecker in den Tag zu starten, hat schon was angenehmes), wir schaffen es trotzdem, dafür ist der automatisierte Überlebensinstinkt in uns.
    Aber es erschließt sich mir nicht, wie ich jetzt plötzlich mitten am Vor-oder Nachmittag ein Buch in die Hand nehmen und in Ruhe lesen könnte während die Kids da sind. Auch wenn phasenweise gut gespielt wird, die Mamaantennen sind doch trotzdem auf Empfang weil die Stimmung jederzeit kippen kann. Dann hätte ich es ja vor Corona auch machen können, aber hochsensibel und mit der Ruhe vor dem nächsten Sturm im Hintergrund tief in ein Buch eintauchen? Für mich unvorstellbar.
    Zusammengefasst haben wir die Kinder länger als sonst um uns. Und wenn sie um 20.00 im Bett sind und trotzdem noch meinen, sich 2Std entweder sich über die Zimmer etwas zuzurufen, Geräusche zu machen etc., bleibt uns Mamas nicht viel Zeit für uns allein, zum durchatmen, zum Ruhe tanken.

    Ich fühle mit euch, liebe Mamas hier, wir schaffen das, und werden danach merken, wie stark wir wirklich sind ♡

    1. Christine sagt:

      Liebe Lilli,

      die Schulaufgaben empfinde ich auch mehr als Fluch denn als Segen. Die normalen Hausaufgaben während der Schulzeit sind für mich in der Kommunikation zwischen mir und meinem Großen schon eine Herausforderung – und da weiß er aus der Schule am Vormittag immerhin, was er machen muss. Nun muss ich auch noch Lehrerin spielen (was wir ja eigentlich nicht machen sollen, sehr paradox). Nintendo bzw. die ANTON-App ist bei ihm als Hochsensiblen auch eher kontraproduktiv, zumindest sehr frustrierend, wenn der Bruder immer besser ist, etc.
      Alles nicht so einfach, wie man/Schule/Gesellschaft/ich es sich im Idealfall vorstellt. Ohne Garten würde ich sicher zehnmal mehr ausflippen.

      Ich denke an dich, liebe Lilli!

      1. Antonia sagt:

        Liebe Christine,

        ich freue mich, mal wieder etwas von dir zu lesen! Dachte schon, in der Corona-Krise waeren Mamas unzufriedene Gefuehle nebensaechlich oder so;)
        Aber mitnichten!
        Ich finde es toll, dass du manchmal „Fuenfe gerade sein laesst“ und auch mal mit den Jungs mitlachen kannst…ich kenne solche ehrlichen Momente, in denen ich mich wirklich am Zusammensein mit meinem Sohn, oft zusammen auch mit seinem Papa, freue, nun auch…manchmal passiert das und ich bin dann auch immer erstaunt ueber mich selbst.
        Aber das ununterbrochene Zusammensein nun in der Corona-gepraegten Zeit ist schon nicht einfach. Mein Mann arbeitet jetzt sogar mehr als frueher, er ist 13 Stunden am Tag ausser Haus und ich also 13 Stunden von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends mit dem Kleinen alleine…zu Haus und bei der Nachbarin mit ihrem kleinen Sohn. Das ist schwer, dieses Btreuen am Stueck ohne Pause, nur seine Schlafpause, in der ich auch meistens schlafe. Wo ist Oma?!?
        AUf der anderen Seite, bin ich, genau wie du, erstaunt ueber meine inneren Reserven und habe auch, dass jetzt, wo andere Optionen wegfallen, das Gefuehl von ein bisschen mehr innerer Ruhe und weniger Hadern mit der Mutterrolle, des staendigen Belegt-Seins. So muss es fuer die Generationen vor uns gewesen sein, die ihr Schicksal als Mutter selbsverstaendlich akzeptierten, weil es gar keine andere Moeglichkeit gab. Und doch, heute, am dritten Tag des Dauerkuemmerns, bin ich einfach muede und genervt. Wie so oft…die altbekannten Gefuehle sind wieder da.
        In diesem Sinne, du bist nicht alleine,
        wir sind viele!
        Ein Gruss mit viel Mitgefuehl,
        Antonia

      2. Christine sagt:

        Liebe Antonia,

        auch schön, mal wieder von dir zu lesen!
        Das mit dem „Fünfe gerade lassen“ ist ein ziemlich schmaler Grad hier momentan. Vor allem der Große braucht dringend seine Grenzen aufgezeigt und er testet sie auch immer wieder aus. Da muss ich oft abwägen, wann es gut ist, mal was „durchgehen“ zu lassen und in welchen Punkten auf keinen Fall.
        Tut mir leid zu hören, dass dein Mann nun Corona-bedingt noch mehr arbeiten muss und du dadurch noch mehr und öfter alleine für euren Sohn zuständig bist. Genau diese Momente, wo man eben auch mal nicht eben die Hilfe der Oma annehmen kann, die sind es, die es so schwer machen für freiheitsliebende Mütter wie uns.
        Den Aspekt mit der Generation vor uns und dem Annehmen der Mutterrolle, weil es nicht anders ging, finde ich sehr interessant. Ich kann mir schon vorstellen, dass wir heute durch die Vielzahl an Möglichkeiten wo und wie wir unser Leben gestalten eher ans Bedauern kommen, eben weil man leichter sagen kann: „Hätte ich mich damals doch anders entschieden.“
        Herzliche Grüße zurück und bis zum nächsten Mal :)

  6. Sabrina sagt:

    Ich kann mich komischerweise auch zu denen zählen, bei denen es in der Coronakrise zu Hause entspannter läuft als im normalen Alltag.
    Mein Sohn ist total ausgeglichen, seit er nicht in den Kindergarten geht. Und meine kleine macht mir eh keine Sorgen.
    Der große ist nach dem Kiga meist gereizt und nörgerlig. Jetzt kaum noch.
    Ich denke, dass er auch hochsensibel ist und sich im Kiga sehr anpasst. Er ist sehr schüchtern. Da komme ich nach dem Kiga nervlich an meine Grenzen mit ihm.
    Leider kann ich derzeit kaum arbeiten (bin selbstständig), aber ich hätte nie gedacht, dass ich die Zeit mit den Kindern so gut meistere.

    Ich wünsch euch allen ganz viel Kraft! Und bleibt gesund!

    1. Christine sagt:

      Liebe Sabrina,

      das freut mich wirklich sehr zu hören! Ich kann das aus eigener Erfahrung mit meinem Ältesten sehr gut nachvollziehen, dass alleine schon der Wegfall der großen Angespanntheit und Gereiztheit nach dem vielen Input im Kindergarten (bei uns ist es die Schule) zu einer deutlichen Entspanntheit im Zwischenmenschlichen zwischen euch führt. Das ist doch schön zu hören, dass du eben unter den richtigen/idealen Bedingungen dein Muttersein so gut meisterst!

      Noch eine Bemerkung an alle Mitleserinnen, die jetzt vielleicht ungläubig oder sogar neidvoll den Kopf schütteln und sich dabei schlecht fühlen:
      Ich glaube, wichtig ist jetzt in der Krise vor allem, sich nicht mit anderen zu vergleichen (nicht nur zu den „Supermüttern“, sondern auch hier zwischen den ansonsten ähnlich tickenden Blogleserinnen!), das kann einen ganz schnell runterziehen („Warum kann die das und ich nicht?“).

      Ich denke, bei jeder Mutter gibt es eben andere bzw. verschiedene Faktoren, welche die Auslöser für ihre persönlichen Schwierigkeiten im Alltag mit Kind sind. Und deshalb können die einen das Muttersein in Zeiten von Corona plötzlich regelrecht genießen, während andere mehr zu kämpfen haben, eben weil ihr Trigger-Faktor noch nicht weggefallen ist oder die Rahmenbedingungen anders sind (z.B. Haus mit Garten vs. Drei-Zimmer-Wohnung oder engagierter Partner vs. Alleinerziehende, oder, oder, oder…).
      Ich sende euch allen viel Kraft in dieser Zeit (und dir, liebe Sabrina weiterhin so entspannte Momente mit deinem Sohn!). Ihr macht alle das Beste aus euren Möglichkeiten in dieser Ausnahmesituation ♥

      1. Sabrina sagt:

        Liebe Christine,
        da stimme ich dir absolut zu.
        Ich habe auch überlegt, ob ich es schreibe oder nicht – eben weil ich da keine Vergleiche schüren wollte bzw nicht wollte, dass sich jemand schlecht fühlt.
        Aber da ja viele schrieben, sie könnten es nicht nachvollziehen, wie es manche plötzlich sogar angenehm finden, ihre Kinder zu Hause zu haben, wollte ich mal eine Sichtweise schreiben, warum es sein kann, dass es derzeit sogar besser läuft als sonst. Einfach um einen der möglichen Gründe hierfür zu erklären.
        Sonst bin ich auch oft fix und fertig mit den Nerven.
        Ansonsten würde ich ja hier gar nicht mitlesen im Blog.
        :)
        Alles Gute an alle!!!!

  7. Birgit sagt:

    Hallo Christine,

    wie schön, dass es so gut bei Dir klappt! Und es wird mir immer klarer, wie wichtig es ist, den Tag zu strukturieren und unbedingt Bewegung/Sport einzubauen, genau wie bei einem klassischen Stundenplan. Z.B. jetzt ohne Schulaufgaben in den Osterferien läuft es deutlich schlechter. Ich muss home based ein paar Stunden zusammenkriegen….(3-4 h / Tag) und die Kinder sind es nicht gewohnt, sich ohne Plan alleine zu beschäftigen. Jetzt habe ich sie einfach mal für 2 h rausgeschmissen und gemeint, wenn sie vorher reinkommen, dann gibt’s abends keinen Film! Es ist ja auch schönes Wetter und sie sollen lernen sich mal alleine ohne Medien zu beschäftigen, damit ich mal in Ruhe etwas arbeiten kann….klappt gut. Jetzt telefoniert mein Grosser mit seinem Kumpel und sie spielen zusammen ein interaktives Spiel auf dem Tablet, der Kleine schaut dabei zu. Und ich gehe dann in den Garten und zersäge weiter Brennholz. Trotzdem werde ich mir jetzt noch mehr vornehmen, einen ganz genauen Tagesplan zu erarbeiten und den Schulsport wieder aufnehmen, denn so läuft alles viel viel einfacher und problemloser, sie sind ausgepowert.
    Es geht sehr lustig am Esstisch bei den Mahlzeiten zu und ich nehme meine Kinder auch oft spontan in den Arm und drücke sie oder sie kriegen einen Kuss. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt. So sind sie auch folgsam und versuchen, so gut es geht zu helfen. Z.B. decken sie morgens zusammen den Frühstückstisch während ich schon meine erste Stunde home-based arbeite…..
    Alles Gute weiterhin an alle Mütter da draussen, die ihr möglichstes tun und es hilft, wenn man entspannt in die Situation geht. Das spüren die Kinder und werden auch entspannter und können so besser spielen. Aber vielleicht liegts auch einfach daran, dass meine Kinder jetzt grösser und einfacher werden (12 und 8).
    Liebe Grüße,
    Birgit

    1. Christine sagt:

      Hallo Birgit,

      so ähnlich handhaben wir es auch: Wir haben den Tagesplan inkl. Schulaufgaben einfach weitergeführt (wir hinken eh eine volle Woche hinterher); die klassischen Ferien gibt es hier gar nicht bzw. wurden auch gar nicht zum Thema dadurch. Karfreitag-Ostersonntag gönnen wir uns die Feiertage, aber ansonsten halten wir uns nach wie vor an den Plan. Dann gibt es auch gar keine Diskussionen ob irgendwelche Gartenspielzeit verkürzt wird o.ä. und wir bleiben weitesgehend ausgeglichen.
      Schön zu lesen, dass es bei euch bei den Mahlzeiten auch lustig(er) und entspannt(er) zugeht!!
      Liebe Grüße

  8. Maja sagt:

    Hi.

    Ich hatte ein bisschen gehofft, dass es eine Art Aprilscherz von dir sein sollte, Christine.
    Aber es scheint nicht so zu sein.

    Ich meine, schön und gut, dass man auch positives an der Situation findet.
    Nur, warum genau geht es euch nicht auch in den Kita- und Schulferien so, dass ihr dieses dauerhafte Zusammensein genießt? Und eure Wochenenden sind auch immer zauberhaft?
    Und eure Kinder sind plötzlich Sonnenscheine, tiefenentspannt und all die Probleme und negativen Gefühle ihnen gegenüber dadurch, sie sind verschwunden?
    Die Kinder spielen miteinander wie in einem kitschigen Heimatfilm und die hochsensible Mutter blüht endlich auf, weil sie ihre lang ersehnte Ruhe hat?

    Ich finde es gerade sehr unfair und unehrlich. Das KANN ja gar nicht sein und ist absolut unlogisch.
    Wäre schön, wenn man bei der Wahrheit bleiben könnte und zugibt, dass es mehr Stress ist weil man nicht mal ein paar Stunden mehr kinderfrei hat, und nicht weniger!

    Lg

    1. Christine sagt:

      :-D Also als „zauerhaft“ würde ich die Zeit jetzt nun wirklich nicht beschreiben. Und mit einem kitschigen Heimatfilm hat mein Vergleich mit Michel aus Lönneberger auch nicht viel zu tun.
      Ich stimme dir zu, es ist tatsächlich etwas surreal, wie ich die Situation gerade empfinde, das geht mir selbst so.
      Ich glaube, es liegt an dem, was ich gestern unter den Kommentar von Sabrina geschrieben habe: Jede (hochsensible) Mama hat ihre eigenen Trigger-Punkte und auslösenden Faktoren. Wenn die wegfallen (bzw. sich deutlich reduzieren), wird auch das gesamte Familienleben (vor allem die Wahrnehmung der Mutter) entspannter. Fallen die Punkte aber nicht weg, sondern verstärken sich vielleicht sogar, ist die Corona-Zeit tatsächlich die Hölle auf Erden.

      Ich kann hier nur für mich sprechen. Und meine „Glücks“-Formel sieht in etwa so aus:
      Feste Tagesstruktur plus Garten plus schönes Wetter plus großes Haus, wo man sich auch mal aus dem Weg gehen kann plus unterstützender Ehemann(!) plus ältere Kinder, die gerne miteinander spielen plus (und ich glaube das ist ein ganz entscheidender Faktor:) die innere Einstellung minus täglicher Smalltalk mit Betreuerinnen minus überreizter Sohn nach der Schule minus ständige Nachfragen, ob der SoundSo mal wieder zum Spielen zu Besuch kommen kann minus alleinige Betreuung am Nachmittag

      Was ich mit der inneren Einstellung meine: Hier geht JEDEN Tag etwas kaputt oder zehrt sonstwie an meinen Nerven. Aber das sind jetzt die Abstriche, die ich mache, und der Preis, den ich für meine Freiheit (Arbeiten, Zeitschrift lesen) zahle, wenn ich dafür die Kinder drei Stunden sich selbst überlasse. Die Kinder streiten sich wegen Kleinigkeiten oder crashen wegen Langeweile das wichtige Telefonat. Es gibt immer noch Momente, an denen ich mich schlecht fühle, weil ich den Großen wieder angebrüllt habe und am liebsten würde ich den sonnigen Spätnachmittag im Garten ausklingen lassen, statt mich um das pünktliche Abendessen für die Kinder kümmern zu müssen.

      Ich glaube ich habe das Glück, dass viele Faktoren um mich herum gerade „stimmen“. In den Ferien z.B. kann mich mein Mann gar nicht so unterstützen wie jetzt zu Home-Office-Zeiten. Und wenn meine Kinder zwei Jahre (oder noch) jünger wären, wir in einer kleinen Mietswohnung wie früher wohnen würden oder Corona zu Schlecht-Wetter-Zeiten in Herbst und Winter ausgebrochen wäre, wäre der Artikel hier sicher ein Bericht aus der Hölle geworden.

      Es tut mir leid, dass du das Ganze gerade als sehr unfair und unehrlich empfindest.

      1. Maja sagt:

        Ja, das habe ich mir auch schon vorgestellt, wie es wäre, jetzt in einer kleinen Wohnung zu wohnen. Oder Alleinerziehend mit vielleicht noch nicht einmal Hilfe der Eltern. Oder auch kleineren mehreren Kindern.

        Doch bei uns ist es so ähnlich wie bei euch. Die Jungs sind im selben Alter, Haus mit Garten und der Papa arbeitet so wie vorher auch, nicht mehr oder weniger.
        Dass es so extrem nervt, liegt einfach daran, dass die „Problemsituationen“ die durch die Kinder entstehen, ja nicht plötzlich weg sind, im Gegenteil, es werden ja mehr weil man mehr zusammen ist. Und die Zeit für sich selbst ist gleich null. Bzw dann wenn die Kinder schlafen, wie bisher, haha..

        Natürlich denken wir „Ha, ich bin doch stark. Jetzt erst Recht“ und reden uns ein dass es plötzlich besser klappt.
        Aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, weiß man doch, dass das nicht stimmen kann.
        Und wenn die Probleme nur im Äußeren liegen (Erziehergespräche, Verabredungen) und nicht am Kind selbst, dann kann man doch in seinem eigentlichen Alltag diese Dinge umstellen, so dass es für einen passt. Das Kind/die Kinder und die direkten Auswirkungen auf den Alltag kann man eben nicht so verändern, und ich dachte immer, das wäre das, worüber wir hier reden.

    2. Birgit sagt:

      Hallo Maja,

      nein, zauberhaft ist es gewiss nicht. Z.B. gerade eben habe ich meine Kinder entnervt nach oben geschickt, damit sie sich bettfertig machen und sie dürfen nicht vor 20:15 Uhr nach unten kommen, damit ich auch mal in Ruhe hier unten sein kann. Ich höre sie oben durch die Holzbalkendecke poltern….!
      Sie nerven natürlich sehr oft aber ich habe festgestellt, dass sie weniger nerven, wenn man einen genauen Tagesplan hat mit Aufgaben und wenn man viele Dinge gemeinsam macht. Dabei kann ich dann auch entspannen. Aber klar, ich muss auch home based 4,5 h / Tag arbeiten und da bin ich darauf angewiesen, dass meine Kinder mit mir an einem Strang ziehen. Mit Bestechung bin ich hier bisher am Besten gefahren. Also ihr helft mir bei X und Y und zur Belohnung kriegt ihr Z und W…..und sie sehen zur Zeit auch mehr TV als vorher. Aber was solls? Manchmal muss man in die Trickkiste greifen.
      Aber jede zweite Woche sind sie komplett beim Papa und ich kann mich ausruhen. Also ist wohl Jammern auf hohem Niveau :-) Aber wieso soll ich alles alleine wuppen, wenn es auch einen Vater gibt?!? Also ihr seids auch ein bisschen selbst schuld, wenn Ihr Eure Männer nicht mehr aktiviert….(falls es noch Männer gibt).

      1. Maja sagt:

        Ich würde es nicht so sehen, dass die Mütter selbst Schuld sind, wenn sie die Väter nicht „mehr aktivieren“.
        Klar, es ist praktisch, wenn mal jemand mithilft im Sinne von mal mit einem Kind was macht damit beide mal nicht dauerhaft aneinander kleben und streiten. Oder mal Staubsauger oder Spülmaschine ausräumt oder ähnliches.
        Doch ganz ehrlich, die kniffligen Situationen, wenn es sich zwischen den Kindern schon so hochgeschaukelt hat dass man mit grösstem Einsatz dazwischen gehen muss… Oder sie immer im Blick zu haben damit es sich eben nicht so hochschaukelt, welcher Mann kann das schon? Ausnahmen gibt’s natürlich immer. Herzlichen Glückwunsch wer so einen erwischt hat.
        Ich könnte nicht mit gutem entspanntem Gewissen ihn mit den Kindern länger alleine lassen, das ist einfach… ja, zu schwierig.
        Klar kann man jetzt sagen ich bin perfektionistisch oder soll ihn doch einfach machen lassen.
        Aber manchmal bin ich sogar auch froh, wenn er arbeitet, dann ist weniger Durcheinander.
        Und da bin ich sicher nicht die Einzige ;)

      2. Birgit sagt:

        Hallo Maja,

        das war die erste Sache, die ich mit Kindern gelernt habe: lass den Mann unbedingt öfters alleine mit den Kindern und lass ihn seine Erfahrungen selbst machen! Und ich habe es nie bereut! Denn jetzt unterstützt er mich optimal, auch wenn wir getrennt sind. Er hat eine sehr innige Beziehung zu den Kindern aufgebaut und klar, er macht vieles anders und schlampiger als ich. Aber was solls, die Kinder werden es überleben. Ausserdem wer sagt, denn dass ich alles perfekt mache? Ich kann ihm meine Kinder ruhigen Gewissens für eine Woche anvertrauen. […] Ich bleibe weiterhin bei der Meinung, dass eine Mutter selbst schuld ist an Überforderung zu leiden, wenn sie es nicht schafft, den Vater der Kinder mehr zu aktivieren….Sonst halt: Trennung und suche Dir einen besser geeigneten Partner, der als Ersatzvater fungieren kann. Und ja: die Männer gibt es, die ohne Probleme Kinder grossziehen können und mit denen man die Kinder ohne Bedenken lassen kann….und die auch beruflich kürzer treten dem Nachwuchs zuliebe….und der Mutter eine Berufstätigkeit erlauben…..

        [Kommentar gekürzt; Bitte an die Netiquette halten!]

  9. Larissa sagt:

    Hey ihr.
    Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt schreiben soll.
    Es freut mich wirklich, wenn manche Mamas in der Corona-Lage Dinge finden, die sie in ihren Alltag mitnehmen können, wenn das alles vorbei ist.
    Ich persönlich finde es sehr schwer überhaupt positives daran zu finden.
    Mich macht es fertig, wie viele Menschen überall auf der Welt leiden und in manchen Ländern, ganz nah, sogar besonders stark. Jeder einzelne hat Menschen, die ihn geliebt haben. Wenn ich mir vorstelle, wie es sich für die Angehörigen anfühlen muss, das tut mir weh.
    Wenn ich überlege, wie viele Menschen ihre Arbeit vielleicht für immer verlieren und wie viele sich einsam fühlen.
    Nein, ich bin nicht depressiv, auch wenn es so klingt. Nur eben hochsensibel und da fühlt man so etwas.
    Wenn man sich täglich mit einem vor Mitgefühl halb zerbrochenem Herzen durch den Tag kämpft und anstatt ein paar kleine Stunden für sich zu haben wenn die Kinder in der Betreuung sind, noch die Kinder dauerhaft zu betreuen hat..
    Es macht mich einfach nur müde. Man funktioniert wie eine Maschine.

    Das hier ist kein Neid, denn ich gönne jedem Gutes. Aber verstehen kann ich es nicht.
    Ich würde auch gern einfach so eine Zeitschrift lesen, na klar, aber ich muss da sein. Sie beobachten. Sie auseinanderreißen. Sie von etwas abhalten. Sie ermahnen. Sie homeschoolen. Schimpfen. Und immer wieder dasselbe und von vorn.

    Das wollte ich nur kurz sagen.

    1. Christine sagt:

      Liebe Larissa,

      ich glaube jede(r) hier fühlt auch mit den Menschen in unseren Nachbarländern (und rund um den Globus) mit. Gleichzeitig ist es wichtig, nicht mitzuleiden, denn das hilft auch Niemandem. Und die Mütter, die hier von positiven Erlebnissen berichten (mich eingeschlossen) schließen damit das Leid der anderen ja nicht aus. Im Moment sind wir nunmal dazu verdammt, uns um unsere eigene Familiensituation zuhause zu kümmern und da ist es doch wirklich legitim, wenn man (nach vielleicht jahrelangem eigenen Schmerz und Leid durch die Mutterrolle) auch mal aufatmen und sich darüber freuen kann.

      Dass du deinen Alltag hauptsächlich als Funktionieren erlebst, tut mir wirklich leid, denn dieses Hamsterrad der Fremdbestimmung hat auch mir jahrelang den Atem geraubt! Ich kann dir trotzdem empfehlen, in solchen Ausnahmezeiten mal öfter den Fernseher einzuschalten und dir in den 30 Minuten eine Zeitschrift oder sonstwas für dich zu gönnen! Die Corona-Zeit geht nicht ohne Kompromisse, auf beiden Seiten. Und da müssen vor allem wir hochsensiblen Mütter auch mal öfter unseren Perfektionismus ausschalten. Auch wenn es erstmal ein Lernprozess ist!

      Ich sende dir viel Kraft!

  10. Vivien sagt:

    Liebe Christine,
    schön zu lesen, dass es dir/euch mit der momentanen Situation so gut geht! Ich habe all die Wochen immer zu an dich denken müssen und mich gefragt, wie du die Krisenzeit wohl meistert und ob alles soweit in Ordnung ist. Ich denke, neben den positiven Umständen, die bei dir eine Rolle spielen (Haus, Garten, Mann mehr zu Hause, tägliche Termine, die weggefallen sind usw) kannst du die Begebenheiten auch etwas lockerer wegstecken, da du dich schon seit Jahren mit dir selbst und deiner „Bewusstwerdung“ beschäftigst und tief in dir weißt, dass nichts ohne Grund passiert und man an allem wachsen kann. Ich ziehe da meinen Hut vor. Ich bin so froh, für meine beiden Kleinen noch Notbetreuungsplätze in der Kita bekommen zu haben, da mein Mann in einem systemrelevanten Beruf arbeitet und ich von meinem Arzt ein Attest bekam, da ich aufgrund von einer Erkrankung mich nicht ganztags um die Kinder allein kümmern kann. Unser Alltag geht sozusagen normal weiter, außer, dass nun auch mein 11-Jähriger eben zu Hause ist und ich mich noch mit um seine Schulsache kümmern muss. Aber das geht in Ordnung und stört mich jetzt nicht so, da er in einem Alter ist, mit dem ich gut klarkomme.

    Ich wünsche dir alles Gute.

    LG Vivien

  11. Katja sagt:

    Liebe Christine, liebe Mütter,

    ich habe momentan auch eher das Gefühl, meinen Alltag mit der Familie bewusster zu erleben.
    Was mir auffällt ist, dass unser Sohn für die Dinge wie Anziehen, Essen, Spielen etc viel mehr Zeit hat als sonst. Kein Termindruck, kein Gerenne zum Auto, kein Wecken zu Unzeiten.
    Es tut ihm gut, er ist ausgeglichener und ich merke, wie sich das auf mich überträgt.
    Er wird bald drei und nun bin ich es, die viele neue Dinge am Tag mit ihm entdeckt.
    Ich bin immer noch die Alte (fahre schnell aus der Haut, kann absolute Entspannung nur allein haben), aber profitiere komischerweise von der aktuellen Zwangspause.
    Mich haben die letzten Tage zum Nachdenken gebracht.
    Klar freu ich mich auf das Wiedereröffnen der Kita, der Schwimmbäder, der Restaurants, aber es wird auch ein Zurück in mein rasendes Hamsterrad bedeuten.
    Termine koordinieren, oft gegen die Bedürfnisse aller in der Familie.
    Mit Erwartungen voll gestopfte Wochenenden, stundenlange Fahrten zum Rest der Familie, an denen sich eigentlich jeder nur nach Ruhe sehnt.
    Im Moment ist jeder Tag gleichförmig, aber die Wahrnehmung für Details wird schärfer.
    Sich auch nach Corona für etwas zu entscheiden, was einen ausgeglichener macht.
    In meinem Fall wird das sein:
    Selbstachtsamkeit, tatsächlich Arbeitsstunden reduzieren (ich KANN 40h mit Kleinkind, aber ich WILL es nicht mehr), eigene Bedürfnisse wahrnehmen, Perfektionismus ablegen.

    Beste Grüße aus dem ruhigsten Osterwochenende meines Lebens

    Katja

  12. Carolin sagt:

    Hallo liebe Alle,

    ich bin alleinerziehende Mutter einer 7 Jährigen.
    Wir sind beide hochsensibel und es gibt nur uns beide hier in unserer kleinen Stadtwohnung. Meine Corona-Gefühle:

    Die ersten beiden Wochen war der Horror. Ich bin im Homeoffice und habe mein Kind mehrere Stunden am Stück vor dem iPad geparkt, weil ich meine Arbeit unbedingt schaffen musste. Ich saß heulend vor meinem PC. Haushalt und Essen, Schulsachen des Kindes, Arbeitsdruck, innere Zweifel wegen des Virus und gleichzeitig Ängste um unsere hart erkämpfte Freiheit in Deutschland…plötzlich 24 Stunden aufeinander zu hängen, war für mich pure Überforderung. Aber ich muss zugeben, dass mich ein „Normaler Alltag“ auch schon immer überfordert hatte. Alles ohne Mann zu managen ist einfach eine andere Form von Alltag. Natürlich bin ich eine starke, unabhängige Frau…aber das Schleppen der schweren Einkäufe in den 4. Stock, das Zubettbringen, das Kochen, das „Erziehen“…all das ist alleine sehr herausfordernd.

    Hinzu kommt, dass ich durch das „Regretting Motherhood“ – Thema in meinem Leben auch nicht die größte Freude dabei empfinde, plötzlich Kinderspiele zu spielen, da mein Kind Einzelkind ist und durch die Schulschließung nun niemanden außer mir zum Spielen hat. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, seit wir zu Hause sind…denn sie beschäftigt sich sehr viel alleine und sagt auch, dass sie sich einsam fühlt. Dieses berühmte schlechte Gewissen hatte ich bereits gut abgelegt in meinem Leben, weil ich das „Regretting“-Thema gut integriert habe… doch dies ist eine völlig andere Situation. Mein Kind ist nun wirklich auf mich und meine Zuneigung angewiesen. Das macht Druck und dennoch verstehe ich ihre kindlichen Gefühlen sehr gut.
    Uns fehlt ein Garten, in welchen wir „fliehen“ können.
    Ich bin erschöpft und das seit Jahren.

    Ich werde nie aufgeben und weiter lernen, mich mit all dem zu lieben, wie ich bin.

    Dennoch tut es wirklich gut, auch einmal auszusprechen, dass diese Situation gerade schwierig ist. Ich sehne mich immer mehr nach einem Leben in Gemeinschaft, wo man sich gegenseitig unterstützt und füreinander da ist.

    Herzliche Grüße

    Carolin

    1. Antonia sagt:

      Hallo ihr Lieben,

      und liebe Carolin, wie du dein Leben mit deiner Tochter beschreibst, kann ich nur zu gut nachvollziehen, wie du dich dabei fühlst. Es ist hart, der äh die einzige Ansprechpartnerin für sein Kind zu sein. Hut ab! , dass du das bisher so meisterst.
      Ich denke auch immer an die Leute in den großen Städten, habe selber viele Jahre in einer gewohnt…das ist oft so einsam und es fehlt, genau wie du sagst, der Garten, die Natur gleich nebenan.
      Jetzt lebe ich näher an der Natur und das tut mir gut. Ich habe ja auch ein Kind bisher und das wird wahrscheinlich so bleiben, und oft denke ich, wie wird es für ihn sein als Einzelkind und fühle mich dabei nicht gut. Ich hatte und habe selber Geschwister und finde das auch gut. Wobei es ja auch Nachteile gibt, die Konkurrenz, das Runtermachen…aber ich fand es trotz allem wertvoll, Geschwister zu haben.
      Und mein Kind? Es muss viele Freunde haben, die schön nah wohnen und die selbstverständlich immer da sind oder wo es hingeht. Kann hier jemand über ihre Erfahrungen als Einzelkind oder mit einem Kind berichten?
      In jedem Fall, ich denke, jede und jeder hat in diesem Leben ihr Päckchen zu tragen und ohne Geschwister aufzuwachsen ist auch kein Unding…eventuell weniger interessant, aber man kann das auch ausgleichen hoffentlich.

      Sende euch allen viele Grüße und
      haltet durch!
      Antonia

      1. Antonia sagt:

        Hallöli nochmal,

        ich bin’s schon wieder! ;)
        Wollte euch erzählen, dass ich gestern den totalen Breakdown hatte, mit Weinen und Schluchzen…ich kann nich‘ mehr, es geht nicht mehr…
        Was ist das für ein Leben, alleine mit Kind jeden Tag 12, 13 Stunden am Stück und man kann noch nicht mal sich das Leben mit im Cafe-Sitzen versüßen?!?
        Für die Hunde alles. Streike heute und gestern hat sich dann auch plötzlich mal, wie gerade auch, deswegen kann ich den Text schreiben, ein Babysitter gefunden. Wenn es hart auf hart kommt, ist sie plötzlich da, die Hilfe. Eineinhalb Jahre allein, aber nun kann Mami nicht mehr und bums, ist der gute Freund dann mal da zwei Tage hintereinander und nimmt den Kleinen für drei Stunden am Stück. Drei Stunden am Stück für mich allein, das hatte ich seit der Geburt nicht mehr!
        Es ist schon der Wahnsinn. Habe mit meinem Partner gesprochen gestern, dass er sich einen anderen, weniger stundenintensiven Job sucht, Hauptsache, er ist mehr zu Hause!
        Bin also total müde und habe dann auch schon wieder die Angst im Nacken, die du auch immer so schön beschreibst, Christine, dass wenn dann ein Babysitter die Kleinen mal nimmt, man schon weiß, dass das Bespaßungsprogramm schon bald wieder weitergeht…
        Aber momentan vergnüge ich mich mit unterhaltsamen Videos auf You tube, Musik aus den 70ern, als die Welt noch besser und unschuldiger war…zumindest in den Musikvideos…
        Aahh, so geht es nicht weiter und ich möchte auch mal wieder ein paar mehr Leute treffen…plötzlich! Eigentlich will ich ja immer nur alleine sein;)
        Also, ich hoffe, dir und euch geht es besser als mir:) Aber gerade hab‘ ich ja mal Zeit für mich…noch eine Stunde, wow!

        Ganz viele liebe Grüße und ja,
        engagiert doch mal einen Babysitter!

        Antonia

  13. Christine sagt:

    Aufgepasst, liebe Mütter: Am 1. Mai geht meine Pusteblumengarten-Community online! Wer bis nächste Woche Montag Mitglied wird, kann eine Woche lang täglich abends an meinem Corona-Krisen-Chat live teilnehmen!

    1. Sabine sagt:

      Hallo liebe Muttis!
      Mir geht`s auch wie Nina und finde den Beitrag treffend.. zum Thema Betreuung: es geht ja gerade um die Corona-Zeit, da geht nicht ganztags Kindergarten, nicht mal paar Stunden, und das seit sieben Wochen! Der Mann KANN oder will sich ja meist gar nicht 100% um die Kinder kümmern, das verlangt ja niemand, ich denke es geht um die – gerade in dieser Extremsituation – komplett fehlenden Auszeiten ohne Kinder und der ständigen inneren Angespanntheit die daraus resultiert und einen auf die Dauer echt mürbe macht..

  14. Katharina sagt:

    Liebe Christine, liebe Mamas,
    aufgrund der Corona-Krise und meiner damit neu verbunden Rolle als Mama bin ich auf diesen Blog gestoßen. Ich glaube, nach dem Durchlesen einiger Beiträge hier dass ich zwar cholerisch, perfektionistisch und sensibel bin, aber ich glaube dass ich nicht hochsensibel bin.
    Und trotzdem ist es streckenweise schwierig für mich mit der neuen Situation klarzukommen.
    Ich habe 4 sehr lebendige Jungs im Alter von 0-7 seit mehr als zwei Monaten zuhause. Homeschooling, Vorschule, Mittagessenkochen (ja, meine Kinder wurden vorher in den Einrichtungen verköstigt), vom Haushalt wollen wir gar nicht mal anfangen … so überraschend aus dem Alltag gerissen zu werden hat mich viele Nerven gekostet.
    Auf der einen Seite habe ich hier Zuhause die fast perfekten Bedingungen: Ich bin in Elternzeit (mit unserem vierten Kind dass von uns doch eigentlich weder finanziell, noch räumlich in unserem Alltag eingeplant war) – muss also keinen Urlaub, keine Überstunden nehmen und kann die Zeit für meine Kinder nutzen. Mein Mann ist für drei Tage in der Woche im Homeoffice, kann dem Großen ein wenig bei den Aufgaben zur Seite stehen und seine Pausen so planen dass ich in den schwierigsten Zeiten mal eine Hand frei habe. Wir haben einen Haus mit Garten und sind nur 10 Minuten von der Stadtgrenze entfernt um Spaziergänge zu machen.
    Auf der anderen Seite habe ich einen Säugling, ein Kleinkind und ein (evtl. hochbegabtes) Kita-Kind, das seinem großen Bruder bei den Hausaufgaben vorsagt und ihn damit in null-komme-nichts zur Weißglut bringt. Es ist anstrengend. Der Krach tut mir streckenweise in den Ohren weh.
    Wir haben gute Tage, an denen vieles klappt und ich sogar zeitig genug das Mittag auf dem Tisch habe, bevor der dritte Sohn vor Müdigkeit tobt und schreit. An denen der Große alle Aufgaben schafft und mich glücklich anlächelt. Und es gibt Tage an denen würde ich mich gerne unter eine Decke verkriechen und heulen. Nur für mich sein – vielleicht mal alleine auf die Toilette gehen, das ist an diesen Tagen dann nicht möglich.
    Und es ist in Ordnung so, dass ich micht so fühle.
    Nochmal: Ich bin nicht hochsensibel! Und trotzdem tageweise von der Situation stark herausgefordert. Für mich wird es noch mindestens bis September so gehen (wegen der Elternzeit bekomme ich als letztes einen Platz!). Geholfen hat uns eine feste Struktur (wir haben für einen guten Tagesablauf drei Woche Probezeit gebraucht). Deswegen ist es anstengend dass sich die Vorraussetzungen für die Schule alle zwei Wochen ändern.
    Ich hoffe ich konnte euch ein wenig Mut machen – auch uns normalen Müttern fällt ist es momentan unmöglich die Supermütter aus der Fernsehwerbung zu werden (sonst sind solche Supermütter-Momente auch nur sekundenweise alle Schaltjahre möglich).

    Katharina

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