Mama-Momente

Wo ist denn hier der Notausgang? Mama täglich auf der Flucht.

Ich muss zugeben, die Frage nach dem nächsten Notausgang geht mir seit über vier Jahren beinahe täglich durch den Kopf. Und nicht selten auch mehrmals am Tag. Nicht immer als vollständiger Satz; manchmal habe ich die vier Wände bereits verlassen, bevor ich merke, dass ich auf der Flucht war. Oder ich bekomme Herzklopfen und atme schneller. Stressreaktion nennt man das wohl. Und genau dieser Impuls, nämlich immer auf der Suche nach dem nächsten Notausgang zu sein, begleitet mich nun schon so lange wie ich Mutter bin.

Mama-Momente

La, le, lu, bei uns geht es schnell zur Ruh‘

Ich ließ mich in meinen Lieblingssessel fallen und jegliche, noch vorhandene Energie entwich mit dem nächsten, tiefen Atemzug meinem Körper. Viel war das nicht mehr. Es war kurz vor Sieben und ich hatte meine Söhne gerade zu Bett gebracht. Ein langer und anstrengender Tag lag hinter mir, so wie eigentlich immer, und ich war froh, meine Füße endlich hochlegen und der Stille im Wohnzimmer lauschen zu können. Und trotzdem beschlich mich an diesem Abend mal wieder das schlechte Gewissen. Sollte ich den Kindern nicht ein längeres Gute-Nacht-Ritual ermöglichen? War die erste Strophe eines Schlaflieds nicht zu wenig für einen zwei- und dreijährigen Jungen?

Mama-Momente

Neues Jahr, neues Babyglück?

Ich las die aktuellen Twitter-Beiträge durch und blieb bei einem von „Mama on the Rocks“ hängen. Ob mal bitte all diejenigen Frauen unter uns die Hand heben könnten, die aktuell nicht schwanger seien, sie sammle gerade für eine Blogparade. Meine Finger tippten schneller die Antwort, als ich mit meinem Kopf hinterherkam. Nicht nur virtuell riss ich beide Hände in die Höhe, vielleicht, um Mutter Natur, falls sie gerade zum Fenster reinschaute, ein deutliches Signal zu setzen, dass hier derzeit kein Kinderwunsch vorliegt. Ich korrigierte: Nein, nicht derzeit; gar nicht mehr. Kein Babybauch, keine Wiege, keine Windeltorten. Immerhin begann ich gerade erst wieder, meinem Leben mehr ICH zu verleihen. 2016 begann mein viertes Jahr Muttersein und ich hatte nicht vor, all das noch einmal zu wiederholen.

Mama-Momente

Wenn die Kindergartenferien zur Belastungsprobe werden

Ich stand in der Küche und spürte deutlich meinen Puls. Jetzt bloß nicht schon die Nerven verlieren, dachte ich bei mir. Schließlich zeigte die Uhr gerade mal halb Neun, der Mann war nicht mal dreißig Minuten aus dem Haus. Und trotzdem spürte ich diese Unruhe. Eine Unruhe um mich herum in Form zweier aufgedrehter Kleinkinder, die ihren ersten gemeinsamen, freien Kindergartentag zuhause verbrachten. Aber das war nicht die Unruhe, die mir Sorgen bereitete. Die andere verspürte ich in mir drin, was weitaus unangenehmer war, zeigte es mir doch, wie unausgeglichen ich schon in den Tag startete. Drei Wochen Weihnachtsferien. Drei Wochen, in denen die Kindergartentore geschlossen blieben. Drei Wochen, die in mir eine leichte Panik auslösten. Und heute war erst der Anfang.

Mama-Momente

„Mama, du bist die Beste!“

Ich drückte auf den Klingelknopf und atmete noch einmal tief durch. Wissend, was mich gleich erwarten würde. Maxi hatte die Nacht bei seiner Omi verbracht und jetzt war es Zeit, ihn abzuholen. Die Morgendämmerung war gerade erst dichten Nieselregenwolken gewichen, unter denen ich nicht nur sinnbildlich jetzt stand und darauf wartete, mich gleich als erstes anschreien zu lassen. Was auch prompt passierte, als die Haustür aufging und mein Sohn mich registrierte. Wie gesagt, ich war darauf vorbereitet. Auch, dass Maxi sich mit Händen und Füßen wehrte, mit zum Auto zu gehen und sich von mir anschnallen zu lassen. Ohne Proteste meiner- oder seinerseits durfte das die Omi übernehmen. Abschiedswinken, dann saßen wir zwei im Auto und schwiegen uns frustriert an.