1000 Fragen an mich selbst
Wer bin ich, Christine, eigentlich hinter meiner Mutterrolle? In Anlehnung an Johannas Experiment auf ihrer Seite Pinkepank notiere auch ich hier mal meine Gedanken zu den 1000 Fragen aus der Zeitschrift „Flow“. Für dich, um mich ein bisschen näher kennenzulernen. Für mich, um nicht zu vergessen, dass es noch ein Ich hinter der kochenden, Sachen-hinterhertragenden, Ausflüge-organisierenden Mama gibt. Nachmachen ist absolut empfehlenswert! Vielleicht magst du mir per Mail von deinen Gedanken erzählen?
1. Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?
Gerade eben erst! Ich habe meinen Kindern erklärt, dass sie das Licht ausschalten sollen, nachdem sie das Badezimmer verlassen haben; ich bat sie darum, nicht mit dem Geschirr in der Hand durch die Küche zu hüpfen und ihre dreckige Wäsche in die dafür vorgesehene Tonne zu werfen, statt daneben. Ja, tatsächlich scheine ich das alles auch nach Jahren zum ersten Mal gesagt zu haben, wenn es um die Ansicht meiner Kinder geht.
2. Mit wem verstehst du dich am besten?
Mit mir selbst. Seit ich gelernt habe, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, gibt es auch keinen Grund mehr, mit mir selbst zu schimpfen.
3. Worauf verwendest du viel Zeit?
Mit Dingen, die mir guttun: Bloggen, Schreiben (vor allem das Beantworten von Leser-E-Mails nimmt inzwischen einen sehr großen Raum ein! Da komme ich inzwischen kaum noch hinterher. Meine Leserinnen mögen es mir verzeihen. Ich möchte aber auch auf jedes Anliegen so persönlich und ausführlich wie möglich eingehen).
Mit Dingen, die mir nicht guttun: Planen der Zeiten, in denen ich die Kinder habe. Ich kann mir stundenlang darüber Gedanken machen, spontane Aktivitäten auf mich zukommen lassen kann ich gar nicht.
4. Über welche Witze kannst du richtig laut lachen?
Über solche mit einer überraschenden Pointe, mit der ich nicht gerechnet habe. Kinderwitze à la Fritzchen oder Blondinenwitze sind mir zu platt und vorhersehbar. Ich kann leider nicht mal meinen Kindern zuliebe über eine Pipi-Kacka-Wurst lachen.
5. Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst?
Kommt drauf an! Wenn mein Mann mir ein rührendes Kompliment macht, dann nicht. Sobald ich aber bei einem Film einen Kloß im Hals bekomme, versuche ich, die Tränen zu unterdrücken. Das endet meist äußerst schmerzhaft.
6. Woraus besteht dein Frühstück?
Unter der Woche aus einer Scheibe Brot, dienstags haben wir Müsli-Tag und am Wochenende gibt’s Brötchen oder Toast. Dazu Darjeeling mit einem Schuss Sahne und vier Löffeln Zucker. Immer. Sieben Tage die Woche. Gerne auch öfter.
7. Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben?
Es wird ohne Zweifel einer meiner drei Männer gewesen sein.
8. In welchem Punkt gleichst du deiner Mutter?
Wir kommen beide im Nacherzählen von Ereignissen nicht zum Punkt. Dafür können wir ganze Sketch-Passagen von Loriot zitieren. Apropos: „Müssen wir immer noch Kuchen essen?“
9. Was machst du morgens als Erstes?
Zähneputzen. Für mich gibt es nichts Unangenehmeres, als meiner Familie mit schlechtem Atem einen Guten-Morgen-Kuss zu geben. Anschließend lüfte ich das Schlafzimmer. Auch das will wieder atmen.
10. Kannst du gut vorlesen?
Wenn ich nicht aufgeregt oder angespannt bin. Dann macht es mir richtig Spaß, den Figuren ihre eigenen Stimmen zu geben und die Geschichten zum Leben zu erwecken.
11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?
Bis zu gar keinem Alter. Den Weihnachtsmann hat es bei uns früher nie gegeben, sondern nur das Christkind. Ich glaube es war irgendwann im Grundschulalter, als meine ältere Schwester die Wunschzettel im Schreibtisch meiner Mutter fand.
12. Was möchtest du dir unbedingt irgendwann einmal kaufen?
Ein Pferd.
13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?
Ich wäre gerne noch viel geduldiger im Umgang mit den Kindern. An der Supermarktkasse kann ich ganz entspannt und geduldig warten, aber nicht, wenn meine Söhne bei irgendetwas trödeln.
14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen?
Sturm der Liebe (ARD). Die Telenovela hat mich in den schlimmsten Krisen meines Mutterseins mit ihren kitschigen Liebesgeschichten über Wasser gehalten und schenkt mir auch heute noch so manche gedankliche Flucht aus dem Alltag. Ansonsten gucke ich seit der ersten Sendung (vor 20 Jahren, das muss man sich mal vorstellen) Wer wird Millionär (RTL). Am liebsten die normalen Folgen, nicht die Specials, die ja leider derzeit überhandnehmen.
15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen?
Vor unserem Umzug ins Sauerland waren wir zu Viert nochmal in einem Vergnügungspark unterwegs. Allerdings goss es wie aus Eimern, sodass wir geduscht aus der Kinder-Achterbahn ausstiegen.
16. Wie alt möchtest du gerne werden?
Das ist mir eigentlich egal, wobei ich derzeit noch so viele Projekte offen habe, dass ich gerne noch ein paar Jährchen hätte. Ich glaube mein Mann und meine Kinder hätten auch nichts dagegen, wenn ich noch ein wenig bliebe ;-) Unsterblichkeit wäre für mich übrigens kein Traum. Ich glaube, irgendwann ist man von Natur aus lebensmüde. Dann muss es in einer anderen Existenzform weitergehen.
17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?
Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil ich gar nicht so gerne reise. Aber wenn ich so darüber nachdenke, war es der Sylt-Urlaub 2007 mit meiner Mutter, an den ich mich gerne und oft zurückerinnere. Damals war Sylt immobilientechnisch noch nicht so ausgeschlachtet und das besondere Flair der Insel wirkte ungehindert auf uns ein. Ich erinnere mich an Fahrradtouren durch die Felder von Tinnum, selbstgemachte Marmelade zum Verkauf angeboten in kleinen Holzkästchen in verwinkelten Seitengässchen, die zeitlos hübschen Friesenhäuser in Keitum und die beeindruckenden Wellen vor Hörnum.
18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an?
Oha, der letzte Liebeskummer liegt schon viele Jahre zurück. Das Gefühl, wenn die Liebe nicht erwidert wird, gleicht einer unstillbaren Sehnsucht nach einem fehlenden Teil von mir selbst.
19. Hättest du lieber einen anderen Namen?
Früher habe ich mir das ein oder andere Mal einen anderen Namen gewünscht, nicht zuletzt deswegen, weil immer nach der Schreibweise gefragt wird und die meisten Menschen erstmal „ChristinA“ verstehen. Habe auch versucht, Spitznamen zu etablieren. Tine, Chris, Chrissy. Hat alles nie dauerhaft geklappt. Heute bin ich zufrieden mit meinem Namen. Vielleicht denke ich aber auch einfach nicht darüber nach, weil es eh nicht zu ändern ist. Wenn ich diese bedingungslose Akzeptanz doch auch einfach so auf meine Mutterrolle übertragen könnte…
20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?
Das passiert mir leider ständig. Es muss nur jemand daherkommen und mir sagen: „So geht das aber nicht“ und schon wackle ich innerlich. Ich übe aber schon fleißig, meiner Meinung und meinem Bauchgefühl den Raum zu geben, der ihnen gebührt.
21. Ist es wichtig für dich, was andere von dir denken?
Ich denke das ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Anerkennung und (im weitesten Sinne) Liebe. Ich glaube, wenn wir selbst im Einklang mit uns sind und erkennen, dass wir nicht abhängig sind von der Meinung anderer uns gegenüber, dass es uns dann nicht mehr wichtig ist. Natürlich bestärkt mich positives Feedback, ob im privaten Bereich oder auch öffentlich hier im Blog. Aber das als Richtlinie zu sehen, ob ich den richtigen Weg gehe oder nicht, darf nicht die Schlussfolgerung daraus sein. Es wird immer Menschen geben, die es gut finden was du machst und solche, die es nicht tun.
22. Welche Tageszeit magst du am liebsten?
Den Vormittag. Da bin ich am Fittesten und Produktivsten. Aber ich liebe es auch, abends den Feierabend mit meinem Mann zu genießen, wenn die Kinder im Bett sind (gerade am Wochenende, wenn tagsüber auch keine Schule stattfand).
23. Kannst du gut kochen?
Mittlerweile ja und das sogar gerne! Seit dem Tod meiner Oma habe ich das Gefühl, dass sie mir ihr Können vermacht hat (sie war beruflich Köchin), denn ich habe vorher nie leidenschaftlich hinterm Herd gestanden. Dafür backe ich nicht. In dem Bereich habe ich zwei linke Hände.
24. Welche Jahreszeit entspricht deinem Typ am ehesten?
Wenn der Hauttyp gemeint ist, dann ist es der Sommer. Ansonsten passt eher der Winter zu mir. Wenn alles stiller ist und die Welt unter einer dicken Schneeschicht verschwindet. Ich bin vom Typ auch eher still und mag es zurückgezogen. Außerdem gehe ich gerne früh ins Bett, genau wie der Winter auch abends die Sonne früher untergehen lässt. Der Sommer ist mir zu extrovertiert.
25. Wann hast du zuletzt einen Tag lang überhaupt nichts gemacht?
Sowas kam und kommt bei mir eigentlich nie vor. Selbst, wenn ich den ganzen Tag frei habe finde ich immer etwas zu tun. Selbst stundenlanges Sonnenbaden oder mehrere Stunden auf der Picknickdecke liegen halte ich kaum aus. Sehr zum Leidwesen meines Mannes.
26. Warst du ein glückliches Kind?
Grundsätzlich eher nicht, allein die frühe Scheidung meiner Eltern hat mich sehr mitgenommen. Trotzdem gab es auch so viele schöne Zeiten, an die ich mich gerne zurückerinnere. Ein ausführlicherer Bericht würde aber hier den Rahmen sprengen.
27. Kaufst du oft Blumen?
Seit die Großmutter meines Mannes mir zur Geburt unseres Ältesten einen Strauß Tulpen mitbrachte, habe ich mir selbst versprochen, fortan immer einen frischen Strauß Schnittblumen auf dem Tisch stehen zu haben. Und mein Wort habe ich bis heute gehalten. Na gut, seit ein paar Wochen stehen die Kunstblumen von IKEA in der Vase. Sehen aber auch hübsch aus.
28. Welchen Traum hast du?
Ich träume von einer Welt, in der alle Menschen respektvoll und mitfühlend sich selbst und allen anderen Menschen gegenüber begegnen. Dass sich Niemand mehr für seine Gedanken und Gefühle schämen muss, egal wie diese aussehen. Ich glaube, wenn wir uns selbst und unseren Mitmenschen in Liebe begegnen, können wir inneren Frieden und Freiheit erlangen.
29. In wievielen Wohnungen hast du schon gewohnt?
Aktuell wohne ich in Haus/Wohnung Nummer 7.
30. Welches Laster hast du?
Ich kann nicht mehr ohne meinen Lippenpflegestift sein. Inzwischen besitze ich einen für jede Handtasche, so dass ich nicht vergessen kann, ihn auszutauschen (und trotzdem fehlt immer einer, wenn ich ihn brauche). Sobald ich mehr als einen halben Tag meine Lippen nicht mehr eingeschmiert habe, spannen sie und werden schnell trocken. Ich glaube, mittlerweile ist es psychisch bedingt ;-)
31. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
Kate Morton – Der verborgene Garten. Ein faszinierendes Puzzle aus verschiedenen Erzählperspektiven, Zeiten, Familiengeheimnissen, Märchen, viel Gefühl, Tragik, Wehmut, Hoffnung. Ein Buch, das ich all jenen empfehlen kann, die sich mal wieder verzaubern lassen wollen, um der Realität zu entfliehen, nur um am Ende festzustellen, dass die Realität so manche Überraschung parat hält und auf lange Sicht alles gut wird.
32. Warum hast du die Frisur, die du jetzt trägst?
Meine Haare sind aktuell über Schulterlang, einfach, weil ich seit einem Jahr nicht mehr beim Friseur war. Für unseren Umzug damals an die Küste habe ich mir die Haare kurz schneiden lassen, aus Respekt vor den „Nordseewinden“. Ich habe aber schnell festgestellt, dass man schon hinterm Deich Richtung Binnenland keine sturmerprobten Frisuren mehr benötigt. Also lasse ich sie jetzt so lange wachsen, bis ich wieder einen Rappel kriege und die totale Veränderung brauche. Dann geht das ganze Spiel wieder von vorne los, so wie alle paar Jahre.
33. Bist du von deinem Mobiltelefon abhängig?
Bis vor kurzem hatte ich noch gar kein Smartphone und auch heute nutze ich das Ding nur für WhatsApp, SMS verschicken oder Instagram-Fotos für die Pusteblumenwiese hochladen. Die Hölle sind für mich WhatsApp-Gruppen und Kettenbriefe. Selbst für Anrufe greife ich lieber zum Festnetztelefon (ja sowas gibt es noch). Ich habe sogar schon mal darüber nachgedacht, das Handy ganz wegzutun (ich kenne tatsächlich Jemanden, der gänzlich ohne auskommt), weil ich es auch ständig zuhause vergesse und mich dann selbst anrufen muss, um es wiederzufinden. Aber gerade für spontane Absprachen und in der Organisation mit Kindern wäre es doch eine Herausforderung, ohne zu leben.
34. Wie viel Geld hast du auf deinem Bankkonto?
Wenn ich es wüsste, würde ich es dir jetzt sagen. Tatsächlich weiß ich es nicht. Der Mann kümmert sich um unsere Finanzen. Ich hebe immer nur Geld ab. Solange das funktioniert, werden wir wohl genug auf dem Konto haben.
35. In welchen Laden gehst du gern?
Einrichtungsläden wie Depot lassen mich schwach werden, auch, wenn ich dort für ein Stück abgesägtes Holz zehn Euro bezahle, das ich im Wald umsonst bekäme, wie es mein Mann immer so nett beschreibt. Auch kleine Deko-Lädchen im skandinavischen oder holländischen Stil, in denen man auf zwölf Quadratmetern mehr Nippes-Kram, Seifen, Tischdecken, Kerzen und Badekugeln findet, als in drei Depot-Filialen zusammen, lassen mein Herz höher schlagen. Mein neuester Geheimtipp: Unverpackt-Läden!
36. Welches Getränk bestellst du in einer Kneipe?
Jetzt muss ich tatsächlich darüber nachdenken, wann ich das letzte Mal in einer Kneipe war… Ein frisches Kölsch trinke ich immer ganz gerne. Ansonsten bevorzuge ich lieblichen Rotwein. Aber den gibt es selten in der Kneipe, auch in Restaurants ist er rar gesät.
37. Weißt du normalerweise, wann es Zeit ist, zu gehen?
Ist das jetzt auf die Frage mit der Kneipe bezogen oder auf eine Beziehung oder ob ich die Uhr lesen kann? Ich würde sagen, als Hochsensible habe ich schon früh gelernt, Stimmungen und Situationen zu erfassen und den idealen Zeitpunkt zu gehen nie großartig überschritten. Egal ob in Kneipe, Beziehung oder Uhrzeit.
38. Wenn du dich selbstständig machen würdest, mit welcher Tätigkeit?
Durch das Bloggen fühle ich mich schon ziemlich selbstständig, auch, wenn ich damit kein Geld verdiene. Die Arbeit mit und am Menschen finde ich immer am wichtigsten und gibt mir selbst viel zurück.
39. Willst du immer gewinnen?
Ich bin überhaupt kein Wettkampf-Typ. Auch bei Gesellschaftsspielen kommt es mir eher auf die Gemeinschaft, das Spiel an sich an. Außer ich fühle mich ungerecht behandelt (z.B. wenn jemand, weil es im Spiel erlaubt ist, zu seinem Vorteil etwas von meinen Figuren oder gelegten Karten wegnimmt, das ich mir erarbeitet hatte). Dann kann ich richtig sauer werden. Deswegen spiele ich am liebsten mit meinem Mann. Wir schenken uns immer gegenseitig die Karten, die der andere braucht. Kein Mensch will mit uns spielen, aber für uns zwei Hochsensible ist Harmonie und eine entspannte Atmosphäre einfach wichtiger.
40. Gehst du in die Kirche?
Ich bin katholisch aufgewachsen, bin getauft worden, zur Kommunion und zur Firmung gegangen. Als Kind und Jugendliche war ich fast jeden Sonntag in der Kirche. Aber erst nachdem ich nicht mehr hingegangen bin, habe ich angefangen, mich wirklich für Spiritualität zu interessieren. Ich glaube, die Abwesenheit hat mir geholfen, Gott in meinem Verständnis wirklich zu begreifen. Ich glaube da ist viel mehr, als die Kirche uns beibringt. Ich kann mit Gott überall sprechen, denn er ist in meinem Herzen. Zum Beten brauche ich nicht in die Kirche zu gehen.
Kirchengebäude an sich üben aber nach wie vor eine große Anziehungskraft auf mich aus. Ich gehe gerne von kleinen Dorfkirchen bis in prächtige Kathedralen, um die faszinierende Aura des Gebäudes zu erleben. Dort überkommt mich stets Ehrfurcht und ein Gefühl von einer übergreifenden Verbundenheit.
41. Trennst du deinen Müll?
Ziemlich gewissenhaft sogar, weil ich weiß, was wir der Umwelt eh schon alles zumuten. Allerdings darf ich gar nicht darüber nachdenken, in wievielen Varianten ich schon Müll trennen bzw. nicht-trennen musste. In Bayern damals fiel es mir schwer, dass es keine Biomülltonne gab und ich alles zum Hausmüll werfen sollte. Es ist schon absurd, wenn nicht wenigstens deutschlandweit Gleichheit herrscht.
42. Warst du gut in der Schule?
Ich habe sogar mein Fachabi geschafft, obwohl ich im ersten Halbjahr der zwölften Klasse eine Sechs in Mathe, also null Punkte, auf dem Zeugnis stehen hatte. Im zweiten Halbjahr musste ich dann zwei Mathekurse belegen, um zu bestehen. Damit hatte ich wöchentlich sechs Unterrichtseinheiten dieses grässlichen Fachs und somit eine Stunde mehr als die fanatischen Nerds im Mathe-LK! Absoluter Albtraum. Deutsch und Kunst gefielen mir durchweg am besten, ansonsten war ich eher Mittelmaß. Ach so, auf der Berufsschule später hatte ich mal eine 1+ in einem Mathetest. Vielleicht lag es daran, dass wir dort wieder bei Addition und Subtraktion begannen. Viel wahrscheinlicher ist es natürlich, dass ich von meinen unzähligen früheren Mathestunden etwas mitgenommen hatte. Ja.
43. Wie lange stehst du normalerweise unter der Dusche?
Etwa zehn Minuten, weil ich, wie Mario Barth es so schön formulierte, die Variante „mit Haare“ bevorzuge. Nach einem richtig kalt-nassen Herbstspaziergang darf es aber auch mal länger dauern.
44. Glaubst du, dass es außerirdisches Leben gibt?
Ich glaube, dass es noch viele Existenzformen um uns herum und außerhalb unseres Sonnensystems gibt, die wir aber mit unserem Körper und unseren Sinnen nicht erfassen können. Allerdings glaube ich nicht an grüne Aliens, die nur darauf warten, unseren Planeten anzugreifen. Ich denke, irgendwo wird es weiter entwickelte Wesensformen geben. Und da sie weiter entwickelt sind als wir, haben sie erkannt, dass Zerstörung, Gewalt und Lieblosigkeit nicht die Zukunft sind.
45. Um wieviel Uhr stehst du in der Regel auf?
Um kurz vor halb Sieben. Es sei denn, ich habe am Vortag ein Tässchen Kaffee zu viel getrunken. Dann endet meine Nacht auch schon mal abrupt um drei Uhr. Was aber nicht heißt, dass ich dann aufstehe und aus Langeweile einen Kuchen backe. Aber das weißt du ja eh schon aus Frage 23.
46. Feierst du immer deinen Geburtstag?
Nicht immer mit Freunden und Verwandten, aber immer mit meinem Mann. Ich werde gerne älter.
47. Wie oft am Tag bist du auf Facebook?
Nur, wenn ich über meine Mails per Facebook informiert werde, dass Jemand kommentiert oder mir eine Nachricht geschrieben hat. Ansonsten lebe ich ziemlich Social-Media-frei, solange ich nichts für den Blog auf Twitter oder Instagram teile. Seitdem ich noch weniger Kurznachrichten oder Beiträge mitlese und stattdessen etwas in meiner realen Welt mache, geht es mir noch besser.
48. Welchen Raum in deiner Wohnung magst du am liebsten?
Seit jeher das Wohnzimmer, egal wo ich lebe. Es ist für mich das Herz des Hauses, das Zentrum der Gemütlichkeit und dort halte ich mich am häufigsten auf. Spielzeug der Kinder findet man hier in der Regel nur an den Feiertagen über Weihnachten.
49. Wann hast du zuletzt einen Hund (oder ein anderes Tier) gestreichelt?
Ich muss täglich die Kuscheltiere der Kinder streicheln, da ist dann auch schon mal ein Drache dabei. Ansonsten war es wohl die Nachbarskatze, die auf unserem Hof herumstreunte.
50. Was kannst du richtig gut?
Alles in Weiß anmalen, was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Liedtitel der „Bravo Hits“-CDs auswendig lernen und auf Abruf zuordnen (na gut, braucht heute kein Mensch mehr, weder CDs noch Bravo Hits, mein Mann testet mich trotzdem gerne noch mit meinem Kenntnisstand der 90er).
51. Wen hast du das erste Mal geküsst?
Ich nehme an, es waren meine Eltern.
52. Welches Buch hat einen starken Eindruck bei dir hinterlassen?
Hans Kruppa: „Das Zauberbuch“. Mark Rashid: „Denn Pferde lügen nicht“. Das Tagebuch der Anne Frank.
53. Wie sieht für dich das ideale Brautkleid aus?
Damals trug ich das für mich ideale Kleid: Weiß, trägerlos, bodenlang mit Reifrock. Heute würde ich mich für eine schlichtere, romantische Variante mit Ärmeln und mehr Spitze entscheiden. Mein Mann verdreht dann immer die Augen und will davon nichts wissen. Ich hätte doch das perfekte Kleid getragen, was gäbe es da im Nachhinein noch neu zu überlegen? Wo er Recht hat…
54. Fürchtest du dich im Dunkeln?
Nachts in meinem Haus gruselt es mich schon ein wenig, wenn kein Licht an ist. Ein Grund, warum ich seit zig Jahren keine Horrorfilme mehr gucke. Und auf der Straße sieht man mich alleine nach 20 Uhr auch nicht mehr…
55. Welchen Schmuck trägst du täglich?
Seit ich verheiratet bin, trage ich nur noch meinen Ehering und Perlenohrringe. Früher war deutlich mehr Lametta in Form von Silberringen, Ketten und einem Nasenpiercing. Aber mein Ehering mag keine Konkurrenz neben sich, ich hätte auch sonst das Gefühl, ihn damit abzuwerten. Weniger ist eben mehr.
56. Mögen Kinder dich?
Dies ist pauschal für mich genauso wenig zu beantworten wie die Frage, ob mich Erwachsene mögen. Die einen ja, die anderen nein.
57. Welche Filme schaust du lieber zuhause auf dem Sofa als im Kino?
Grundsätzlich alle! Aber vor allem die Action-Filme, die man im Kino nicht mal eben leiser stellen kann, wenn die Welt untergeht. Und selbst das ist nervig, weil ich alle zwei Minuten damit beschäftigt bin, von laut nach leise und wieder zurück zu stellen. Also am liebsten so wenig Actionfilme wie möglich.
58. Wie mild bist du in deinem Urteil?
Ich versuche mit jedem Tag, noch ein bisschen milder zu werden.
59. Schläfst du in der Regel gut?
Wenn ich nicht zu viel Koffein zu mir genommen habe (siehe Frage 45), ja. Ich brauche auch höchstens fünf bis zehn Minuten zum Einschlafen. Sofern mein Mann mich nicht mit leisem Geschnarche davon abhält. Er schläft nämlich noch schneller ein.
60. Was ist deine neueste Entdeckung?
Ein weiteres weißes Haar auf dem Kopf.
61. Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?
Unbedingt! Ansonsten würde das Leben auf Erden meiner Meinung nach auch keinen Sinn machen. Ich glaube, wir sind hier, um Erfahrungen zu machen und diese dann nach dem Tod mitzunehmen, um uns weiterzuentwickeln.
62. Auf wen bist du böse?
Ich mag das Wort „böse“ nicht. Es gibt immer mal Situationen, in denen ich auf jemanden wütend bin, allerdings nur solange, bis mir wieder einfällt, dass andere auch nur etwas in uns spiegeln, das uns so wütend reagieren lässt. Also fällt im Grunde alles wieder auf mich zurück und deswegen gibt es weiterhin keinen Grund auf den anderen wütend zu sein. Es hilft vielmehr, bei mir selbst zu gucken, welches Bedürfnis bei mir gerade in Mangel gekommen ist, warum ich so wütend geworden bin. Also hat die Wut auch wieder etwas Gutes bewirkt.
63. Fährst du häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
Seit mein Mann mit Auto in mein Leben getreten ist, nicht mehr. Früher war ich auf Bus und Bahn angewiesen und meinen Führerschein habe ich tatsächlich erst nach der Geburt meines zweiten Sohnes gemacht, da war ich 29. Hier im Wald wäre ich ohne Auto aber auch ziemlich aufgeschmissen.
64. Was hat dir am meisten Kummer bereitet?
Natürlich fällt mir direkt die Scheidung meiner Eltern oder die Zeit der postpartalen Depression nach der Geburt meines Ältesten ein. Aber da ich im Nachhinein auch aus diesen Situationen immer einen großen Wert ziehen kann, bereitet mir eher die menschliche/gesellschaftliche Denkweise Kummer, sogenannten „negativen“ Erlebnissen so viel Kummer beizumessen. Was nicht heißen soll, dass ich Traurigkeit und Schwere ablehne. Im Gegenteil! Es ist wichtig, Kummer zuzulassen, ihm aber mit der Zeit nicht mehr zu viel Gewicht zu geben, sondern auch loslassen zu können. Der Kummer sollte uns nicht innerlich auffressen.
65. Bist du das geworden, was du früher werden wolltest?
Gott sei Dank nicht, sonst würde ich jetzt als Archäologin in der Wüste Ausgrabungen vornehmen. Das war allerdings nur der Nachmittagstraum einer naiven Grundschülerin. Trotzdem kann ich mich an diesen ersten, kurzweiligen Wunsch erinnern. Als älteres Mädchen wollte ich jahrelang Tierärztin werden, der Klassiker. Ich habe sogar ein Praktikum in einer Praxis gemacht. Als ich aber am Empfangstresen in Ohnmacht gekippt bin, nachdem mein eigenes Meerschweinchen Blut abgenommen bekam, war es vorbei mit dem Traum.
66. Zu welcher Musik tanzt du am liebsten?
Ich tanze gar nicht. Das letzte Mal zu Lou Bega oder „Macarena“ in den 90ern auf Kindergeburtstagen. Zum Glück gab es damals weder Handyvideos noch Facebook.
67. Welche Eigenschaft schätzt du an einem Geliebten sehr?
Wenn ich einen hätte, könnte ich es dir jetzt sagen.
68. Was war deine größte Anschaffung?
Sicherlich mein erstes, eigenes Auto. Zumindest gefühlsmäßig. Im Fahrzeugschein steht der Name meines Mannes.
69. Gibst du Menschen eine zweite Chance?
Eine zweite Chance im Sinne von Entschuldigung annehmen? Immer! Da kriegen sie auch viel mehr Chancen.
Wenn es aber um den ersten Eindruck geht, da irre ich mich selten. Was nicht heißen soll, dass ich dann Schubladen öffne. Es heißt aber auch nicht, dass ich mich zum x.-ten Mal mit einer Person treffen muss, wenn die Chemie nicht stimmt.
70. Hast du viele Freunde?
Die, die ich habe, reichen mir völlig aus. Für neue Freundschaften bin ich aber trotzdem offen. Die sagenumwobene beste Freundin habe ich nicht. Im Moment fehlt sie mir aber auch nicht.
71. Welches Wort bringt dich auf die Palme?
Eierschalensollbruchstellenverursacher
72. Bist du schon jemals im Fernsehen gewesen?
Bis jetzt immer nur davor.
73. Wann warst du zuletzt nervös?
Immer, wenn meine freie Zeit endet und ich die Kinder von der Schule abholen muss.
74. Was macht dein Zuhause zu deinem Zuhause?
Weiße Möbel im Shabby Chic, viele davon selbst gestrichen und aufgearbeitet, bilden den Rahmen für Deko-Akzente in Weiß, Grau und Altrosa. Mein Lesesessel in der Wohnzimmerecke, Zahnpastaflecken auf dem Badezimmerspiegel und mein Mann abends auf dem Sofa dürfen natürlich auch nicht fehlen.
75. Wie informierst du dich über das Tagesgeschehen?
Oftmals informiere ich mich bewusst gar nicht über das, was in der Welt passiert. Das hat nichts mit Desinteresse zu tun. Ich empfinde die Flut an Informationen aus aller Welt jedoch als extreme Reizüberflutung. Die Tagesschau kann schon mal ein monatliches Highlight sein. Ansonsten schnappe ich bei Twitter auf, wenn ein Sack Reis in China umfällt. Und Wichtiges erzählt mir abends mein Mann auf dem Sofa.
76. Welches Märchen magst du am liebsten?
Tatsächlich hatte ich noch nie ein Lieblingsmärchen, obwohl ich die meisten sehr gerne mag und vorlese. Mir gefallen eher tschechische Verfilmungen wie „Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd Falada“, „Der Reisekamerad“ oder „Der Furchtlose“. Ich glaube aber, das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse würde mich und mein hochsensibles Wesen am besten repräsentieren.
77. Was für eine Art von Humor hast du?
Ich lache gerne bei Dieter Nuhr und Loriot mit und mag TV-Comedy à la „Switch reloaded“.
78. Wie oft treibst du Sport?
Ich habe das Glück, sportlicher auszusehen als ich tatsächlich bin. Das macht es mir schwer, ernsthaft über Sport nachzudenken. Im Moment laufe ich im Schnitt fünf Mal am Tag die achtzehn Stufen zwischen Erdgeschoss und erstem Stock hoch und runter. Und abends lese ich meinen Kindern grundsätzlich schnaufend die Gute-Nacht-Geschichte vor, nachdem ich mich in ihr Hochbett gezwängt habe. Noch mehr Sport würde wahrscheinlich zum Kreislaufkollaps führen…
79. Hinterlässt du einen bleibenden Eindruck?
Das musst du die anderen fragen.
80. Auf welche zwei Dinge kannst du nicht verzichten?
Spotify und MacBook.
81. Was würdest du tun, wenn du fünf Jahre im Gefängnis sitzen müsstest?
Abwarten und Tee trinken. Schwarz, mit viel Milch und Zucker bitte!
82. Was hat dich früher froh gemacht?
Zeit mit meinen Meerschweinchen zu verbringen. Ich habe ihnen aus Kassetten Hürden gebaut, über die sie drüber gesprungen sind, bin mit ihnen in den Garten gegangen und habe ihnen zu Weihnachten Kekse aus Futter gebacken. Wenn meine Jungs noch ein wenig größer sind, werden bei uns mit Sicherheit wieder die kleinen Nager einziehen.
83. In welchem Outfit gefällst du dir sehr?
In femininen Kleidern und Röcken. Aus Bequemlichkeit trage ich aber fast täglich Jeans.
84. Was liegt auf deinem Nachttisch?
Ein Glas Wasser (der Vollständigkeit halber: Es steht da, es liegt nicht) und ab und zu ein Kuscheltier der Kinder, das bei mir übernachten darf.
85. Wie geduldig bist du?
Nächste Frage bitte, aber schnell!
86. Wer ist dein gefallener Held?
Ich habe nicht mal einen, der noch steht.
87. Gibt es Fotos auf deinem Mobiltelefon, mit denen du erpressbar wärst?
Alle Bilder von mir und meiner Familie, auf denen wir zu erkennen sind. Wer mich damit erpressen wollte, sie ins Internet zu stellen, darf hohe Summen erwarten, da ich gerne weitestgehend anonym unterwegs bin.
88. Welcher deiner Freunde kennt dich am längsten?
Inzwischen wird es meine ehemalige Arbeitskollegin und Immer-noch-Freundin sein, alle früheren Kontakte zähle ich heute nicht mehr zu meinem Freundeskreis. Sie kennt mich also seit 2010.
89. Meditierst du gerne?
Meditieren ist eins meiner Hobbys, wenn nicht sogar eine (über-)lebenswichtige Maßnahme gegen den alltäglichen Mamastress.
90. Wie baust du dich nach einem schlechten Tag wieder auf?
Mit viel guter Musik auf den Ohren und Gesprächen mit meinem Mann. Ich muss alles aus mir herausreden und auf dem Blog niederschreiben, was mich bedrückt.
91. Wie heißt dein Lieblingsbuch?
„Die verlorenen Spuren“ von Kate Morton.
92. Mit wem kommunizierst du am häufigsten über WhatsApp?
Mit meinem Mann. Es sei denn, die Familien-Gruppe beratschlagt über Weihnachtsgeschenke oder den nächsten Termin für einen Bowlingabend.
93. Was sagst du häufiger: Ja oder Nein?
Ich glaube das ist ziemlich ausgeglichen. Ich gebe gerne, sage aber auch, wenn es mir zu viel ist.
94. Gibt es Gerüchte über dich?
Ich glaube dafür lebe ich ein zu spießiges Leben.
95. Was würdest du tun, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest?
Ich verstehe die Frage nicht ;-)
96. Kannst du gut Auto fahren?
Ich behaupte mal ich bin eine sehr gute Autofahrerin! Nur mit dem Einparken hapert es, rückwärts wie vorwärts. Auch mit Einparkhilfe. Frag meine Felgen.
97. Ist es dir wichtig, dass dich die anderen nett finden?
Wer will das nicht? Aber inzwischen habe ich gelernt, dass man es eh nicht allen recht machen kann. Das zu wissen entspannt ungemein.
98. Was hättest du in deinem Liebesleben gerne anders?
Das wüsstest du wohl gerne ;-)
99. Was unternimmst du am liebsten, wenn du abends ausgehst?
Wenn sich diese Gelegenheit mal ergibt, gehe ich gerne mit meinem Mann essen, dazu ein gutes Glas Wein…mehr braucht es nicht, um mich glücklich zu machen. Allerdings bleibe ich am liebsten abends zuhause.
(Zu Teil 2 geht es auf der nächsten Seite)