Mama-Momente

„Mama, du bist die Beste!“

Ich drückte auf den Klingelknopf und atmete noch einmal tief durch. Wissend, was mich gleich erwarten würde. Maxi hatte die Nacht bei seiner Omi verbracht und jetzt war es Zeit, ihn abzuholen. Die Morgendämmerung war gerade erst dichten Nieselregenwolken gewichen, unter denen ich nicht nur sinnbildlich jetzt stand und darauf wartete, mich gleich als erstes anschreien zu lassen. Was auch prompt passierte, als die Haustür aufging und mein Sohn mich registrierte. Wie gesagt, ich war darauf vorbereitet. Auch, dass Maxi sich mit Händen und Füßen wehrte, mit zum Auto zu gehen und sich von mir anschnallen zu lassen. Ohne Proteste meiner- oder seinerseits durfte das die Omi übernehmen. Abschiedswinken, dann saßen wir zwei im Auto und schwiegen uns frustriert an.

Lebensfragen

Will man als Mama jede Sekunde mit seinem Kind verbringen?

„Ist das wahr, Christine? Möchte man nach der Geburt wirklich keine Sekunde mehr ohne sein Kind verbringen?“ Peng, da war sie wieder. Eine der vielen Fragen, die so selbstverständlich und häufig gestellt werden wie die Frage, ob Nutella mit oder ohne Butter auf dem Brot besser schmeckt. Eine Frage, die, wie mir schien, jede Mutter mit einem jauchzenden „Ja natürlich!“ beantworten und damit der fragenden Person ein beruhigendes Lächeln auf die Lippen zaubern würde. Jede Mutter außer mir, wie mir in diesem Moment wieder durch den Kopf ging.

Lebensfragen

Regretting Motherhood? Ja, ich bereue die Mutterrolle!

Eines war von Anfang an klar: Ich wollte Mutter werden, um mit meinem Mann eine richtige Familie zu gründen. Ich wollte gut für meine Kinder sorgen und immer für sie da sein, wenn sie mich brauchen. Ich nahm bewusst die große Verantwortung in Kauf, die Kinder und deren Erziehung mit sich nachtragen. Ich wählte die Mutterrolle völlig überzeugt, auch in dem Bewusstsein, dass es ebenso fröhliche wie anstrengende und stressige Tage geben würde. Ich wollte Mutter werden, um meinem Leben mehr Sinn zu geben. Ich wollte nicht Mutter werden, um mein Leben als Mutter zu bereuen. Aber genau das ist passiert.

Lebensfragen

Hilfe, mein Kind will nicht kuscheln!

Okay, nimm den Hilferuf aus der Überschrift wieder heraus. Wenn ich mich heute, drei Jahre nach der Geburt des ersten Kindes, immer noch über die mangelnde Bereitschaft, sich von Mama und Papa mal drücken zu lassen, ernsthaft aufregen würde, gäbe es viel zu oft Anlässe, mir sehnsüchtig andere Zeiten herbeizusehnen. Was nicht heißen soll, dass der Prozess zum Akzeptieren der Tatsachen schmerzlos war. Und ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass das Verhalten meiner Jungs auch heute noch spurlos an mir vorbeiginge. Auch ich bin nur ein Mensch. Und zwar einer, der gerne kuschelt. Meine Kinder leider nicht.

Lebensfragen

Ein Leben wieder ohne Kinder unvorstellbar?

„So nervig die Kinder manchmal auch sind; ein Leben ohne sie kann man sich ja doch nicht mehr vorstellen, oder?“ Meine Freundin Daniela und ich frühstückten in diesem netten Café bei ihr um die Ecke, und ich nahm gerade einen großen Schluck von meinem Cappuccino, als sie mir diese Frage stellte. Eigentlich war es nicht mal eine ernst gemeinte Frage, mehr eine rhetorische Floskel, die ich schon von zig anderen Müttern zuvor gehört hatte, immer begleitet von diesem verträumten Gesichtsausdruck, der ihren Töchtern oder Söhnen galt.