Mama-Momente

Still wie der See

Gerade habe ich das Ufer erreicht. Kalt ist es hier. Kein Mensch zu sehen, nur das Mädchen mit ihrem Hund dreht eine kleine Runde. Ansonsten sehe ich Niemanden. Grau in Grau spiegelt sich der Himmel auf der festen Eisschicht, die sich auf dem See gebildet hat. Die Anlegestelle, an der im Frühjahr wieder Segelboote vertäut werden, ist nun ein fester Bestandteil des Eises. Sie hält genauso Winterschlaf wie die lichten Bäume am Ufer, deren knorrigen Äste sich lediglich vom Wind hin- und herwiegen lassen.

Mama-Momente

Ein Teelöffel zum Sattwerden


Der Vergleich kam mir einfach durch den Kopf. Ich war müde, erschöpft und am Limit meiner Belastungsgrenze. Fünf freie Tage, an denen der Kindergarten geschlossen hatte. Teamtag, Wochenende, Brückentag, Feiertag. Fünf Tage, an denen ich mich um die Kinderbetreuung, bzw. die Organisation eines Babysitters kümmern musste. Zeit für mich? Rar gesät.

Mama-Momente

Warum der Verzicht auf Mama-Auszeiten schnell riskant werden kann


Der Tag fing an und ich wusste bereits auf dem Weg ins Badezimmer, dass ich unentspannt war. Normalerweise machte mir das an einem gewöhnlichen Montagmorgen nichts aus, immerhin bedeutet bei uns der erste Tag der Woche, dass auch der Kindergarten für meine Söhne wieder losgeht. Für mich also eigentlich kein Grund, aus meiner Unentspanntheit ein großes Ding zu machen, schließlich habe ich ab 8h die Wohnung für mich und kann erst einmal in Ruhe zu mir finden, ergo auch zu innerer Ruhe, um ab Mittag hundemüden Kindern mit schlechter Laune gelassen zu begegnen. Aber an diesem Morgen standen die Vorzeichen schlecht – Maxi hatte am Vortag Fieber gehabt.

Lebensfragen

Will man als Mama jede Sekunde mit seinem Kind verbringen?

„Ist das wahr, Christine? Möchte man nach der Geburt wirklich keine Sekunde mehr ohne sein Kind verbringen?“ Peng, da war sie wieder. Eine der vielen Fragen, die so selbstverständlich und häufig gestellt werden wie die Frage, ob Nutella mit oder ohne Butter auf dem Brot besser schmeckt. Eine Frage, die, wie mir schien, jede Mutter mit einem jauchzenden „Ja natürlich!“ beantworten und damit der fragenden Person ein beruhigendes Lächeln auf die Lippen zaubern würde. Jede Mutter außer mir, wie mir in diesem Moment wieder durch den Kopf ging.

Lebensfragen

Hotel Mama – immer geöffnet?

Das immerwährend geöffnete Hotel Mama – ein Ausdruck, der im Allgemeinen als Anerkennung für Mütter gedacht ist, die sich Tag und Nacht um ihre Kinder kümmern, ihnen auf Wunsch täglich Fischstäbchen zum Mittag braten, dreimal die Woche zum Ballett fahren und die Anlaufstelle für alle kleinen und größeren Kindersorgen sind. Im negativen Fall wird das Hotel Mama zu einem jahrelangen Dauerzustand, in dem Mütter ihren Kindern auch dann noch die Wäsche waschen, wenn diese bereits ausgezogen und längst Besitzer einer eigenen Waschmaschine sind. Solch eine Mutter werde ich allein aus Protest heraus hoffentlich nicht werden.