Die Frage war berechtigt, schließlich kannte meine Schwester meinen damaligen Herzenswunsch, Mutter einer Tochter zu werden, nur zu gut. Seit ich denken konnte, war mir klar, dass ich gerne mindestens ein, wenn nicht sogar zwei Mädchen großziehen wollte. Aber nachdem auch in der zweiten Schwangerschaft das Bild auf dem Ultraschallgerät eindeutig einen Jungen zeigte, zerplatzte mein Traum von einer kleinen Tochter wie eine Seifenblase.
Und jetzt verkündete bereits die zweite Schwangere in meinem näheren Bekanntenkreis, dass sie im Sommer ein Mädchen erwarte. Verständlich, dass in der Stimme meiner Schwester am Telefon eine Prise Unsicherheit mitschwang. „Kannst du dich denn überhaupt aufrichtig mit ihnen freuen? Vermisst du in solchen Momenten nicht dein Mädchen, das du immer wolltest?“
„Da! Bagger!“ „Da! Bus!“ „Da! Müllauto!“ Egal, ob wir uns ein Buch angucken, auf der Straße unterwegs sind oder mit Lego spielen: Unser Mini spricht von nichts anderem als von seinen Lieblingsfahrzeugen. Also muss auch ich mich gezwungenermaßen ständig mit Krankenwagen, Mähdreschern und sonstigem Gedöns, das Brummbrumm oder Tatütata hervorbringt, beschäftigen. Die verflucht langweiligen Fuhrwerke zaubern meinem Sohn ein Lächeln nach dem Nächsten ins Gesicht. Ausgerechnet mein Jüngster, von dem mir mein Bauchgefühl während der ersten Wochen in der Schwangerschaft hundertprozentig sagte, dass er ein Mädchen werden würde, erzählt mir mit seinen zwei Jahren ununterbrochen von Betonmischern und Lastwagen, anstatt mir die gewünschten Glitzerponys in Rosa unter die Nase zu halten. Ironie des Schicksals?
Es gibt Menschen, die sagen in diesem Fall: „Die Hauptsache ist doch, das Kind ist gesund.“ Oder „Dann probiert ihr es eben solange, bis ein Mädchen kommt.“ Es soll sogar Mütter geben, die ihrem Jungen im Fall solch einer persönlichen Enttäuschung die Haare lang wachsen lassen und ihm mehr oder weniger bewusst die Mädchenrolle einfach überstülpen. Oder ihn immer und immer wieder spüren lassen, dass eigentlich das andere Geschlecht gewünscht war.
Damit macht man es sich als Mutter (und seinem Kind erst recht) sicherlich nicht leichter. Ich für meinen Fall habe mich nach einer schmerzhaften Phase in Minis Schwangerschaft irgendwann Gott sei Dank schweren Herzens von dem Mädchen, das ich wohl nie gebären würde, verabschieden und den heranwachsenden Jungen in meinem Bauch willkommen heißen können. „Weiterüben“ kam für mich nicht in Frage. Ich wollte keine Fußballmannschaft großziehen, bis nach dem elften Sohn dann vielleicht endlich die lang ersehnte Tochter zum Vorschein käme. Zwei Kinder reichen mir definitiv! Allein der Gedanke an ein drittes Kind wäre bei uns ein sicheres Verhütungsmittel.
Und trotzdem. Auch ich gehöre zu den Frauen, die gerne gewusst hätten, wie eine kleine Miniaturausgabe ihrer selbst aussähe. Die ihrem Mädchen gerne niedliche Blümchenkleider für den Sommer und den Pferdestall von Playmobil zum Geburtstag gekauft hätte. Die ihr bei Liebeskummer zur Seite gestanden und ihr während der Regelschmerzen die Wärmflasche gereicht hätte. Und die ihr als Erwachsene Tipps „von Frau zu Frau“ geben würde.
Und dennoch muss ich staunend feststellen, dass für mich die Tochtersache längst vom Tisch ist. Die Wehmut nach einem Mädchen verschwand tatsächlich mit jedem Tag, an dem ich feststellte, dass auch Sohn Nummer Zwei ein prima Kerlchen ist, ein bisschen mehr. Und er ist so ganz anders als sein Bruder, weshalb ich mit meinem spontanen Impuls „Zwei Jungs? Wie langweilig…“ ziemlich daneben lag. Und so konnte ich zum Einen meiner Schwester erleichtert in unserem Gespräch davon berichten, dass die Mädchen-Neid-Frage für mich nun Geschichte ist und zum Anderen meinen beiden Bekannten völlig aufrichtig zu ihren Mädchen-Schwangerschaften gratulieren. Nur mit dem Bagger-Bus-Betonmischer-Getue werde ich mich beim besten Willen auch in Zukunft nicht anfreunden können. Aber ein bisschen Schwund is ja immer…
Wie sieht das eigentlich bei dir aus? Wünschst du dir auch (noch) das andere Geschlecht oder bist du zufrieden mit dem, was Mutter Natur dir geschenkt hat? Wie ist das für eine Mädchenmama, die lieber einen männlichen Stammhalter geboren hätte? Und wie zufrieden sind Eltern eigentlich mit einem Sohn-Tochter-Gespann? Ist das tatsächlich die Bilderbuchkombination, die sich alle immer vorstellen? Ich freue mich schon auf deinen Kommentar!
Daniela sagt:
Hallo Christine,
ich kann ein wenig mitfühlen, denn ich wollte immer einen Jungen haben… Rosa-Plüsch-Kitsch fand ich immeer grauenvoll.
Beim Ultraschall wollte ich nicht, dass meine Enttäuschung jemand sieht, also habe ich mich zumindest scheinbar gefreut.
Mittlerweile bin ich aber überglücklich über meine kleine Mausund möchte sie gegen nichts und niemanden auf der Welt mehr tauschen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich auch immer eine Mädchen-Mama bleiben werde. Ob das Gefühl stimmt, werde ich aber erst frühestens dann sehen, wenn mein Arbeitsvertrag nicht mehr befristet ist.
LG
Daniela
Christine sagt:
Liebe Daniela,
interessant, dass es dir genau umgekehrt ging, du deine Tochter jetzt aber nicht mehr hergeben würdest! Schön, dass du so ehrlich über den Moment vor dem Ultraschallgerät berichtet hast. Mir ging es damals genauso wie du. Bloß nicht zugeben, dass man enttäuscht ist – was sollen der Arzt/die Sprechstundenhilfen/der Ehemann neben mir nur denken, nicht wahr? Ich glaube Niemand traut sich dann loszuheulen oder ein trauriges Gesicht zu machen.
Ich bin sehr gespannt, ob du wirklich eine reine Mädchenmama bleiben wirst :)
Liebe Grüße
Christine
Frühlingskindermama sagt:
Ich mag jeden Text von Dir und finde es schön, dass Du Dir so eine Frage stellst. Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon als junges Mädchen immer diejenigen Mamas bedauert habe, die 2 Söhne hatten. Die Jungswelt, vor allem, wenn sie größer werden, ist schon eine ganz andere und fremde für uns Frauen. Man hat diesen Mamas aus dem Familien- und Freundeskreis meiner Eltern angemerkt, dass sie eine Tochter vermissen und sich irgendwie einsam und unverstanden in ihrer Männerfamilie fühlten. Meine größte Angst war deshalb tatsächlich, dass ich mal 2 Söhne kriege. Zum Glück ist es anders gekommen, aber ich weiß, dass ich immer etwas vermissen würde, wenn ich meine Tochter nicht hätte. Deshalb meinen größten Respekt vor Dir und anderen Mehrfach-Jungsmamas, die sich damit angefreundet haben und nicht mehr hadern. Ich könnte das wohl nicht:(
Liebe Grüße!
Christine sagt:
Liebe Frühlingskindermama,
es ist natürlich auch schade, dass die meisten Frauen in deinem Familien- und Freundeskreis dir quasi schon „vorgelebt“ haben, wie unverstanden man sich irgendwann von den Söhnen fühlt. Daniela, die den Kommentar vor dir geschrieben hat, wollte ja z.B. partout kein Mädchen haben. Ich finde es spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Meinungen und Gefühle verschiedender Frauen doch sind. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich in dem Sinne keine negativen Kindheitserfahrungen gemacht, was die Beziehung zwischen anderen Müttern und ihren Söhnen betrifft. Bei mir war es eher so, dass ich selbst mit einer Schwester großgeworden bin und daher von den Vorzügen (gemeinsame Interessen, etc.) wusste.
Ich bin auch sehr gespannt, ob die Fernweh zu einer Tochter irgendwann noch einmal wiederkommt. Beispielsweise in der Pubertät. Die Chancen, dass man seine Söhne dann immer weniger versteht, stehen dann sicher nicht schlecht. Wobei das hundertprozentig auch auf Mädchen zutrifft ;)
Liebe Grüße
Christine
Rosalie sagt:
Naja, als Mädchenmama hat man schon das Gefühl sich oft gut in etwas hineindenken zu können. Aber das ist wahrscheinlich mehr eingebildet als real.
Ansonsten: Dinosaurier, Tüttataaaaaaaa, Bagger und Müllautos bis zum Abwinken hier. Keine rosa Pferdchen, keine Püppchen, keine Tüttüs. Also was soll ich sagen, liegt wohl am Charakter und auch an Mama… Dennoch bin ich froh, dass es Mädchen sind. Vielleicht kommt das erst zum Tragen, wenn sie selbst Kinder bekommen. Dann kann ich ihnen hoffentlich wirklich zur Seite stehen – mehr als man das bei Söhnen vielleicht kann. Ach und dann sind da noch die Namen. Ich find Jungsnamen einfach nicht so schön. Wir konnten uns auf keinen einzigen einigen, aber spontan auf 10 Mädchennamen. Da ist es schon vorteilhaft, wenn das Kind auch ein Mädchen ist.
Christine sagt:
Das ist ein sehr interessanter Aspekt. Als Mädchenmama fühlt man garantiert schon per se einen direkten Draht zu seinen Töchtern, vielleicht wird da von Vielen auch mehr hineininterpretiert als es in Wahrheit ist. Wobei das ja nicht schlimm sein muss.
Auch gut zu wissen, dass Mädchen ebenso an Baggern und Müllautos interessiert sind. Ich würde in dem Fall sicher noch eine größere Vollkrise kriegen. Bei Jungs denkt man sich halt „Ist eben so.“ Bei einer Tochter mit diesen Interessen würde ich garantiert denken „Woher kommt das, was hab ich falsch gemacht, wird sie später lesbisch?“ Okay, das war jetzt völlig überspitzt, aber wenn man nicht völlig dem Gender Mainstreaming zugewandt ist, kann man es in diesem Fall als Mama sicher auch mit der Angst zu tun bekommen und nur hoffen, dass auch das nur eine Phase ist. Aber das scheint in deinem Fall ja nicht zu sein, wie ich herauslese? Und mit den Namen: DU HAST VÖLLIG RECHT!! :)
Ines sagt:
Hallo Christine,
ich bin eine dreifache Jungsmama und bereits in der zweiten Schwangerschaft bekam ich von anderen Müttern Kommentare wie “ oh wie schade da bist du jetzt doch sicher enttäuscht“ und ähnliches zu hören, bis ich keine Lust mehr hatte, überhaupt das Geschlecht zu verraten. Ich bin selbst kein typisches „Mädchen“ gewesen, habe Fussball gespielt mit meinem Bruder und konnte Röcke/ Kleider nicht ausstehen. Hatte kurze Haare und wurde oft für einen Jungen gehalten. Ich bin auch kein Plüsch- rosa- glitzer“ Fan, in dieser Hinsicht vermisse ich gar nichts! ABER, natürlich wäre es einfach sehr spannend und interessant gewesen, beide Geschlechter zu haben. Aber, ich finde den Satz „Hauptsache gesund“ sehr richtig und wichtig und da ich auch schon eine Fehlgeburt hatte, bin ich um so dankbarer für meine drei wundervollen gesunden Söhne :-) Ich habe übrigens drei Patenkinder ,die alle Mädchen sind- so kann ich mich da dann von Zeit zu Zeit mal austoben bzgl. Mädchensachen ;)
Christine sagt:
Hallo Ines und willkommen auf meinem Blog!
Dass Sprüche wie „Jetzt bist du sicher enttäuscht“ nicht nur nerven, sondern auch verletzen können, daran denken wohl leider die Wenigsten, die so etwas von sich geben. Da kann ich mir gut vorstellen, dass du irgendwann keine Lust mehr hattest, die frohe Botschaft eines weiteren Jungen zu verkünden. Super, dass du dich ab und zu bei deinen Patenkindern in Sachen Mädchenzeugs austoben kannst. Das klingt nach einem fairen Ausgleich :)
Sei lieb gegrüßt!
Rosalie sagt:
Die Große kam mal vom KiGa heim und verkündete: Ich will so kurze Haare haben wie der Philipp (bester Freund). Also schnitt ich ihr die Haare kurz. Nicht gerade 3mm wie bei Philipp, aber so oberhalb der Ohren. Da hätte sich der Mädchenpapa fast spontan scheiden lassen. Und an sehr unpassenden Kommentaren und heuchlerischen ‚Du hast aber eine schöne neue Frisur.‘ mangelte es nicht. Dabei sah das echt gut aus und sie hat ja Haare wie Unkraut. Die waren schnell wieder länger. Aber ich hab dann doch deutlich gemerkt, dass sich eigentlich niemand drum schert, wie das Kind sich selber sieht und haben will. Eigentlich will nur jeder sein eigenes Bild wie ein kleines blond gelocktes Mädchen zu sein und auszusehen hat und was sie zu tun und zu lassen hat, bestätigt sehen. Für das Kind interessiert sich also keiner wirklich. Und so sehe ich es als meine Aufgabe an, sie darin zu unterstützen, sich selbst zu sein und Sachen auszuprobieren. Im Moment sind es Dinos, wenn mal Barbies kommen oder eine Rosaphase, dann halt das. Es liegt aber eben nicht in meinem Ermessensspielraum, da etwas zu entscheiden. Und ich muss sagen, ich bin immer wieder überrascht, mit welchen Dingern meine Tochter da auf mich zukommt. Egal was. Hauptsache in dem kleinen Köpfchen geht überhaupt was vor sich. Und ich denke am Ende spielt es keine Rolle ob Junge oder Mädchen, wenn man sich wirklich für das Kind interessiert.
Christine sagt:
Ich finde es immer wieder schön zu lesen, dass du deine Kinder das sein lässt, was sie sein wollen. Toll! :)
Vanessa sagt:
Das finde ich auch ganz ganz toll. Behalte diese schöne Eigenschaft bei. Denn auf solche Kleinigkeiten kommt es an im Leben ;-)
Ute sagt:
Hallo Christine,
ich bin heute zum ersten Mal auf deiner schönen Seite und dort über diesen Beitrag gestolpert. Ich bin auch Mama von zwei Jungs – und hätte mir vor und mit Beginn meiner ersten Schwangerschaft noch gar nichts anderes als Töchter vorstellen können :) Mittlerweile finde ich: Es ist schon seltsam: oft wünschen sich Mütter Töchter und Väter Söhne. Und wenn die Kinder dann da sind, stellt sich oft heraus: Die engste Bindung besteht zwischen Müttern und Söhnen und Vätern und Töchtern. Ist das nicht wunderbar? Die Praxis ist stärker als die Theorie, das Leben überrumpelt alle Vorstellungen, die wir uns davon machen. Auch wenn Frau es mit ihrer ersten Schwangerschaft noch nich weiß,wage ich hier die steile These: Einer Mutter kann nichts besseres passieren als ein Sohn!
Insofern: Freuen wir uns über unser Glück – und schenken die schönen Kleidchen und Haarspängchen einfach unseren Patentöchtern, Nichten oder den Töchtern unserer Freundinnen :)
Viele Grüße
Ute
Christine sagt:
Liebe Ute,
willkommen auf meinem Mama Blog, schön, dass du hergefunden hast!
Schön, dass du deine Rolle als reine Jungsmama, entgegen deiner ursprünglichen Vorstellungen, heute so genießen kannst!
Da ich nicht weiß, wie stark meine Bindung als Mutter zu einer Tochter wäre, kann ich deiner These theoretisch nicht ohne weiteres zustimmen, aber die Idee, Kleidchen und Haarspängchen an Nichten und Kinder von Freundinnen zu verschenken, finde ich sehr gut :)
Sei lieb gegrüßt!
Christine
Laura sagt:
Hallo Ute, das finde ich sehr interessant und lese es auch oft. Ich kann das leider überhaupt nicht bestätigen. Mein Sohn ist ein reines Papakind, seit er ungefähr vier Jahre alt ist. Er hängt viel mehr an ihm. Ich bin gespannt, ob mein zweiter Sohn genauso wird. Das stelle ich mir dann sehr einsam vor. Ich hatte mir immer Töchter gewünscht, am besten zwei. Ich habe auch eine Schwester
Daniela sagt:
Hallo Christine,
Ich bin stolze Mutter von drei Söhnen, der sogar eher noch ein vierter Jungsnamen einfallen würde, als ein Namen für ein Mädchen!????
Von meinem Standpunkt aus, kann ich sagen, das das Verhältnis zwischen Mutter und Söhnen wohl deshalb meist besser ist, weil wir nicht versuchen sie zu einer besseren Version von uns selbst zu machen. Wenn meine Söhne sich weh tun oder zornig sind, dann sage ich mir nicht wie mein Mann, dass sie sich nicht so anstellen sollen, sondern ich mach mir die Mühe sie zu verstehen. Eben weil ich sie nicht automatisch verstehe. Ich habe keine Ahnung, was in so einem Jungskopf vor sich geht. Daher frage ich nach!
Ich glaube sogar, dass ich auf meine Jungs besser eingehen kann, weil eben keine Schwester da ist, mit deren Verhalten ich sie vergleichen kann. Es ist nicht typische Mädchen oder typisch Junge. Es ist typisch Sohn 1, Sohn 2 oder Sohn 3. ????
Für mich ist es immer wieder spannend zu erleben, wie unterschiedlich die drei sind. Sie entwickeln sich total unterschiedlich. Sie haben im gleiche Alter nicht die gleiche Kleider- oder Schuhgröße. Finden ganz andere Bücher und Figuren toll. Sie sind drei Individuen. Und das lässt sich in unserem Fall ganz bestimmt nicht am Geschlecht fest machen.
Darüber hinaus erkenne ich mich in einzelnen guten, wie auch schlechten Eigenschaften meiner Söhne wieder und kann mich daher durchaus in sie hineinfühlen.
Klar wäre eine Tochter eine schöne Erfahrung gewesen. Aber nur deswegen noch ein Kind zu bekommen? Ganz sicher nicht. Wenn ein Viertes, dann gerne auch ein Sohn!
Die Kleidchen kaufe ich für meine Nichte und unsere Patentöchter. Das macht umso mehr Spaß, da ich das ganze rosa Zeugs mit Rüschen und Schleifen nicht waschen und bügeln muss und mir daher hemmungslos das aussuche, was mir gefällt.
Bei Kleidung finde ich Jungsachen sogar viel abwechslungsreicher und häufig sogar spannender bedruckt und gestalltet. Aber da mag ich wohl auch schon zu lange Jungsmama sein.
Da die Wahrscheinlichkeit einem Jungen oder ein Mädchen zu bekomme nahezu gleichgroß ist, ist es mit dem Geschlecht wie beim Rollette, wenn mann auf schwarz oder rot setzt. Reine Glücksache! Und wir hatten gleich dreimal Glück!!!
Liebe Grüße an alle glücklichen Jungs- und Mädchenmamas
Daniela
Christine sagt:
Liebe Daniela,
erst einmal herzlich Willkommen auf meinem Blog :-)
Über deinen langen Erfahrungsbericht habe ich mich sehr gefreut! Es ist interessant zu lesen, wie unterschiedlich Mütter mit dem Thema Jungsmama/Mädchenmama umgehen. Dein Ansatz gefällt mir sehr gut; immer zuerst nachzufragen, weil du davon ausgehst, deine Söhne nicht auf Anhieb zu verstehen, weil du eben eine Frau bist – klingt total logisch! Das erspart sicher eine Menge Frust ;-) Und dass du die „Mädchengeschenke“ an deinen Nichten und Patentöchtern ausleben kannst, ist prima. In meinem engeren Verwandten- und Bekanntenkreis mangelt es leider noch erheblich an weiblichem Nachwuchs (eigentlich an Nachwuchs überhaupt…), aber ich bin noch guter Dinge, dass auch ich irgendwann noch hemmungslos in der Mädchenabteilung stöbern darf. Dass Jungssachen vielseitiger und spannender bedruckt sein sollen, sehe ich aber ganz anders. Mir ist es zu viel blau und braun, zu viele Dinos/Monster und Autos auf den Shirts.
Ich bin gespannt, ob du dich irgendwann noch einmal über einen Jungen freuen darfst (berichte dann mal!) :-)
Alles Liebe für dich und deine Jungs,
Christine
P.S.: Frohe Weihnachten :)
Feray Kaltuk sagt:
Dein Kommentar ist so schön ich brauche jetzt genau soetwas. Ich habe 2 Söhne und bekomme auch viel zu hören von Menschen. Was unnötig ist. Danke für ihren Text hat mich aufgebaut
nina sagt:
Hallo,da ich gerade mit Sohn 2 schwanger bin,finde ich deinen Blog sehr interessant. Ich kann mich dem Kommentar von Ines zu 100% anschließen. Ich wurde auch schon gefragt,ob ich enttäuscht sei. Sind die Leute denn verrückt? Ich bin so gern eine Jungsmama. Liegt vielleicht daran,dass ich mit zwei Brüdern auch eher jungenhaft groß geworden bin. Und Hauptsache gesund kann ich nach einer Fehlgeburt im Sommer auch nur unterschreiben. Ich bin aber gespannt,wie es wirklich wird mit zwei Jungs und lese gern deinen Blog weiter.
Alles Gute
Nina
Christine sagt:
Liebe Nina,
sei gegrüßt und fühle dich herzlich willkommen auf meinem Mama Blog! Schön, dass du hergefunden hast!
Erst einmal: Gratulation zum zweiten Jungen! Ich bin mir sicher, du wirst spannende Erfahrungen machen mit einem zweiten Sohn und feststellen, dass jeder seine ganz eigenen, typischen Charaktereigenschaften haben und ausleben wird. Die Frage, ob man als Mama enttäuscht über das gleiche Geschlecht ist, kann ich schon nachvollziehen, aber heute, als zweifache Jungsmama, würde ich sie werdenden Muttis glaube ich nicht (mehr) stellen. Schön, dass du dich freust, ich freue mich mit dir!
Dir und deiner Familie noch ein schönes Weihnachtsfest; ich würde mich sehr freuen, wenn du mal wieder bei mir mitliest :)
Liebe Grüße
Christine
karen sagt:
Hallo ihr Lieben :-)
Eine wirklich tolle Seite und ich bin so froh darüber gestolpert zu sein. Ich bin auch grad mit unserem zweiten Sohn schwanger. Habe heute das Outing bekommen ( und bin deswegen auch um diese unmögliche Uhrzeit noch wach ). Ich hatte schon ein bisschen auf ein Mädchen gehofft, wie wahrscheinlich so viele andere auch aber tief im Herzen wusste ich eigentlich von Anfang an das es wieder ein kleiner Prinz wird. Ich hatte mein erstes vorsichtiges outing schon in der 14 ssw aber so ein bisschen Hoffnung war da noch. Ich schäme mich wirklich weil ich etwas enttäuscht war. Hinzu kam das mir im Vorfeld schon von allen ( Familie und Freunde ) ein Mädchen prophezeit wurde ( obwohl jeder weiß die Chance steht 50/50 ) und tatsächlich durfte ich mir schon anhören „wieder ein junge? Naja, hauptsache gesund. Ich hab schon das Gefühl irgendwie versagt zu haben aber warum denn eigentlich? Es ist doch großartig nicht nur ein sondern zwei gesunde Kinder zu haben. Ich fühle mich total bescheuert weil ich erstmal heulen musste und mich nicht gleich so super freuen konnte. Nicht mal das verkünden macht Spaß weil man ständig dumme Sprüche zu hören bekommt. Was an mir knabbert ist das ich immer denke : ich hab schon einen Sohn und der ist so toll, macht dies und das und entwickelt sich so super. Kann unser zweiter Sohn ihm das Wasser reichen? müsste er nicht genauso aussehen und sein? Ein Mädchen wäre ja allein schon anders weil es eben ein Mädchen ist. Den Zahn könnt ihr mir ja bestimmt ziehen oder?
So sorry das es so lang geworden ist aber es war schon mal schön das runter zu schreiben.
Ich wünsche allen eine gute Nacht; -) Lg Karen
Christine sagt:
Guten Morgen Karen,
ich freue mich auch sehr, dass du über meinen Mama Blog gestolpert bist und hoffe, du hast um die späte Uhrzeit deines Besuchs noch einen heißen Tee in meiner Küche gefunden :)
Ich finde du musst dich für deine Gefühle überhaupt nicht schämen – wenn Gefühle (besonders die „Negativen“) auftauchen, haben sie ja erst mal ihren Grund, auch wenn wir ihn nicht sofort erkennen; meiner Meinung nach ist es immer ratsam, hochkommende Gefühle zu akzeptieren und ihnen ihre Daseinsberechtigung zuzugestehen. Allein das wirkt oftmals erleichternd. Selbstvorwürfe wie „Warum kann ich mich nicht über einen Jungen freuen?“ oder ähnliches machen die Sache möglicherweise nur schlimmer, weil man sich damit ja selbst angreift. Es sei denn, die Frage ist nüchtern gestellt und dient einer ehrlichen Auseinandersetzung mit der Innenwelt (mögliche vorangehende Erwartungen, eigene Vergangenheit, etc.). Aber auch das braucht seine Zeit (und ist auch nicht immer hilfreich).
Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus raten: Heul alles raus! Egal, ob es nur 5 Minuten oder 5 Wochen dauert. Lass den Schmerz zu, unterdrücke ihn nicht. Nur so können sich Blockaden lösen. Vergleiche dich nicht mit anderen, scheinbar glücklicheren Müttern, die mit dem obligatorischen „Hauptsache es ist gesund“ um die Ecke kommen. Nicht, dass diese Frauen es nicht gut mit dir meinen, aber möglicherweise können sie dein Gefühl eines zweiten Jungen gegenüber nicht nachvollziehen.
Ich wünsche dir sehr, dass du dich irgendwann mit dem Gedanken an einen zweiten Sohn anfreunden und Frieden mit dir und deiner Situation schließen kannst. Ich selbst hatte auch die Befürchtungen, dass es „langweilig“ mit zwei gleichen Geschlechtern werden könnte, aber das ist Quatsch! Jedes Kind ist individuell und hat seinen eigenen (starken) Charakter (und auch sein eigenes Gesicht ;-)) – egal ob Junge oder Mädchen! Versuche, die Beiden nicht miteinander vergleichen zu wollen, damit würdest du ihnen gewiss Unrecht tun. Dein jüngster Sohn wird auch ein ganz toller Kerl!
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Mut zusprechen und wünsche dir viele schöne Momente mit deinem männlichen Bauchbewohner :)
Würde mich sehr freuen, bald wieder von dir zu hören, wie es dir geht!
Liebe Grüße
Christine
P.S. Wenn du Glück hast, kann dein älterer Sohn mit einem Bruder später viel mehr anfangen, als mit einer Schwester (Stichwort Bagger, Blödsinn machen und Bruderliebe :) )
Mina sagt:
Hallo zusammen,
bin gerade mehr oder weniger durch Zufall auf diese Seite gestoßen…auf Facebook sah ich vorhin, dass eine Bekannte einen Artikel zum Thema „Jungsmama“ geliked hat.
Ich selbst bin seit 11 Wochen überglückliche Mama von einem tollen, kleinen Wonneproppen, der Begriff „Jungsmama“ war mir aber neu. Deshalb musste ich erstmal googlen. „Jungsmama“. Ist das etwas besonderes? Oder vielleicht sogar etwas nachteiliges? Warum etabliert man einen Begriff, der das Mutterdasein in Beziehung zu dem Geschlecht des Kindes setzt? Zur Abgrenzung? Gibt es auch offiziell die Fraktion der Mädchenmamis?
Das waren alles Fragen, die sich mir stellten und ich war doch etwas verwundert.
Nach zwei Fehlgeburten waren wir unendlich dankbar, dass es beim 3. Mal dann endlich geklappt hat. Die Frage nach dem Geschlecht stand für uns nie im Raum. Auch nicht bei der ersten und zweiten Schwangerschaft. Ich muss ehrlicherweise sagen, – und möchte dabei niemanden verletzten oder zu nahe treten, denn alles ist subjektives Empfinden (so eben auch meine Meinung ;-)) – dass ich für die Frauen, die erst einmal innerlich kollabieren, wenn sie das Geschlecht des Kindes erfahren, wenig Verständnis aufbringen kann. Das scheint mir irgendwo ein Luxusproblem zu sein. Geht es da um persönliche Selbstverwirklichung? Um das Überstülpen eigener geschlechtlicher Vorstellungen auf das Kind? Das vermeintliche „besser-klar-kommen-mit-dem-eigenen-Geschlecht“? Ich weiß es leider nicht, da ich mir, wie bereits gesagt, nie Gedanken darüber gemacht habe. Ich sehe mich nämlich in erster Linie als Mama eines Menschen, eines individuellen kleinen Wesens, das die große weite Welt kennenlernen und erfahren möchte…nicht als Mama eines Menschen mit dem oder dem anderen Geschlecht.
Ich denke, dass wir Mütter alle besonders genug sind bei dem, was wir täglich leisten, dass uns Geschlechter schlichtweg egal sein sollten und wir uns an den kleinen Menschen, die unser Leben so sehr bereichern, erfreuen sollten.
Christine sagt:
Liebe Mina,
vielen lieben Dank für deine ganzen klugen Gedanken, die du zum Thema Jungsmama beigesteuert hast!
(Und ganz nebenbei: Glückwunsch zu deinem Sohn! :))
Mach es dir gerne noch ein wenig auf meinem Mama-Blog gemütlich – nimm dir einen Cappuccino und ein paar Schokokekse aus meiner Küche und klick dich gerne durch. Zum Thema Jungsmama hätte ich noch zwei Lesetipps für dich: „Warum mir im Haus keine Tochter fehlt“ und „Vom Glück, einen Bruder zu haben„. Deine Einstellung zum Thema Geschlecht des Kindes, und dass es dir egal war, was es wird, kann ich durchaus nachvollziehen, auch, wenn es mir ganz anders erging. Vielleicht interessiert dich meine persönliche Meinung dazu, dann findest du in „Das falsche Geschlecht?“ meine Gedanken dazu.
Sei nochmals herzlich Willkommen und lieb gegrüßt
Christine
Meike sagt:
Ich bin gerade durch Zufall auf diesen Blog und diesen Beitrag gestoßen und war sprachlos von dem was ich da las. Diesen Beitrag hätte von mir sein können :-D Ich war als Kind schon immer das typische Mädchen, mit Kleidchen und Zöpfchen usw., somit habe ich mir natürlich auch immer gewünscht ein Mädchen zu bekommen. 2009 wurde ich schwanger, meine Vorfreude stieg und nichts wünschte ich mir sehnlicher wie ein Mädchen, beim großen Ultraschall mit meinem Mann zusammen wo wir das Geschlecht erfahren sollten und uns gesagt wurde das es zu 100% ein Junge wird, hat mich in ein tiefes emotinales Loch fallen lassen, meinem Mann stand die Freude darüber ins Gesicht geschrieben, meinem Mann war es grundsätzlich egal hauptsache gesund, aber im tiefen inneren na klar ein Junge. Ich habe mir beim Arzt erstmal nichts anmerken lassen aber danach konnte ich nur noch heulen, es hat ein paar Tage gedauert bis ich mich mit den Gedanken Jungs-Mama anfreunden konnte, den ringsherum im Freundeskreis bekamen alle Mädchen. Meine Schwester war über die Information Junge sehr amüsiert, den sie wusste, bzw.jeder in unserer Familie wusste wie sehr ich mir ein Mädel wünschte. Als der kleine Anfang 2010 dann da war, war alles nur noch halb so schlimm, ich hatte ein süßes, zufriedenes Baby und war wirklich zufrieden. Für uns stand fest das wir auf jedenfall noch ein weiteres Kind haben wollten und das möglichst mit geringen Altersabstand, 2011 wurde ich wieder schwanger machte aber mich nicht mehr verrückt mit meinem Mädchen Traum, den ich wollte emotional nicht wieder in ein Loch fallen. Für mich stand beim Kind Nr 2 die Gesundheit im Vordergrund mehr den je. So war es als ich beim zweiten erfuhr das es ein Junge wird auch nicht ganz so enttäuscht. Ein drittes Kind käme für uns nicht in Frage unsere zwei Rabauken halten uns schon gut auf Trap. Witzig ist nur jetzt im nachhinein zu sehen, ich, die sich immer ein Mädchen wünschte bekam zwei wunderbare Jungs, meine Schwester die sich sehnlichst einen Jungen wünschte bekam 2015 ein Mädchen. Aber im Grunde wirklich alles egal, hauptsache Gesund und munter.
Liebe Grüße
werde mich bei dir mal ein bisschen umschauen auf dem Blog.
Anja sagt:
Hallo liebe Christine.
Hab am 8 August 2016 jetzt meinen dritten Jungen bekommen u hatte mir so sehr ein Mädchen gewünscht. Wollte schon immer ein Mädchen u war beim zweiten Junge schon enttäuscht. Kind Nr drei war nicht geplant u alle Anzeichen Sprachen für Mädchen. Sollte eine kleine Lara werden.Als ich bei der Geburt erfuhr wieder ein Junge war ich total enttäuscht u traurig u bin es noch. Zumal ich eine Wochenbett Depression habe u alles grau u schwarz sehe.Naturlich lieb ich meine Jungs aber für den kleinen kann ich momentan keine richtige liebe entwickeln.Das macht mich alles sehr traurig das ich so denke u fühle. Weiß das es nicht richtig ist.Liebe Grüße Anja
Christine sagt:
Liebe Anja,
wenn du es annehmen magst, dann fühle dich bitte ganz herzlich umarmt!
Ich kann verstehen, dass du dir gerade einen Haufen Selbstvorwürfe machst, weil du deinen dritten Sohn noch nicht so lieben kannst, wie du es dir gewünscht hast. Gerne möchte ich dir sagen, dass du das nicht brauchst. ALLE Gefühle, die in uns hochkommen, haben ihre Berechtigung, denn sie wollen uns etwas mitteilen. Wenn wir glücklich sind, akzeptieren wir das gerne – wenn wir deprimiert, verzweifelt, traurig oder wütend sind, können wir das nur schwer. Dabei gibt es meiner Meinung nach gar keine „schlechten“ Gefühle. Sie fühlen sich vor allem schlecht an, weil (vor allem) unsere westliche Gesellschaft sie ausgrenzt und am Liebsten verleumden würde. Und Mütter, die am falschen Geschlecht etwas zu mäkeln haben oder nach der Geburt nicht die strahlende Vorzeigemami sind, gehören leider dazu. Vor allem wir selbst haben die (oft viel zu hohen) Erwartung, einem perfekten Bild entsprechen zu müssen und fühlen uns direkt als Versagerin oder als falsch, wenn wir scheinbar aus der Norm ausbrechen, bzw. Gefühle in uns haben, die so gar nicht in dieses Bild passen.
Ich trauere mit dir um deine kleine Lara. Meine sehnlichst gewünschte Sarah hat auch nie ihren Weg zu uns gefunden, obwohl sich der Embryo in meinem Bauch bis zum entscheidenden Ultraschall hundertprozentig wie ein Mädchen angefühlt hat. Lange habe ich gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich eben keine Tochter haben werde.
Gib‘ dir Zeit! Zeit, um deiner Lara hinterher zu trauern, Zeit, dich mit dir selbst zu versöhnen und Zeit, um den wundervollen Sohn in deinem Jungen zu entdecken. Du weißt ja: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Genauso wenig kannst du die Liebe zu deinem Sohn erzwingen, nur, weil das „doch jetzt mal endlich so sein sollte“. Liebe kommt manchmal leise, unaufdringlich und langsam. Aber irgendwann findet sie ihren Weg. So viel kann ich dir von meiner eigenen Geschichte zu meinem ältesten Sohn mit auf den Weg geben.
Ich wünsche dir, dass deine grauen Tage langsam immer hellgrauer werden und auch ab und an die Sonne durch kommt! Aber bitte scheue dich nicht, professionelle Unterstützung anzunehmen, wenn du alleine nicht weiter kommst. Es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen!
Gerne kannst du mich auch per Mail kontaktieren, wenn du Unterstützung brauchst oder einfach eine virtuelle Schulter zum Anlehnen oder Drüberkotzen ;-)
Sei auch herzlich willkommen auf meinem Mama-Blog und fühl dich wohl in meinen Vier Wänden!
Christine
2fache Jungs-Mami sagt:
Ich bin Mami von zwei Jungs, davon einer geistig behindert. Hier trifft also nicht mal das Argument „Hauptsache gesund“. Gewünscht habe ich mir zwei Mädchen. Dies aus dem Grund, weil ich früher keine schönen Erfahrungen mit männlicher Sexualität machen durfte und weil mir das Jungsgetue wie Jäger spielen, Pistole schiessen, Fussball usw einfach nicht zusagt…
Als Christin bin ich arg im Gewissensklinch. Einerseits darf man ja dankbar sein, wenn man Kinder bekommt. Andererseits spüre ich auf Gott auch ganz ehrlich eine Wut. Ich habe schon in der Teeniezeit für ein Mädchen gebetet.
Naja nun sind sie da, zurückgeben kann ich sie nicht. Will ich auch nicht, denn aus irgend einem Grund muss es so sein, wenn ich auch kaputt gehe daran. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Jungs, wir erleben viele tolle Momente zusammen und ich freu mich natürlich besonders über die Fortschritte meines behinderten Jungens.
Gewünscht habe ich es mir nicht so, aber ich versuche das Beste daraus zu machen.
Christine sagt:
Diesen Gewissens-Spagat zwischen „Aus irgendeinem Grund muss es so sein, wenn ich auch kaputt gehe daran“ und „ich liebe meine Jungs“ kenne ich nur zu gut. Deine Wut auf Gott finde ich übrigens sehr menschlich (und verständlich!), auch, wenn es möglicherweise tatsächlich seinen Grund hat, dass du mädchenlos geblieben bist. Aber nicht immer erkennen wir diesen Grund. Vielleicht ist das auch gar nicht immer nötig, dass wir alle Hintergründe verstehen. Vielleicht ist es wichtiger, zu lernen, die Tatsachen zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Genau das tust du ja bereits. Vielleicht hast du damit schon das Schwerste geschafft! Ich wünsche dir sehr, dass du deinen Frieden mit deiner Familiensituation machen kannst und sende dir die herzlichsten Grüße.
Nina sagt:
Hallo Christine,
seit gestern wissen wir, dass auch der 2. Bauchzwerg ein Junge ist. Ich befinde mich noch in der schmerzlichen Verabschiedungsphase von meinem bereits in der Kindheit gewünschten Mädchen, denn auch wir haben mit unserem 2. Kind die Familienplanung beendet.
Ich persönlich stehe zu meinem Schmerz, der Enttäuschung und Trauer über den 2. Bub, denn ich weis, dass all diese Gefühle mit ihm nichts zu tun haben. Sie sind in mir und waren auch schon vorher da! Grundsätzlich halte ich nichts davon irgendwelche Gefühle zu verdrängen, nur weil sie gerade nicht in die Gesellschaft passen. Sich selbst so zu verraten ist das Schlimmste was man sich und auch dem Kind antun kann, denn was viele dabei vergessen ist,dass ganz oft die Kinder letzten Endes die verdrängten Gefühle tragen oder sogar ausleben.
Nein nein…meine Verantwortung trage ich schön selbst und so kann ich auch offen und ehrlich sagen: ‚Stimmt…ich habe mir ein Mädchen gewünscht und bin jetzt schon erstmal sehr traurig und enttäuscht.‘
Ich hoffe es tut jeden Tag ein bisschen weniger weh und ich kann meinen Söhnen mit bestem Gewissen die Jungsmama sein, die sie auch verdient haben. :-)
Liebe Grüße
Nina
Christine sagt:
Liebe Nina,
sei herzlich willkommen auf meinem Mama-Blog! Schön, dass du da bist und vielen lieben Dank für deinen ehrlichen Einblick in deine Gefühlswelt.
Ich glaube, den Schmerz und die Enttäuschung zuzulassen ist der schnellste Weg, aus der Sache heraus zu kommen. Auch, wenn es natürlich hart ist. Solange wir uns (negative) Gefühle nicht eingestehen (egal in welcher Hinsicht), verdrängen wir sie. Was für den Augenblick hilfreich erscheint, aber so können wir auch nicht mit ihnen abschließen, weil sie sich irgendwann den Weg wieder nach oben bahnen. Ich freue mich deshalb sehr für dich, dass du diesen -wenn auch schweren- Weg des Eingeständnisses gewählt hast und bin mir ganz sicher, dass du über kurz oder lang mit bestem Gewissen deinen beiden Söhnen eine tolle Jungsmama sein kannst!
Ganz liebe Grüße
Christine
Jenny sagt:
Hallo,
Seit gestern weiß ich das ich meinen dritten Sohn erwarte und ich muss gestehen ich bin tief traurig und beschämt über mich und meine Gefühle… meine beiden großen sind total toll (3 und5 Jahre alt) ich liebe sie über alles aber ich habe mir so sehr ein Mädchen gewünscht dessen bin ich mir jetzt erst bewusst geworden. Ich werde nicht erleben Kleidchen , glitzerkram und Barbies zu kaufen, keine Shoppingtour mit meiner Tochter machen, mich nicht mit ihr über Frauenkram austauschen oder später engste Vertraute zu sein wenn ein Enkelkind kommt. Ich schäme mich total dafür und insbesondere wenn ich den Kommentar meiner Vorrednerin lese, denn der Zwerg ist gesund, ich hoffe das es die Hormone sind und ich mich in den nächsten Tagen auf den dritten kleinen Mann freuen kann….
Liebste grüsse
Christine sagt:
Liebe Jenny,
zuerst einmal: Fühl dich mal ganz feste gedrückt, wenn du magst!
Ich kann deine Enttäuschung total verstehen! Spätestens, wenn man innerlich mit der Kinderplanung abgeschlossen hat und einfach realisiert, dass der Traum vom anderen Geschlecht geplatzt ist, schmerzt der Aufprall auf den Boden der Tatsachen.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung raten, deinen Schmerz und deine Wut zuzulassen. Ja, es ist doof, dass du nie für eine Tochter in der Mädchenabteilung Kleidchen kaufen kannst! Ja, es ist furchtbar blöd, dass du dich nicht über Mädchenkram austauschen können wirst und nein, wahrscheinlich wirst du deinem Sohn nach der Geburt deines Enkelkindes nicht so eine enge Vertraute sein, wie du es für eine Tochter wärst. Das alles tut weh und all deine Enttäuschung hat ihre Berechtigung!
Versuche nicht, dich mit Anderen zu vergleichen, nur weil deren Schicksal schlimmer scheint als deins. Deine Gefühle haben auch ihre Berechtigung und es ist völlig egal, wenn Andere das nicht verstehen, nachvollziehen oder nachempfinden können.
Ich wünsche dir, dass dir das ein bisschen hilft, deine Situation irgendwann zu akzeptieren.
Und so wie du über deine beiden anderen Söhne sprichst, bin ich mir ganz sicher, dass du auch deinen dritten Jungen früher oder später fest in dein Herz schließen kannst! :)
Alles Liebe für deine Schwangerschaft und schön, dass du hier bist! Nimm‘ dir gleich noch einen heißen Kakao aus meiner Küche…
Viele Grüße
Christine
Mone sagt:
Hallo!
Es ist total tröstlich, das hier alles zu lesen. Habe mir insgeheim auch immer ein Mädchen gewünscht und das 2. Kind ist unterwegs und wird wieder ein Junge.
Ich kann diese Gefühle von vielen von Euch total teilen und das gut verstehen.
Schön, dass es hier diesen Blog gibt zum Austausch, denn ich glaube nicht jeder im persönlichen Umfeld kann das so nachvollziehen.
Ja irgendwie muss man sich verabschieden von seinen Wunschvorstellungen und Träumen, die so ein Mädel mitsichgebracht hätte.
Adieu Glitzerbarbie – adieu pinke Haarspangen kaufen für den Nachwuchs – adieu dem Kind die Taschentücher reichen beim ersten Liebeskummer – adieu gemeinsame Shoppingtouren auf der Suche nach tollen Sommerkleidern….
Manchmal schäm ich mich auch echt dafür, das ich darüber enttäuscht bin, dass es ein Junge wird. Der kleine Zwerg kann ja nichts dazu und er ist gesund, was ja wirklich die hauprsache ist, gerade als Gebärende im Alter von 35+.
Allen Jungsmüttern von meiner Seite eine schöne Adventszeit und ein schönes Weihnachtsfest. Was sich dann in den Gechenken befindet, wird ja bei allen ähnlich sein…Müllautos, Werkbänke, Fahrzeuge, etc.Ich glaub ich wünsch mir vom Christkind etwas Pinkglitzerndes nur für mich allein, so ein Schmuckstück oder eine Tasche geht ja immer ;-).
LG Mone
Christine sagt:
Hallo Mone,
ich heiße dich ganz herzlich willkommen auf meinem Mama-Blog und freue mich, dass du dich hier wohlfühlst!
Es ist als Jungsmama einfach eine ganz andere Welt, nicht wahr? Das wirst du ja von deinem ersten Sohn schon kennen. Und man weiß vorher eben nicht, ob der Sohn nicht zufällig doch auf Hello Kitty und Glitzerhaarspangen steht. Das tut mein Ältester übrigens tatsächlich und trotzdem kommt der „typische“ Junge ganz klar durch (und ich bin mir sicher, dass diese Mädelskram-Phase auch eher früher als später vorübergeht).
Ich wünsche dir sehr, dass du dich nicht länger für deine Gefühle schämst. Vielleicht hilft dir der ein oder andere Gedanke aus meinem Beitrag „Was tun, wenn ich mich für meine negativen Gefühle schäme?“ weiter.
Bei den Weihnachtsgeschenken musste ich echt lachen, genau so wird es sein! Daher finde ich deine Idee mit dem pinkglitzernden Teil, nur für dich alleine, großartig!! Erzähl dann mal, was für dich unterm Baum lag ;-)
Viele Grüße
Christine
P.S. Und „trotzdem“ ganz herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und zu deinem zweiten Sohn! Sein Bruder wird sich sicher auch sehr darüber freuen, dass er bald einen Gleichgesinnten hat :)
anika sagt:
Hallo an alle jungsmamis.
Ich bin 28 und habe zwei absolute Wunschkinder. Mein großer Sohn wird drei im Juli und der zweite ist knapp 8 Monate. Ich bin aus Zufall auf diese Seite gestoßen und dann finde es interessant von anderen Müttern zu lesen. Eigentlich haben wir mit zwei gesunden Kindern nun abgeschlossen aber auch ich bin derzeit sehr wehmütig keine Tochter zu haben. Für meinen ältesten habe ich mir gewünscht das er ein Bruder bekommt und ich war und bin auch froh darüber. Dennoch mach ich mir Gedanken wie es in 20jahren sein wird. Viele sagen jungs gehen selten das Elternhaus besuchen. Jungs kommen seltener mit ihrem Nachwuchs. Ich kann meiner Tochter nie helfen wenn sie mal schwanger ist heiratet und und und.. das macht mich ein wenig traurig. Ein drittes Kind wäre an sich nicht verkehrt auch wenn es ein junge werden sollte aber ich habe keine schönen ss gehabt und der große war ein frühchen und hatte viiiiiiel Glück der kleine war ein Kaiserschnitt (BEL). Ich will mich die nächsten drei Jahre beruflich Neuorientieren und dann arbeiten und dann bin ich 35 und dee Abstand einfach zu groß. Ich hoffe ihr versteht was ich meine und könnt meine Ängste für die Zukunft nehmen? Vielen Dank fürs lesen. Lg anika
Christine sagt:
Liebe Anika,
ich weiß nicht, ob ich dir deine Zukunftsängste nehmen kann, aber wer sagt denn auch, dass es genauso kommen muss, wie du es dir derzeit ausmalst? Also ehrlich gesagt kenne ich auch viele Söhne, die als Erwachsene noch ihr Elternhaus oft und gerne besuchen, genauso wie es sicherlich viele Töchter gibt, die, „obwohl“ sie weiblich sind, nicht oft bei ihren Eltern sind. In erster Linie kommt es doch auf die Beziehung zu deinen Kindern an, und wenn die stimmt, kommen sie dich auch sicher später oft mit ihrem Nachwuchs besuchen :)
Dass deine beiden Schwangerschaften und die Geburten nicht so schön verlaufen sind, wie du es dir vielleicht gewünscht hattest, tut mir sehr leid! Das muss bei einem dritten Kind natürlich nicht wieder der Fall sein, aber ehrlich gesagt höre ich aus deinem Kommentar auch nicht den absolut tiefen Herzenswunsch nach einem weiteren Kind heraus. Eher eine Art Torschusspanik, gepaart mit dem Wunsch nach einem Mädchen (den ich und viele andere sicher seeeehr gut nachvollziehen können).
Ich freue mich für dich, dass du dich beruflich neu orientieren möchtest. Das ist doch ein solider Plan!
Ich wünsche dir, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst und dich nicht von „ungelegten Eiern“ verrückt machen lässt. Manchmal hilft es tatsächlich, sich der Gegenwart hinzugeben und gemächlich abzuwarten, was die Zukunft bringt.
Alles Liebe für dich!!
Christine
Steffi sagt:
Hallo ihr lieben, schön das es auch anderen Mamis so geht. Habe gestern erfahren das mein drittes Kind auch ein Junge wird. Ich bin natürlich glücklich das alles in Ordnung ist aber mit dem Mädchen abzuschließen bereitet mir große Probleme. Ich wollte schon immer ein Mädchen haben aber das Schicksal geht seinen eigenen Weg. Werde noch ein paar Tage brauchen bis ich damit klar komme, ich lasse es zu, damit ich mich dann wieder ganz auf meinen Jungen freuen kann. Denk der kleine bauchzwerg kann ja nix dafür. Aber es tut gut das es anderen Mamis auch so geht denn ich habe ein sehr schlechtes Gewissen für diese Gefühle, für diese Enttäuschung. Aber ich kann nicht aus meiner Haut.
Christine sagt:
Liebe Steffi,
manchmal ist das Akzeptieren von negativen Gefühlen, das Sich-selbst-so-annehmen-wie-man-ist der längste Prozess von allen. Ich wünsche dir, dass du dich auch von deinem schlechten Gewissen verabschieden kannst, denn deine aufsteigenden Gefühle und deine Enttäuschung hast du ja nicht absichtlich.
Alles Liebe dir und danke, dass du deine persönlichen Gedanken mit uns geteilt hast!! ♡
Mone sagt:
Hi!
Ich wollte nur mal eben berichten, das mein 2. Sohn nun vor einigen Tagen das Licht der Welt erblickt hat.
Und was soll ich sagen, ich bin so glücklich…. als ich ihn in die Arme schließen konnte, waren die Mädchenwünsche von vorher vergessen.
Er ist sooooooooooo süß. Da mach ich mir vorher so Gedanken und trauere einem Mädchen hinterher und verabschiede es für mich und dann dieses süße Baby. Ich bin wirklich froh über meinen Jungen und hätte das vorher nie so gedacht und natürlich auch mega-dankbar darüber, dass er gesund bei uns ist.
Dieses Forum und Eure Beiträge haben einen großen Teil zu meinem jetzigen Glücklichsein beigetragen. Es hilft, zu wissen, dass man nicht allein ist mit seinen Gedanken!
Vielen Dank Euch allen und alles Liebe für Euch :-)!
Mone
Christine sagt:
Liebe Mone,
ich habe mich total über deine Nachricht gefreut und gratuliere dir ganz, ganz herzlich zu deinem wunderbaren Jungen!!
Ist es nicht schön, wenn man am Ende, trotz ehemaliger Befürchtungen, plötzlich so überwältigt wird vom Glück? Ich freue mich wirklich sehr für euch beide, für dich UND für deinen Sohn!
Und es macht mich über dies hinaus sehr froh zu lesen, dass mein Mama-Blog und die Beiträge der anderen Leserinnen zu deinem jetzigen Glück beigetragen haben.
Alles Liebe dir! Ich glaube, das Glück gönnt dir (hier) Jeder <3
Ronja_Räubermama sagt:
Hallo und guten Abend an alle,
Wie so einige Vorschreiberinnen auch, habe ich heute erfahren, dass wir einen 2. Sohn bekommen. Da bei dem letzten Ultraschall die Tendenz eher zu einem Mädchen ging, war ich heute auch erstmal sehr enttäuscht, obwohl die Erleichterung, dass alles gesund und alles dran ist natürlich riesengroß war . Ich hatte mich auf weibliche Unterstützung in der Familie gefreut obwohl ich zu Schminke und rosa Glitzerkram eigentlich kein so gutes Verhältnis habe. Es hätte mich einfach interessiert, wie ich mit einem Mädchen umgegangen wäre oder was für ein Mensch sie geworden wäre.
Ich sehe es jetzt als eine Art Herausforderung für mich, mit 2 Jungs. Die beiden zu sensiblen Menschen zu erziehen und so ein gutes Verhältnis aufzubauen, dass sie auch später noch guten Kontakt zu mir halten, obwohl sie keine Mädels sind.
Und bis dahin genieße ich gedeckte Farben im Kleiderschrank, Trubel im Garten, Autos und Bagger soweit das Auge reicht, Legobauwerke und Abenteuerurlaube mit wilden Aktivitäten. Mich mit einem Mädel gemeinsam vor Wildwasserrafting drücken und gemütlich shoppen gehen, scheint bis jetzt auf jeden Fall erstmal nicht in Frage zu kommen ;) Aber ich freu mich drauf und langweilig wird es bestimmt nicht!
Ganz liebe Grüße und viele positive Gedanken an alle!
Eure Räubermama
PS: Drückt mir die Daumen bei der Namenssuche…. das wird echt schwierig…!
Christine sagt:
Liebe Ronja_Räubermama,
sei herzlich willkommen auf meinem Mama-Blog, schön, dass du da bist!
Da es mir selbst ähnlich erging, kann ich deinen Gedanken total nachvollziehen, dass du einfach gerne gewusst hättest, was für ein Mensch dein Mädchen geworden wäre oder wie der Umgang mit ihr gewesen wäre. Lustig, dass viele direkt an rosa Klamotten und Schminke denken, nicht wahr? :)
Und wer weiß, vielleicht kannst du dich ja auch mit deinem Sohn später vorm Wildwasserrafting drücken oder mit ihm die angesagtesten Turnschuhe shoppen (mein Bruder ist z.B. so ein Mode- und Shoppingverrückter, ganz im Gegensatz zu mir ;-)).
Also gebe ich dir völlig Recht – langweilig wird es so oder so garantiert nicht!
Und um die Namenssuche beneide ich dich wirklich nicht!! :-D
Liebe Grüße
Christine
Carina sagt:
Hallo an alle! Ich finde deinen Blog richtig toll und irgendwie sprichst du mir aus der Seele. Bevor ich schwanger wurde habe ich mir sehnlichst einen Jungen gewünscht, einen kleinen Nico, so ein typischer Junge sollte es sein. Doch plötzlich zeigt der Schwangerschaftstest einen Smiley an und der Wunsch nach einer Tochter breitete sich in mir aus. Ich war schwerst überzeugt, dass es ein Mädchen wird. Ein blondes, vielleicht eine Valerie oder eine Sophia? Alle meine Bekannten und Verwandten waren auch der Meinung, dass nur ein Mädchen zu mir passt, dass ich mit einem kleinen Rabauken nicht zurechtkommen würde. Das überzeugte mich noch mehr davon ein Mädchen zu erwarten. 16 SSW das Outing, für mich war es eigentlich schon gegessen und ging fest davon aus, dass es ein Mädchen wird. Aber plötzlich war mein kleiner Nico da. Ich war zuerst sprachlos und ich wusste nicht wie ich reagieren soll. Alle sagten mir, ich käme mit einem Jungen nicht zurecht! Ich dachte ich schaffe es nicht, Jungsmama sein. Diese Einstellung änderte sich bald und nervende Kommentare wie: „beim nächsten Mal wird es schon klappen!“ habe ich weggesteckt. Da war er, mein Nico!!! Er ist das beste der Welt! Ich liebe ihn. Und wer hätte es gedacht, ich kann Fußball spielen!? Ich bin eine richtige Jungsmama, aber irgendwie bleibt der Wunsch nach meiner Prinzessin in rosa und Glitzer. Schon allein wegen der Bindung hoffe ich auf ein Mädchen. Ja eine Bilderbuchfamilie wäre schon toll! Aber ob es eine wird werde ich nächste Woche erfahren
Jane sagt:
Hallo liebe Christine und hallo liebe Mitschreiberinnen,
ich habe jetzt von vorn bis hinten alles gelesen und finde mich in so vielen Geschichten wieder.
Mein Partner hat schon einen Jungen aus einer vorangegangenen Beziehung und so habe ich mir bereits beim ersten gemeinsamen Kind sehnlichst ein Mädchen gewünscht. (Unabhängig davon, habe auch ich mich gefühlt mein ganzes Leben mit einer Tochter gesehen.)
Als es hiess, es wird ein Junge, war ich so enttäuscht und tröstete mich vor allem mit dem Gedanken, dass ich mich beim zweiten Kind dann umso mehr über ein Mädchen freuen würde.
Nun bin ich wieder schwanger (14. SSW) und alles sprach bisher für ein anderes, DAS andere Geschlecht. Doch vor ein paar Tagen bei der NFM hat die Ärztin angedeutet, es würde nach einem Jungen aussehen! Ich kann (und will) es bis heute nicht glauben. Versuche mich darauf einzustellen, bin aber gleichzeitig so tief traurig und habe unglaubliche Angst davor, dass mir „mein Mädchen“ für immer fehlen wird:.(
Und das obwohl ich weiß, dass ich es nicht mehr lieben würde, als das wundervollste Kind dieser Welt, meinen ersten Sohn <3 (und ganz sicher auch meinen Zweiten!)
Christine sagt:
Liebe Jane,
sei herzlich willkommen auf meinem Mama-Blog! Schön, dass du dich getraut hast, deine eigene Geschichte öffentlich zu erzählen und auch vor deiner Enttäuschung, dass dein zweites (und euer drittes) Kind nun wieder ein Junge wird. Ich bin mir auch ganz sicher, so wie du, dass du deinen Sohn genauso lieben wirst, aber lenke dich bis es soweit ist nicht zu sehr mit diesem Gedanken ab. Heule, brülle, fluche! Und wenn dann aller Schmerz und all deine Enttäuschung über eine fehlende Tochter draußen ist, wird für deinen Sohn nicht nur Platz in deinem Bauch, sondern auch in deinem Herzen sein <3
Alles Liebe, Christine
Jane sagt:
Wie schön du das geschrieben hast <3 Danke!
Christine sagt:
♡
Yvonne sagt:
Ich bin auf diesen Blog gestoßen, da mich das Thema auch gerade sehr beschäftigt…
Hier mal meine Geschichte:
Ich werde in einem Monat 41 Jahre alt und bekomme voraussichtlich Anfang November mein erstes – und sicherlich auch einziges Kind. Für dieses kleine Leben habe ich sehr lange und hart kämpfen müssen. Mein Partner ist 46 Jahre alt, wir sind seit 16 Jahren zusammen und er wollte eigentlich nie Kinder. Das war immer das einzige – aber auch sehr schwerwiegende Problem zwischen uns, denn wir lieben uns sehr und haben beschlossen um uns und unsere Beziehung zu kämpfen. Was hätte ich davon, den Mann den ich über alles liebe zu verlassen um evtl. ein Kind bekommen zu können mit einem anderen. Wäre ich dann glücklicher? Als das Problem so übermächtig wurde, dass es uns zu zerstören drohte, haben wir das einzig Richtige getan und uns Hilfe von Außen gesucht. Es hat sehr lange gedauert, aber am Ende beschlossen wir beide, dass wir es versuchen wollten, denn was hätten wir zu verlieren? Gesagt getan und ich wurde sofort schwanger! Das war schon krass, es ging alles so schnell… Das war vor 2,5 Jahren und ich verlor das erste Kind in der 11. Woche. Das Herzchen hatte schon geschlagen und es war schlimm… Ein weiteres Jahr später hatte ich erneut einen sehr frühen Abgang und in diesem Jahr hat es wieder geklappt und nun ist alles gut. Sehr haben wir uns beide – trotz alle Schwierigkeiten und den erlebten Schicksalsschlägen – ein Mädchen gewünscht! Ich konnte mir schon immer einfach gar nichts anderes vorstellen als eine Tochter. Wenn ich an ein gemeinsames Kind gedacht habe, dann immer nur an ein Mädchen. Klar wusste ich rational, dass es natürlich auch ein Junge werden kann und nach allem was ich erlebt habe, sollte ich einfach nur froh und glückich sein, dass ich das alles überhaupt noch erleben darf – ein kleines Baby in meinem Bauch und einen Menschen beim „Werden“ begleiten zu dürfen – und das bin ich auch! Vor knapp 5 Wochen bekam ich dann mein eindeutiges Jungen-Outing! Der Kleine ist so selbstbewusst, hat uns alles direkt entgegen gestreckt und ich spüre ihn auch schon seit der 15. Woche – seit der 18. Woche sogar regelmäßig mehrfach am Tag. Er ist so quirlig und agil und ich bin so froh und glücklich darum und ich habe den kleinen Racker jetzt schon sehr lieb! Er soll er sein und er werden der er ist und trotzdem war ich entäuscht und bin ich immer noch und immer wieder traurig, da ich mich von meinem Mädchen verabschieden muss und auch niemals eine kleine Tochter haben werde. Dieser Abschied ist nun endgültig und hat überhaupt nichts mit dem kleinen Kerl in meinem Bauch zutun. Also auch wenn lange Zeit gar nicht klar war, ob ich überhaupt jemals ein Kind bekommen werde und ich 2 Fehlgeburten hinter mir habe, so hatte ich trotzdem auch noch einen Geschlechter-Wunsch und ich schäme mich dafür nicht, denn für meine Gefühle und Wünsche kann ich nichts. Man sollte ehrlich damit umgehen und das ich den Kleinen genauso lieben werde, wie ich ein Mächen geliebt hätte, weiß ich ganz sicher! Aber es tut trotzdem auch immer noch weh und ich habe seit dem Outing mehr Ängste wie wohl alles wird. Genau deswegen frage ich mich jetzt genau dieses – ob ich nun wohl immer ein Mädchen, meine Tochter, im Leben vermissen werde, obwohl ich glücklich bin überhaupt ein Kind haben zu dürfen und wann die Trauer aufhört… Vielleicht melde ich mich ja in einem Jahr noch mal wieder und werde berichten! :o)
Christine sagt:
Liebe Yvonne,
ich danke dir von Herzen für deine Geschichte und deine Offenheit!
Ich habe beim Lesen die Gefühlspalette rauf und runter durchlebt. Du und dein Partner, ihr musstet wirklich schon viel durchmachen. Erst alleine miteinander und jetzt als Familie. Es tut mir sehr leid zu hören, dass du zwei Fehlgeburten hattest – das war sicherlich eine kraftraubende und traurige Zeit.
Wie schön, dass du jetzt einen gesunden, kräftigen Jungen unter deinem Herzen trägst, und ihn (auch trotz deiner Enttäuschung über das nicht-vorhandene Mädchen) annehmen kannst. Deinen Satz „Dieser Abschied ist nun endgültig und hat überhaupt nichts mit dem kleinen Kerl in meinem Bauch zu tun“ finde ich ganz wichtig. Und auch, dass du deiner Trauer freien Lauf lässt. Das ist gesund! Und ich glaube so bist du auf dem besten Weg, dass die Trauer schneller als gedacht verfliegt… Vielleicht bist du ja tatsächlich auch eine perfekte Jungsmama :)
Ich würde mich tatsächlich sehr freuen, wenn du dich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal meldest und berichtet! :) Aber jetzt genieß‘ erst einmal deine Schwangerschaft und deinen Prachtkerl!
Yvonne sagt:
Danke für die lieben Worte, die auch gut tun! Seit ein paar Tagen weiß ich, dass mein Mann – der ebenfalls ein Mädchen wollte – sich mit der Tatsache, dass es nun ein Junge ist, bereits gut arrangiert hat. Im Gegensatz zu mir hat er ganz rational die Vorteile betrachten können und ist jetzt mit dem Thema „durch“. Das hilft mir, weil ich nun weiß, dass es der kleine Racker wegen seines Geschlechtes nicht „schwerer“ mit ihm haben wird als es ein Mädchen gehabt hätte… Bei mir geht es emotional noch ziemlich hin und her, aber es wird schon ein Stückchen leichter und besser. Den Link habe ich ja gespeichert und ich melde mich… :o)
Christine sagt:
Liebe Yvonne,
manchmal ist es doch wirklich erstaunlich (im Positiven), wie pragmatisch Männer an sowas rangehen :) Freut mich für dich, dass dir das im Bezug auf die kommende Beziehung zwischen Vater und Sohn hilft!
Gib dir genug Zeit, das wird schon ♡
Mala sagt:
Liebe Alle,
die Gedanken von so vielen Mamis zu lesen, tut wirklich gut und ich habe gestern noch über einiges lange nachgedacht…
Ich bin seit 4 Monaten 3fache Jungsmama und jeder Knirps ist auf seine Art wunderbar und ich möchte keinen davon missen. Dennoch haben auch wir uns von Anfang an ein Mädchen gewünscht. Heute kann ich gar nicht mehr sagen, warum. Denn jedes Kind ist in erster Linie ja ein Individuum, ob Mädchen oder Junge. Wir haben tatsächlich auch Prinzessinen-Bücher und Kleider zu Hause und die Jungs haben lange Haare. Wir achten da sehr drauf, dass das von den Kindern selbst kommt und es ist schön zu sehen, wie sie sich selbst ausprobieren. Unser zweiter probiert sich grad in Kleidern und Zöpfen und zusammen lesen wir viel über Ritter, Tiere, Autos und Prinzessinnen. Wir sind auch bewusst in einem Kindergarten, wo das unterstützt wird.
Erst war ich beim zweiten und dritten traurig, dass es kein Mädchen ist und seitdem beschäftige ich mich damit, was das für einen Unterschied gemacht hätte. Sicher wären einige Dinge anders. Aber auch die 3 Jungs sind sehr unterschiedlich und dabei sehr sensibel und empathisch.
Ich denke, dass das Jungs/Mädchen Thema größtenteils von der Gesellschaft und dem drumherum vorgegeben ist. Könnte man sich davon frei machen, wäre es weitaus weniger relevant. Aber das muss man erstmal schaffen.
Das ist also ein spannendes Thema, was einen bestimmt ein Leben lang begleitet, mehr oder weniger. Meine Hebamme meinte beim 3.: Das ist die Kunst, anzunehmen, was kommt, weil man eben nicht sagen kann, ob, wann und wer da in dein Leben purzelt. Vielleicht hätte ich bei einem Mädchen auch gedacht: Wie wäre das wohl mit 3 Brüdern?! Wer weiß das schon.
Ela sagt:
Hallo! Auch ich bin Mutter von 2 Jungs. Bei meiner ersten Schwangerschaft habe ich mir sehr ein Mädchen gewünscht. Ganz im Gegensatz zu meinem Mann der nur Jungs wollte und noch immer möchte. Als man beim Ultraschall das Geschlecht sehen konnte war ich schon sehr enttäuscht. Bei der 2. Schwangerschaft war es mir irgendwie egal was es wird, obwohl ich dachte es würde ein Mädchen werden da die Schwangerschaft komplett anders verlief.
Ich persönlich fühle mich nur noch nicht komplett und hätte gerne noch ein 3. Kind. Mal schauen ob es noch klappt. Ich müsste lügen wenn mir das Geschlecht dann egal ist. Ich wünsche mir schon sehr eine kleine Prinzessin zu bekommen und bin sicherlich enttäuscht wenn es nicht so ist. Werde ihn sicherlich nicht weniger lieben. Ansonsten bin ich sehr glücklich mit meinen beiden Jungs und wäre es auch mit 3. Ich liebe meine beiden Jungs über alles und denke das Ich später nichts vermissen werde. Ich bin dankbar überhaupt Mutter sein zu dürfen. Es gibt genügend Frauen bei denen es nicht klappt oder nur mit Hilfe.
Viele meiner Freundinnen sagen ich bin eine typische Jungenmama. Aber was heißt das? Und dann kommen von Mädchenmamas immer so Kommentare wie „Jungs sind viel einfacher als Mädchen“ „Sei froh das du nur Jungs hast…“ wirklich einfacher finde ich es nicht, auch wenn ich nicht den direkten Vergleich habe. Mein Großer kann genauso eine Zicke und Diva sein wie die Tochter meiner Freundin. Mal schauen wie der Mini sich entwickelt.
Ein Problem mit der Namensfindung hatten wir auch nicht. Ich durfte/ darf den Mädchennamen aussuchen und mein Mann für die Jungs. Er kam zwar manchmal mit Namen an, so würde ich niemals ein Kind nennen (in der Babygalerie des Krankenhauses wurde ich eines besseren belehrt). Da ich trotzdem über gefallen und nicht gefallen mit entscheiden durfte, haben die beiden einen sehr schönen Namen. Selbst für weiteren männlichen Nachwuchs sind Namen vohanden ;)
Das einzig schwierige und nervige finde ich die Klamotten Auswahl. Für Jungs gibt es so wenig. Geht man zb zu H & M dann ist 1/4 der Kleidung für Jungs und der Rest für Mädchen. Warum? Haben Jungs nicht das Recht auch süß auszusehen? Zum Glück kann Oma nähen und auch ein paar gute Freundinnen.
Ich glaube woran ich mich nie gewöhnen werde ist die Rumspielerei am eigenen Geschlechtsteil. Einmal entdeckt und nicht mehr los gelassen. Ja ja.
Werde mich jetzt wieder zu meinen beiden Mäusen legen. Gute Nacht
Christine sagt:
Liebe Ela,
sei herzlich willkommen auf meinem Mama-Blog, schön, dass du uns deine Geschichte erzählt hast!
Ich kann es gut nachvollziehen, dass du dir noch ein Mädchen wünschst, vor allem, da du ja bereits zwei Jungs hast. Ich glaube umgekehrt würde es auch vielen Müttern so gehen, die schon Mädchen haben, auch, wenn sie überzeugte Mädchenmama sind.
Interessant, dass dich so viele als typische Jungsmama sehen. Ich wüsste gar nicht, was ich mir unter so einer „typischen“ Jungsmama vorstellen soll. Spielt die den ganzen Tag Fußball und rauft sich mit ihren Jungen auf dem Kinderzimmerteppich oder trägt selbst nur Sportklamotten? :-)
Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen, dass es beim dritten Kind ein Mädchen wird, denn es klang so, als wäret ihr noch nicht komplett! Berichte doch mal bei Gelegenheit!
P.S.: Bei der Klamottenauswahl gebe ich dir völlig Recht, auch, wenn eine Freundin von mir abstreitet, dass es nicht genug süße Jungsklamotten gäbe. Sie schafft es tatsächlich, ihrem Sohn tolle Sachen anzuziehen, die nicht langweilig aussehen. Vielleicht sollte ich sie mal nach den Bezugsadressen fragen :)
P.P.S.: Die Geschlechtsteile wurden bei uns zum Glück noch nicht als Spielzeug entdeckt. Ich warte auch nur noch auf den Tag…
Alles Liebe dir!
Christine
Irina sagt:
Hallo Christine!
Ich verstehe dich irgendwie sehr gut. Ich bin ebenfalls hochsensibel, manchmal ist es so schwer trotzdem eine gute Mama zu sein. Seit ich ein kleines Mädchen bin träume ich von meinem Mädchen, von einer kleinen Marie. Ich hab alles geplant wie ich sie erziehen werde, was sie anziehen wird und vieles mehr. Ich selbst war ein typisches Mädchen mit viel rosa und eine ganze Kolonie von Puppen. Mit 25 haben mein Mann und ich beschlossen diesen Wunsch nach einer Tochter zu erfüllen. Sofort wurde ich schwanger und ich habe gefühlt, dass ich ein Mädchen in mir trage. In der 20. Woche hatte ich die Bestätigung meiner Frauenärztin! Ich werde Mutter einer Tochter! Ich war so glücklich. Als sie auf der Welt war, war alles perfekt, wir waren eine glückliche Familie. Als unsere kleine Marie-Sophie in den Kindergarten gekommen ist, ist uns aber aufgefallen, dass sie ganz anders ist als ihre Freundinnen. Sie hat sich nicht für Puppen interessiert oder hatte den Wunsch ein Pferd zu bekommen. Stattdessen waren Motorsägen und Fußball ihr Ding, ich hab mir unglaubliche Sorgen gemacht, als Mutter etwas falsch gemacht zu haben. Das ganze wurde schlimmer bis ich schließlich mal eine Bekannte, die Psychologin war darauf angesprochen habe. Der Fakt: Unser Mädchen, meine so sehr gewünschte Tochter ist im Inneren ein Junge! Mein Herz blieb stehen als ich die Diagnose hörte. Es schnürte mir die Luft ab, zu wissen all die Jahre ein Mädchen erzogen zu haben, das eigentlich keines ist. Natürlich ist klar, dass man sein Kind immer liebt und es respektiert wie es ist, aber ich als ebenfalls hochsensible Mama hatte es schwer. Ich konnte einfach nicht mitansehen wie meiner Tochter ihre schönen Zöpfe zu einem Jungs-Schnitt geändert werden! Mittlerweile ist sie 10 Jahre alt und möchte nicht mehr Marie-Sophie genannt werden, sondern Max. Ich fühle mich so schlecht, weil ich mein Mädchen/meinen Sohn nicht so lieben kann wie ich es eigentlich wollte. Jetzt haben wir uns spontan für eine zweite Schwangerschaft entschieden in der Hoffnung ein „normales“ Kind zu bekommen! Ich schäme mich so sehr für diese Gefühle. Ich habe Angst, dass ich mein zweites Kind, das im März auf die Welt kommt, mehr liebe als meinen Max! Ich hoffe, dass ich beide Kinder gleich behandeln kann. Ich liebe doch meinen Max so sehr und trotzdem hab ich Angst.
Ich hoffe du verstehst mich!
Liebe Grüße Irina
Christine sagt:
Liebe Irina,
es berührt mich sehr, dass du den Mut gefunden hast, mir deine Geschichte anzuvertrauen. Es ist sicherlich nicht leicht für dich, offen über deine Gefühle zu sprechen und über deine Angst, dein zweites Kind vielleicht mehr zu lieben, als deinen Max.
Du musst dich nicht für deine Gefühle schämen. Jedes Gefühl, das in einem aufsteigt, möchte gesehen und akzeptiert werden.
Du hast nicht nur in den letzten zehn Jahren viel durchgemacht. Eigentlich bist du schon seit du ein kleines Mädchen bist, in der Erwartung, eine Tochter zu bekommen, mit deinen Gedanken und deinen Gefühlen bei deinem Kind. Ich verstehe dich also, wenn du sagst, dass du dir jetzt gerne ein „normales“ Kind wünschst. Allerdings kann dein Max natürlich nichts dafür, dass du dir immer ein „typisches“ Mädchen gewünschst hast. Vielleicht waren ihm deine Erwartungen an ihn zu hoch? Ich möchte dir damit keine Vorwürfe machen und du solltest sie dir auch nicht machen! Du hast nichts falsch gemacht, bitte rede dir das nicht ein!
Ich glaube, du wirst deine beiden Kinder gleich lieben können, sofern du keine Erwartungen hast. Weder die Erwartung an Max, dass er anders sein soll, noch die Erwartung an dich, dass du ihn sofort als Junge so liebst, wie vorher, als er noch ein Mädchen war.
Die Hauptsache ist doch, dass er sich von dir akzeptiert und in seiner Entscheidung respektiert fühlt. Die Liebe wächst dann anschließend von selbst.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!
Liebe Grüße
Christine
Irina sagt:
Liebe Christine!
Danke für deine schöne und verständnisvolle Antwort. Du hast recht, vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, vielleicht wäre ich mit meinem Sohn anders umgegangen wenn ich von Anfang an gewusst hätte, einen Jungen zu bekommen. Bei diesem Kind ist es mir egal welches Geschlecht wir bekommen, wichtig ist nur, dass wir es lieben und es sich akzeptiert fühlt. Mein Max wird bestimmt ein ganz toller großer Bruder! Und ich liebe ihn so sehr, dass ich wahrscheinlich keines der Kinder „bevorzugen“ kann. Nur ich frage mich: „was geht denn in seinem Köpfchen vor? Fühlt er sich schon immer wie ein Junge, oder „war“ er Mädchen? Denkt er, dass er nicht normal ist? Versteht er das eigentlich, dass er anders ist? Fühlt er sich von uns Eltern verstanden?“ Ich habe Angst ihn einfach so zu fragen, vielleicht wäre er gekränkt oder überfordert. Ich möchte ihm zeigen, dass ich ihn liebe so wie er ist, denn er kann nichts dafür im falschen Körper geboren zu sein und er kann schon gar nichts für mein Wunschdenken.
Was mich als ebenso hochsensible Mutter etwas überfordert sind die Kommentare. Die Leute, die wissen, dass er mal ein Mädchen war und ihn jetzt ansehen, als wäre er verrückt oder komisch. Weißt du was ich meine? Dieses blöd Ansehen, weil er anders ist. Oder irgendwelche Mamas in der Schule, die den Kontakt zu ihm verbieten. Das verstehe ich gar nicht. Da tut er mir so unendlich leid, weil er mich dann mit Tränen in den Augen ansieht und fragt warum denn nur 4 seiner Freunde zum Geburtstag kommen anstatt den 9 Freunden, die auch eingeladen waren. Er kann doch nichts dafür, dass er so ist, er ist doch ebenso ein normaler Junge. Natürlich war es für uns auch eine Umstellung und es war schwer es zu akzeptieren, aber er ist doch ein Kind! Da kommen mir glatt die Tränen. Ich hoffe, dass irgendwann alles gut ist, wir als normale Familie anerkannt werden. Klarerweise gibt es auch Leute, die es gar nicht schlimm, oder sogar interessant finden! Zum Glück gibt es immer noch die Familie, die immer zu einem hält, sowie wir immer zu unserem Max und Baby Nummer 2. halten werden!
Mit lieben Grüßen Irina
Christine sagt:
Liebe Irina,
ich glaube, was uns am meisten lähmen kann und damit auch die Beziehung zu anderen Menschen versperrt, sind unsere Ängste.
Du hast so viele Fragen an deinen Sohn, die dich ganz verrückt machen. Ich glaube, du solltest sie nicht dir selbst stellen, sondern deinem Max! Nur Mut! Totschweigen kann so viel kaputtmachen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass er sich gerade dadurch, dass du ihn verstehen lernen willst, als Junge wertgeschätzt und anerkannt fühlt! Vielleicht traut er sich nicht, dir von sich aus von seinen Gefühlen und Gedanken zu erzählen, weil er nicht weiß, ob du es wirklich hören willst. Ich glaube, tief in seinem Herzen wünscht er sich, dass du fragst und Anteil an seinem neuen Leben als Junge nimmst. Deswegen kann ich dich nur ermutigen, das Gespräch mit ihm zu suchen. Vielleicht ist er anfangs mit deinen Fragen überfordert, aber dann weiß er zumindest, dass deine Türen offenstehen und er immer zu dir gehen kann, wenn er das Bedürfnis hat, darüber zu reden.
Leider ist die Akzeptanz in unserer Gesellschaft in Punkto Transgender noch nicht weit verbreitet. So traurig es ist, aber du wirst wohl noch oft auf Unverständnis seitens anderer Mütter treffen. Es ist ein Prozess, der sich nur langsam entwickelt. Schau mal, wie lange es gedauert hat, bis Homosexualität in unserer Gesellschaft toleriert wurde! Und trotzdem gibt es immer noch so viele Menschen, die gleichgeschlechtliche Liebe nicht akzeptieren. Die Umwandlung eines Geschlechts ist also nochmal „krasser“ für viele. Aber auch hier dominiert wieder die Angst in den Köpfen der Menschen. Angst vor dem „Unnormalen“. Hilfe, mein Kind spielt mit einem Jungen, der früher mal ein Mädchen war – will es jetzt auch das andere Geschlecht annehmen? Solche Gedanken erscheinen mir bei diesen Müttern, wie du sie erlebst, nicht ungewöhnlich. Verurteilen kann man sie dafür nicht. Aber es kostet natürlich Kraft. Für dich und deinen Max.
Das größte Geschenk, das du ihm machen kannst (und das hast du bereits!), ist dein Respekt vor seiner Entscheidung, dein Rückhalt und deine Akzeptanz! Du bist für ihn da, egal ob nun Junge oder Mädchen, du liebst einfach dein KIND. Und das ist das Beste, das du für ihn tun kannst.
Ich wünsche dir alles, alles Liebe und alle Kraft der Welt! Du bist eine tolle Mutter!
Liebe Grüße
Christine
Sarah sagt:
Hallo liebe Christine, ich bin zur Zeit mit meinem zweiten Sohn schwanger und war in der zweiten Ss nicht so sehr enttäuscht wie in der Ersten. Denn in der ersten habe ich zwei Wochen geweint und auch mein Mann konnte sich nicht so recht mit einem Jungen anfreunden weil wir auch einfach keinen Namen fanden.
Jetzt in der zweiten Schwangerschaft war ich etwas enttäuscht aber eigentlich nur weil sich jede Vorstellung eines Mädchens in Luft aufgelöst hat. Die Reaktionen der Anderen nervt mich z.b. „Schon wieder ein Junge“ und verunsichert mich obwohl ich meinen Sohn/Söhne überalles liebe. Ich bin froh, dass es ein Junge ist weil ich hoffe, dass beide ein super Team werden.
Zudem spielt mein Sohn mit allem z.b. Autos aber auch Puppen und er liebt kochen. Ich unterstütze beides weil es wichtig ist dass wenn er Interesse zeigt mit beidem Erfahrungen machen kann.
Ich bin eher der Kumpeltyp aber liebe es „Frauensachen“ zu machen, bin als Einzelkind bei meiner Mutter groß geworden und konnte mit Fußball, Piraten, Dinosaurier usw. nichr viel anfangen.
Also war für mich unschlüssig wie soll das mit Söhen zusammen passen.
Mein Mann hat sich manchmal bis zu 2 Monaten nicht bei seiner Mutter gemeldet und meine Sorge war immer – Wofür das ganze wenn sie mich im Erwachsenenalter nicht mal anrufen? Ich kenne auch wenig Männer die mit ihrer Mutter mal Kaffee trinken gehen… Die Hoffnung ist das meiner dann mal mit mir kocht wenn er jetzt so interessiert ist. ;)
Ich bin immer noch hin und her gerissen von meinen Gefühlen… Es wird wohl schwer sein sich davon für immer zu verabschieden aber deshalb ein drittes Kind wäre für mich undenkbar. Ich versuche jedes Kind mehr als Individuum zu sehen und beide so zu erziehen, dass sie ihre Mutter als Rückzugsort sehen können auch wenn sie erwachsen sind.
Das alles weiß man halt bei Mädchen auch nicht. UND *Hauptsache gesund!* das stimmt auf alle Fälle aber man ist als auch nur ein Mensch mit gewissen Prägungen und Stereotypen welche man neu justieren muss.
Vielen Dank in die Einblicke anderer Gedanken und Erfahrungen.
Liebe grüße
Sarah
Christine sagt:
Liebe Sarah,
diese Sprüche von anderen können sehr schnell verunsichern und verletzten, auch, wenn die Betroffenen sich das beim Aussprechen meist überhaupt nicht vorstellen können. Man möchte halt irgendwas sagen, ich kann das selbst sehr gut nachvollziehen, obwohl ich dich auch mehr als gut verstehen kann!
Hihi, dann drücke ich dir mal fest die Daumen, dass dein Sohn später auch noch so gerne mit seiner Mutter kochen will ;-)
Nein, aber mal im Ernst: Ich glaube nicht, dass es in der Mutter-Sohn-Beziehung später so sehr darauf ankommt, wie oft man sich trifft, sondern wie herzlich das Verhältnis und eben auch die Vertrauensbasis ist (und mit deiner Einstellung bist du doch wirklich auf dem besten Weg!). Auch, wenn vielen Frauen der Gedanke schwer fällt, ihre Söhne später selten zu Gesicht zu bekommen. Aber wie du schon sagst: Das kann dir theoretisch auch mit einer Tochter passieren :)
Ich wünsche dir alles Liebe, vor allem für deine weitere Schwangerschaft!! ♥
Sarah sagt:
Hallo ich habe hier vor kurzem ein Kommentar hinterlassen für den ich mich im Nachhinein total schäme und für meine Gedanken über das Thema. Mein zweiter Sohn kam unerwartet mit einem schweren Herzfehler zur Welt welches man im Vorfeld nicht hätte sehen können. Er ist jetzt über den Berg und wir sind zu Hause doch der Schock sitzt tief. Jetzt noch viel mehr wird mir klar, dass ein gesundes Kind das größte Geschenk ist. Das Erlebte ist das schlimmste für uns als Familie gewesen und auch die Angst das Kind zu verlieren ist noch da. Diese Gedanken für ein Mädchen kommen sicher nur daher das andere etwas haben was man selbst nicht hat. Jetzt hätte ich einfach gerne nur ein gesunden Jungen gehabt!
Christine sagt:
Liebe Sarah,
es tut mir sehr leid, dass dein Sohn einen Herzfehler hat und was du und ihr als Familie durchmacht und überstanden habt!
Trotz allem finde ich nicht, dass es etwas gibt, wofür du dich schämen müsstest, auch, wenn du das inzwischen vielleicht so siehst. Sicherlich steht die Gesundheit eines Kindes in keinem Verhältnis zum Geschlecht, aber deswegen musst du dich doch nicht dafür schämen, dass du dir damals ein Mädchen gewünscht hast! Ich hoffe, dass du deinem Sohn gegenüber keine Schuldgefühle hegst und dir selbst gegenüber hoffentlich auch nicht. Niemand kann etwas für den Herzfehler deines Sohnes, schon gar nicht deine Gefühle oder Gedanken bzgl. eines fehlenden Mädchens.
Ich wünsche dir alles, alles Liebe und deinem Kleinen alles erdenklich Gute!
Danke für deine Offenheit ♥
Lyn sagt:
Hallo Christine ;)
Der Beitrag ist ja schon was älter, aber trotzdem immer noch toll zu lesen. Ich bin eine 3-fach Jungsmama und vollkommen glücklich damit!
Als ich mit meinem 1. Kind schwanger war, wollte ich unbedingt einen Jungen und bekam einen ♥. Bei der zweiten hätte ich mir ein Mädchen gewünscht, hatte auch schon die Namen parat, aber dann wurde es wieder ein Junge und ich war echt enttäuscht damals. Hat sich dann aber schnell geändert und als der kleine Mann dann da war, war jeder Gedanke an ein Mädchen sowieso passé.
Bei zweien sollte es eigentlich auch bleiben. Bis ich dann 2009 ungeplant mit einem Mädchen schwanger wurde. Welch eine Freude, Emma sollte sie heissen! Leider starb Emma in meinem Bauch und ich fiel erst mal in ein sehr tiefes Loch!
Ein Jahr später klappte es dann nochmal, diesmal hatte sich Olivia in meinem Bauch breit gemacht. Wir waren glücklich…. bis dann wieder der Tag kam: ihr Kind lebt nicht mehr.
Danach sollte es dann jahrelang nicht klappen. Ich hab lange gebraucht um mich von meinem Kinderwunsch zu verabschieden und habe mich in die Arbeit gestürzt. Mittlerweile waren Sohn Nr.1 und 2 16 und 8 Jahre alt.
Und dann mit 35 wurde ich aus heiterem Himmel wieder schwanger. Wir waren geschockt und rechneten ehrlich gesagt nicht damit, dass dieses Kind überleben würde (Gerinnungsstörung wurde festgestellt).
Zwischenzeitlich wohnte meine Stieftochter seit 4 Jahren hier und ich muss ehrlich sagen: die hat es geschafft, mir den Mädchenwunsch aus dem Kopp zu prügeln… Mädchen sind gelinde gesagt schrecklich in der Pubertät…. Ich habe das bei meinem Großen gar nicht gemerkt, dass er in die Pubertät kam. Mit dem Mädel verging mir dann alles *lach*
Darum war ich auch sehr froh, als ich in der 13. Woche erfahren habe, dass ich einen Jungen bekomme. Ich habe bis zum Tag der Geburt um sein Leben gebangt und konnte mich erst dann richtig freuen als er auf der Welt war. Ich bin heute froh, dass ich nur Jungen habe. Auch wenn es ein schwerer Weg für mich war und ich mit einem meiner Mädels sicher auch glücklich geworden wäre. Ich denke noch oft an sie und besuche sie am Grab. Aber es ist ok! Ich bin zufrieden so wie es ist ♥
LG
Lyn
Sarah sagt:
Liebe Lyn, du hast mich sehr berührt und ich möchte dir von ganzem Herzen danken für Deine offenen Worte und das teilen von deiner Erfahrung. Es ist egal welches Geschlecht es ist… *Hauptsache man kann ein gesundes Kind im Arm halten!*
Ich wünsche dir und Deiner Familie alles erdenklich Gute. Du bist eine starke und bewundernswerte Frau.
Ganz liebe Grüße
Julia Burger sagt:
Hallo an alle und dich liebe Christine,
auch wenn dieser Blog schon älter ist sieht man am letzten Beitrag (habe gerade Tränen in den Augen- könnten aber auch die Hormone sein;)) dass dieses Thema endlos lange aktuell sein wird.
Ich bin mit meinem zweiten Sohn schwanger und möchte hier vorneweg sagen wie entsetzlich und traurig ich die Erfahrungen und Reaktionen von anderen 2/3 fach Jungen Mamas finde. Ich bezweifle zwar das wahre Freunde fähig sind solche Aussagen wie „ohhh da bist du sicher enttäuscht“… auszusprechen, aber es scheint wohl so?!? Bei mir waren die Reaktionen durchweg bisher positiv und von vielen Seiten kam der Kommentar „natürlich bekommst du noch einen Bub, du bist Ja auch eine starke Frau“ !!! Das fand ich interessant, denn bei genauerem Betrachten und Hinterfragen dieser Aussage ( die übrigens von sehr engstehenden sowie völlig wahllosen Bekannten kam) muss ich zugeben das zumindest was mich und mein Umfeld mit Jungen- Mamas betrifft, dies zu 100% zutrifft. Ich denke das genau diese Akzeptanz keine Miniaturausgabe von sich zu entwickeln eine gewisse Stärke sowie Unabhängigkeit und Selbstzufriedenheit voraussetzt.
Ich glaube das jeder Weg und alles im Leben vorherbestimmt ist und irgendwann einen Sinn ergibt, den man sicher im ersten Moment nicht immer sofort erkennt.
Enttäuscht zu sein und mit einer Situation zu hadern ist absolut natürlich und menschlich, aber bitte vertraut alle darauf das es irgendwann einen Sinn ergeben wird und man nichts vorherbestimmen und beeinflussen sollte, dann wird das Leben den richtigen Weg nehmen.
Ich wünsche allen Mamas die Kraft über bösen Kommentaren und mitleidigen Blicken zu stehen und ein ein zufriedenes Leben mit euren Familien zu führen. Egal welche Konstellation für euch bereit gehalten wird.
Alles Liebe Julia
Christine sagt:
Liebe Julia,
ganz lieben Dank für deine mutmachenden Worte! Auch ich denke, dass alles im Leben richtig ist und seinen Sinn hat, auch wenn man diesen manchmal nur schwer oder nicht (sofort) erkennen kann.
Ich wünsche dir auch alles Liebe mit deinen beiden Jungs :)
Viele Grüße
Christine
Anne sagt:
Hallo,
Ihr alle sprecht mir total aus der Seele und die Geschichten sind sehr ergreifend. Ich bin auch 2-fache Jungsmama und trauere jeden Tag um meine nicht vorhandene Tochter Clara oder Stina. Meine Söhne sind 3 und fast 6.
Wie So viele von euch war ich mir schon beim ersten todsicher, dass es ein Mädchen wird, war dann aber erstmal überrascht, dass ich mich auf was anderes einstellen muss. Das war spannend, das erste Kind sowieso. Als ich bei Nummer 2 die “Diagnose“ bekam, war ich todtraurig, meine Nachbarin hat mich in den Arm genommen und mir Mitgefühl ausgesprochen, aber ansonsten kam nur “Hauptsache gesund“ und “du spinnst ja wohl“. Ich liebe meine Söhne, aber ich fühle mich halt anders als sie und mein Mann, verliere zunehmend das Interesse an ihren Spielen, Serien etc. und frage mich, ob eine Tochter das auflockern könnte. Da mein Mann auch nicht so einfühlsam und gesprächig ist, fühle ich mich häufig einsam als Frau.
Ich schäme mich einerseits total für diese Gedanken, andererseits machen Sie mich fertig und ich denke (mit 36): es ist ja noch nicht zu spät. Andererseits habe ich Angst vor einem behinderten Kind, einer Wochenbettdepression und brauche auch nicht darüber nachzudenken, da für meinen Mann ein drittes Kind tabu ist. Ich Google manchmal in schlaflosen Nächten (wie dieser), wie man ein Mädchen “machen“ kann und habe schon ernsthaft über Selektion nachgedacht…
An Tagen wie diesen glaube ich, ein Mädchen würde mir helfen, meine Jungs mehr zu lieben und unsere Familie bereichern. Aber was würde ein dritter Junge tun?
Wäre wenigstens das Teufelchen in mir dann irgendwann besiegt und würde sich mit “du hast es wenigstens versucht“ zufrieden geben?
Das schlimmste ist glaube ich, dass mich diese Gedanken mindestens täglich einholen . Wenn die Babygalerie in der Tageszeitung erscheint, “analysiere“ ich jegliche Familien-zusammensetzungen und muss mir eingestehen, dass es immer mehr gleichgeschlechtliche Geschwister gibt, auch bei Kind Nummer 3.
Ich habe einen Bruder und eine sehr innige Beziehung zu meiner Mutter und oft plagt mich die Angst,wer den Platz dieser engsten Vertrauten einnehmen kann, wenn sie mal nicht mehr da ist? Das ist wahrscheinlich das tief sitzende Problem…
Eine Patentochter ist auch absolut nicht in Sicht, vielleicht würde das etwas ändern.
Das tat gut, sich das mal von der Seele zu schreiben… in meinem Umfeld bekomme ich nur teilweise Verständnis und muss mich immer rechtfertigen, dass es mir nicht um rosa Kleidchen geht…
Ob meine Söhne mir das geben können, was ich mit meiner Mutter habe, kann sein, aber bis ich das weiß, bin ich wohl unfruchtbar…
Danke fürs Zuhören, bin gespannt, ob es Reaktionen gibt…
Christine sagt:
Liebe Anne,
zuerst einmal tut es mir sehr leid für dich, dass du dir so sehr ein Mädchen erhofft hast und dein Wunsch bisher nicht erfüllt wurde. Ich und sicherlich auch viele Leserinnen fühlen da sehr mit dir, weil wir wissen, wie sehr das fehlende Geschlecht schmerzen kann!
Allerdings empfinde ich deine Situation noch einmal eine Spur extremer. Dass du sogar schon akribisch die Babygalerien der Tageszeitungen analysierst und über Selektion nachdenkst, kann vielleicht auf ein tiefersitzendes Problem hinweisen. Du selbst ahnst ja bereits, dass deine innige Beziehung zu deiner Mutter und die daraus resultierende Angst, was passiert, wenn sie nicht mehr da sein wird, damit zu tun haben könnte.
Vielleicht hilft dir ein Gespräch, z.B. mit einer Frau von der Caritas? Möglicherweise ist der Wunsch nach einem Mädchen gar kein echter Kinderwunsch? Vielleicht hilft dir so eine „therapeutische“ Gesprächsstunde, deine Ängste und wahren Bedürfnisse kennenzulernen?
Ich hoffe, du verstehst meinen Ratschlag nicht als Kritik oder dass ich dir ein psychisches Problem andichten möchte. Aber manchmal sieht man ja selbst den Wald vor lauter Bäumen um einen herum nicht mehr, wenn man zu nah dran ist am Geschehen.
Nur was ist, wenn dir eine Tochter nachher doch nicht das geben kann, was du dir so erhofft hattest? Weil sie einen ganz anderen Charakter hat als du dir vielleicht wünschst? Wenn sie plötzlich an „Jungssachen“ interessiert ist oder eure Beziehung nicht so innig wird wie zwischen dir und deiner Mutter? Das sind die Gedanken, die ich dir noch mitgeben kann.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, welchen Weg du auch gehen magst!
Bewundernswert, wie offen du uns von deiner Situation erzählt hast – ganz lieben Dank dafür, denn es kostet eine Menge Mut!
Liebe Grüße
Christine
ANNE sagt:
Danke für deine Antwort. Klar, an so was wie ein tiefer sitzendes Problem habe ich auch schon gedacht, mag sein, dass es so ist.
Aber um eine Gesprächstherapie machen zu können, muss wohl etwas mehr vorliegen. Solche Therapeuten haben ja nicht zu wenig Klienten…
Ich bin mir auch dessen bewusst, dass eine Tochter auch wegziehen kann etc und weiß auch nicht, wie ich damit klar kommen würde.
Falls sie mich je so behandelt, wie ich meine Mutter zwischen 12 und 25, gehe ich eh durch die Hölle :-)
Danke für deine Ratschläge, ich denke mal drüber nach und werde weiterhin mal vorbeischauen.
Christine sagt:
Hallo Anne,
danke für deine Antwort! Ich meinte auch in erster Linie keine echte Gesprächstherapie, die kirchlichen Beratungsstellen wie Caritas bieten auch gratis Gesprächsstunden an (bzw. freuen sie sich über eine Spende, wenn man möchte). Ich selbst habe so etwas auch schon mal in Anspruch genommen und fand es sehr hilfreich, weil sie mir Fragen gestellt hat, auf die ich alleine gar nicht gekommen wäre, bzw. kennen die auch Adressen, an die man sich wenden könnte.
Auf jeden Fall wünsche ich dir Klarheit für dich selbst und dass du dich nicht zu sehr unter Druck setzen mögest :)
Deine Jungs haben in jedem Fall eine tolle Mutter!
Viele liebe Grüße
Christine
Kristin sagt:
Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade beim Stöbern, ob schon jemand etwas zu diesem Thema geschrieben hat, über deinen Blog gestolpert, liebe Christine. Den gewählten Namen finde ich übrigens ganz bezaubernd. Ich würde euch auch gern meine Geschichte da lassen. Vielleicht macht sie dem ein oder anderen etwas Mut.
Ich liege gerade auf der Couch und auf mir liegt man 6 Tage alter wundervoller 4. Sohn.
Auch ich wollte seit ich denken kann eine Tochter haben. Zu Weihnachten habe ich als Kind bitterlich geweint, als ich eine Babypuppe mit Schnippi bekam. 2008 waren mein Mann und ich bereit für das erste Kind. Ich wusste unmittelbar vor der Zeugung, dass es ein Junge werden wird und habe kurz überlegt ob ich wirklich möchte. Die Feindiagnostik bestätigte die Vermutung und ich war tief traurig. Da es aber das erste Kind war und klar war, dass wir nicht bei einem bleiben werden, konnte ich mich gut damit anfreunden. Ein großer Bruder für die kleine Schwester ist ja auch toll. Ich liebte ihn, wie auch später seine Brüder vom ersten Moment an. Nach einer frühen Fehlgeburt war ich 2011 mit meinem 2. Sohn schwanger. Mit dem Outing fiel ich in ein sehr tiefes Loch. Ich arbeitete viel mit meinen Gefühlen und mit der Geburt gab es auch kein hadern mehr. Anders nach der Geburt des dritten Sohnes. Zwar liebte ich ihn wie auch seine großen Büder sofort, aber dennoch kochte das Thema noch einmal richtig hoch. Vielleicht auch, weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht mit einem 4. Kind gerechnet habe. Mein Mann schmiss mir in dieser Zeit einmal den Ehering entgegen. Ihm war es bei allen dreien egal gewesen und er konnte das Thema nicht mehr hören. Das war irgendwie noch mal ein Schlüsselmoment für mich. Ich arrangierte mich und stellte fest, dass einfach jeder seine Lebensthemen hat und das einfach meins ist. Irgendwann wuchs in uns der Wunsch nach einem vierten Kind und ich sagte, dass ich ein viertes Kind nur haben möchte, wenn es auch ein Junge sein darf. Im letzten Jahr war ich dann doch sehr überraschend schwanger. Da ich zwischen Nr. 2 und 3 eine weitere Fehlgeburt hatte, war es diesmal erstaunlich, dass diese nach Nr. 3 ausblieb. Mein Großer hatte dazu mal gemeint: “Mama ich glaube die Mädchen können immer nicht bleiben.” In der 17. Ssw. bekam ich ein sehr vorsichtiges Jungsouting. Ich war traurig und das vor allem darüber, dass ich nun auch noch in der letzten Schwangerschaft dieses Thema haben würde und die Schwangerschaft damit belastet werden würde. Ich hatte mir nichts sehnlicher gewünscht, als diese wahrscheinlich letzte Schwangerschaft einfach genießen zu können. Diesmal redete ich mit meinem Mann sehr offen und hatte das erste Mal das Gefühl, dass er mich versteht. Ich glaube keine Mutter mit diesem Thema wünscht sich diese Gefühle und deshalb finde ich es so wichtig diese anzunehmen. Es tat einfach so gut und als ich dann in der 22. Ssw. zum Organschall ging, sagte ich kurz bevor sie zum Geschlecht schalte, aus tiefstem Herzen, dass es sein darf was es möchte und am besten zu uns passt. Umso überraschter war ich, als sie mir auf einmal Schamlippen zeigte und mehrfach die Worte: “eindeutig/ganz sicher” ein Mädchen sagte. Ich hatte Tränen in den Augen. Zu Hause angekommen wusste ich allerdings gar nicht mehr damit umzugehen. Alles was ich mir so vorgestellt hatte (Shopping….) war irgendwie nicht mehr wichtig. Ich musste mich tatsächlich erstmal mit dem Gedanken anfreunden eine Tochter zu bekommen. Irgendwann fing ich dann an für sie zu nähen. Es war unglaublich toll und ich genoss es sehr. Der Schrank war voll mit Kleidchen und süßen Stramplern. Vor einer knappen Woche kam unsere kleine „Luise“ dann bei meiner absoluten Traumhausgeburt zur Welt. Als ich den Kopf fühlte dachte ich, so viele Haare hatte keiner, gleich kommt meine Tochter zur Welt. Kurz darauf hob mein Mann unser Baby aus dem Wasser und stellte dabei fest, dass der kleinen Luise doch ein kleiner Schnippi gewachsen war. Er reichte ihn mir und ich war einfach nur glücklich. Es war nicht ein Moment der Enttäuschung, statt dessen lachten wir herzlich über diese kleine Überraschung. Am Abend überlegten wir uns gemeinsam einen Namen und ich habe erst mal ordentlich Onlineshopping betrieben. Selbst das Wegräumen der Mädchensachen fiel mir sehr leicht. Ich bin nun sehr dankbar für die Erfahrungen und antworte jedem blöden Spruch gerade mit Leichtigkeit. Vier Jungs zu haben ist doch etwas ganz besonderes.
Katharina sagt:
Vielen Dank, dass es diesen Beitrag mit all den Kommentaren gibt! Auch wenn noch mal viel Zeit vergangen ist zwischen deinem Posting und meinem hier, bleibt das Thema immer aktuell!
Ursprünglich hatte ich mir immer zuerst einen Buben und dann ein Mädchen gewünscht. Das war so meine Traumvorstellung. Dann würde ich 2015 schwanger und träumte in der 9ten Ssw dass es ein Bub wird. Aber dann sagte der Arzt, leider zu früh, dass es ziemlich sicher ein Mädchen wird. Da dachte ich alle Freundinnen haben nur Mädchen und irgendwie möchte ich auch diese süßen Kleidchen kaufen. Das wurde unter den Freundinnen irgendwie zum Wettkampf, was total bescheuert ist. Und dann plötzlich hieß es, es wird doch ein Bub. Anfangs sehr enttäuscht war ich aber dann doch überglücklich. Und auch jetzt bemerke ich, dass er viel verkuschelter und lieber zu mir als Mama ist als alle Mädchen zu ihren Müttern im Freundeskreis. Er kommt immer wieder um mich zu umarmen und zu küssen. Die anderen machen das nicht.
Und jetzt habe ich noch ca 9 Wochen bis zur zweiten Geburt. Diesmal wollte ich das hin und her nicht und lasse mich überraschen. Auch diesmal hatte ich wieder einen Traum. 2 sogar. In der 7ten ssw träumte ich mit einem Neugeborenen Babymädchen spazieren zu gehen und in der 15ten dass mir der Arzt nach der Geburt meine Tochter gibt. Bis vor kurzem dachte ich es wird bestimmt ein Mädchen und auch im Umkreis sagen das alle. Und meine Gedanken waren bis vor wenigen Wochen, ob ich nicht eine bubenmama bin immune lieber für meinen Nicolas einen Bruder will. Finde auch bubenmamis viel cooler als Mädchenmamis. Und wenn die Söhne älter sind und mit den Müttern unterwegs sind wirkt das auch immer harmonischer. Tolles Vorbild hier ist Neni Molcho mit ihren 4 Buben mit denen sie sogar Business macht. Liebe das zu sehen.
Naja und seit 1 Wochen glaube ich es wird doch ein Bub und bin plötzlich total unglücklich mit diesem Gedanken. Es macht mich regelrecht verrückt. Auch ich hab von Freundinnen gehört hoffentlich diesmal ein Mädchen oder ich bin so froh nur Mädchen zu haben … das nervt derartig. Ich kontere meist Weils mich so nervt und aber auch finde ich stimmt: Buben bekommt man für sich als Mama, Mädchen für die Papas. Da schaun die meisten blöd.
Ich glaub wenn das Umfeld nicht so wäre würde man sich als Frau und werdende Mutter nicht so viele Gedanken machen. Ich werde durchharren und mich überraschen lassen. Lieben werde ich sowieso jedes Geschlecht. Vermutlich werde ich irgendwann wenn ich mich von der Geburt erholt habe enttäuscht sein wenn es ein Bub wird. Mal sehen, vielleicht werde ich aber irgendwann auch froh sein. Das hoffe ich zumindest.
Das Schreiben über meine Gedanken hat in jedem Fall sehr gut getan und hilft ev ja weiteren Mamis :-)
Marlen sagt:
Liebe Mamas,
der Thread ist schön älter, aber wie meine Vorschreiberin sagt, immer aktuell.
Ich habe heute in SSW 15 erfahren, dass ich den 2. Sohn bekommen werde. Ich hatte mir schon beim ersten Kind ein Mädchen gewünscht, eine Bindung aufzubauen fiel mir schwer und hat Monate gedauert. Inzwischen sind mein Sohn und ich ein super Team, ich liebe ihn sehr und finde ihn prima.
Dennoch blieb der Wunsch nach dem Mädchen bestehen. Ich habe oft mit meinem Mann darüber gesprochen, dass ich erst wieder schwanger werden will, wenn ich mich mit einem Jungen anfreunden kann.
Also haben wir gewartet und irgendwann dachte ich: ja, ich will noch ein Kind. Gerne ein Mädchen, aber auch ein Bruderduo wäre schön.
Ab dem Zeitpunkt als ich wusste, dass ich schwanger bin, war aber sofort wieder das Mädchen im Kopf und der Wunsch genauso stark wie eh und je.
Heute habe ich im Auto geweint, nachdem eindeutig ein Junge zu sehen war. Das sind einfach meine Gefühle, abstellen kann man sie nicht. Und der Rat, diese zu akzeptieren, ist der einzig hilfreiche. Das bin ich, das sind meine Emotionen, sie gehören zu mir und sie wollen verarbeitet werden.
Christine sagt:
Liebe Marlen,
ganz lieben Dank, dass du uns an deinen Gedanken und Gefühlen teilhaben lässt! Das ist sehr wertvoll!
Ich wünsche dir alles Liebe und dass du mit der Zeit auch zu deinem zweiten Sohn eine gute Bindung aufbauen kannst, auch, wenn es möglicherweise (viel) Zeit braucht.
Schön, dass du die Trauer über das nicht vorhandene Mädchen zulassen konntest <3
Viele Grüße
Christine
Lima sagt:
Liebe Alle,
ich wünsche mir seit ich denken kann eine Tochter (aus sehr vielen Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehe). Als ich 2015 zum ersten Mal schwanger wurde war ich mir sicher, es würde ein Junge, weil ich einfach zu gerne ein Mädchen wollte. Als die Ärztin in der 20. SSW ein Mädchen feststellte war ich überglücklich! Ich konnte es nicht fassen – Alles war perfekt. Bis wir die Diagnose bekamen, dass unsere Tochter einen schweren Herzfehler hat, an dem sie einen Tag nach der Geburt 2016 starb. Die böse Ironie des Schicksals. Der Tod des eigenen Kindes ist wohl das schlimmste, was wir auf dieser Erde erfahren können.
Als wir Ende 2016 erfuhren, dass ich mit einem Jungen schwanger war, brach meine Welt erneut zusammen. Nie hätte ich damit gerechnet, dass es mir so schwer fallen würde einen Jungen zu akzeptieren. Meine Große war gestorben! War es nicht viel wichtiger ein gesundes, lebendes Kind zu bekommen?! Aber gerade WEIL mein Mädchen gestorben war, schien es mir umso ungerechter und umso größer war der Wunsch nach einer Tochter an der Hand.
Nun bin ich erneut schwanger und habe wieder Angst vor dem Outing. Natürlich liebe ich meinen Sohn, aber der Wunsch nach einem Mädchen ist unverändert. Beim letzten Mal habe ich die ganze SS um ein zweites Mädchen getrauert (und natürlich um meine erste Tochter). Auch jetzt noch beschäftigt mich das Thema täglich. Nun ist es wieder besonders präsent obwohl ich mich intensiv damit auseinander gesetzt habe und dachte, wenn ich erstmal einen Jungen habe und sehe, dass ich ihn lieben kann, wird es einfacher. Ich bin mir sicher, dass dieses Kind wieder ein Junge wird. Ich versuche mich mit dem Gedanken anzufreunden, mich zu überzeugen, dass zwei Jungs toll sind, sie dann einander haben, aber es gelingt mir nicht das zu glauben. Ich möchte niemandem vor der Geburt das Geschlecht verraten weil die Reaktionen der anderen es noch schlimmer machen und ich selbst unglücklich damit sein werde. Ich überlege, es selbst auch erst bei der Geburt zu erfahren, um mich und mein Baby vor den negativen Gedanken zu schützen. Als mein Sohn 2017 auf die Welt kam, war ich in dem Moment einfach nur glücklich, dass er da war und lebte! Ich habe aber Angst bei der Geburt enttäuscht zu sein, wenn ein Junge rauskommt und ich nicht 100 % ig darauf vorbereitet war.
Alternativ könnte ich bei der Praenataldiagnostik einen Gentest machen lassen. So wüsste ich es ganz sicher und es gäbe kein Herumrätseln und Hoffen, dass sich der Arzt getäuscht hat…
Es ist kompliziert. Ich wünschte ich könnte sagen, das Geschlecht ist mir egal! Es kommt auf den kleinen Menschen an, der in dem Kind steckt. Aber obwohl ich das rational weiß, kann ich es emotional nicht empfinden. Es tut gut zu lesen, dass es vielen Frauen sehr ähnlich geht und einige auch Frieden damit schließen konnten. Ich wünsche mir das so sehr, sehe aber die letzten Jahre kein Fortkommen bei mir. Ich weiß es ist den Kindern gegenüber sehr ungerecht. Sie haben es verdient bedingungslos geliebt zu sein und nicht in Schubladen gesteckt zu werden.
Mir geht es ähnlich wie einer „Vorschreiben“: ein Mädchen könnte so viel wieder heile machen. Nicht so sehr dadurch, dass sie rosa trägt, Ballett mag oder ich ihre Freundin sein darf, sondern einfach dadurch, dass ich das Gefühl hätte, das Schicksal, das mich so verraten hat, macht etwas wieder gut. Meine Tochter musste nicht nur sterben, weil sie mein Mädchen war, es gibt niemanden, der daran interessiert ist, dass es mir schlecht geht oder umgekehrt zumindest jemanden/etwas, das daran interessiert ist, dass es mir gut/besser geht. Ich hoffe das klingt nicht zu abstrus…
Christine sagt:
Liebe Lima,
vielen Dank für dein Vertrauen und deine Geschichte! Deinen Schmerz über eine fehlende Tochter kann ich sehr gut nachvollziehen und auch deine Skepsis, ob du jetzt das Geschlecht deines ungeborenen Kindes erfahren möchtest. Dafür wünsche ich dir eine gute Entscheidung, die sich für dich richtig anfühlt!
Dennoch möchte ich noch etwas anderes ansprechen, das für mich beim Lesen mitschwingt und mich an eine Bekannte von mir erinnert, die auch sehr früh ihr erstes Kind verloren hat: Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir Hilfe zu suchen, um diesen frühen Verlust deiner Tochter mit Unterstützung aufzuarbeiten? Meine Bekannte hat leider bis heute versucht, alleine mit diesem schweren Schicksalsschlag fertig zu werden, aber es ist ihr nicht gelungen und belastet sie noch immer. Vielleicht würde eine Therapie und/oder eine Selbsthilfegruppe mit Müttern, die auch ein Kind früh verloren haben oder eine Fehlgeburt erlitten, dir auch in Bezug auf deine jetzige Schwangerschaft und deine Ängste und Sorgen helfen? Es liest sich sehr viel Hoffnung und Druck aus deinem Kommentar. Vielleicht gibt es da ja einen (unverarbeiteten) Zusammenhang?
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für deine Schwangerschaft und auch für deine Zukunft!
Herzlichst,
Christine
Lima sagt:
Liebe Christine,
danke für deine Antwort!
Mein Mann und ich waren einige Monat gemeinsam bei einer Therapeutin um den Tod unserer Tochter besser zu verarbeiten, was auch sehr gut getan hat. Wir haben außerdem eine Kur gemacht. Beides liegt aber schon länger als zwei Jahre zurück. Die Therapeutin wurde uns dann zu teuer (die Kasse hat sie nicht bezahlt), wir hatten das Gefühl an einem guten Punkt zu sein und sie ist auch ziemlich weit weg.
Ich bin seit der Diagnose meiner Tochter immer wieder auf der Suche nach Austausch, Unterstützung etc. Aber die richtigen Personen zu finden, bei denen man sich verstanden fühlt und das Gefühl hat, es bringt was, ist gar nicht so leicht. Ich kenne andere Eltern, die ihre Kinder verloren haben, aber so richtig hilfreich ist das alles nicht. In allen drei Schwangerschaften (der Herzfehler wurde in der 23. SSW diagnostiziert) war ich auf der Suche nach einer medizinischen und/oder seelsorgerlichen Begleitung. Auch hier ohne Erfolg. Hier fehlt es an Sensibilisierung/Weiterbildung der Fachkräfte. Mir sind durchaus auch Zusammenhänge mit meiner Kindheit bewusst. Nachdem ich aber über so einen langen Zeitraum versuche die Umstände zu verarbeiten, Unterstützung zu suchen, hin- und nicht wegzuschauen und ich wenig Erfolge sehe, bin ich auch einfach müde so darum zu kämpfen und habe den Eindruck es kann oder will mir keiner helfen, ich muss allein damit klar kommen.
Viele Grüße und ebenfalls die besten Wünsche,
Lima
Christine sagt:
Liebe Lima,
danke dir auch noch einmal für deine ausführliche Rückmeldung!
Ich bin tatsächlich erleichtert, dass dein Mann und du diesen Weg gegangen seid und euch Hilfe gesucht habt, und dass euch die Therapie und die Kur gut getan haben. Aber ich gehe sehr mit dir, wenn du schreibst, dass es nicht leicht ist, die richtigen Menschen zu finden, die einen unterstützen und wohlwollend begleiten bzw. die richtig vom Fach sind! Sehr schade, dass du da so oft so erfolglos kämpfst und mehr Energie hineinsteckst als zurückbekommst! Dass du des Kämpfen inzwischen müde bist, ist absolut nachvollziehbar!
Ich wünsche dir trotz allem, dass irgendwo mal wieder jemand in dein Leben tritt, der dich da weiterbringst, wo du es dir erhoffst <3
Vielen Dank auch diesmal wieder für deine Offenheit!
Liebe Grüße
Christine
Basthed sagt:
Hallo ihr Lieben
Mir ging es in meiner ersten Schwangerschaft auch so. Ich habe mir sosehr ein Mädchen gewünscht und war dann natürlich sehr enttäuscht, dass es ein Junge werden wird. Allerdings nur kurze Zeit…..irgenswie könnte ich mich dann doch recht schnell damit anfreunden einen Sohn zu bekommen
Vielleicht auch deswegen, weil.ich das Gefühl hatte das sich mein Freund mehr über einen Sohn freuen würde.
Naja und bei der zweiten Schwangerschaft hab ich recht früh davon geträumt, dass das Kind eine junge werden wird und war sehr froh darüber. Ich habe seit ich weiß dass er ein Junge wird und seitdem er da ist noch nie bedauert, dass ich keine Tochter habe.
Was jedoch schon manchmal vorkommt..
…die Frage, wie wohl eine Tochter aussehen würde. Aber das frage ich mich auch bezüglich eines weiteren Sohnes.
Das ist bei uns vielmehr das Problem. Ich wünsche mir noch ein drittes Kind, weil ich es spannend finde so kleine Wesen aufwachsen zu sehen. Außerdem habe ich einfach das Gefühl, das bei uns noch einer fehlt. Mein Mann meint jedoch, ich möchte nur deshalb ein drittes Kind, weil er der Meinung ist, ich wolle ein Mädchen. Mir ist das Geschlecht jedoch total egal.
Jeni sagt:
Hallo Christine,
Ich bin gerade eben zufällig auf dein Beitrag gestoßen und kann es ein wenig nachvollziehen.
Ich habe schon als Kind gesagt, ich hätte gerne nur Jungs, kein Mädchen. Diese Einstellung änderte sich prompt als wir zum Mittagessen bei meinen Schwiegereltern saßen und meine Schwiegermutter etwas erzählen wollte. ( sie hat zwei Jungs, meinen Mann und seinen Bruder)
Alle drei Männer reagierten etwas gelangweilt und mit den Worten: „oh bitte? Nicht jetzt“!
Ich sah in ihr Gesicht und sah wie das anfängliche grinsen in Enttäuschung überging. Sie lies sich das aber natürlich nicht anmerken. Da dachte ich mir, wieso seid ihr so zu eurer Mutter? Ich hatte das Bedürfnis ihr zu sagen, erzähl es mir! Ich möchte es hören.
Da wusste ich, nein bitte lieber herrgott, lass mich nicht nur Jungs haben.
Jahre später wurden wir dann schwanger und hatte von Anfang an das Gefühl es wird ein Mädchen. Ich konnte nicht mal an Jungs denken 🙈 (waren bestimmt die Hormone)
Mein Mann wollte auch von Anfang an ein Mädchen.
Siehe da, es wurde unsere kleine Maus und ich bin so glücklich drüber. Zu meiner Mutter sagte ich, bitte das erste ein Mädchen, beim zweiten wäre es mir egal. So ist es auch. Mein innerer Druck ist abgefallen und beim zweiten wäre es mir egal. Hauptsache meine Prinzessin ist bereits da.
Wenn es nocheinmal ein Mädchen werden würde, wäre ich auch super glücklich! So götte meine kleine eine Schwester. Ich denke da immer an meine familiäre Konstellation. Meine Mutter, meine Schwester und ich. Wir reden oft miteinander und sind sowas wie Freundinnen. Mein armer Vater hätte schon gern ein Enkel, aber ich würde bei zwei Mädels nichts vermissen, glaube ich.
Liebe Grüße
Jeni
Ellis sagt:
Hallo Jeni,
Hallo an alle,
wenn ich sowas lese frage ich mich, ob das wirklich sein muss so etwas hier runter zu setzen? Schön, dass du deine Mädchen hast. Bei solchen Kommentaren denke ich mir oft warum Salz in die Wunde anderer streuen?? Übertrieben dargestellt: Man sagt doch auch nicht zu jemandem im Rollstuhl, ach je wie gut das ich Beine hab – das könnte ich mir ja gar nicht vorstellen nicht laufen zu können. Oder zu einer Frau die keine Kinder bekommen kann, ach wie gut das ich Kinder habe!
Sowas tut doch anderen nur weh, die hier versuchen mit ihrem Schicksal klar zu kommen.
Und das man nix vermissen würde als Mädchen Mutter – wie auch, man hat ja nie erlebt wie wunderbar & wunderschön es ist einen Jungen zu haben! Man hätte gern beides und würde beides erleben, wenn man 2 oder mehr Kinder hat, darum geht’s eher.
Interessant ist wie so etwas gesellschaftlich beeinflusst wird. In anderen Kulturkreisen will man am besten nur Jungs (so wie früher in Deutschland auch, der ersehnte Stammhalter). Dann hieß es Jungs sind laut, schwierig, Mädchen hingegen zart und einfach. Und Kinder wurden zu Status Symbolen bzw. Teil der Selbstdarstellung, sie laufen nicht mehr nebenbei sondern sind das Zentrum (ein rares Gut), man bekommt später Kinder und weniger (1-3 Kinder im Gegensatz zu 5-6 wie früher). Man kleidet sie hübsch, präsentiert sie, alles dreht sich darum. (Was ja auch gut ist, dass sich Vieles geändert hat. Kinder/Menschen brauchen Aufmerksamkeit, Liebe und Respekt) Aber worauf ich hinaus will, sie sind nicht ALLES, sie sollen können/dürfen/wollen nicht Alles für die Eltern sein. Jeder Mensch braucht auch ein Selbst. Und wenn man das erkennt, dann erkennt man das es auf lange Sicht gar nicht wichtig ist, ob Mädchen oder Junge. Es geht darum einen Menschen dabei zu unterstützen gesund zu wachsen und sich dabei nicht aufzugeben, um weiter zu leben, wenn sie beginnen ihr eigenes Leben zu leben. Man weiß nie was das Leben einem bringt, wie Kinder sich entwickeln, wo sie hinziehen, ob sie selbst Kinder möchten oder Karriere machen, ob man selbst lang genug lebt das mit zu bekommen. Genießt die Momente die das Leben euch schenkt, mit dem was das Leben euch schenkt. Habt Vertrauen, glaubt an das Gute. Lasst die Liebe in euer Herz. Auch, wenn die Enttäuschung und der Schmerz riesig sind und endlos erscheinen, macht einen Schritt nach dem nächsten. Schritt für Schritt, es ist ok zu leiden und zu trauern, aber, um es mit Theodor Fontane zu sagen:
Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag.
Auch das Schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.
In dem ew’gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu dir zurück.
Harre, hoffe! Nicht vergebens
Zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und – es kommt ein andrer Tag.
Jeni sagt:
Hallo Christine,
Ah du meine Güte! Ich glaube ich habe mich hier falsch ausgedrückt.
Ich wünsche mir nach wie vor natürlich beides. (Habe nur ein Kind, dies ist ein Mädchen)
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ICH früher wohl eher eine jungsmama wäre oder besser gesagt gerne gewesen wäre ( bin selbst nicht gerade die „ich drücke das mal so aus“ „typische Mädchenmama. Spielte und spiele mit meiner Tochter mit Bällen und Autos und Baggern etc..)
Ich selbst war in meiner Jugend auch eher wie ein Junge.
Ich wollte hier nicht den Eindruck hinterlassen „ätsch Mädels sind super“, denn den Vergleich habe ich nicht.
Es ist tatsächlich irrelevant, denn Hauptsache gesund.
Jungs sind bestimmt super und Mama hat immer ihren Beschützer.
Entschuldige bitte, falls ich mit meinem obigen Kommentar jmd auf die Füße getreten bin.
Das war keinesfalls Absicht. Wenn ich meinen obigen Kommentar nochmal lese, finde ich selbst, dass dieser unglücklich formuliert wurde.
Wahrscheinlich war es spät oder ich nicht ausgeschlafen und habe den Text nicht so rüberbringen können wie ich es gerne hätte.
Entschuldigung an alle!
Iris sagt:
Hallo Jenny, hallo Christine,
ich finde es nicht so furchtbar was du geschrieben hast. Es ist so, genauso. Wenn die Jungs klein sind, ist es egal ob Junge oder Mädchen. Der große Unterscheid kommt erst, wenn sie eine eigene Familie haben. Dann ist die Mama, die man tausend mal bis zum Mond und zurück lieb hat auf einmal nicht mehr wichtig. Das wird für die Mutti ein schwerer Lernprozess. Ich glaube, es gibt auch Unmengen Söhne die ihre Mutti über alles lieben. Da gibt es nicht den Unterschied. Wenn man seine Kinder mit Liebe großgezogen hat, wird die immer da sein. Aber eben nicht an erster Stelle. Töchter gehen einfach zur Mutter, bei Jungs ist das dann schnell das „Müttersöhnchen“.
Aber was wollen wir eigentlich, wenn die Kinder groß sind? Sie sollen glücklich sein. Das ist der Herzenswunsch jeder Mama.
Julia sagt:
Hallo Iris
Ich bin mir sicher, dass sich deine Äußerungen bezüglich der Mutter-Sohn-Beziehung im Erwachsenenalter sehr stark unterscheiden und daher nicht verallgemeinern lassen, wie du es getan hast. Ich kenne viele Männer, die ihr Leben lang immer wieder ihre Mutter besuchen, sie anrufen. Wahrscheinlich nimmt die Häufigkeit in gewissen Zeiten ab, das mag sein, doch deine verallgemeinernde Beschreibung “dann ist die Mutter…nicht mehr wichtig“ nicht so gut.
Julia sagt:
Ein sehr humorvoller und herzlicher Beitrag! 😍😅 Hätte ich vorher gewusst, was für ein wundervoller Junge mir geschenkt werden sollte, dann hätte ich mir nie ein Mädchen gewünscht. 😊💙 Für mich war irgendwie schon immer klar, dass ich nur Mädchen bekommen würde. Eine Bubenmama zu sein, das konnte ich mir einfach nie vorstellen. 😅 Tadaa: Jetzt habe ich meinen Jungen, der zu meiner Überraschung sogar wie mein Mini-Me aussieht, und ich bin so unendlich froh, dass es ihn gibt. 😊🌞 Mit Sicherheit werde ich zukünftig noch ganz viel lernen und eine neue Welt entdecken durch und mit meinem Sohn. 👣 Darauf freue ich mich sehr. 😍🍀 Alles Liebe für dich und deine Buben! 💙💙
Christine sagt:
Liebe Julia,
das freut mich wirklich sehr zu hören, wie schön und bereichernd du dein Leben als Jungsmama heute empfinden kannst! Manchmal fällt es uns plötzlich leicht, die Hürden im Leben als Herausforderung zu betrachten und nicht als unüberwindbares Leid. Freut mich sehr, deine Geschichte zu lesen :)
Lieben Dank für deine Wünsche,
Christine
Sophie sagt:
So ich werde in den nächsten Tage zum DRITTEN Mal Mama eines Jungen und ich kann diese Wehmut gar nicht verstehen. Klar träumt man als Frau immer ein bisschen vom Zöpfe flechten und Kleidchen kaufen aber aus Erfahrung (mein großer Sohn ist bereits 11 Jahre alt) kann ich nur sagen, dass das Leben mit Jungs einen irgendwie wachsen lässt. Man beschäftigt sich plötzlich mit Sachen, von denen man vorher keine Ahnung hatte und auch nicht haben wollte, man spielt Fußball wie ein junges Reh und egal mit welcher „Mädchen Mama“ ich mich unterhalte, irgendwie sind meine Jungs viel lieber, unkomplizierter und ja: verständnisvoller. Und wahrscheinlich kennt man es vom eigenen Mann, aber ist nicht für JEDEN Mann die Mama irgendwann das wichtigste überhaupt?!
Ich kann nur sagen: Jungsmamas sind einfach die viel cooleren Mamas 😅😜
Janine sagt:
Hallo, ich habe deinen Text gerade gefunden und finde ihn mega auf den Punkt gebracht, denn ich kann mich zu 100% gerade in deine Lage hineinversetzen. Wir haben einen wundervollen 2,5jährigen Sohn, mein ein und alles. Nun bin ich wieder schwanger und natürlich war da von Anfang an die Hoffnung auf das langersehnte kleine Mädchen….Heute die Nachricht…. Tadadada…. Es wird wieder ein kleiner Junge. Natürlich bin ich mega froh, dass soweit alles gesund und munter scheint bei unserem Bauchzwerg, dennoch muss ich zugeben, dass ich zunächst total enttäuscht war und es auch immernoch nicht ganz „verdaut“ habe, denn auch bei uns wird es zu 95% kein drittes Kind geben… Zwar hört sich das total hart und herzlos für einen Außenstehenden an, und wie immer alle sagen, es ist am wichtigsten, dass das Baby gesund ist, dennoch hätte ich gern gewusst, wie es als Mädchenmama ist. All die tollen Sachen, Haarspangen und Mädchendinge tun…. Das wird wohl nun alles nie geschehen und das macht mich schon etwas traurig, dennoch können wir es nicht ändern und ich werde unseren zweiten Sohn genauso lieben wie unseren ersten Sohn oder eine Tochter.
Christine sagt:
Liebe Janine,
ich finde es gut, dass du deiner Enttäuschung Luft machst und so offen zugibst, dass du eben gerne gewusst hättest, wie es mit einem Mädchen ist. Das können alle reinen Jungsmamas hier sehr gut nachempfinden!
Aber schön, dass du jetzt schon weißt, dass du deinen zweiten Sohn genauso lieben wirst wie deinen ersten Sohn bzw. wie eine Tochter, das ist nicht selbstverständlich! Du wirst bestimmt eine tolle Jungsmama; das Leben wird sich schon was dabei gedacht haben, dass es dir zwei Buben zutraut ;-)
Alles Liebe dir!
Lorena sagt:
Liebe Christine,
mir geht es heute so ähnlich. Ich bin schwanger mit meinem ersten Kind und hätte schwören können, es ist ein Mädchen. Hab es mit dem Mädchennamen angesprochen und hätte echt alles verwetten können.
Dann beim Ultraschall am Montag der Schock: ein Junge.
Erst fand ich es lustig, dass man sich so irren kann und als ich dann darüber nachgedacht habe, was ich verpasse (gleich kleiden, Kleidchen, Schminke, Frisuren und später Kaffeekränzchen und über Frauen-Themen quatschen) war ich einfach nur noch unglaublich traurig und sauer, dass mein Gefühl so falsch war. Für mich war immer klar, dass ich ein Mädchen haben möchte – wahrscheinlich weil es in meinem Umfeld keinen Mann gibt, den ich gern als Sohn hätte . Für mich ist das immer noch echt schwer und ich muss mich „bemühen“ mich zu freuen, weil ich mit Bagger und Autos und Fußball einfach nichts anfangen kann.
Natürlich ist es mein Kind und wird mich lieben, aber es fühlt sich immer noch „falsch“ an, dass in meinem Bauch ein Bub heranwächst statt einem Mädchen. Ich hätte selbst nie damit gerechnet, dass ich so enttäuscht sein würde und fühle mich deswegen auch unglaublich schlecht dem Kind gegenüber.
Die Kommentare der Familie und Freunde „ich habe gewusst, dass ein ein Junge wird“ haben mich dann auch nochmal sehr getroffen.
Ich weiß, dass mein Kind nichts dafür kann, dennoch hätte ich mich sehr über eine Mini-Ausgabe von mir gefreut.
Ich hoffe, dass die Freude über das Baby bald wieder zurückkehrt und ich mich gedanklich auf einen Jungen einlassen kann.