*Seufz* Ach, war das schön! Ein Abend ohne Kinder, dafür mit den engsten Freunden und liebsten Verwandten auf der Bowlingbahn. Aber der Reihe nach.
Zu Weihnachten bekamen mein Mann und ich von seinen Geschwistern einen Gutschein für einen gemeinsamen Abend geschenkt. Ich muss dazusagen, dass es in unserer Familie schon eine Begabung ist, Alle gemeinsam an einen Tisch zu bekommen.
Der Eine ist ständig mit seiner Musikband ausgebucht, der Andere wohnt 80 km weit weg, und für Mini und Maxi muss auch immer ein Babysitter Zeit haben. So wurden Terminkalender durchwälzt, Termine ausgemacht und wieder verschoben, bis es für einen Sonntag im März endlich grünes Licht gab. Dazu ließen wir es uns nicht nehmen, in der nahegelegenen Großstadt eine Bowlingbahn in einem angesagten Bowlingcenter zu buchen. Mit fetten Beats, die aus den Lautsprechern dröhnen, einer Schwarzlichtanlage, die auch schlecht verarbeitete Nähte an der Handtasche zum Strahlen bringen und Getränkepreisen, die mit denen auf dem Oktoberfest konkurrieren können. Aber was tut man nicht alles für einen gelungenen Abend!
Als wir dann noch ein paar Tage vor dem Treffen erfuhren, dass sich uns unsere engsten Freunde auch noch anschließen wollten, die gerade für eine Woche von ihrem 600km entfernten Wohnort Urlaub bei uns machten, war das Glück und die Runde perfekt. So quetschten wir uns zu Acht in zwei Kleinwagen und ließen die großen Kombis zuhause stehen, schließlich ließ sich kein Erwachsener dazu bewegen, sich in Mini’s oder Maxi’s Kindersitz zwängen.
Angekommen am Kugel-Tempel, ließen wir die Kinder gedanklich vor der Tür, lehnten uns zurück und genossen die Atmosphäre. Es wurde wirklich ein toller Abend. Nette Gespräche, leckere Snacks, dazu zwei Bahnen für acht Leute, so dass Spielen und Quatschen ausgeglichen waren. Wir spielten in Teams, mal Männer gegen Frauen, mal die vier Besten gegen die vier Schlechteren und bogen uns vor Lachen, als mein Mann beim Ausholen die Bowlingkugel plötzlich hinter sich warf oder die Ungeübteren unter uns (was eher dem weiblichen Anteil entsprach) die Kugel mit einer Wucht auf die Bahn knallten, dass wir angst bekamen, später die Kosten für die Reparatur einer durchlöcherten Bowlingbahn auf der Endabrechnung mit aufzufinden.
Wir hatten sicher alle unseren Spaß, trotzdem behaupte ich, dass mein Mann und ich jede Minute noch einmal mehr genossen haben. Schließlich sind wir in der Gruppe die Einzigen gewesen, die schon Kinder haben und somit inzwischen Weltmeister darin, solche Treffen in die Rubrik „Besondere Insel im Alltag mit Kleinkindern“ zu stecken, und demnach als solche zu würdigen. Natürlich, ein besonderer Abend war es für uns Alle, da wir ja wie oben erwähnt, nur selten bis nie in der Konstellation unterwegs sind. Und doch musste von unseren Freunden keiner an den Babysitter zuhause denken oder befürchten, dass der Nachwuchs selbigen auf Trab gehalten haben könnte. Ich plädiere stark für ein baldiges Wiedersehen! Und wenn dieser Abend ein „Liebling(s)-Tag“ gewesen wäre, hätte ich ihm 5 von 5 Sternen gegeben! Mindestens.