Mama-Momente

Silvester unter der Kuppel

Kaum ist Weihnachten vorbei, steuert das Jahr unaufhaltsam seinem Ende zu. Und somit auch einem Abend, den Haustierbesitzer und Eltern von Kleinkindern wohl gleichermaßen fürchten: Silvester. Es ist das Event des Jahres für Feierfreudige, aber Hund, Katze, Baby und Co mögen doch eher die stillen Momente am Neujahrstag. Ich kann mich noch an letztes Jahr erinnern.

Schwanger mit Mini, Maxi schlief in seinem Zimmer, mein Mann und ich hundemüde beim Raclette-Essen. Dabei war es gerade mal 20.15h und das Feuerwerk ließ noch lange auf sich warten. Am Liebsten wären wir schon um 22.00h ins Bett gegangen, aber da wir uns auf das große Trösten um Mitternacht bei unserem Ältesten eingestellt hatten, überbrückten wir die Stunden bis dahin tapfer mit Essen, Spielen und „Dinner for One“ auf dem Dritten Programm.

Als es dann soweit war und wir die Sektkorken knallen ließen, merkten wir erst spät nach der Jahreswende, dass wir minutenlang den Atem angehalten hatten. Dann kam langsam die Erkenntnis: Maxi scheint wohl doch tiefer zu schlafen als gedacht. Kein Pieps kam aus dem Kinderzimmer, während Draußen scheinbar die Welt unterging. Nur Mini bewegte sich sachte in meinem Bauch. So konnten wir dann doch, die Nasen an der Fensterscheibe plattgedrückt, das bunte Treiben am dunklen Himmel beobachten und leise unsere Wünsche fürs neue Jahr dorthin schicken.

Dieses Jahr gingen wir die Sache schon etwas entspannter an. Wer einmal durchschläft, der kann es auch noch mal. Und Mini direkt mit. Als Letztgenannter aber schon abends um kurz nach 7 das erste Mal wach wurde, weil die Nachbarn unbedingt schon ein paar Stunden eher die erste Rakete unter seinem Fenster abfeuern mussten, da war es dann vorbei mit meiner Grundentspanntheit. Unsere Katzendame hatten wir bereits seit dem Nachmittag nicht mehr gesichtet, sie verbrachte die Silvesternacht lieber hinter der Waschmaschine im Abstellraum, auch wenn sie dafür freiwillig auf ihr Abendessen verzichtete (das ist übrigens mit ein Grund, warum ich ihr inzwischen für diesen Tag kein Special-Ragout mehr besorge, wenn es dann eh in der Mülltonne landet, aber das nur am Rande). Naja lange Rede kurzer Sinn, es wurde dann doch ein relativ ruhiger Abend. Mini und Maxi schliefen durch und wir gingen gegen 1h ins Bett. Somit könnte man sagen, ist alles optimal gelaufen.

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre. Kannst du dir vorstellen, dass ich seit drei Jahren Silvester wie unter einer Glaskuppel erlebe? Party gegen Ende der Schwangerschaft mit Maxi? Ach nee besser nicht, ich bin eh so müde. Trinken darf ich auch nichts. Dann lieber zuhause bleiben, wo man ratz fatz ins Bett kommt. Tja und sind die Kinder erstmal auf der Welt, will man sie ja auch nicht auf andere Feierlichkeiten mitschleppen; Reisebett aufbauen, Kinder an die fremde Atmosphäre gewöhnen, Kinder wieder wecken, wenn man nach Hause fährt inklusive. Ich jedenfalls will das nicht. Also zuhause feiern. Draußen tobt der Bär und ich traue mich Mitternacht nicht mal auf meinen Balkon. Nächstes Jahr werden wir es wohl der Kinder wegen genauso handhaben. Aber ich freue mich schon, wenn die sie älter sind. Wenn Mini und Maxi selbst voller Erwartung die Uhr runterzählen und mit Orangensaft und Wunderkerzen das neue Jahr begrüßen. Dann kommen wir auch wieder raus aus unserem Kokon. Mit Knallfröschen und Raketen. Versprochen.

Was sagst du dazu? Schreibe einen Kommentar!

Dein Kommentar wurde nicht (oder nur unvollständig) freigeschaltet? Lies hier, warum!