Mama-Momente

Lieblingsspielzeug Haushaltsgerät


Unser Maxi hat letzten Monat zu seinem 2. Geburtstag einen Besen von seiner Omi geschenkt bekommen. Aus dem Spielzeugladen und in seiner Größe. Inklusive Handfeger mit Schaufel. Erst war ich ein wenig skeptisch, wie die Haushaltsgeräte denn bei einem zweijährigem Jungen ankommen würden, schließlich jubeln nicht mal Hausfrauen unterm Weihnachtsbaum, wenn ihr Mann mit extra viel Liebe ein neues Küchengerät in Geschenkpapier eingewickelt hat.

Aber weil Maxi jedes Mal Freudensprünge macht, wenn Mama den Putzlappen schwingt und den Staubsauger aus der Abstellkammer holt, war ich optimistischer eingestimmt. Eins kann ich dir jetzt schon sagen: Dieser Besen ist der Hammer! Im wahrsten Sinne des Wortes. Was für den Mann das Werkzeug, ist für einen kleinen Jungen, der täglich seiner Mutter beim Saubermachen zusieht, der kleine Besen.

Jetzt wird hier gefegt, Spielzeug zusammengeschoben und alles Mögliche zusammengekehrt was das Zeug hält. Und denk mal nicht, dass der Besen eine wohlverdiente Pause bekäme, wenn Maxi mal nicht da ist! Nein, dann schiebt sein Bruder Mini hier durch die Wohnung, was die Puste hergibt. Ein tolles Spielzeug. Und so Nachbarschaftsfreundlich! Der Besen macht nämlich nicht so laute Geräusche, wenn man ihn auf die Fliesen drückt. Dann hört man nur leise Borsten ihrem Dienst nachgehen. Wenn ich da an die Bauklötze denke, die beim Krabbeln rhythmisch auf den Boden geknallt werden, weil die zwei Herren unbedingt in jeder Hand einen Stein mit transportieren müssen… Da tut mir das ältere Ehepaar unter uns schon leid. Die wissen sicher ganz genau, an welcher Stelle im Zimmer sich unsere Jungs gerade befinden. Wahrscheinlich vermuten sie uns seit Maxi’s Geburtstag im Urlaub, weil es so leise über ihren Köpfen zugeht.

Eigentlich könnte ich mich doch genüsslich auf meinem Sofa zurücklehnen, den Staubsauger verkaufen und die Jungs mal machen lassen. Aber da bekäme ich sicher schnell den Stempel „Hier wird Kinderarbeit gefördert“ aufgedrückt! Wie sieht denn das auch aus? Was sollen die Nachbarn denn denken, wenn nicht ich, sondern ein 2-Jähriger demnächst das Treppenhaus fegt? Wenn er vielleicht nebenan klingelt und nachfragt, ob in der Nachbarswohnung auch noch ein bisschen geputzt werden darf, weil die eigenen Vier Wände schon klinisch rein sind? Meine Güte, man muss mich ja für einen völligen Putzteufel halten, wenn die Putzmanie schon auf die Allerkleinsten abfärbt!

Wenn das so weiter geht, antwortet er später im Kindergarten auf die Frage, was seine Mutter denn so macht, prompt nur mit „Putzen.“ – „Und was macht deine Mama sonst noch, wenn sie nicht putzt?“ – „Fegen.“ Ein grausames Szenario. Also doch nicht entspannt auf dem Sofa zurücklehnen. Wenn ich Maxi ein Vorbild bin, dem er nacheifern möchte, sollte ich vielleicht mal wieder ein paar Gänge runterschalten, den Dreck mal wieder walten lassen und mir ein anderes Hobby suchen. Backen zum Beispiel. Wenn Maxi mir da nacheifert, kann er den Nachbarn statt einem Handfeger seine Kuchenkreationen unter die Nase halten. Das hat dann nichts mehr mit Kinderarbeit, sondern viel mehr mit Hochbegabtheit zu tun. Und wenn die Nachbarn dann voller Freude in die Hände klatschen und vielleicht ein paar Kuchenkrümel auf den Boden fallen lassen, was soll’s? Maxi wird sich sicherlich dankbar mit seinem Besen auf die Brösel stürzen.

Ein Gedanke zu „Lieblingsspielzeug Haushaltsgerät“

  1. Bella sagt:

    Toller Beitrag, auch wenn er schon älter ist. Unsere Kleine liebt es in der Küche und im Haushalt zu helfen! Tolle Seite, weiter so. Gruß Bella

Was sagst du dazu? Schreibe einen Kommentar!

Dein Kommentar wurde nicht (oder nur unvollständig) freigeschaltet? Lies hier, warum!