Mama-Momente

Im September ging es auf die Kirmes

Zwei Drittel des Jahres sind bereits um und die kältere Jahreszeit bricht an. Ich muss gestehen, ich mag ihn, den Herbst. Er weht eine Umbruch-Stimmung zu uns, die mal leiser, mal lauter daran erinnert, dass es Zeit zum Ausruhen wird.

Der quirlige Sommer verlässt uns; ab jetzt regnet und stürmt es wieder öfter vor sich hin. Wer keine Kinder oder aber Stubenhocker hat, kann sich freuen und es sich an freien Tagen mit einer Decke und heißem Kakao auf dem Sofa gemütlich machen und dem Herbstwetter von Innen zuwinken. Bei unseren Jungs funktioniert das (noch) nicht, die wollen bei jedem Wetter raus. Aber darüber schreibe ich heute gar nicht. Denn einmal im Monat haben mein Mann und ich kinderfreien Tag und dann ist es uns einfach mal egal, dass die Großeltern den (Spazier-)Wünschen der Kinder Folge leisten müssen, denn an diesem Tag bestimmen wir das Programm. Und das hieß im September „Kirmes“.

Im September ging es auf die KirmesEinmal im Jahr findet in unserer Heimatstadt das 4-tägige Spektakel statt. Dann ist die Stadt voll mit Jahrmarktständen, Karussells und haufenweise Essbuden. Ein Ereignis, das sich Niemand gerne entgehen lässt. Und da wir in den letzten Jahren so gut wie nicht anwesend waren, der Kleinkinder wegen, oder aber nicht auf die wilden Karussells gehen konnten, meiner Schwangerschaft wegen, stand das diesjährige Heimatfest ganz dick im Jahresplaner eingetragen.

Das Wetter war ungewohnter Weise trocken. Normalerweise quetscht man sich bei diesem Ereignis mit aufgespannten Schirmen aneinander vorbei und duckt sich gelegentlich, um nicht von Besagten ungewollt aufgespießt zu werden. Aber diesmal blieben wir davon verschont. So drehten wir an einem Samstagabend im September händchenhaltend und voller Tatendrang unsere Runde durch die abgesperrte Innenstadt. Ich freute mich sehr auf den Jahrmarktspaß, spähte schon heimlich die besten Fahrgeschäfte aus in der Hoffnung, dass mein Mann mich nicht auf die allzu Wildesten mitnehmen wollte.Im September ging es auf die Kirmes

Aber dazu kam es leider gar nicht. Irgendetwas war ihm nämlich leider beim Abendessen derart auf den Magen geschlagen, dass er bereits nach einer halben Stunde in den Seilen hing. An Karussell-Fahren war nicht mehr zu denken. So verließen wir die Kirmes schneller als uns lieb war und spazierten stattdessen noch um ein paar menschenleere Häuserblocks, um frische Luft zu schnappen. Zum Glück ging es meinem Mann dann auch schnell wieder besser. Auf die Kirmes wollten wir trotzdem nicht wieder zurück.

Im September ging es auf die KirmesUnd da die Nacht noch jung und der Nachwuchs bis zum Morgen bei sämtlichen Großeltern untergebracht war, stiegen wir kurzentschlossen ins Auto und brausten in die nächste Großstadt. Dort blieben wir eine ganze Weile an einem Gewässer sitzen und genossen schweigend und aneinandergelehnt die Stille, ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Ein sehr friedlicher Moment, an den ich noch so manches Mal lächelnd zurückdenke.Im September ging es auf die Kirmes

Im September ging es auf die KirmesDass wir beide am nächsten Morgen bis sage und schreibe 9 Uhr ausschlafen konnten, fühlte sich schon irgendwie komisch an. Aber ein gemütliches und ausgedehntes Frühstück rundete unseren Pärchentag richtig gut ab. Ich gebe dem kinderfreien Tag im September deshalb 4 von 5 Sternen. Und nächstes Jahr verzichten wir dann aufs Abendessen vor dem geplanten Kirmesbesuch und essen lieber gleich dort…Im September ging es auf die Kirmes
Im September ging es auf die Kirmes

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