Nun ist es tatsächlich schon zwei Jahre her, seit mein Mann seine Braut durch die Kirche schreiten sah und gerührt am Altar in Empfang nahm. Zwei Jahre, die wie im Flug zu vergehen schienen. Deswegen planten wir unseren Kinderfreien Tag letzten Monat am Tag unserer kirchlichen Hochzeit, um diesen besonderen Anlass noch einmal zu Zweit zu feiern. Anders als vor zwei Jahren strahlte die Sonne nur so vom Himmel und somit war ein Ausflug ins Grüne vorprogrammiert. Mein Mann plante die Route, wir packten unser Auto voll mit Proviant und guter Laune und los ging’s.
Doch zuallererst war uns Beiden danach, der wunderschönen Kirche, in der wir uns das Ja-Wort gegeben hatten noch einen kurzen Besuch abzustatten. So standen wir ein paar Minuten ehrfürchtig an dem Ort, an dem wir uns ewige Treue geschworen hatten und machten anschließend im Kirchgarten noch ein, zwei Erinnerungsfotos. Hier flog mir vor zwei Jahren mein Brautschleier wild um die Ohren, während das Zelt vom Sektempfang bereits bedrohlich wackelte, denn es herrschte ein
Wind Sturm, der allen Gästen, die es gewagt hatten, keine zwei Tonnen Haarspray über ihre Frisur zu kippen, die Haarpracht zerstörte (Danke an dieser Stelle noch einmal an meine Friseurin, in deren Salon mir zwar Stunden vor der Hochzeit noch der Erstickungstod in Form von Haarlack-Nebelwolken drohte, aber immerhin hielt die Hochsteckfrisur dem Wetter stand!).
Auf die Wiederholung des lauten Autokorsos nach der Kirche verzichteten wir dieses Mal (wenn sonst Keiner mitmacht, zieht so was eher kritische Blicke nach sich…). Stattdessen drehten wir die Musik im Auto lauter, freuten uns, dass Niemand auf der Rückbank über die Auswahl meckerte oder lieber Kinderlieder hören wollte und fuhren nach einem kurzen Stopp bei McDonalds (nicht ganz mit unserem Hochzeitsmenü zu vergleichen…) unserem Ziel entgegen.
Unzählige Baustellen, Umleitungen, Straßensperrungen und Staus später erreichten wir unser Ziel: Ein historisches Städtchen am Rande eines großen deutschen Flusses, an dessen Ufer wir uns erst einmal ein Stündchen im Schatten ausruhten und den Passagier- und Lastschiffen beim Transportieren ihrer Ladung zusahen.
Danach besichtigten wir noch die Altstadt und gönnten uns zum Ende ein Eis auf die Hand von der gut besuchten Eisdiele. Ich wollte nur schnell noch auf die Toilette vor der langen Rückfahrt und teilte meinem Mann schon einmal die Bestellung mit, während ich in die Katakomben des Cafés verschwand. Leider staute es sich dort genauso wie auf der Autobahn und ich hatte natürlich noch das Glück, dass es nur eine einzige Kabine gab, die sich alle leidgeplagten Frauen teilen mussten. Als ich endlich wieder Draußen bei meinem Mann ankam, tropften ihm unter den mitleidigen Blicken aller Gäste bereits sämtliche gestapelten Eisbällchen aus dem Hörnchen über die Hände auf seine Schuhe. Das war der Moment, in dem ich mir die Wickeltasche mit den Feuchttüchern drin herbeisehnte. Ansonsten war es ein wunderschöner Tag, den wir schöner nicht hätten verbringen können.
Fazit: Ich gebe dem Juni-Tag 5 von 5 Sternen. Und ich würde wieder „Ja“ sagen. Jeden Tag. Ich liebe dich, mein Schatz! Immer.
Claudia sagt:
Oh, das klingt sehr schön. Ich überlege auch schon, was wir an unserem Hochzeitstag in diesem Jahr machen könnten. Hoffentlich vergesse ich es nicht doch und meine Mutter erinnert mich zwei Tage später dran. Dann lieber so einen schönen Ausflug planen und fett im Kalender eintragen.
Liebe Grüße,
Claudia
Christine sagt:
Liebe Claudia,
dann drücke ich dir beide Daumen. Den Linken, dass du euren Hochzeitstag nicht vergisst und den Rechten für schönes Wetter :-)
Liebe Grüße
Christine
Mina sagt:
Hört sich nach einem sehr schönen Tag an.
Schön dass ihr es genießen konntet!
…und tolle Bilder ;)
Liebe Grüße
Mina