Mama-Momente

190 Ideen für deine Me-Time

Was machst du für dich, wenn du Zeit nur für dich alleine hast? Diese Frage stellte ich meinen Leserinnen mit dem Hintergrund, alle gesammelten Antworten zu einem großen Pool an Ideen für die nächste Me-Time, also die Zeit nur für dich alleine, auf „Pusteblumen für Mama“ zusammenzutragen und für alle Mütter zugänglich zu machen. Damit wir gegenseitig von individuellen Ideen profitieren und daraus vielleicht etwas in unseren eigenen Alltag integrieren können. Mit der Flut an ausgefüllten Fragebögen, die daraufhin minütlich bei mir eintrafen, hatte ich wahrlich nicht gerechnet. So viele Frauen, die sich für meinen Blogbeitrag die wenige freie Zeit in ihrem Mama-Alltag nahmen, um mir von ihren persönlichen Auszeit-Highlights zu berichten – das berührte mich wirklich sehr! Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei jeder einzelnen Mutter bedanken. Allein das Lesen hat mich immer wieder zum Staunen, Lachen und in einzelnen Fällen auch zum Recherchieren von mir bis dato noch nie gehörten Aktivitäten gebracht!

Die einzelnen Tipps findest du gestaffelt nach Umfang deiner Auszeit – je nachdem, ob du nur ein paar Minuten oder gar ein bis zwei Stunden Zeit für dich hast. So findest du bei Bedarf alles schnell auf einen Blick. Eine ausführlichere Auswertung, quasi mein Resümee der ausgefüllten Fragebögen befindet sich am Ende der Liste. Jetzt wünsche ich dir erst einmal viel Spaß beim Stöbern und Entdecken!
Ideen für deine Me-Time
Was machst du für dich, bei…

…maximal 1-5 Minuten Zeit?

Augen schließen und mich an meinen Wunschort träumen · Im Vorbeigehen eine kleine Melodie auf dem Klavier spielen · Hände mit einer lecker duftenden Creme einreiben · Einen kleinen Gegenstand (Muschel, Stein, Glücksfigur) in der Jackentasche befühlen · Ein Foto von dem schönen Blumenstrauß auf dem Tisch knipsen · Ans geöffnete Fenster stellen und drei tiefe Atemzüge nehmen · Meine Haare bürsten, als kleine Kopfmassage · Ein kurzes Gedicht oder einen Kalenderspruch auf mich wirken lassen · WhatsApp-Nachrichten lesen

Ein Stück Schokolade ganz bewusst genießen

– Larissa

Aus dem Fenster schauen und die Vögel beobachten · Einen kurzen Blick in die Tageszeitung werfen · Im Bad oder Schlafzimmer kurz durchatmen · In den Garten gehen und frische Luft schnappen · Eine Tasse Kaffee trinken · Kurze Atemmeditation · Auf Instagram oder Pinterest stöbern · Auf die Nestschaukel der Kids legen, es mir gemütlich machen, die Augen zumachen und sich schaukeln lassen · 5 Dinge in meinem Blickfeld benennen, die mir gefallen · Überlegen, was ich Schönes in meiner nächsten Auszeit mache

Bibelverse lesen in meiner Bibel-App

– Pi_Ann

Ideen für deine Me-TimeEinfach nur ins Leere schauen · Einen Artikel oder Blogbeitrag im Internet lesen · Meinen Lieblingssong hören und laut mitsingen · Aufs Sofa legen und einfach mal durchatmen · Lächeln · Mein Gesicht massieren · Die Stille bewusst wahrnehmen · Am gemütlichsten Ort der Wohnung das Nichtstun genießen · Auf dem Balkon eine rauchen · Das Bett neu beziehen, um sich den ganzen restlichen Tag auf die frisch & gut riechende Bettwäsche freuen zu können

Einmal den „Sonnengruß“ durchturnen

– Katie

Eine Tasse heißen Kakao trinken · Mit meiner Katze kuscheln · In den Himmel schauen und die Wolken beobachten · Ein Mantra rezitieren (Leserinnen-Tipp: ‚Om mani padme hum‘) · Mit einem warmen Körnerkissen in meinen Ohrensessel setzen · JEDEN Morgen etwas früher aufstehen und mit dem ersten Kaffee alleine in der Küche sitzen und die Morgennachrichten hören · Einen kurzen Blick auf Facebook werfen · Oropax in die Ohren stecken · Ein Gebet zum Himmel schicken · Nägel feilen · Im Sommer auf die Wiese legen und das Gras an der Haut spüren

Die Augen schließen und versuchen, den Atem zu spüren: Was macht mein Körper beim Atmen? Wo spüre ich das Hinatmen? Wenn meine Gedanken abschweifen denke ich beim Einatmen „EIN“ und beim Ausatmen „AUS“. Das hilft mir, bei der Atmung und bei mir zu bleiben.

– Daniela

Ideen für deine Me-TimeEine Nachricht an eine liebe Freundin schicken · Augenbrauen zupfen · Einen Katalog durchblättern · Ein schönes Wandbild betrachten · Mich ausgiebig strecken, auch Finger und Zehen · Meine Hände auf die Brust legen und meinen Herzschlag spüren · Eine Tasse Tee aufbrühen · Füße hochlegen und mal nicht funktionieren müssen · Unterwegs: Die Menschen um mich herum beobachten

In die Herzgegend atmen und Ruhe hinschicken

– Julia

Auf den Balkon gehen und welke Blätter von meinen Pflanzen zupfen · Eine Gesichtspflege auftragen · Ein Foto angucken oder eine Postkarte, die mir geschickt wurde · Auf dem Klo länger sitzen bleiben · In die Natur blicken, entweder aus dem Fenster heraus oder über ein schönes Bild auf dem Desktop · Kullernde Regentropfen am Fenster beobachten · Im Sommer die Füße für ein paar Minuten in das Planschbecken der Kids halten und die Sonnenstrahlen auf der Haut genießen

… 15-30 Minuten Zeit?

Im Buchladen stöbern · Einen gesunden Smoothie zubereiten · Ein Power Napping, bzw. der Versuch, eins zu tun · Musik hören (mit Kopfhörern, wenn der Nachwuchs schläft) · Eine ganze Tageszeitung lesen · Duschen und mir dabei vorstellen, wie das warme Wasser meinen Stress abwäscht · Eine kleine Brotzeit halten · Auf die Couch legen, Augen schließen und dabei Entspannungsmusik hören · Neue Schminktipps ausprobieren · Das Vogelhaus mit neuen Körnern befüllen

Mit dem Hund rausgehen

– Francesca

Eine Postkarte an einen lieben Menschen schreiben · Ein Mandala malen · Ein Kapitel in einem Roman lesen · Auf Pinterest zu Bastelthemen inspirieren lassen · Im Garten werkeln, wenn nicht gerade Winter ist · Mich mit einem schönen Badezusatz in die Wanne legen und mich von der Wärme entspannen lassen · Nach Familienfeiern oder Kindertreffen mich vorm Fernseher berieseln lassen, um die vielen Gefühle und Eindrücke wieder loszuwerden · Ein paar Teile des neuen Puzzels zusammensetzen

Ideen für deine Me-Time

Einen Kaffee trinken und mein inneres Team dazuholen

– Claudia

In den Wald gehen und Kraft tanken · Meinen ganzen Körper mit einer gutriechenden Lotion eincremen · Meine Haare kämmen und eine neue Frisur ausprobieren · Ein Kreuzworträtsel machen · Durch DIY-Bücher zum Thema Garten, Wohnen oder Basteln blättern · Interessante YouTube-Videos anschauen, gerne auch nebenher beim Bügeln · Die Augen schließen und träumen · Eine Freundin anrufen

In meinem Bullet Journal kreativ werden

– Christina

Ein Stück von meinem aktuellen Hörbuch hören · In meiner Lieblingszeitschrift blättern · Eine Runde um den Block laufen · Eine 10-20-Minuten Yoga-Einheit machen · An warmen Tagen mit einem Kaffee auf die Terrasse setzen und die Gedanken schweifen lassen · Gedanken und Ideen in ein schönes Notizbuch schreiben · E-Mails lesen und beantworten · Meditieren · Stricken

Bewusst hinsetzen und warten, bis ein Gefühl dafür entsteht, was ich gerade WIRKLICH brauche (statt automatisiert Hausarbeit zu machen). Dem nachgehen. Oft ist es eine Dehnungsposition die ich einnehme. In der verweile ich dann einige Minuten. Dann atme ich danach viel tiefer. Spüre wieder nach wonach mir jetzt ist…

– Yvonne

Mich im intuitiven Schreiben üben · Logikrätsel von meinem täglichen Abreißkalender lösen · Klavier spielen · Ausgelassen zur Musik tanzen · Eine Schublade aufräumen und konsequent entrümpeln (auch zur Herstellung innerer Ordnung) · Eine kurze Massage buchen · Ein YouTube-Video über Ernährung angucken · Ein Nickerchen im Sessel halten · Eine Wärmflasche mit heißem Wasser füllen und mich damit aufs Sofa kuscheln

Engelkarten legen oder Göttinnenkarten ziehen

– Bernadette

Ideen für deine Me-TimeSudoku-Rätsel lösen · Tagebuch schreiben · Inspirierende Podcasts hören · Wenn möglich in die Sonne setzen · Shiatsustretching · Einen längeren Artikel im Netz lesen · 27-Dinge-Boogie (Tüte nehmen und 27 Dinge wegschmeißen bzw. verschenken) · Mein Lieblingslied in Dauerschleife hören · Im Malbuch für Erwachsene malen

Vor unserem Holzofen sitzen, ins prasselnde Feuer gucken, wie die Flammen tanzen, Funken sprühen, hören und sehen und Impulsen wiederstehen aufzustehen, um noch das und jenes zu tun

– Romana

In meinen Garten gehen und schauen, was wächst · Eine Serie schauen · Meine Mutter anrufen · Eine Bodyscan-Übung durchführen · Handlettering üben · Etwas Leckeres kochen · Meine Fußnägel lackieren · Immer ein heiteres Buch dabei haben (Leserinnen-Tipp: Wolf Haas): Kurz lesen und lachen · Putzen, wenn es zur Entspannung dient · Pferde am Zaun streicheln oder auf der Weide beobachten

Die Augen schließen und träumen

– Nadine

… 1-2 Stunde(n) Zeit?

Schlafen · In die Sauna gehen · Mehr als ein Kapitel im Lieblingsbuch lesen · Zum Abschalten ein einfaches Daddelspiel auf dem Tablet machen · Ein Schaumbad nehmen und dabei in der Lieblingszeitschrift blättern · Yoga-Übungen machen · Durch meine Lieblingsgeschäfte bummeln · Mit meinen Freundinnen zum Essen verabreden

Ideen für deine Me-Time

Eine Aerial-Silk-Einheit besuchen

– Karin

Fensterbank neu dekorieren · In aller Ruhe durch die Bücherei stöbern und ein Buch ausleihen · Schwimmen gehen · Eine Massage buchen · Mich endlich mal wieder ausgiebig beim Friseur verwöhnen lassen · Geschichten von inspirierenden Persönlichkeiten auf Wikipedia nachlesen · Netflix aufdrehen

Ich setze mich an meine Nähmaschine.

– Anna

Eine Freundin im Kaffeehaus treffen · Ein Gedicht schreiben · Ins Fitnessstudio gehen · Meinen Kleiderschrank entrümpeln, dabei laut Musik hören und mitsingen · Gelnacklägel machen lassen · Ein Fußbad nehmen · Zumba tanzen · In den Gottesdienst gehen (oder über’s Internet mitverfolgen)

Irgendwo auswaerts einen Kaffee trinken oder Prosecco trinken oder Pizza mit Gläschen Wein oder was anderes Kulinarisches (Sushi zB oder Chinesisch essen)…und zwar alleine. Dabei Zeitung lesen oder Buch. KEIN Smartphone…stresst die Augen.

– Hera

Im Bastelladen bummeln gehen · Nordic Walking praktizieren · Mit einem lieben Menschen skypen, der weit weg wohnt · Bei tristem Wetter den Garten planen · Joggen, um den Kopf frei zu kriegen · Zur kinderlosen Freundin fahren und kinderfreie Themen bequatschen · mich ehrenamtlich engagieren

Ab in den Wald und am Bach Steine und Äste verschieben, damit das Wasser anders und besser fließen kann. Das gibt mir das Gefühl, etwas ändern zu können und etwas verändert zu haben!

– Yvonne

Ideen für deine Me-TimeGitarre spielen · Einen Kuchen backen · In meinen Hochbeeten rumwühlen · Fahrrad fahren · Duschen mit Körperpeeling und Haarkur · Sonnenblumen umarmen im Sommer · Im Winter beim Spazieren gehen den Schnee unter meinen Stiefeln knirschen hören · Im Herbst die bunten Blätter bewundern

Meinen Kraftort in der Natur aufsuchen, dort das Sein genießen

– Ulrike

Zum Tanzkurs gehen · Im Gospelchor singen · Fotos sortieren und Alben erstellen · Bilder malen oder Leinwände bepinseln · Einen langen Waldspaziergang machen, auch im Regen · Auf meine Akupressurmatte legen (vor allem bei Rückenschmerzen) · Im Garten etwas umgestalten, verschönern, woran ich später auch in wenigen Momenten Freude habe · Ganz viele Blumen säen oder im Herbst Blumensamen sammeln

YouTube-Videos der Ellen deGeneres Show gucken. Die hat so viel positive Energie und steckt an!

– Petra

Ideen für deine Me-TimeIns Auto setzen, Musik laut aufdrehen und irgenwo hinfahren, weit genug entfernt von meinen vier Wänden, um mal rauszukommen · Einen Film auf Amazon Prime sehen · Schöne Dinge kaufen, die mein Herz berühren · Eine Stunde QiGong-Training · Mit Freunden auf ein Glas Wein verabreden · Wellnessprogramm zuhause ·

Pilates. Beim Sport bin ich bei mir selbst und fühle die gewonnene Kraft ganz intensiv.

– Elli

Mein Fazit der Umfrage

Auch jetzt, im Nachhinein, berührt es mich wirklich sehr zu sehen, wieviele Frauen mich mit ihren Tipps bei diesem Blogbeitrag unterstützt, inspiriert und mich auch wieder an viele meiner eigenen Ressourcen erinnert haben! Ich glaube dieser Artikel war mein bisher zeitaufwendigstes Projekt und es steckt so viel Herzblut von allen Beteiligten darin. Leider war es mir aufgrund der Fülle an Ideen nicht möglich, alle Leserinnen beim Namen zu nennen, sonst wäre dieser Beitrag aus allen Nähten geplatzt. Tausend Dank jedenfalls nochmal an jede einzelne Stimme!

Nachdem ich die vielen Fragebögen durchstöbert hatte, fiel mir vor allem positiv ins Auge, dass TV und Social Media nicht die Haupt-Entspannungsquellen meiner Leserinnen sind! Klar waren auch diese Posten vertreten (und ich gebe es offen zu, dass mein Tag auch vor dem Fernseher endet), aber es überwiegen doch die Aktivitäten, die mehr für die Sinne zu bieten haben, als die reine Berieselung und Ablenkung. Raus in die Natur, hinein mit den Händen in die Erfahrung, Genuss für Körper und Seele – das sind die Kraftquellen einer Frau! Für mich ein klares Indiz dafür, dass eben die im Mutteralltag so überreizten Sinne einen buchstäblich „Sinn“-haften Ausgleich benötigen. „Lesen“ war die meistgenannte Auszeit für die längeren Zeiträume, die Atemübungen standen bei den kleinen Pausen ganz hoch im Kurs, dicht gefolgt von der obligatorischen Tasse Kaffee.

Was mir bei der Auswertung noch aufgefallen ist, waren aber nicht nur die sprudelnden Ideen, sondern auch leer gelassene Spalten, vor allem bei der Frage nach den 1-5-Minuten-Aktivitäten. Manche Mütter schrieben, dass sie für diesen kleinen Zeitraum keine Ideen zur Entspannung hätten, sondern eher aufräumen oder nervös auf die Uhr gucken würden. Ich gebe zu, ich bin eine dieser Mütter und genau deswegen hatte ich auch für diese kurze Zeitspanne um Ideen gebeten. Ich wollte wissen, ob andere Mütter es leichter haben, diesen minimalen Zeitraum auch effektiv für sich zu nutzen, statt nur unruhig abzuwarten. Es war sozusagen ein kleines Experiment und ich habe mich sehr gefreut, ausgerechnet in dieser Kategorie die meisten Antworten zusammenzubekommen.

Dieses Gefühl, nicht genug Zeit für mich zu haben, kenne ich nur zu gut. Was soll da schon eine Minute für mich bringen? Allerdings, wenn wir ganz ehrlich zu uns sind, gibt es am Tag viele solcher Mini-Pausen und am Ende macht es die Summe. Der Weg zum Kindergarten, wenn wir unser Kind abholen wollen oder die Fahrt zur Arbeit. Die zwei Minuten, in denen die Tochter auf dem Klo sitzt oder der Moment, in dem der Mann mal kurz den Kleinen wickelt. Gerade dann ist es meiner Meinung nach für uns hochsensible Mütter wichtig, die kleinen Pausen für uns zu nutzen. Tief und bewusst in den Bauch atmen kann ich auf jeden Fall immer und jederzeit, auch in der Supermarktschlange. Und schon bin ich wieder bei mir selbst angekommen.

Ich habe es mir jetzt jedenfalls zur Aufgabe gemacht, in der nächsten Zeit gerade die Mini-Auszeiten achtsam für mich zu nutzen und zu gucken, ob sich dann tatsächlich etwas bei mir verändert. Bewusst etwas tun, aufmerksam in die Handlung gehen (und sei sie noch so klein und kurz) ist nämlich genau das Gegenteil von Fremdbestimmtheit, die ich als freiheitsliebende Mutter so oft verspüre. Genug Ideen habe ich jetzt ja!

(Fotolizenzen mit freundlicher Unterstützung von ©Jenny Sturm, fotolia.de (Titelbild), ©Evgeny Atamanenko, Shutterstock.com (Frau macht Yoga), ©EpicStockMedia, fotolia.de (Auto), ©weixx, fotolia.de (Frau, lesend)

4 Gedanken zu „190 Ideen für deine Me-Time“

  1. Minna sagt:

    Liebe Christine,
    ich habe deinen Blog gerade erst entdeckt und habe auch schon geweint. Vielen Dank, ich freue mich schon auf die Lektüre.
    Da ich mich selbst gerade viel (zu viel?) mit dem Thema Hochsensibiltät beschäftige und auch viele englischsprachige Seiten dazu besucht habe, ist mir aufgefallen, dass das Thema hochfunktionaler Autismus bei Frauen eventuell berücksichtigt (sehe gerade, dass dein Sohn die Diagnose hat) und vielleicht im Umgang mit den alltäglichen Herausforderungen berücksichtigt werden sollte. In meiner Familie spielt beides eine Rolle. Vielleicht hast du ja schon etwas dazu geschrieben?

    1. Christine sagt:

      Hallo liebe Minna,

      sei herzlich willkommen auf meinem Blog! Ich freue mich, dass du hergefunden hast!
      Zum Thema „hochfunktionaler Autismus bei Frauen“ habe ich keinen Artikel verfasst, da ich in diesem Fall nicht betroffen bin und nichts dazu sagen kann. Die Diagnose „Autismus“ wurde bei meinem Sohn 2017 unter Vorbehalt diagnostiziert, jedoch aktuell überprüft, weil die Anzeichen für diese Störung von Autismus-Therapeuten seither nicht (mehr) bestätigt werden konnten. Wir sind gespannt auf die folgende Diagnose!

      Viel Spaß dir beim Einlesen! Nimm dir gerne Schoko-Plätzchen und einen heißen Tee aus meiner Küche und wenn du brauchst, noch ein paar Taschentücher :)
      Lg Christine

  2. Daniela sagt:

    Hallo! Ich bin auf deinen Blog gestoßen, da mein weiterer Lebensweg auch ein bisschen vom „Mutter – sein + wollen“ abhängt. Ich bin 34, in einer bereits 7-jährigen Partnerschaft, Angestellte in der Industrie. Der Alltag mit Job und die Partnerschaft mit all den Höhen und Tiefen kosten mich oft schon so viel Kraft, dass meine „aktiven“ Interessen mangels Energie oft zu kurz kommen. Als Symptome meiner Depression begleiten mich dann auch immer wieder Geruchs- und Geräuschempfindlichkeit, Gefühl der Fremdbestimmung und Zweifel an meinem ganzen Leben. Wenn ich allerdings in den 20ern ein Ziel hätte oder Probleme aus dem Weg räumen müsste, war ich stark, eine Kämpferin. Die biologische Uhr tickt, wie kann ich einigermaßen sicher sein, dass ich mit einer Mutterrolle nicht total an meinen Bedürfnissen vorbei lebe oder wenn ich mich dagegen entscheide, mich vlt nie entfalten kann, weil es genau meinen Fähigkeiten entspricht ?? Ist es vlt genau das, wonach ich seit Jahren (beruflich, in der Partnerschaft oder Freizeit komme ich nie an) suche?
    Wie ist eigentlich deine berufliche Situation?
    Wie hast du deinen Weg gefunden?
    Ich wäre so gern Logopädin, aber alleine die Ausbildung & vage Aussicht auf einen Job in der Nähe sind große Hindernisse….. ach ja und mit Kinderwunsch wäre es noch viel einfacher 😉 Mein bisheriger Job ist für mich „nur“ noch Sicherheit, sonst nichts.
    Ehrenämter zusätzlich haben mich regelmäßig an meine Grenze gebracht.

    All meine Hobbys fühlen sich früher oder später schal an….. obwohl ich sehr vielseitig bin.

    Und über all den Themen schwebt das Damoklesschwert der Depression inkl Hochsensibilität. Wie überhaupt noch irgendetwas wagen?

    Eine Frage noch an dich: du scheinst wie ich viel mit dem Partner zu unternehmen und ihr seit oft zusammen. Selbst das wird mir oft zu eng…. wie handhabst du das?

    Ich glaube, du kannst dich gut einfühlen und bist sehr reflektiert. Mich würde deine Sicht auf diese Lebensthemen und die Beantwortung der Fragen oben sehr viel bedeuten. Die meisten Menschen sind damit überfordert.

    Toller Blog, einen schönen Abend.
    Daniela

    1. Christine sagt:

      Liebe Daniela,

      sehr gerne möchte ich deine Fragen aus meiner Sicht beantworten und ich fange einfach mal beim Thema Hochsensibilität und Depressionen an:

      Gerade als hochsensible Frau besteht bei dir eine gewisse Disposition zur Stressanfälligkeit. Es könnte also sein, dass du weniger belastbar bist als du dir wünschst oder mehr Zeit für dich benötigst und deswegen öfter Gewissensbisse deinem Kind gegenüber hegst. Idealerweise klärst du im Vorfeld schon ab, inwieweit du deinem Wunsch nach Unabhängigkeit (Job, Auszeiten) auch mit Kind nachgehen kannst. Auch, wenn du dir jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen kannst, dein Kind jemals länger als fünf Minuten abzugeben: Plane als Hochsensible lieber für das Gegenteil! Es ist leichter, bei Mama oder Schwiegermutter vorher abzuchecken, ob sie bereit wären, regelmäßig zweimal die Woche auf dein Kind aufzupassen, als sie hinterher damit zu überfallen, wenn du schon am Limit bist und dich womöglich aus Scham nicht mehr traust, um Hilfe zu bitten.

      Da du von immer wiederkehrenden Depressionen sprichst, kann (!, muss nicht), es sein, dass du nach der Geburt unter einer postpartalen Depression leidest. Gerade Frauen, die schon als Kinderlose eine Depression hatten, sind vorbelastet, und dann ist es leichter damit umzugehen, wenn du schon darauf vorbereitet warst.

      Ich würde hochsensiblen Frauen grundsätzlich nicht davon abraten, ein Kind zu kriegen. Das ist Quatsch. Sehr viele Hochsensible fühlen sich sehr wohl in ihrer Mutterrolle. Allerdings müssen sie vehementer als die Nicht-Hochsensiblen auf ihre Bedürfnisse (nach Ruhe, Sinnhaftigkeit, Erwachsenen-Gespräche, Zeit für sich alleine oder was auch immer deine Kraftquellen sein mögen) achten und ihre eigenen Grenzen wahren. Das ist mit Kindern (vor allem in den ersten Jahren) sehr oft sehr schwierig umzusetzen und wird dich mit Sicherheit an die Grenze des Belastbaren bringen. Es ist also von Vorteil, wenn deine Partnerschaft stabil ist und du helfende Hände in deiner Nähe weißt, die dir das Kind auch mal spontan (oder am besten regelmäßig) abnehmen können.

      Die Kombination aus Hochsensibilität und Depression ist aber noch mal eine Spur „explosiver“ ;-). Nach allem, was ich bisher (bei mir selbst, aber auch bei anderen) herausgefunden habe, würde ich dir und anderen Frauen in deiner Situation raten, erst einmal die Depression gut in den Griff zu kriegen. Möglicherweise ist es dabei von Nöten, deine eigene Vergangenheit zu beleuchten und Teile aufzuarbeiten. Eine Depression verschwindet nicht einfach, nur weil ein Kind geboren wird. Im Gegenteil. Eine Therapeutin sagte mal zu mir: „Mit der Geburt des eigenen Kindes rückt auch die Herkunftsfamilie wieder in den Vordergrund.“ Und sie sollte recht behalten. Mitunter kann dich dein eigenes Kind triggern und alte Wunden bei dir aufreißen und die gesamte Situation verkomplizieren.

      Sorge erst einmal gut für dich, denn später hast du zusätzlich auch noch die Verantwortung deinem Kind gegenüber!

      So, jetzt habe ich viel über die negativen Seiten gesprochen, vielleicht bist du schon ganz verschreckt, das war nicht meine Absicht. Ich wollte dir nur sagen, dass es für dich als Hochsensible, als Mensch mit depressiven Schüben und vor allem als Mutter wichtig ist, zuerst gut für dich und deine Lebensumstände zu sorgen, bevor du gut für dein Kind sorgen kannst. Natürlich kann es auch sein, dass mit deinem Muttersein plötzlich dein Lebensinhalt zurückkehrt und du vielleicht die geborene Mutter bist! Bislang habe ich jedoch auch noch nie von einer (hochsensiblen) Mutter mit Freiheitsdrang (den du ja schon in deiner Partnerschaft spürst) und Hang zum Fremdbestimmt-Fühlen gehört, bei der diese Anzeichen nach der Geburt verschwanden. Ich höre eher das Gegenteil.

      Vielleicht hilft dir auch eine ehrliche, hinterfragende Sicht auf deine unerfüllten Lebensumstände: Wieso kommst du nie an in Partnerschaft, Beruf oder Freizeit? Welche verinnerlichten Glaubenssätze halten dich ab („Ich darf nicht glücklich sein“, „Ich muss alles entweder perfekt oder gar nicht machen“)? Wem willst du noch etwas beweisen? Lebst du die Träume deiner Eltern oder deine eigenen? Was hindert dich am Durchhalten von anfangs bereichernden Hobbys? Was sind deine wahren Wünsche? Sind die schlechte Aussicht auf eine Ausbildung zur Logopädin und die schlechten Chancen auf eine Stelle die wahren Hindernisse oder hält dich etwas anderes davon ab (Angst vor Sicherheitsverlust oder ist es nicht dein Herzenswunsch)? Manchmal hilft eine ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst, klarer zu sehen!

      Was ich dir noch über mich sagen kann, weil du danach fragtest:
      Tatsächlich bin ich in unserer beider Freizeit beinahe rund um die Uhr mit meinem Mann zusammen und mir wird es eigentlich nie zu viel. Das Gefühl, meine Partnerschaft enge mich ein, kenne ich kaum. Wenn ich mal Rückzug für mich benötige, schließe ich die Wohnzimmertür hinter mir, während er im Nebenzimmer ist. Mehr Freiheit von ihm brauch ich aber nicht.
      Beruflich habe ich die letzten sieben Jahre als Hausfrau verbracht mit gelegentlichen Ehrenämtern. Ab Sommer werde ich wieder durchstarten, ich merke sehr, wie ich das für mich als ausgleichenden Pol zu den Kindern brauche.
      Ob ich meinen Weg richtig gefunden habe, lässt sich für mich nicht so einfach beantworten. Ich denke, ich bin immer noch nicht angekommen. Allerdings kann ich nicht bestreiten, dass mir das Muttersein bei der Selbstfindung sehr geholfen hat, wenn auch auf dermaßen steinigen Wegen, dass ich mir gewünscht hätte, ich wäre anders an meinen heutigen Punkt gelangt. Das ist auch so eine Sache: Kinder bringen dich mehr als alles andere im Leben direkt zu dir, aber eben auch schonungslos und immer, immer, immer wiederkehrend an deine Grenzen!

      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und wünsche dir wirklich alles Gute für deinen weiteren Lebensweg, egal ob mit oder ohne Kind an deiner Seite! Wenn du ihn noch nicht kennst, empfehle ich dir außerdem noch meinen Blog-Beitrag Hochsensibel, freiheitsliebend schwanger: So gelingt der Start ins Muttersein leichter.

      Herzliche Grüße
      Christine

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