„Mama, was ist das?“
„Das ist eine Birne.“
„Birne?“
„Ja.“
„Ist das eine Birne?“
„Ja, das ist eine Birne.“
„Birne, Mama?“
Jaja, ich weiß. Es ist (gefühlt) noch gar nicht lange her, ziemlich genau ein Jahr sogar, da habe ich mich in einem früheren Mama Blog Beitrag über die fehlende Kommunikation zwischen meinen Kindern und uns Eltern ausgelassen. Dass auf ein „Guten Morgen“ kein Gegengruß, sondern eher wildes Gestochere im Wurstbrot erfolgt und interessiertes Nachfragen nach dem Tag bei der Oma mit einer Schweigeminute beantwortet wird. Gerne würde ich dir heute berichten, dass sich das grundlegend geändert hat. Tut es leider nicht. Es ist wohl anders geworden, aber…nunja….was soll ich sagen? Lies selbst…
Papa mit den Jungs am Frühstückstisch:
Maxi (3): „Papa, was machen wir heute?“
Papa: „Maxi, du fährst gleich zur Omi und der Mini verbringt den Tag bei Oma und Opa.“
Maxi: „Fährt der Mini zu Oma und Opa?“
Papa: „Ja.“
Maxi: „Wo fahre ich hin?“
Papa: „Du fährst zur Omi.“
Maxi: „Fahre ich zur Omi?“
Papa: „Ja du fährst zur Omi.“
(Mama betritt den Raum)
Maxi: „Mama, was machen wir heute?“
Mini: „Mama, was ist das?“
Mama: „Das ist ein Apfel, Mini. Den hat der Maxi aus dem Kindergarten mitgebracht.“
Mini: „Ist das ein Apfel, Mama?“
Mama (leicht genervt): „Das habe ich dir doch gerade gesagt, Mini!“
(Und weil’s so schön war, mischt sich Maxi nun auch noch in das Gespräch ein)
Maxi: „Mama, ist das ein Apfel?“
Der Klassiker (an guten Tagen):
Mama: „Maxi, war es denn schön im Kindergarten?“
Maxi: „Ja.“
Mama: „Was habt ihr denn gemacht?“
Maxi: „Gespielt.“
Mama: „Und was gab es zu essen?“
Maxi: „Nudeln.“ (wahlweise ersetzbar durch „Pommes“ oder „Pizza“)
Und der Klassiker (an schlechten Tagen):
Mama: „Maxi, war es denn schön im Kindergarten?“
Maxi: „Nein.“
Mama: „Habt ihr was Schönes gemacht?“
Maxi: „Nein.“
Mama: „Hast du nichts gespielt?“
Maxi: „Nein.“
Mama: „Was gab es denn zu essen?“
Maxi: „Nichts.“
Mama: „Oh, was hast du denn da Schönes gebaut, Mini?“
Mini (2): „Das ist ein Mähdrescher.“
Mama: „Ach so, wie schön.“
Mini: „Mama, ist das ein Mähdrescher?“
Mama: „Ja.“
Mini: „Nein, das ist kein Mähdrescher.“
Diverse andere Gespräche laufen auch eher aneinander vorbei.
Papa: „Aua, Mini, du hast mir auf den Fuß getreten!“
Mini: „Ich will den Bagger mit ins Auto nehmen.“
Mama: „Und, Maxi, freust du dich auf die Omi?“
Maxi: „Ist das da Ziegenkäse, Mama?“
Mini: „Mama, was macht der Mann da?“
Mama: „Ich kann nichts sehen, du musst das Buch mal drehen, damit ich erkennen kann, was der Mann da macht.“
Mini (jetzt arg genervt): „Nahain! Was der Mann da macht!?“
Ich muss dir als Mutter sicherlich nicht sagen, wie anstrengend solche Konversationen mit dem Nachwuchs sind. Auch, wenn es sicherlich besser ist als Nichts, was auch schon oft genug vorkommt. Aber wenn ein und dieselbe Diskussion fünfunddreißig Mal wiederholt werden muss, bis auch der Letzte zufrieden ist (zumindest für die nächsten fünf Minuten), werden meine Nerven schon mal arg strapaziert. Okay, meine Kinder sind wissbegierig, sage ich mir in solchen Momenten dann und erfreue mich an der Tatsache, dass ich dem Ganzen etwas Positives abgewinnen kann. Etwas Positives? Ja, etwas Positives. Positives, Mama?
kullerkind sagt:
Danke für die vielen Schmunzelmomente so kurz vor dem Wochenende :)
Christine sagt:
Bitte schön :)
So niedergetippt kann ich auch schon wieder drüber lachen. Humor hilft eben wirklich oft am Besten, mit Frustmomenten klarzukommen :)
Jeanette sagt:
Genau so ist es auch bei uns :-)!
Wenn ich es hier so lese, finde ich es ja echt lustig,…aber hier nervt es mich manchmal ganz schön.
Echt toller Blog. Die Gestaltung ist total schön und du schreibst echt so „mitten aus dem Leben“. Stöber mich jetzt hier mal so durch.
Viele Grüße
Christine sagt:
Liebe Jeanette,
herzlich willkommen auf meinem Mama Blog, schön, dass du dich hier bei mir wohl fühlst!
Ja so geht es mir auch oft – lustig ist es im Nachhinein so oft, aber in der Situation selbst ist es zum Haare-Raufen…
Viel Spaß beim Stöbern, nimm dir gerne Kekse und einen heißen Kakao aus meiner Küche! :)
Liebe Grüße
Christine
Franziska sagt:
Liebe Christine
Heute Nacht war es mal wieder soweit. Meine Tochter erkältet. Ich erkältet. An Schlaf nicht zu denken. In solchen Momenten der absoluten inneren Dunkelheit und Not ist dein Blog zu meinem verlässlichen „Trost-Ort“ geworden. Ich stöbere in solchen Momenten durch deine Beiträge. Fühle mich so tief verstanden und mit dir verbunden. Und die Schilderung der Gespräche mit deinen (Klein-)Kindern hat mir sogar ein Lächeln entlocken können. Verstehe mich nicht falsch: nicht ein Lächeln im Sinne von „Das ist doch gar nicht so schlimm.“ oder „Was stellt die sich so an?“. Sondern ein Lächeln im Sinne von „Das Leben ist verdammt skurril!“ oder „Was hat sich (falls es einen geben sollte) ein Schöpfer gedacht als er diese seltsamen Wesen namens Kinder erschuf?“. Wenn man mitten in diesen Momenten drin steckt, ist es oft der absolute Horror und man muss viel konzentriert und tief atmen um nicht laut zu schreien: „Was ist das eigentlich für eine verd…. Sch…?!?!?!!!!“ Mit etwas Abstand gelingt es mir manchmal die (wenn auch oft schwarze) Komik solcher Situationen zu sehen. Und heute Nacht hast du mir mit dieser Komik mein Gemüt erhellt! Ich danke dir aus tiefstem Herzen für deinen wunderbaren Blog, der zu meinem ständigen Begleiter geworden ist.
Fühle dich in Gedanken umarmt von mir!
Franziska