Mama-Momente

5 Allheilmittel, die mich in meinem Mamastress auffangen

Bei der einen Mutter ist es die Tafel Lieblingsschokolade, bei der anderen der Griff zum Kaffeepott oder das neue Paar Schuhe: Es gibt wohl für Jede die ultimative (Kurzzeit-)Lösung, wenn es stressig wird, und das tut es mit Kindern im Allgemeinen ja doch des Öfteren. Aber Schokolade alleine ist natürlich nicht die Lösung. Man denke auf Dauer an die vielen Kalorien! Deswegen teile ich heute mit dir mal meine Top 5 der Allheilmittel, die nachhaltig wirken und mich in den letzten vier Jahren oft aus dem einen oder anderen Sumpf gezogen haben.

1. Meine Lieblingsserie im Fernsehen

Jawohl, ich gebe es zu: Seit mehreren Jahren schon gibt es bei mir diese eine Telenovela, die täglich bei mir läuft (selbstredend aufgenommen und abends in der Wiederholung, wenn man sich den Luxus von ungestörtem Fernsehen leisten kann). Es ist keine Kitschigere als „Sturm der Liebe“. Sagt dir nichts? Macht nix. Intrigen vom Feinsten, die Suche nach der wahren Liebe am Hotel „Fürstenhof“ und alle Nase lang wird Jemand ermordet. Dazwischen erfrischende Konversationen, viel Humor und Heiterkeit. Genau das Richtige für genervte Mütter. Inzwischen habe ich sogar meinen Mann damit angesteckt, so dass ich keine Folge mehr alleine schauen darf.

Warum „Sturm der Liebe“ zu meinen Allheilmitteln zählt?

Diese Serie begleitet mich bereits seit der Zeit mit meinen postpartalen Depressionen. Wenn der Tag mal wieder zum Wegwerfen war, ich die Mutterrolle am Liebsten wieder an den Nagel gehängt hätte und ich mich nach meiner persönlichen Freiheit sehnte, konnte mir die Serie diese Art von Freiheit bieten. Die Darsteller (bzw. die Rollenfiguren) wurden so etwas wie Teil meiner Familie, tauchten sie schließlich Abend für Abend in meinem Wohnzimmer auf.

Auch heute noch lassen sie mich nach einem anstrengenden Tag vollkommen abschalten und manchen Frust wieder vergessen. Danke dafür!

5 Allheilmittel, die mich in meinem Mamastress auffangen

2. Ein Spaziergang an der frischen Luft

Na gut, es klingt ein wenig wie ein altbackener Spruch unserer Mütter: „Kind, geh’ mal wieder an die frische Luft!“, aber da waren unsere Mütter wohl nicht altbacken, sondern tatsächlich weise. Ob es der Kurztrip ans Meer ist, der Ausflug in den Wald oder lediglich die halbe Stunde Spazieren im Park: Natur entspannt nachweislich.

Warum ein Spaziergang an der frischen Luft für mich ein Allheilmittel ist?

Gerade, wenn mir mit den Kindern zuhause wieder die Decke auf den Kopf fällt und ich das weitere Programm nach Draußen verlege, spüre ich sofort eine positive Veränderung. Der weite Himmel, der Wind, der meinen Kopf frei pustet, die Kinder, die sich bewegen und austoben können. All das ist Medizin für meinen hochsensiblen Wesenskern.

Aber auch, wenn meine Kinder nicht dabei sind, tut ein Spaziergang gut. Gedanken klären sich; ich gehe meines Weges und komme trotzdem am Ende immer wieder bei mir an.

5 Allheilmittel, die mich in meinem Mamastress auffangen

3. Zeit für mich alleine

Mal nur für mich sein, mich nicht mit den Kindern beschäftigen. Durchatmen, Hinspüren, was ich jetzt in diesem Moment wirklich brauche. Am Liebsten mehrere Tage Stunden am Stück, vielleicht aber auch nur zwei Minuten alleine im Bad, um mich zu sortieren, weil mich im Kinderzimmer gerade zwei Söhne mit Geschrei und Gezanke an meine Grenzen bringen.

Warum Zeit für mich mein Allheilmittel ist?

Wenn man als Mutter viel gibt, muss man auch viel nehmen, um die Energiereserven wieder zu füllen. Was nach Egoismus klingt, ist meiner Meinung nach aber lebensnotwendig. Denn nur im entspannten Zustand können wir unseren Kindern die beste Mutter sein. Und wenn es in manchen Situationen nur bedeutet, dass wir unseren Frust an der Duschwand, statt an unserem Nachwuchs auslassen, dann haben wir auch schon allen geholfen!

5 Allheilmittel, die mich in meinem Mamastress auffangen

4. Anderen Menschen etwas Gutes tun

Manchmal bin ich so eingebunden in den Familienalltag oder auch so frustriert von der Fremdbestimmtheit als Mutter, dass es gut tut, zu erkennen, dass ich immer noch eine eigenständige Frau bin, die sich nicht den ganzen Tag um volle Windeln, Geschwisterstreitereien oder die Organisation des Nachmittagsprogramms kümmern möchte. Wenn ich dann alleine unterwegs bin, genieße ich meine kinderfreie Mamazeit und werfe dabei gleichzeitig einen Blick über den Tellerrand. Schaue, wo ich fremden Menschen helfen und ein bisschen mehr Freundlichkeit in die Welt bringen kann.

Warum Gutes tun mein Allheilmittel ist?

Das heruntergefallene Centstück, das ich dem Herrn an der Kasse aufhob. Die schwere Tür, die ich der alten Dame aufgehalten habe. Das Lächeln, das ich dem Kind im Buggy erwiderte.
Manchmal sind es gerade solche kleinen Momente, die auf mich selbst eine viel größere Wirkung haben, als ich zuerst glauben mag. Das Leben besteht aus so viel Freude und man selbst kann so viel dazu beitragen. Man muss nur genau hinschauen und im passenden Augenblick reagieren. Das relativiert so manchen Mamastress. Probier’ es mal aus!

5 Allheilmittel, die mich in meinem Mamastress auffangen

5. Gespräche mit anderen Erwachsenen

Tatsächlich bin ich eine hochsensible Mutter, die viel Kraft aus tiefgründigen Gesprächen zieht. Meinen regelmäßigen Mutter-Tochter-Tag mit meiner eigenen Mutter, an dem wir viel über Gott und die Welt sprechen, möchte ich deswegen nicht mehr missen. Aber auch Telefonate mit meiner Schwester, den Plausch mit der Freundin im Café oder die Unterhaltungen mit meinem Mann an unserem kinderfreien Tag sind eine echte Aufladestation für meine Akkus.

Warum Gespräche mit anderen Erwachsenen mein Allheilmittel sind?

Tatsächlich, es gibt sie noch, die Welt außerhalb von Pipi-Kacka-Äußerungen meines Dreijährigen und der zwanzigsten Wiederholung der gleichen Story meines Vierjährigen. Gespräche mit anderen Müttern sind für mich wertvoller Austausch, wenn es um Erziehungsfragen geht, Unterhaltungen mit Kinderlosen (oder mit Müttern, wenn wir ausdrücklich mal nicht über den Nachwuchs plaudern) willkommene Abwechslung, mich mal wieder mit Themen außerhalb des Kinderkosmos’ zu beschäftigen. Dann kann man auch mal wieder über die Situation vorhin am Frühstückstisch lachen oder zur Abwechslung auch mal wieder über sich selbst, weil die Relationen wieder hergestellt sind.

Und wenn alle fünf Allheilmittel nicht helfen oder gerade nicht möglich sind?

Dann her mit der Schokolade und pfeif‘ auf Kalorien!

4 Gedanken zu „5 Allheilmittel, die mich in meinem Mamastress auffangen“

  1. Kathrin sagt:

    Liebe Christine,
    ich bin ganz zufällig gerade auf deinen Blog gestoßen, und mit dem Thema Hochsensibilität hattest du mich gleich. Ich habe auch erst in Verbindung mit dem Muttersein nämlich während der Schwangerschaft davon gehört und festgestellt, dass das die Ursache meines Lebensleidens ist. Es ist schon eine verrückte, ja, anstrengende Welt als hochsensible Mama. Ich fühle mich auf dieser Seite deshalb sehr wohl und verstanden, und ganz HSP-mäßig heule ich bei jedem Artikel eigentlich pausenlos durch. Es ist ganz wundervoll, dass es diese Seite gibt. Ich werde jetzt immer wiederkommen.
    Liebste Grüße
    Kathrin

    1. Christine sagt:

      Liebe Kathrin,

      ob zufällig oder nicht: Ich begrüße dich ganz herzlich auf meinem Mama-Blog für hochsensible Mütter! :)
      Es tut mir leid zu hören, dass du die Hochsensibilität als Ursache deines Lebensleidens betitelst. Verrückt und anstrengend ist es oft in der Tat. Kannst du für dich denn auch Positives daraus ziehen? Ich habe einen Blick auf deine Website geworfen und erfahren, dass du als Texterin Blogbeiträge, Artikel oder Texte aller Art für Andere verfasst. Dafür muss man ja schon ziemlich einfühlsam sein, um die Gedanken seines Gegenübers so präzise in Worte zu fassen, als stammten sie direkt von ihm. Das ist doch sicherlich eine schöne Gabe deiner Hochsensibilität und jetzt hast du ein Ventil gefunden, sie beruflich zu nutzen! So sehe ich das zumindest :)

      Ich sende dir ganz herzliche Grüße und würde mich sehr freuen, wenn du öfter mal wieder reinschaust!
      Christine

  2. Vanessa sagt:

    Hallo liebe Christine! Ich bin beim recherchieren auf deinen Blog gestoßen…..ich hatte vor meiner Schwangerschaft einen Weg gefunden mit meiner hochsensibilität umzugehen…..hatte es endlich erklären können was mit mir los ist und war.
    Doch die Geburt meiner Tochter das Muttersein hat alles neu aufgemischt…….mir wird oft übel bei dem Bewusstsein welch Verantwortung ich nun trage für so ein kostbares Gut…..es überkommen mich immer wieder Panik Momente mit Kreislaufproblemen und Durchfall….., gerade Menschen Massen, andere Mütter auff einem Haufen überfordern mich! Den Druck den man sich selbst macht an Leistung zu bringen es gut zu machen……ich hatte doch tatsächlich vergessen das ich sensibel bin…..
    Danke für deine Offenheit für diese Seite!
    Gott befohlen!

    1. Christine sagt:

      Liebe Vanessa,

      ich danke dir sehr für deinen lieben Kommentar! Das stimmt, das Muttersein ist nochmal eine ganz andere Dimension, wenn man hochsensibel ist und sich plötzlich tausend Herausforderungen gegenüberstehen sieht, denen man als Kinderlose einfach(er) aus dem Weg hätte gehen können, bzw. die als Kinderlose gar nicht auf einen zugekommen wäre.

      Das mit dem Durchfall kenne ich auch, wenn ich aufgeregt bin…

      Ich wünsche dir vor allem, dass du es schaffst, dir selbst weniger Druck zu machen. Das ist nämlich nicht nur der größte Stressfaktor von allen, sondern auch der Einzige, den du wirklich selbst ändern kannst. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung heraus auch, dass das nicht von heute auf Morgen geht. Ich sende dir ganz viel Kraft und viele stille und entspannte Momente nur für dich alleine!

      Liebe Grüße
      Christine

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