Die Adventszeit ist Zeit des Friedens und der Besinnlichkeit – möchte man meinen. Das mag stimmen, allerdings gilt dies ohne Zweifel nicht für Familien, in denen Kleinkinder wie meine vorhanden sind. Frieden und Besinnlichkeit stehen jedenfalls nicht auf dem Wunschzettel meiner Söhne Mini und Maxi und auch sonst sind diese weihnachtlichen Vorboten hier im Haus noch nirgends aufgetaucht. Vielleicht liegt das daran, dass wir in der Vor-Weihnachtszeit kaum Zuhause sind. Letzte Woche erst lud der Kindergarten meines Jüngsten zum Adventsbasteln ein. Von einem „gemütlichen Beisammensein“ war die Rede und von einer „netten Plausch-Runde für die Eltern“. Mich beschlich bereits beim Eintragen meines Namens in die Teilnehmerliste eine ungute Vorahnung, als hätte ich soeben einen Vertrag mit dem Unheil unterzeichnet, aber blau machen war auch nicht drin. Sohn Mini freute sich wahnsinnig auf den Bastelnachmittag mit seiner Mutter, so dass mir das Herz aufging und sich alle Horrorszenarien in Luft auflösten.
Was soll’s, dachte ich bei mir, ist doch egal, dass du auch nach über einem Jahr die anderen Mütter nur vom Wegbringen und Abholen deines Kindes kennst und noch nie mehr Worte als „Moin“ und „Tschüss“ mit ihnen gewechselt hast, wenn überhaupt! Jetzt hast du die unschlagbare Gelegenheit, sie besser kennenzulernen und ein richtig gutes Bild von dir abzugeben! Wahrscheinlich geht es vielen Eltern ähnlich und sie freuen sich genauso wie die Erzieherinnen auf dein Erscheinen!
Na gut, möglicherweise war es zu viel verlangt, anzunehmen, dass alle nur auf mich gewartet hatten. Denn obwohl ich nur eine Minute zu spät in der KiTa erschien (Sohn Maxi musste zeitgleich in die Turnhalle nebenan zur Sportgruppe gebracht werden), bekam ich nur noch den Abschlusssatz („Dann auf einen schönen Nachmittag!“) der Willkommensrede zu hören. Die Erzieherinnen stoben daraufhin auseinander und an der neu eingetroffenen Mutter im Mantel vorbei (mein „Hallo“ ging im Gewusel unter und erreichte höchstens die Kekse, die brav aufgestellt in der Mitte der Eingangshalle auf den Tischen warteten) und machten sich auf in die verschiedenen Gruppenräume zu diversen Bastelangeboten. Welche das waren, erfuhr ich von einer netten Mutter, die mir nicht mal vom „Hallo“-und-„Tschüss“-Sagen bekannt war.
Aha. Also Windlichter bekleben in der Drachenhöhle, Grußkarten gestalten im Kaninchenbau und Papiersterne basteln im Vogelnest. Und Kaffee und Kekse? Für Zwischendurch, aber das Basteln sollte im Vordergrund stehen. In Ordnung, macht ja auch Sinn und zu viel Süßes ist eh ungesund. Hoffentlich würde mein Kleiner sich die richtige Aktivität aussuchen, immerhin bastelt der Fünfjährige genauso gern wie seine Mutter. Meine Erinnerung ging unweigerlich zurück an den Freundebuch-Eintrag vor ein paar Wochen, in dem Mini mit Papas Hilfe das Wort „B-A-S-T-E-L-N“ in das Feld unter „Das mag ich nicht“ gekritzelt hatte. Mir war das nur recht, meine kreativen Ergüsse entluden sich eher im Bilder ausmalen oder grobe Holzstücke lackieren. Alles, was mit Schere und Kleber oder filigranen Falt-Künsten zu tun hatte mied ich.
Innerlich jubelte ich also, als Mini sich für das Windlicht-Bekleben entschied. Das schien mir immer noch das kleinste Übel. Wir würden ja sicherlich eine Anleitung einer Erzieherin erhalten. Mein „Hallo“ an die anderen Mütter am Tisch ging erneut unter. Sie waren alle zu sehr mit Abreißen von bunten Pergamentpapierfetzen und Aufkleben dieser beschäftigt. Alles wirkte sehr routiniert, als ob die Mamis jeden Tag nichts anderes machen würden und auch bei den Kindern saß jeder Handgriff – und wenn er nur in den Topf mit Kleister ging, aber immerhin!
Erleichtert erhaschte mein hilfesuchender Blick Minis Erzieherin, die im Vorbeigehen mit ausgestrecktem Arm aber nur auf die leeren Gefäße auf der Fensterbank verwies und uns dann unserer Kreativität überließ. Ich fühlte mich wie in der Schul-Abschlussprüfung vor fünfzehn Jahren. Nur nicht auffallen, einfach abgucken was die anderen machen….
„Mini, du hast viel zu große Stücke vom Transparentpapier abgerissen! Du musst kleinere nehmen!“ krakehlte der Junge gegenüber am Tisch gerade fassungslos zu meinem Sohn, als ich bereits unser halbfertiges Wunderwerk betrachtete. „Meine Mama reißt die Stücke für mich ab!“ rief Mini zurück. Keine Chance, dass das Niemand gehört hatte. Mein erhoffter guter Eindruck war schonmal dahin. Aber es kam noch schlimmer, als Mini plötzlich meinte, sich lautstark mit mir unterhalten zu müssen: „Mama, Philipps Windlicht sieht aber hässlich aus!“ Gott sei Dank waren wir mit unserem gerade fertig geworden, so dass wir schnell den bohrenden Blicken von Philipp und seiner Mama entschwinden konnten.
Juhu, fertig, dann konnten wir ja jetzt den Keksteller plündern!
„Mama, jetzt möchte ich die Karte basteln!“ Panik machte sich in mir breit und mein Blick suchte die Uhr. War die Stunde nicht längst um? Nein, leider erst ein Viertel davon. „Wie wäre es mit einem Keks?“ versuchte ich es verführerisch, um ein wenig Zeit rauszuhauen. „Nee Mama, später! Die anderen sitzen ja auch noch nicht hier an den Kaffeetischen. Ich will jetzt weiterbasteln!“ Und schon war er unterwegs zum Kaninchenbau und mir blieb nichts anderes übrig, als hinterherzuhoppeln.
„Hier basteln wir Grußkarten für Weihnachten, setzen Sie sich gerne dazu!“ flötete Erzieherin Vera und zeigte mir die bereits vorgeschnittenen Papierstücke für einen Tannenbaum. Es sah wirklich schön und einfach aus. Gott sei Dank, endlich etwas, bei dem man nichts falsch machen und nicht zu große Stücke ausschneiden konnte. Dachte ich. Bis mein Mini verkündete, dass er lieber ein Auto statt eines langweiligen Baumes gestalten wollte.
Ich atmete einmal tief durch, strich in Gedanken die bereits verplante Grußkarte für die stolzen Urgroßeltern und lächelte meinen Sohn an. Wie kreativ er doch war! Sicherlich sah Vera das auch so. Gleich würde sie seine individuelle Ausdrucksweise loben. Ihr Blick in unsere Richtung zeugte vom Gegenteil. „Eigentlich sind die Sterne dafür da, die Spitze des Tannenbaums darzustellen und nicht als Autoreifen zerschnitten zu werden“ gab sie mit spitzen Lippen zu verstehen. Ich schob Mini vorsichtig einen bereits abgeschnittenen Fitzel hinüber: „Vielleicht geht der ja als Lenkrad?“
Nachdem wir die zweite Station mehr oder weniger erfolgreich hinter uns gelassen hatten, gab ich mich meinem Schicksal hin, nun auch noch den Papierstern, sozusagen den Ferrari unter den angebotenen Bastelaktionen, zu fertigen. Mein offen stehender Mund beim Betrachten eines fertigen Exemplares wurde unterstützt vom Gestöhne dreier Elternpaare, die immer wieder verzweifelt auf die Anleitung starrten, die einer Aufbauinformation eines IKEA-Möbelstücks glich. Eine geschriebene Anleitung?
Ohne mich! Ich brauchte jetzt die fachkundigen Hände und Worte einer bastelfreudigen Erzieherin. Die verwies leider nur auf die bereitgelegten Anleitungen auf dem Tisch und war schon wieder verschwunden. Langsam fragte ich mich, wo sich den Nachmittag über eigentlich die Kindergärtnerinnen herumtrieben? Jede war in hektischer Betriebsamkeit unterwegs, aber nie an dem Ort, wo ich sie gebraucht hätte. Sicherlich nahmen sie an, jede Mutter wäre mit einem Bastel-Gen geboren und bedürfe keiner Hilfe.
Dann brauchte ich jetzt wenigstens eine bastelfreudige Mutter! Aber an dem Tisch mit den Profis unter den kreativen Mamas waren leider alle Plätze bereits besetzt. Immerhin war ich an meinem Tisch nicht alleine. Sohn Mini war ja auch noch da. Zwar ohne Plan, aber immerhin mit viel Tatendrang. Er war auf jeden Fall besser ausgestattet als ich! Gott sei Dank übernahm er das Schneiden und Kleben, während ich nur zwölf Butterbrottüten aufeinanderlegen musste. „Schneiden Sie lieber immer nach zwei oder drei Tüten die Form zurecht, soviel Schneidekraft können unsere Bastelscheren sonst nicht aufbringen – und Ihre Kinder sicher auch nicht. Das steht leider in der Anleitung nicht drin.“ Welch ein hilfreicher Tipp der Erzieherin, die zufällig an unserem Tisch vorbeieilte. Leider kam er neun Tüten zu spät.
Der Stern wurde dennoch fertig und ein echtes kleines Kunstwerk. Wenn man nicht zu genau hinsah und sich die gezeichneten Bleistiftränder von Mutti sowie die grob zersägten Kanten wegdachte. Ich hatte mir so viel Mühe gegeben und nun sah es genauso aus, wie es aussehen sollte: Wie ein Werk eines Fünfjährigen! Ich war restlos begeistert und jubelte innerlich.
Nun hatten wir in einer Stunde alle Räume durch und in fünf Minuten mussten wir Bruder Maxi vom Sport abholen. „Können wir noch eine Sache doppelt basteln?“ hörte ich da plötzlich meinen Sohn seine Erzieherin fragen. Mir blieb fast der Krümel eines Kekses, den ich mir endlich genehmigte, im Hals stecken. War der Bastelnachmittag etwa noch nicht zu Ende? Es war doch schon Fünf, die Uhrzeit, in der die Einrichtung sonst die Türen schloss. „Auf der Einladung stand doch, dass der Bastelnachmittag bis halb Sechs geht!“ antwortete Erzieherin Olivia mir auf meine Nachfrage. „Es sei denn, Sie können nicht länger bleiben.“
„Leider, LEIDER ist es uns tatsächlich nicht möglich“ hörte ich mich seufzen, nicht ohne eine leise Spur der Erleichterung. Der Bruder. Die Sportgruppe. Und wir hatten ja bereits drei Dinge gebastelt. Einen letzten Keks auf die Hand und wir verschwanden Richtung Garderobe, während ich aus den Gruppenräumen noch eifrige Bastelgeräusche vernahm.
Und so unscheinbar wie ich bei meiner Ankunft eingetroffen war, verschwanden wir nun auch wieder aus den Kindergartenhallen. Vermisst wurden wir garantiert eh nicht.
Sohn Mini strahlte mich an: „Mama, das war ein toller Nachmittag! Wir haben soooo viele Sachen gebastelt! Holen wir jetzt endlich Maxi ab?“ Und plötzlich war er da, zwischen KiTa-Tür und Turnhalle: Ein kurzer Moment des Friedens und der Besinnlichkeit.
Ella sagt:
Hallo,
mir als HSP würde es genauso gehen..habe richtig mitgefiebert, super geschrieben! Bisher hat die Kita meines Sohnes nichts vom mitbasteln angekündigt, ich hoffe es bleibt so. Wir sind erst seit einigen Monaten dort.
Ist manchmal irgendwie traurig das solche versammlungen (get togethers), die ja eigentlich freudig sein sollen, mir so einen Stress verursachen. Bin jedesmal nur froh zur Tür raus zu dürfen. Andererseits ist selbstakzeptanz und self care wohl das gesündeste hier.
Ella
Moni sagt:
Wer erwartet denn, dass man Meisterwerke hervorbringt?
Für mich hört sich der Text 1. schrecklich leistungsorientiert und 2. auch egozentrisch an.
Als ob irgendwer drauf schaut, ob euer Bastelwerk schön ist.
Warum nicht einfach das Kind machen lassen und selbst entspannt mit den anderen Mamas quatschen?
Aber warum erwartest du, dass die anderen auf dich zugehen statt du auf sie? Auf mich wirkt der Text, als hättest du wenig Interesse an den anderen.
Calliope sagt:
[ ] du warst schon mal aktiv in einem Bastelnachmittag im Kindergarten.
Ich glaube das Problem ist eine sehr eigene Gruppendynamik, die dazu führt, dass es immer zu einer Art Contest missrät. Wahlweise: wer zeigt die elaborierteste Bastelroutine (nicht unbedingt erhebnisbezogen, sondern eher, wer das beste Dream Team mit dem Kind bildet), welches Kind hat die meiste Ausdauer, oder noch schlimmer: istdeinkindtrocken, werkochtnurveganbiozeugs, solltemanmitvierbisfünfnichtspätestenseininstrumentlernen, aufwelcheschulekommtdeinkind.
Chapeu – du hast durchgehalten und selbst Mini scheint der zweischneidige Charakter (Mutti hat Zeit für mich vs. wir müssen beide basteln) durchaus bewusst zu sein. Drei Bastelarbeiten im Angebot wäre für mich auch too much gewesen. Der Begriff „gemütlich“ hat da fast eine höhnische Konnotation.
Moni sagt:
Ja, ich bin auch schon bei so Aktivitäten gewesen.
Habe aber noch nie solche Erfahrungen gemacht.
Denke, das ist alles eine Ansehenssache, wie man selbst über so etwas denkt.
Ich bin da entspannt und mache mir keinen Druck, „gut“ zu sein. Ich sehe es als gemütliches Beisammensitzen an.
Es hat doch niemand etwas in der Art zur Schreiberin gesagt, dass es gut sein soll, oder lese ich das falsch?
Denke, sie denkt, dass die Leute so denken. Ob sie es wirklich tun, bezweifel ich.
Sonja sagt:
Ich hatte diese Erlebnisse auch im Kindergarten meiner Tochter. Es war aber nicht das Basteln sondern die Gruppendynamik in diesen engen Räumen, dies Abscannen und Small-Talk der Mütter, die Lautstärke von sehr mitteilungsbedürftigen Kindern, das Gewusel und Hin-und-Her-Gelaufe zwischen den Räumen. Und das alles auf einmal, Überflutung von Reizen und Situationen. Ich habe es GEHASST. Auch heute noch in der Grundschule. Pseudo-Weihnachtsfeiern.
Meine Tochter und ich basteln auch. Sehr viel, aber zu Hause konzentriert und entspannt. Auch manchmal bei warmer Milch und Keksen. Vielleicht auch mal mit einem Spielkind dabei. Und dann bin ich nicht k.o. hinterher sondern zufrieden und glücklich über einen tollen Nachmittag.
AchterbahnMama sagt:
Erst heute bin ich über diese Seite gestolpert und fühle mich gerade mächtig ertappt. Wir haben zwar keine Weihnachtsbastel Aktion, aber ein alljährliches Laternenbasteln. Dieses alljährliche Laternenbasteln ist aber von der Beschreibung absolut gleichzusetzen mit deinem Erlebten, nur das es bei uns leider keine Kekse und noch weniger Kaffee gibt. Im ersten Jahr habe ich nichtsahnend Kekse für unsere Gruppe mitgebracht und wurde eher schockiert angestarrt. Mein Sohn durfte dann eine Runde ausgegeben und musste dann schwer enttäuscht die Kekse ins Körbchen stellen und mit nach Hause nehmen. Achso, zur Vereinfachung wählt die Einrichtung im Vorfeld schon zwei verschiedene Motive aus, sodass natürlich alles bestens vorbereitet ist. Jedes Jahr sitze ich als einzige mit Papierschnipsel auf dem Boden, auf der Kleidung, mit Kleberesten an den Fingern und am Ende völlig kapitulierend da, und denke mir „nächstes Jahr bleibst du zuhause“. Keine Ahnung wie das Superheldinnen Mütter schaffen und an so einem Nachmittag völlig entspannt sind und noch gesprächsbereit für Elterngespräche sind. Im letzten Jahr durfte mein Sohn (die ja bereits vorgefertigte Laterne) bemalen. Ich war froh, Kind beschäftigt, und unsere Laterne bekam ihre individuelle Note. Ergebnis: entsetze Gesichter. Frau Erzieherin Rosa betonte nur ganz erstaunt „das finde ich ja gut von Ihnen, dass ihr Sohn die Laterne malen darf, denn so sieht sie ja gar nicht mehr perfekt aus“ ich denke dieses Statement betont, in welcher Kindergartenwelt wir (heute? Oder schon immer?) leben.
Morgen steht übrigens die Weihnachtsfeier … Entschuldigung, gemütliches Beisammensein an. Soll ich noch erwähnen, wie sehr ich mich auf diesen entspannten Nachmittag mit zwei Zuckermäusen und diesen vielen anderen dort freue :)
Meine beiden Mäuse ich liebe euch sehr.
Sabrina sagt:
Achterbahnmama, den Widerspruch in deinem Kommentar merkste hoffentlich selbst?
Du bezeichnest andere (die entspannteren Mamas) als Superheldinnenmamas, scheinst aber eher selbst die Superheldin sein zu wollen.
Ich seh es wie Moni: Warum muss man gut sein beim Basteln? Völliger Blödsinn, sich selbst Druck zu machen, finde ich.
Christine, Kopf hoch und Fünfe grade sein lassen!
AchterbahnMama sagt:
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, selbst die Superheldinnen Mama sein zu wollen, da ich mich in keinsterweise so sehe, sondern im Gegenteil. Aber gut, sicherlich steckt ein Fünkchen Neid darin, alles so bedingungslos mit einem ewigen Lächeln im Gesicht und allen auf die Nase binden zu müssen, wie toll meine Kinder und vlt auch man selbst ist, zu stemmen und das natürlich alles mit links. Mich stresst es eher, zwei Bedürfnisse kleiner Kinder gleichzeitig unter einer Horde Kindergartenkinder mit anderen Eltern unter einem Hut zu bekommen und gleichzeitig dabei etwas zu kreieren. Denn tatsächlich habe ich erst vor einiger Zeit feststellen müssen, dass ich nicht Multitasking fähig bin. Und das als Frau – noch dramatischer – das als Mama. Aber ja, ich werde bei der nächsten Veranstaltung die Beine hoch legen …
Sabrina sagt:
Ja doch, DU willst doch gut sein beim Basteln. Und dir ist wichtig, was die anderen denken!
Und paradoxerweise bezeichnest du andere negativ als Superheldinnen, die einfach entspannt sind.
Naja gut. Ich merke, du willst gar nicht anders denken.
Dann mach halt so weiter und denke über andere und dich weiter so negativ.
Christine sagt:
So meine lieben Mamis,
ich würde mich freuen, wenn die erhitzten Gemüter sich langsam wieder beruhigen könnten.
Mein -auf wahren Begebenheiten beruhender, aber an manchen Stellen absichtlich leicht überspitzter- Beitrag sollte eigentlich zur allgemeinen Erheiterung in der eh schon stressigen Adventszeit dienen und keine Bastelfreudigen gegen Bastelhassenden Mütter gegeneinander aufhetzen.
Manchmal liegen Freud und Leid eben dicht beeinander und so war es an diesem Nachmittag bei mir. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich fänd es schade, wenn ausgerechnet dieser Beitrag zum Schauplatz öffentlicher Schlammschlacht würde, denn in diesem Fall würde ich mich gezwungen sehen, zur Beruhigung eine Runde selbstgebackener Kekse zu verteilen und glaubt mir, in Anbetracht meines ebenso nicht vorhandenen Talents zum Backen: Das wollt ihr auch nicht! ;-)
Ich wünsche euch schöne Feiertage! Egal ob mit selbstgebasteltem Christbaumschmuck oder ohne…
Jasmin sagt:
Liebe AchterbahnMama,
ich verstehe deine Worte und finde sie auch nicht negativ. Nachdem ich keine Kinder habe, kann ich nicht mitreden, was Basteltage usw. betrifft, aber dennoch kann ich dir versichern, dass ich auch nicht (und ich denke, wenn man ehrlich ist, ist das niemand) multitaskingfähig bin. Seit ich mir das eingestehen kann, kann ich viel besser damit umgehen, muss nicht mehr (ganz so) perfektionistisch sein :-) und gehe mit mir selbst besser um. Gut schafft man nur, was man nacheinander macht, alles gleichzeitig führt zum Chaos, finde ich. Alles Liebe!
AchterbahnMama sagt:
Persönlich empfinde ich es sehr schade, dass man an meinen Kommentaren nicht erkennen konnte, was meine persönliche Schwierigkeit an solchen Veranstaltungen ist und man stattdessen diese typischen „qualitativ“ wertvollen Bemerkungen erhält.
Denn eigentlich geht es hier doch nicht konkret um das Basteln als solches (denn ich setze mich gerne hin, sofern alles um mich herum ruhig ist) sondern, so habe ich es zum mindestens empfunden, um die Veranstaltungen selbst.
Ich nehme gerne selbstgebackene Kekse von dir, liebe Christine, denn ich weiß solche nach wie vor sehr zu schätzen
Birgit sagt:
Ich hasse auch das Basteln im Kindergarten und drücke mich vor diesen Veranstaltungen. Am Besten verstehe ich mich noch mit der Kindergartenleiterin weil sie ähnliche Ansichten hat wie ich und ihre Kinder sind schon gross. Mit den anderen Müttern, Erzieherinnen finde ich oft kein Gesprächsthema ausser das Wetter…ich weiss nicht, wir sind so verschieden wie Tag und Nacht. Sie sind vor allem eines: nicht ehrlich mit sich und der Umwelt und erscheinen mir dadurch unauthentisch und langweilig. Ich habe immer das Gefühl bei solchen Veranstaltungen, dass ich an einer Kinder-Klischee-Kitsch-Romantik-Theatervorführung teilnehmen muss. Dieses Jahr habe ich am allerallerletzten St. Martinsfest meines Lebens teilnehmen müssen! Juchuhhh! Das sollte man eigentlich feiern….Nächstes Jahr im Herbst sind meine beiden Söhne in der Schule und die Schulen verlangen von den Eltern i.d.R. weniger Teilnahme als im Kindergarten. Und irgendwann sind sie gross und wollen von ihren Eltern erstmal nix mehr wissen – juchuu ich freue mich schon….
Nicole sagt:
Hallo zusammen.
Also bei uns ging’s in der Schule erst richtig los. Elterninitiative beim Schulfest, bei Projekttagen, bei der Teilnahme am Weihnachtsmarkt etc. Okay, Basteln war da nicht mehr so gefragt, aber ehrlich gesagt fand ich das diesjährige Laternenbasteln im Kindergarten bei dem Kleinen ganz amüsant.Hab meine Große noch mitgenommen und wir hatten einen schönen Nachmittag. Mir ist es auch egal, wer wie und mit wem hochtrabende Gespräche hält. Mein Sohn hat sich gefreut und diese Erfahrung bleibt! Wir wünschen euch Fröhliche Weihnachten!
Birgit sagt:
Hallo Nicole,
beim Elternhelfen in der Schule (Helfen, Verkaufen, Kuchen backen, Schülertaxis, Einschulungstheater, Adventsbesinnung etc.) habe ich mich bisher immer gedrückt oder meinen Ex-Mann vorgeschoben oder meine Berufstätigkeit…und irgendwann lassen einen selbst die Schulen in Ruhe, ausser man ist Helikopter-mum und kann seine Kinder nicht loslassen…und vereinbart letzendlich dann noch den Schnuppertermin für das Uni-Studium des Kindes…..oder das Vorstellungsgespräch des Kindes für weiss-gott-was und wäscht dem kleinen Liebling noch die Wäsche obwohl er bereits 20 ist…und schon auswärts wohnt…kann mir alles nicht passieren…
Nicole sagt:
Hallo Birgit,
ich weiß nicht, ob man gleich Super-Helikopter-Mum ist, wenn man sich engagiert. Ich denke es kommt wie so oft auf den goldenen Mittelweg an.Ich empfinde es dann auch ganz nett, sich mal mit anderen Eltern auszutauschen und dann merkt man schnell, dass es denen oft genauso geht. Und wenn jemand auf den Uni-Schnuppertag geht dann ist das auch okay. Meine Mama hat meine Wäsche auch noch gewaschen als ich schon ausgezogen war und ich wusste es sehr zu schätzen. Selbständig bin ich heute trotzdem. Ich wünsche euch einen guten Rutsch und viel Gelassenheit im Neuen Jahr (ich arbeite auch dran!)😉
Birgit sagt:
Hallo Nicole.
natürlich ist es gut, wenn sich Eltern engagieren. Wenn Eltern aber aus Verlustangst die Entwicklung und Selbständigkeit der Kinder behindern mit dem sog. „over-protecting“ dann sehe ich das Engagement schon nicht mehr als produktiv sondern eher schädlich an. Denn die Kinder sollen ja Selbstbewusstsein entwickeln und lernen wirklich auf eigenen Füssen zu stehen ohne die Hilfe der Eltern…und auch zurecht kommen wenn es mal dicke kommt…denn irgendwann sind die Eltern alt und können nicht mehr einspringen….oder wenn sie selbst mal Kinder haben…können sie auch nicht wegen jedem Blödsinn zu den Grosseltern rennen. Aber gut, da muss jeder seinen Weg als Eltern finden. Ich wäre nicht bereit für meine Kinder noch die Wäsche zu waschen wenn sie schon ausgezogen sind. Ausserdem würde ich eine kleine Miete verlangen, wenn sie noch bei mir wohnen und schon Gehalt bekommen. Ausserdem Mithilfe im Haushalt und beim Putzen / Kochen etc….wie in einer Art WG. Die WG Mitbewohner würde man ja auch nicht wie Schmarotzer bei sich wohnen lassen….Liebe heisst auch, dass man hart und gerecht ist…tut den Kinderchen nur gut denn sie müssen ja später auch mit ihren Mitmenschen auskommen. und meine arme Schwiegertöchter müssen ja auch mit meinen Söhnen leben können ohne sich ausgenutzt zu fühlen…..Schönes neues Jahr 2019 nachträglich :-)