Mama-Momente

Zum 200. Blogbeitrag: Blogparade #dasbinichjetzt

9 Monate. Auf den Tag genau neun Monate hat es nun also gedauert, erneut 100 Blogbeiträge zusammen zu kriegen. Das ist eine komplette Schwangerschaft oder auch ein Dreivierteljahr Geschenkideen für Weihnachten sammeln, die man am Ende doch wieder verwirft. Und wenn ich den statistischen Wert ausrechne, durchschnittlich alle zweieinhalb Tage einen Text online gestellt zu haben, packe ich mir doch an den Kopf und frage mich, wo ich all die Zeit dafür hergenommen habe?

Immerhin kriege ich es nicht mal hin, drei Mal im Jahr die dreckigen Fenster im Haus zu putzen. Was mir nur wieder zeigt, dass a) das Leben mit zwei Kleinkindern nicht langweilig wird und b) es bei mir aussieht wie bei Hempels. Heute ist es also soweit: Mein 200. Mama-Blog-Beitrag! Und da ich schon den 100. gefeiert habe, habe ich mir auch jetzt für diesen etwas Besonderes überlegt: Ich werde meine erste Blogparade starten!

Sie steht unter dem Titel: „Mein neues Ich. Das bin ich jetzt, seit ich Kinder habe“ und jede Mutter, jeder Vater ist unbedingt und ganz herzlich dazu eingeladen, mitzumachen!

Kennst du das Gefühl, dass du dich seit der Schwangerschaft, der Geburt und vielleicht auch nach bereits mehreren durchlebten Jahren der Erziehung mit Kindern in manchen Bereichen völlig verändert hast? Allein schon körperlich! Wie viele Mütter können eine Vielzahl an Schwangerschaftsstreifen ihr eigen nennen? Manche mögen plötzlich dauerhaft keine Paprika mehr essen oder werden die zehn dazu gewonnenen Schwangerschaftskilos einfach nicht mehr los. Auch psychisch hat sich einiges verändert. Die Eine ist vielleicht ängstlicher als früher, andere fühlen sich in der Mutterrolle plötzlich selbstsicher wie nie zuvor oder nehmen sich inzwischen selbst nicht mehr so ernst. Ich fange einfach mal an und erzähle dir, was mir an Veränderungen aufgefallen sind, seit es sich der erste kleine Mann in meinem Bauch wohnlich eingerichtet hat.

Mein neues Ich – Das bin ich jetzt

Eins
Ich vertrage kein Koffein mehr.
Was ich früher für ein Gerücht hielt und nur älteren Damen mit spitzenbesetzten Halstüchern zuschrieb, nämlich, dass manche Menschen (eben jene jenseits der 70) zu ihrem Nachmittagskuchen keinen koffeinhaltigen Kaffee mehr trinken können, weil sie dann nachts angeblich nicht schlafen, hat auch mich nun voll erwischt. Seit der ersten Schwangerschaft vertrage ich ab mittags kein Koffein mehr. Egal ob Kaffee, Red Bull, Cola oder schwarzer Tee – ab dem späten Vormittag brauche ich nicht mal mehr daran zu nippen, ansonsten steht mir eine übelst schlaflose Nacht bevor, in der auch kein Schäfchenzählen hilft. In meinen eigenen Vier Wänden ist der Verzicht noch aushaltbar. Sobald ich auf Geburtstagsfeiern und im Café nach der entkoffeinierten Variante fragen muss, fühle ich mich gleich vierzig Jahre älter, mit spitzenbesetzten Halstüchern bestückt.

Zwei
Meine Nase hat sich zur Hundeschnauze entwickelt.
Natürlich nur funktional, nicht optisch (zumindest hoffe ich das). Ich nehme Gerüche sehr viel intensiver wahr und bin dementsprechend auch noch sensibler geworden. Sobald im Hinterzimmer meines Friseurs die Angestellten zum Glimmstängel greifen, wird mir im Nebenraum speiübel. Dabei habe ich vor Jahren selbst mal geraucht. Heute haut mich der Qualm regelrecht um, genauso wie Parfümwolken vorbeistöckelnder Frauen. Es ist, als ob mit der Schwangerschaft ein Filter in meiner Nase entfernt wurde, der damals Gerüche gedämpfter durchgelassen und als weniger bedrohlich eingestuft hatte.

Drei
Ich bin schreckhafter geworden.
Ein Umstand, der mich manchmal wirklich nervt und noch schlimmer ist, als die empfindliche Nase. Ein Telefon, das laut klingelt, unerwartetes Türenknallen der Kinder oder der eigene Mann, der plötzlich hinter mir steht: Sobald ich mich erschrecke, fahre ich bildlich zusammen und kriege einen kleinen Herzkasper. Manchmal geht das so automatisiert und schnell, dass ich mich allein von meinem eigenen Zusammenzucken erschrecke…

Zum 200. Blogbeitrag: Blogparade #dasbinichjetztVier
Mein Körper sieht nicht mehr aus wie „neu“ und das ist gut so!
Hier ein paar Pölsterchen, da noch mehr Dehnungsstreifen und meine Haut hatte auch mal mehr Spannkraft. Klar, es liegt sicherlich auch am Alter, immerhin sieht der Körper einer Dreißigjährigen nicht mehr aus wie der eines Mädchens, das nur halb so alt ist. Und dennoch haben zwei Schwangerschaften ihre Spuren hinterlassen. Rein optisch müsste mir der vorige Zustand also besser gefallen. Komischerweise tut es das nicht. Denn erst durch die Tatsache, dass ich Kinder habe, weiß ich zu schätzen, was mein Körper alles für mich und meine Kinder getan hat. Wozu er imstande ist. Ganz ehrlich, was soll ich mich da über ein paar Ecken und Kanten aufregen? Früher gab es immer etwas zu meckern und zu korrigieren in Hinblick auf Schönheitsideale. Heute bin ich Mutter und meine Ziele im Leben haben sich verschoben. Das entspannt ungemein und das wünsche ich jeder Frau!

Fünf
Ich bin wehmütiger geworden.
Und ich hoffe, dass auch das nur eine Phase ist, auch wenn sie nun schon knapp drei Jahre lang anhält. Ja, ich gebe zu, ich schaue gerne zurück. Auf Tage in der Vergangenheit, an denen ich tun und lassen konnte, was ich wollte, ohne Rücksicht auf den Nachwuchs am Rockzipfel nehmen zu müssen. Schlechtes Wetter? Couch. Sonntagmorgen? Ausschlafen. Spontan ins Kino gehen? Gebongt! Das ist jetzt (noch?) alles nicht möglich, oder wenn, dann nur in Absprache mit dem Babysitter. Und das ist so anstrengend, dass ich alle Nase lang darüber blogge und meine Leser damit langsam aber sicher vergraule. Ja, ich weiß, dass man in der Gegenwart leben soll und auch, dass die Kinder nicht mehr zurück an Absender geschickt werden können. Will ich auch gar nicht! Ich wünsche mir nur ein bisschen mehr Eigenregie in mein Leben zurück. Und wenn die Phase kommt, in der die eigenen Kinder nichts mit ihren Eltern unternehmen möchten, weil alles uncool und so, mecker ich wahrscheinlich auch wieder.

Sechs
Ich kenne jetzt meine Grenzen und Werte.
Ich möchte nicht, dass Fremde meine Kinder anfassen, Regeln im Alltag sollen meinen Kindern Struktur geben und meine Pulsfrequenz, wenn ich kurz vorm Ausflippen bin, erspüre ich ohne nachzumessen. Eines habe ich im Laufe der letzten drei Jahre gelernt: Man kommt erst mit dem eigenen Nachwuchs so richtig bei sich an. Zumindest mir geht es so. Denn plötzlich muss man sich permanent mit seinen eigenen Wertvorstellungen und Gefühlen auseinander setzen.

Das eigene Kind streitet sich mit einem Fremden auf dem Spielplatz um den Sandeimer? Sofort wird man gezwungen, Stellung zu beziehen. Raushalten oder einmischen? Als Verantwortlicher von kleinen Kindern muss man eben eine klare Meinung entwickeln und auch vertreten. Einfach die Situation verlassen und nicht mehr darüber nachdenken klappt nicht. Man spürt in sich selbst hinein, wie man sich selbst in dem Moment fühlt und was dieses Gefühl mir sagen will. Man entdeckt so unglaublich viel in sich selbst dabei und eigentlich ist das doch –neben abertausend nervtötenden Situationen, in die man sich als Kinderloser gar nicht manövrieren würde- eine prima Sache, immerhin lerne ich mich dadurch täglich nur noch besser kennen!

Sieben
Ich bin sehr sentimental geworden. Kaum wird es romantisch, drückt das bei mir auf die Tränendrüsen. Einen Hang zur Romantik hatte ich zwar auch vor der Geburt meiner Kinder schon, aber jetzt flenne ich bereits bei Heiratsanträgen auf RTLII oder einem Stück Kitsch im Werbespot. Macht mir nix aus, ist nur ab und an peinlich, wenn der Mann neben mir im selben Moment aufgrund der gleichen TV-Szene kopfschüttelnd die Augen verdreht.

Mein Fazit: Summa summarum gefällt mir mein neues Ich. Punkt 4 und Punkt 6 reißen einfach alles wieder raus. Meinem neu gewonnenen Selbstwertgefühl können jedenfalls ein paar zuviel geweinte Tränchen und ein verklärter Blick in die Vergangenheit nichts anhaben!

Und wie sieht dein neues Ich aus? Wer bist du jetzt, der du vorher so nicht warst? Gefällt dir die Veränderung oder wünschst du dir den ursprünglichen Zustand wieder herbei? Bis zum 01. Mai kannst du deinen Link zum Beitrag „Mein neues Ich – Das bin ich jetzt“ im folgenden Formular eintragen. Danach werde ich alle gesammelten Werke veröffentlichen. Und ich hoffe, dass Viele mitmachen werden! Für alle Twitterfreunde unter uns: Hashtag #dasbinichjetzt. Ich finde es unheimlich spannend zu erfahren, welche Veränderungen andere Mütter an sich entdeckt haben. Und vielleicht gibt es ja sogar den ein oder anderen Vater, der von einem neuen Ich nach der Geburt seines Kindes berichten kann? Ich freue mich auf dich– mit welcher Persönlichkeit auch immer!
Zum 200. Blogbeitrag: Blogparade #dasbinichjetzt

    Blogparade

    Und hier sind die Beiträge zur Blogparade #dasbinichjetzt. Ich habe sie in der Reihenfolge aufgelistet, wie die Verlinkungen bei mir eingegangen sind.

    Frühlingskindermama
    Mama in Ausbildung
    Renate von Mamis-Blog
    Daddy Dahoam
    Katja von Besser Leben
    Wiebke von Verflixter Alltag
    Anja von der Kellerbande
    Yasemin von Lebensdurstig
    Dani von Glucke und so
    Jessi von Terrorpüppi
    Bettie von Frühes Vogerl

    Nachtrag am 06.05.15:
    Wow, es gibt tatsächlich Blogger(innen), die auch nach dem Einsendeschluss noch bei der Blogparade mitmachen möchten. Sehr schade, dass ich ihre Beiträge nicht mehr in die Auswertung mit reinnehmen kann. Aber selbstverständlich, dass ich sie dir auch nicht vorenthalten werde! Wer noch mitmachen möchte, ist also auch in Zukunft noch herzlich dazu eingeladen. Viel Spaß beim Lesen!

    Muttis Nähkästchen

    12 Gedanken zu „Zum 200. Blogbeitrag: Blogparade #dasbinichjetzt“

    1. Renate sagt:

      Vielen Dank für das tolle Thema, liebe Christine.
      Gerne habe ich darüber nachgedacht und geschrieben.

      Ich bin gespannt auf die weiteren Artikel dazu und auf Deine Zusammenfassung.

      Liebe Grüße
      Renate

    2. Katja Schönefeld sagt:

      Hallo Christine,

      auch an dieser Stelle noch mal vielen Dank für diese tolle Blogparade und deinen Kommentar bei mir. :)

      Ich habe mir deine Seite gerade in den Favoriten gespeichert und werde immer mal reinschauen, was es neues gibt. Spätestens in 99 Beiträgen lesen wir uns dann bei der nächsten Blogparade oder? :)

      Liebe Grüße,
      Katja

      1. Christine sagt:

        Liebe Katja,

        das würde mich freuen, wenn du meine Seite ab und zu besuchst :)
        Aber ich denke, ich werde keine 99 Beiträge abwarten, bis ich die nächste Blogparade starte. Es hat einfach so viel Spaß gemacht, dass ich bestimmt demnächst mal wieder eine Neue in Angriff nehmen werde. Also lesen wir uns hoffentlich doch eher ;-)
        Viele Grüße
        Christine

    3. Katja Schönefeld sagt:

      Huhu Christina :)

      Oh da freue ich mich doch schon auf die nächste Blogparade. :) Derweil bin ich gespannt, wer sich noch einfindet – die Beiträge jetzt sind schon sehr spannend!

      Liebe Grüße,
      Katja

    4. Yasemin sagt:

      Hallo liebe Christine,
      Vorab: ich bin keine Mami, aber ich fand das Thema „Wer bin ich…?“ im Hinblick auf Veränderungen so interessant, dass ich meine aufkommenden Gedanken direkt mal notieren musste. Daher habe ich informell und eher literarisch zu deiner Blogparade beigetragen und mich inspirieren lassen. :)

      Grüßken, Yasemin.

      1. Christine sagt:

        Liebe Yasemin,

        ich freue mich, dass du auch als Nicht-Mutti teilgenommen hast! Es war sehr spannend, deinen äußerst lyrischen Beitrag zu lesen.
        Gruß, Christine

    5. Dani sagt:

      Hallo Du Liebe,
      Eine schöne Blogparade die du da hast und herzlichen Glückwunsch zum 200. Blogbeitrag.
      Ich freu mich auf die Auswertung.
      Liebe Grüße
      Dani

      1. Christine sagt:

        Liebe Dani,

        ich freue mich, dass du bei meiner Blogparade teilgenommen hast. Dein Beitrag gefällt mir echt gut :)
        Die Auswertung erfolgt dann am Wochenende.
        Liebe Grüße
        Christine

    6. Vivi sagt:

      was für eine tolle Blogparadenidee! Und auch dein eigener Beitrag dazu ist super geschrieben! Kommt auf meine To-Do-Liste für den Blog! Liebe Grüße, Vivi von hexhex

      1. Christine sagt:

        Liebe Vivi,

        willkommen auf meinem Mama-Blog!
        du darfst gerne noch mitmachen, ich nehme auch weiterhin noch Beiträge zu dieser Blogparade an.
        Würd mich freuen!
        Liebe Grüße
        Christine

      1. Christine sagt:

        Immer gerne!! Kann deinen Beitrag leider nur nicht mehr in die Auswertung mit reinpacken, weil ich die schon geschrieben habe. Aber durchlesen und verlinken tue ich weiterhin Beiträge zur Blogparade!!

        Viele Grüße :)

    Was sagst du dazu? Schreibe einen Kommentar!

    Dein Kommentar wurde nicht (oder nur unvollständig) freigeschaltet? Lies hier, warum!