Lebensfragen

Zeit für Achtsamkeit


Derzeit strotze ich nur so vor Energie. Frag mich nicht, wo das mit zwei Kleinkindern herkommt, aber vielleicht kommt es ja gerade daher. Sätze wie „Meine Kinder geben mir so viel Kraft“ konnte ich noch vor geraumer Zeit nicht unterschreiben. Bei mir lautete die Variante eher „Meine Kinder verlangen so viel Kraft, wo soll ich die nur hernehmen?“.

Aber ich nehme den aktuellen Schwung an Elan gerne mit. Was versteht man eigentlich unter Achtsamkeit? Achtsamkeit bedeutet für mich bewusster leben. Werte leben. Aufmerksam mir und Anderen gegenüber leben. Klingt alles etwas esoterisch und abgedroschen, aber eigentlich geht es mir vor allem darum, meinem Leben ein wenig mehr Sinn zu geben, knappe Zeit bewusster und im Hier und Jetzt zu leben und Werte wie Mut oder Respekt in meinen Alltag zu integrieren. Ich glaube, Viele sehnen sich nach einem wertschätzenden Miteinander in unserer Gesellschaft und ich möchte meinen kleinen Beitrag dazu leisten.

Oft hetzen wir von Termin zu Termin, haben morgens schon das Fußballtraining der Kinder am Nachmittag oder die Jobpräsentation von nächster Woche im Kopf oder wir hängen gedanklich zu oft in der Vergangenheit fest – Was wäre wenn? Früher war alles besser, usw. Kaum Jemand schafft es in dieser schnelllebigen Zeit, wirklich im Hier und Jetzt zu leben. Das Gänseblümchen am Wegesrand verpassen wir genauso wie das Befinden der besten Freundin, wenn wir beim Kaffeeklatsch mit unseren Gedanken zu sehr abschweifen, anstatt uns die Zeit zu nehmen, uns ohne Wenn und Aber auf unser Gegenüber zu konzentrieren und wirklich zuzuhören.

Übrigens können wir Mütter (und Väter) uns beim Thema Achtsamkeit gut eine Scheibe bei unseren eigenen Kindern abschneiden; die leben grundsätzlich im Hier und Jetzt. Vielleicht sollten wir uns heute einmal bewusst die Zeit nehmen, mit ihnen die vorbeikriechende Schnecke auf den Treppenstufen vorm Haus zu beobachten oder auf dem Weg in die Stadt die Faszination für Regenpfützen mit unseren Sprösslingen zu teilen, anstatt nur über das miese Wetter zu meckern.

Und um es mit den Worten des buddhistischen Mönchs und Lyrikers Thich Nhat Hanh zu sagen:

„Wenn wir wirklich lebendig sind, ist alles, was wir tun oder spüren, ein Wunder. Achtsamkeit zu üben bedeutet, zum Leben im gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.“

Ich wünsche uns allen einen Tag voller achtsamer Momente!

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