Lebensfragen

Und man fragt sich: Warum mache ich das Ganze eigentlich hier?

Es gibt Phasen im Leben mit zwei Kleinkindern, da frage ich mich genau das gefühlte zweiunddreißig Mal am Tag. Die Fürsorge, die von den Kleinen nicht mit einem dankbaren Lächeln angenommen, sondern mit den Füßen getreten wird, ist in dem Alter von zwei und drei Jahren anscheinend keine Ausnahme sondern Standard.

Da braucht man als Eltern schon ein sehr dickes Fell um all die Wutausbrüche, Schreiereien und ein wildes Um-sich-schlagen nicht persönlich zu nehmen. Man versucht, den ganzen Tag geduldig zu sein mit dem Nachwuchs, seine Trotzphase zu akzeptieren und nebenbei mit 39°C Fieber umzugehen. Glücklich, wer dann einen Partner an seiner Seite hat, der das alles mitmachen darf. Denn dann kann man sich am Ende des Tages immerhin gegenseitig auf die Schulter klopfen und sich betrinken dazu beglückwünschen, wieder einen grässlichen Tag mehr überlebt zu haben.

Wenn du in den letzten zwei Wochen bei Google Maps nach der Hölle gesucht hast, konntest du das Fähnchen in unserer Straße direkt über unserem Haus finden. Das klingt hart, ist aber die Wahrheit. Ja natürlich, es gab auch schöne Momente mit den Kindern. Wenn dein Mutterherz nun blutet, weil ich in meinem Mama Blog schon wieder nur über schlechte Tage schreibe, sei dir hiermit versichert, dass ich gestern für zwei Minuten wirklich Spaß mit den Kindern hatte. Während der Kindsvater nach dem laut Kinder mal wieder furchtbaren Spaziergang die Motorhaube zum Ölnachgießen geöffnet hatte, erlebte ich zwei lustige, aufgeweckte und fröhliche Kinder, die mit mir zusammen im Auto einen Lachanfall nach dem Nächsten hatten. Zwei Minuten Spaß gegen zwei Wochen mit Fieber, Trotzphase und einem immerwährenden „Dagegen!“ von zwei aufmüpfigen Giftpilzen. Ja, wir waren erkältet, die Kinder und ich, und in diesem Ausnahmezustand hast du als Mutter per se schon mal die Arschkarte gezogen, so viel ist sicher.

Aber ich gebe dir gerne mal einen kleinen Einblick in die letzten Tage, damit du nachvollziehen kannst (oder auch nicht), warum ich gerne meine Sachen gepackt und außer Hörweite meiner Kinder gezogen wäre.

39°C Körpertemperatur sind bei Mini und Maxi kein Grund, sich nicht mit dem Bruder zu streiten und ihm Besserwissereien beim Essen rüberzuwerfen. Auch durch die Wohnung toben, Brüllen und Trotzen wo es nur geht war gefragter als Kamillentee mit Vorlesestunde bei Mama auf dem Sofa. „Ein fiebriges Kind kennt den Weg alleine ins Bett“ lautet ein weiser Rat aus meinem Kindergesundheitsbuch. Leider können meine Kinder noch nicht lesen.

Die Nase läuft ununterbrochen, das Mundwerk auch und die gefühlte 382. Bitte, sich beim nächsten Mal Husten die Hand vor den Mund zu halten, um Käse und Wurst auf dem Tisch noch einen Hauch von Chance auf Bakterien- und Krümelfreie Zone zu bieten, wird ebenso zum 382. Mal mit einem lauten und trotzigen „NÄ!“ zurückgewiesen.

Grundsätzliche Regeln und Verbote scheinen seit Neuestem ihren Reiz verloren zu haben. Wer nicht auf die Herdplatte fassen oder mit der Steckdose spielen darf, beißt vor Wut auch mal in Mamas Gardine oder in die Hand des Bruders. Oder sich selbst. Was halt grad so zugänglich ist.

Lieblingsgerichte, nach denen während der Zubereitung lautstark und mit Händen und Füßen verlangt wird, sind, endlich aufgetischt, plötzlich uninteressant und ein Grund, den Wasserbecher umzukippen und damit zu drohen, den Teller vom Tisch zu schmeißen. Gegessen wird selbstverständlich nichts, einfacher ist es, mit hochrotem Kopf und Schmollgesicht am Tisch zu rütteln oder sich gleich wieder auf den Boden zu schmeißen.

Der eh schon kräftezehrende Aufenthalt im vollen Wartezimmer eines Kinderarztes wird zur persönlichen Showbühne, wenn der eigene Dreijährige besagtes Zimmer fünf Minuten lang in Dauerschleife mit einem „Naaaaaain! Nicht Kinderaaaaaaarzt!! Hause geeeeeeehn!“ zusammenschreit und mindestens zwölf neugierige Augenpaare (Eltern wie Kinder) gebannt gaffen und warten, welche Darstellung denn wohl als nächstes geboten wird.

Müde Kinder im Einkaufswagen sind schon anstrengend genug. Kranke und müde Kinder sind eigentlich ein Grund, den Supermarkt direkt rücklings wieder zu verlassen und sich den Rest der Woche nur noch von Nudeln, Küchenkrepp oder Klobürsten zu ernähren, weil der Vorratsschrank nichts anderes mehr hergibt.

Spaziergänge an der frischen Luft, die zum Frühstück noch lauthals eingefordert wurden, erscheinen nur so lange wie ein Fluchtweg in die Freiheit, bis der Erste anfängt, sich lauthals über den Weg, die Sonne und die Grashalme am Wegesrand zu beschweren. Und wenn man dann endlich schon nach 15 Minuten umdreht, weil Einer laut nach dem Auto geheult hat, wird noch lange nicht aufgehört zu kreischen, wenn man es sich erdreistet, nicht den nächstbesten Wagen aufzuknacken und die Kinder damit nach Hause zu kutschieren.

In solchen Momenten frage ich mich, warum man das Ganze überhaupt macht? Warum tun Eltern und Alleinerziehende sich jede dieser grausamen Phasen an? Ist es, weil Kinder ja eigentlich doch ganz niedlich sind und einem „sooo viel“ geben können, wie Jeder (zumindest öffentlich) immer behauptet? Ich hatte in den letzten zwei Wochen dank etlicher Fallbeispiele viel Zeit für meine eigenen Studien und bin nach der ganzen Recherche nur zu einer eindeutigen, wenn auch wissenschaftlich bisher noch nicht anerkannten, Antwort gekommen: Man macht es, weil man es machen muss. Macht ja sonst Keiner. That’s it!

11 Gedanken zu „Und man fragt sich: Warum mache ich das Ganze eigentlich hier?“

  1. Manuela sagt:

    Hallo!
    Ich hab schon so oft bei dir gelesen und wollte dir einen Kommentar hinterlassen, habs dann aber doch nicht gemacht. Mir kommt es immer vor, als würdest du genau mein Leben beschreiben. Ich empfinde den Altrag mit meinem Kind oft genauso wie du. Meine Tochter ist 1,5 Jahre alt und eigentlich schon kurz nach Geburt hatte ich das Gefühl es stimmt doch was nicht. Das Gefühl großer Freude und Liebe wollte sich nicht einstellen und es wurde eigentlich immer schlimmer. Ich habe es immer dem Schlafmangel zugeschrieben, aber im Nachhinein betrachtet hatte ich wohl ähnlich wie du eine Depression und kämpfe immer noch mit den Nachwirkungen. Diese eine Jahre Elternzeit war so schlimm für mich…ständig müde, kraftlos und immer der Gedanke „das soll jetzt dein Leben sein“. Ach ich könnte einen Roman schreiben, aber eigentlich wollte ich dir nur erzählen, dass ich auch gerade wieder eine Woche krank mit Kind hatte und mit den Nerven völlig am Ende war. Womit hat man das verdient? Kinder schlafen doch nur, wenn sie krank sind! Ach ja? Meins nicht! Meine will auch nur Action obwohl sie eigentlich gar nicht mehr kann. Dieses Temperament hat sie nicht von uns! Und dann die von dir beschriebenen Wutanfälle….ich könnte duchdrehen. Das alles auszuhalten, wenn man selbst angeschlagen ist und sich nur ausruhen möchte, ist einfach nur anstrengend! Ich hoffe immer, dass das doch bald mal besser werden muss, aber das wirds wohl nicht oder? Das liegt wohl eher an mir, als am Kind und ich müsste an meiner Einstellung arbeiten….naja, ich hätte jedenfalls nie gedacht, dass es so ein anstrengendes und völlig anderes Leben mit Kind ist! Ich liebe meine Tochter, das ist klar, aber ich bin ( wie gerade) auch froh, wenn sie abends im Bett liegt! :-)
    Also wenn du Lust hast kannst du mir ja mal schreiben. Ich bin froh bei dir im Blog zu lesen, dass es nicht nur mir so geht und dass es scheinbar bei allen anderen nicht so schlimm ist, wie bei uns.
    Ganz liebe Grüße
    Ela

    1. Christine sagt:

      Liebe Manuela,

      ich freue mich sehr, dass du schon länger still bei mir mitliest, aber noch mehr, dass du dich getraut hast, nun zu kommentieren. Vielen Dank für deine Offenheit. Es ist zwar selten, aber tut gerade deshalb immer wieder gut zu lesen, dass es Anderen auch ähnlich geht.
      Ich habe dir auf deinen Kommentar noch persönlich per Mail geantwortet und würde mich freuen, mal wieder von dir zu hören!

      Liebe Grüße
      Christine

    2. Moni sagt:

      Hallo,
      Ich lese die Seite hier sehr gerne und oft und man findet sich wirklich in vielen Dingen wieder was temporäre Phasen der Anstrengung und Überforderung betrifft. Auch ich bin nicht der Typ der non stop auf seiner dreijährigen Tochter hängen kann und das als das Maß aller Dinge empfindet. Zumal ich und mein Lebensgefährte beruflich stark eingebunden sind trotzdem finde ich es kann auch mal irgendwann ein Übermaß an Beschwerden über die Kleinen geben. Ich meine wie waren wir denn als Kinder so drauf?Und es ist doch auch bereichernd für sich selbst seine Beladtungsgrenze zu erweitern. Man kann mehr als man glaubt und Kinder sind wenn man hinschaut sooo oft so niedlich in ihren Ansichten. Das ist es wert. Und die bddingungslose Liebe.

      1. Christine sagt:

        Liebe Moni,

        Ich freue mich mit dir, dass du zu den Müttern gehörst, die es als bereichernd empfinden, die eigene Belastungsgrenze zu erweitern. Ich wünsche mir das auch sehr für mich – meistens mehrmals am Tag. Wahrscheinlich bin ich da einfach empfindsamer als andere Mütter und erlebe das Ganze eher als Stress. Vielleicht auch, gerade weil ich -im Gegensatz zu dir- beruflich derzeit gar nicht eingebunden bin, meine Kinder also den ganzen Tag um mich herum habe (also auch häufiger als belastend empfinde) und keinen „sinnvollen“ (im Sinne von geistig anspruchsvollen) Ausgleich (wie einen Job oder Erwachsenengespräche) habe.

        Es freut mich, dass du auf meinem Mama-Blog für hochsensible Mütter so gerne und oft mitliest! Und was die vielen Beschwerden angeht: Willkommen in meiner Welt :)

      2. xyz sagt:

        Liebe Moni!

        Schön, dass du beruflich eingespannt bist, das bedeutet ja auch für dich einen Teil deines „alten“ Lebens weiterführen zu können und die (wenige) Zeit mit deinen Kindern dafür zu genießen.
        Ich kann mich bei Christines Artikeln leider 1:1 wiederfinden, denn auch mir fehlt dieser Ausgleich. Ich musste aufgrund des Wohnortswechsels meinen alten Job kündigen (den ich geliebt habe) und sitze hier nun seit 5 Jahren mit 2 kleinen Kindern (3 und 5), die ich permanent um mich habe. Ich kann nicht mal allein auf Toilette gehen, ohne dass Krieg ausbricht oder der Hund brennt….Es gibt Tage da unterhalte ich mich 24h lang mit niemandem, der größer ist als 1m, es gibt Tage da komme ich nicht mal vor die Türe zum Müll raustragen (ohne dass mir 2 sabbernde Monster nachlaufen)… Wann hast du deine denn abgegeben? Wie viel Zeit verbringst du denn täglich mit ihnen?
        Ich arbeite zwar wieder, aber in einem geistig sehr unbefriedigenden Job, denn als Mutter ohne Kinderbetreuung (leider haben wir auch dieses Jahr wieder keinen Platz im Kindergarten bekommen) bin ich laut Arbeitsamt unvermittelbar. Und nun?
        Sorry, aber ich denke, da darf man sich auch mal Beschweren über die kleinen Engel, denn wenn man 24/7 „Dienst“ hat ohne Urlaub oder Krankenstand, nebenbei Job und Haushalt schmeißen muss, dann zehrt das extrem an den Nerven.
        Belastungsgrenze erweitern ist schön, aber Grenze heisst für mich – irgendwann ist da auch mal Schluss ;)

        Christine, ich finde deine Beiträge so erfrischend ehrlich, ich bin dankbar, dass du dir die Arbeit machst, deine Erfahrungen aufzuschreiben.
        Ich frage mich derzeit auch beinahe täglich, ja warum machst du das denn eigentlich? Ich liebe sie, aber ich wäre so dankbar auch mal alleine zu duschen ;) und wenigstens ein klein wenig meines „alten“ Lebens wieder zu bekommen….

      3. Christine sagt:

        Lieben Dank für deine netten Worte zu meinem Mama-Blog. Für mich ist es allerdings keine Arbeit, meine Erfahrungen aufzuschreiben, sondern pure (und heilsame) Notwendigkeit, um nicht am Rad zu drehen ;-)

        Ich wünsche dir ganz viele Momente nur für dich alleine ♡

        Liebe Grüße
        Christine

  2. Frühlingskindermama sagt:

    Du sprichst mir aus der Seele. Man macht, weil man es machen muss. Das ist die ungeschminkte Wahrheit. Sicherlich gibt es Kinder, mit denen das Leben auch bei Krankheit relativ unkompliziert ist. Meine gehören leider auch nicht dazu. Zumindest nicht im Doppelpack. Mit dem Großen (fast 4) allein zuhause ging es letzte Woche ein paar Tage ganz gut. Das ist aber eine sehr neue Entwicklung. Vorher war es auch immer grauenhaft gewesen. Nach ein paar Tagen reicht es dann aber auch wieder und man sehnt den Arbeits- und Kitaalltag herbei.
    Der Kommentar von Manuela berührt mich auch sehr. Genauso habe ich vieles empfunden: die schreckliche, öde und anstrengende Elternzeit, die fehlende überschäumende und aufopfernde Liebe, die Sehnsucht nach dem eigenen Leben, das schwierige Kind und die Selbstvorwürfe. Leute wie wir finden uns leider nicht im privaten Umfeld, sondern eben zum Beispiel hier. Schade und gleichzeitig schön.
    Wünsche Dir gute Nerven und wenig Krankheit!
    Liebe Grüße,
    Frühlingskindermama

    1. Christine sagt:

      Hallo meine Liebe,

      du hast ja so recht: Leute wie wir treffen sich meist nicht in der Nachbarschaft vor der Tür. Ein Grund mehr, sich über die Erfindung namens Internet zu freuen :) Manchmal denke ich schon, wie ich all das ausgehalten hätte ohne andere Erfahrungsberichte in anderen Foren, Blogs, etc.
      Ich freue mich zu hören, dass dein Großer eine neue Entwicklung macht, wenn er kränkelt, und hoffe, dass er diese Richtung beibehält!
      Sei lieb gegrüßt
      Christine

  3. Anja sagt:

    Hallo Christine,
    wir haben auch gerade eine anstrengende Phase hinter uns und ihr sprecht mir alle so aus der Seele. Ich bin eben auf deinen Blog aufmerksam geworden und finde es großartig, mit wieviel Ehrlichkeit, Humor und auch Sarkasmus du über deinen Alltag schreibst. Es ist Zeit, dass wir uns von dem Bild und den Erwartungen lösen, die wir Frauen von der Gesellschaft ungefragt aufgedrückt bekommen haben!
    Ich merke beim Lesen so sehr, wie gern du deine Kinder hast. Ich liebe meine beiden zwei- und dreijährigen Kinder auch über alles. Aber es ist nun mal mit Kindern nicht immer alles „supi“. Wenn sich Krankheitsphasen mit Trotzphasen über Wochen vermischen, dann bin auch ich ein „Sklave meiner Launen“ und meine gute Laune und Geduld machen Urlaub. Da hilft nur noch die Flucht ins Bad, um mal leise seine Wut in den Spiegel zu fluchen.
    Meine Kinder reagieren in Trotzphasen ähnlich wie deine Kinder. Öfter lernt unser Spielzeug fliegen und landet an der Tür. Und wenn meine Tochter merkt, dass sie ihren Dickschädel nicht durchsetzen kann – so wie sie es möchte – dann wird sich auch gerne mal vor Wut in die Hand gebissen. Was musste ich mir deshalb schon alles anhören? Das ging von „Dein Kind ist ja nicht normal.Meins macht das nicht.“ über „Setzt du denn auch Grenzen?“ bis hin zu „Vielleicht warst du in deiner Schwangerschaft nicht entspannt genug?“. Ich lass mir kein schlechtes Gewissen mehr machen. Ja, ich setze Grenzen und bin konsequent, aber mein Kind ist nun mal auch sehr temperamentvoll. Früher hätte ich wahrscheinlich auch wie die anderen reagiert, aber wenn man selbst erstmal ein Kind hat, was richtig aufdrehen kann, dann lernt man Demut. Jetzt-auch dank dir- weiß ich, dass alles im grünen Bereich ist und man sowas echt nur aussitzen kann. Alles wird gut ;-).
    Mädels, seid einfach ehrlich. Ihr müsst nicht immer strahlen und gute Laune haben. Eine Mama kann gerne auch zeigen, dass sie genervt ist. Sein Dasein als Mama auch mal in Frage zu stellen ist menschlich und zeigt, dass ihr über euch und euer Leben nachdenkt, statt einfach nur zu Funktionieren und eine Rolle zu erfüllen.
    Liebe Christin, mach bitte weiter so und behalte deine Ehrlichkeit und deinen Humor. Durch dich fühle ich mich nicht alleine und das tröstet so ungemein. Du bist eine wunderbare Mama????.
    Liebe Grüße,
    Anja

    1. Christine sagt:

      Liebe Anja,

      sei herzlich Willkommen auf meinem Mama-Blog!
      Deine warmen Worte gehen gerade runter wie Butter :) Und es freut mich immer wieder, wenn ich lese, dass ich mit meinem Blog andere Mütter erreiche, denen es hilft, was ich schreibe, weil sie sich verstanden fühlen. Und umgekehrt bin auch ich erleichtert, wenn ich von Müttern wie dir lese, dass sie auch mal mit ihrer Geduld und guten Laune am Ende sind.

      Ganz lieben Dank noch einmal für deinen Einblick in euren Familienalltag!
      Halt‘ die Ohren steif!

      Christine

  4. Antonia sagt:

    Liebe Christine,

    lange schon habe ich nichts mehr von mir hoeren lassen…was nicht bedeutet , dass ich im (kinderfreien) Paradies lebe! Neinnein, weit gefehlt. Es ist tatsaechlich etwas einfacher geworden mit meinem nun dreizehnmonatigen Sohn, bedingt durch gelegentliches Besuchen einer Tagesmutter und aufgrund selbstaendigen Spielens von Seiten meines Sohnes, sagen wir mal so fuenf Minuten lang ohne Unterbrechung einstweilen. Das ist ja schon was!, kann man sagen und ist auch so, aber ich bin dennoch mal wieder genervt. GENERVT!!!
    Es gibt irgendwie nie oder selten, sehr selten richtige Pausen zum Abschalten, Atem holen, mal so ein paar Stunden…tatsaechlich gab es genau das sogae heute morgen, als der Kleine dreieinhalb Stunden in der Einrichtung war und ich mit meinem Mann im Cafe sass…es war nett, aber noch lieber haette ich einfach alleine im Bett gelegen und mich ausgeruht. Diese Fremdbestimmtheit und dieses staendige erzwungene Zusammensein mit anderen Leuten macht mich wahnsinnig. Soo viele soziale Kontakte pflege ich notgedrungen, weil mein Kleinkind immer noch gerne unter Leuten ist, und selbst die Familientreffen werden mir zuviel. Immer fahren wir zur Familie meines Mannes, die nahe wohnt, und ich wuerde doch einfach mal gerne zu Hause abhaengen…wie du es auch oft beschreibst, Christine, dass du einfach nur deine Ruhe haben willst…aaah! Heute ruft die Schwiegermutter an, um einfach nur so zu plauschen, und ich habe gar kein Interessen an einem Plausch um 9 Uhr morgens, mit niemandem! Und man aeh frau kann sich eben einfach nicht aus der Affaere ziehen, wie vorher ohne Kinder…
    Und krank sein mit Kind, auch krank oder nicht, ist sowieso der Alptraum, hatten wir vor zwei Wochen nach einer Ferienreise. Das ist echt das Schlimmste, und so schlimm ist auch, dass es niemanden gibt, der mal den Babysitter machen koennte und dass ich mich mal hinlegen koennte. Ist es nicht uebel, dass die einzigen Menschen, die die Kleinen mal nehmen, in der Regel bezahlt werden dafuer und selbst die Grosseltern sich rar machen?
    Ich habe jedenfalls die Schnauze voll und moechte mich nur verkruemeln…mit einem einsamen Floss in Richtung Meer treiben…
    entlang schoener Auen und Schilf…
    Liebe Christine und liebe anderen Muetter,
    alles Gute, Augen zu und durch;)
    Antonia

    P.S.: Nach kleiner Ueberlegung wurde mir klar, dass ich noch viel lieber in Richtung eines ruhigen, klaren Bergsees treiben wuerde… Gruss

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