Dieser gähnend langweilige Beitragsname ist ursprünglich der Filmtitel eines noch langweiligeren französischen Films. Zumindest habe ich ihn so spröde in Erinnerung, weil wir das Video in der neunten oder zehnten Klasse im Französischunterricht inkl. furchtbaren Sprachkenntnissen unsererseits in Originalsprache ansehen mussten. Ohne Untertitel versteht sich. Warum der Film diesen absurd dämlichen Titel trägt, verstand ich schon damals nicht. Noch weniger, warum er mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist. Mehr noch, in meiner gegenwärtigen Lebenssituation grinst er mir permanent wie ein hämischer Besserwisser aus meinem Hinterstübchen entgegen, als wolle er mir penetrant die Ironie des Schicksals vorhalten. Und was ich als kinderlose Frau früher für mein aufregendes und unruhiges Leben hielt, betrachte ich nach drei Jahren Muttersein im Nachhinein als nettes Bachgeplätscher.
Als Mama ist jedenfalls immer was los. Wie dicke Steine, die sich dem Wasser in den Weg legen, um aus dem Fluss auch ja keinen langen, ruhigen zu gestalten. Ständig muss man sich überlebenswichtige Fragen stellen (Teure Pampers, die die Nacht über halten oder lieber die Drogerie-Eigenmarke kaufen, immer der lauernden Gefahr ausgesetzt zu sein, die Windel könnte am Morgen geplatzt sein?), gepflegten Konversationen der Kinder beiwohnen („Nein! Maxi Bagger!“ – „Waaaahhh!“ – „MAAAXI BAGGER!!“ – „WAHHHHHH!“) und sich kreativ in der Küche austoben (Heute zur Abwechslung mal wieder Fischstäbchen nach einer Woche Nudeln mit Tomatensauce?).
Im Gegenzug erhält man für all seine Mühen und Toleranzen selbstredend ausgeglichene Kinder, die auch im dritten Jahr ihres Daseins noch nicht akzeptieren wollen, dass Aufräumen und Ins-Bett-gehen keine Optionen zum Ankreuzen, sondern tägliches Pflichtprogramm sind. Dementsprechend wird man als Mama gerne angeschrien, der Trinkbecher vor Wut umgeworfen und die Duplosteine durchs Wohnzimmer gepfeffert (die ja eigentlich in der Aufräumkiste landen sollten). Mensch, Kindsein ist natürlich auch hart! Und von Mutter Natur scheint es ja schließlich so gewollt zu sein, dass Eltern immer liebevoll, ausgeglichen und das „Auf-mir-Herumtrampel“-Tier für alle Felle Fälle sind.
Jetzt, wo Maxi in den Kindergarten geht, soll ja alles leichter werden. Zumindest mein Mann bezeugt mir täglich, dass ausgerechnet ich ihm das wohl monatelang vorgeschwärmt hätte. Ich kann mich bereits nach drei Wochen Kindergartenzeit nicht mehr daran erinnern, so etwas mit meinem Lippen jemals formuliert zu haben. Auch wenn jetzt andere Leute stundenlang das Gezicke meines Ältesten aushalten und kreativ mit seiner Abneigung gegen sämtliche Nahrungsmittel umgehen dürfen – mich beschleicht das Gefühl, dass das Ganze auch eine Kehrseite hat.
Nichtvorhandene Kommunikation und eine lückenhafte Informationsweitergabe wie bei dem beliebten Kinderspiel „Stille Post“ funktioniert jedenfalls auch zwischen Kindergartenleitung und Erziehern ganz prima, wie ich als Leidtragende Letzte der Informationskette bereits an drei hintereinander folgenden Tagen an drei verschiedenen Themen feststellen durfte. Ich fürchte, das ist erst der Anfang einer neuen Ära namens Soziale Einrichtung (ganz nach dem Motto: „Ja sind wir hier denn im Kindergarten oder wie?!“).
Aber wie auch immer es weitergeht in meinem Mutterdasein, eins steht sicherlich heute schon fest: Schlimmer geht’s immer und morgen ist auch noch ein Tag. Das Leben ist für Eltern sicher kein ruhiger Fluss, aber ein langer wird’s definitiv!