Vor ganz genau einem Monat habe ich meine erste Blogparade gestartet. Sie lief unter dem Motto „Mein neues Ich. Das bin ich jetzt, seit ich Kinder habe“ und wie das bei so einer Blogparade nun mal üblich ist (sonst wär’ es ja keine), bat ich dich am Ende darum, mitzumachen und mir von deinen persönlichen Veränderungen zu berichten, die das Muttersein so mit sich bringt.
„Ob da überhaupt Jemand mitmachen will…?“ war tatsächlich mein erster Gedanke, nachdem ich den Mama Blogbeitrag veröffentlichte und auf Facebook und Twitter verbreitete. Völlig unnötig, also meine Befürchtung, wie sich sehr schnell herausstellte. Nicht nur, dass ich heute zur Auswertung ganze elf Blogbeiträge miteinander vergleichen darf, es haben sich auch ein Vater und eine Nicht-Mutter unter den Teilnehmern zusammengefunden. Was für eine Vielfalt! Ich bin überwältigt und werde dir nun mit Freuden das Ergebnis der Blogparade verkünden.
Erst einmal muss ich sagen, dass es mir wahnsinnigen Spaß gemacht hat, jeden einzelnen Beitrag zum Thema #dasbinichjetzt von den Beteiligten durchzulesen. Ich hatte das Gefühl, ihnen direkt gegenüberzusitzen, mit ihnen zu quatschen und sie dabei irgendwie ein ganzes Stückchen persönlich kennen zu lernen, obwohl ich noch keinem der anderen Blogger jemals persönlich begegnet bin.
Aber jetzt Butter bei die Fische: Wie verändert das Muttersein, das Vatersein uns jetzt wirklich? Gibt es offensichtliche Gemeinsamkeiten zwischen Menschen, die seit kurzem oder auch schon seit längerer Zeit Verantwortung für ein eigenes Kind haben? Spielt das Geschlecht dabei eine Rolle? Und sind die Veränderungen (rein subjektiv empfunden) eher positiv oder negativ?
Körperliche Veränderungen
Körperliche Veränderungen gab es in der Tat einige. Und kuriose noch dazu. So erzählt Bettie von Frühes Vogerl, dass sich ihre Schnittlauchhaare seit der Schwangerschaft in leichte Locken verwandelt haben. Auch ihr Heißhunger auf Chips und ihre Abneigung gegen Schokolade haben die Seiten gewechselt. Ein Zustand, von dem auch die Mama in Ausbildung in ähnlicher Form berichten kann. Auch bei ihr vergammelt inzwischen das fettige Knusperzeugs im Schrank, das sie früher in einem Rutsch gefuttert hätte. Eine Tatsache, die sie (verständlicherweise) super findet und die vielleicht auch nicht ganz unschuldig an ihrem neuen Gewicht („noch weniger als vor der ersten Schwangerschaft“) ist. Dafür zählt sie neue Muttermale und leidet, im Gegensatz zu früher, ab und an unter Bluthochdruck, Verspannungen und Kopfschmerzen.
Diese wiederum sind bei der Frühlingskindermama eine Seltenheit geworden. Stattdessen spürt sie nun Schmerzen an Stellen, von denen sie früher gar nicht wusste, dass es sie gibt. Die Stillzeit hat bei ihr zudem noch bewirkt, dass sie mehr und schneller Hunger bekommt. Eine Entwicklung, die bis heute anhält, obwohl sich auch bei ihr inzwischen die Gelüste auf diverse Speisen verändert, bzw. reduziert haben. Eine feinere Nase haben neben mir auch noch zwei andere Mütter, nämlich Mama in Ausbildung und die Frühlingskindermama feststellen können.
Und was ist mit den Getränken?
Jessi von Terrorpüppi berichtet, dass sie nach wie vor immer noch Alkohol trinken kann ohne Ende, ohne davon betrunken zu werden und ohne am nächsten Morgen einen Kater zu bekommen. Es soll sogar noch intensiver geworden sein. Cola ist bei der Frühlingskindermama seit der Schwangerschaft kein Thema mehr und Mama in Ausbildung kann seit der Geburt keine aufputschende Wirkung von Koffein mehr feststellen (ganz im Gegensatz zu mir!).
Dehnungsstreifen hier und ein bisschen Bauch da, dürften wohl die meisten Mütter unter uns mitgenommen haben. Aber auch Väter sind anscheinend so solidarisch, wie ihnen ihr Ruf vorauseilt. Immerhin kann Daddy Dahoam zehn zusätzliche Kilos seit den letzten fünf Jahren zählen (und ein paar graue Haare, die er aber nicht alleine seinen beiden Söhnen zuschieben will).
Seelische Veränderungen
Es wird geweint und geschluchzt was das Zeugs hält: Neben meiner Wenigkeit berichten auch Mama in Ausbildung, Renate von Mamis-Blog, Katja von Besser Leben, Wiebke von Verflixter Alltag und Dani von Glucke und so von einer neuen Sentimentalität, wenn es um Tränen der Rührung (egal ob beim eigenen Kind, bei Tieren oder woanders, z.B. im TV) geht.
Generell sind Eltern mit der Geburt ihres Kindes viel emotionaler geworden. Und das ist eine Veränderung, die schlichtweg alle Teilnehmer meiner Blogparade berichtet haben. Egal, ob es um Freud oder Leid, Glück oder Sorgen geht. Jede Mutti erzählt in ihrem Beitrag zum Thema von Situationen, die sie in dem Ausmaß so vorher nicht kannte. Die Frühlingskindermama sagt beispielsweise, dass sie viel mitfühlender und empathischer geworden ist. Sie kann besser Smalltalk im Alltag führen und verteidigt ihre Kinder wie eine Löwin. Dieses „Großkatzen-Phänomen“ hat auch Daddy Dahoam an sich entdeckt. Egal ob im Straßenverkehr oder sonst wo: Der Beschützerinstinkt gegenüber seinen Kleinen ist größer als gegenüber anderen Personen um ihn herum.
Mama in Ausbildung ist ängstlicher in Hinblick auf Krankheiten geworden, während Jessi versucht, all die Gefahren, die sich hinterrücks anschleichen könnten, aus ihren Gedanken zu verbannen. Und auch Bettie berichtet, dass sie mit Kind noch ein bisschen besorgter geworden ist.
Auch das Leben mit Kindern wird von den Meisten viel intensiver wahrgenommen. Wiebke sieht die Welt plötzlich viel bunter und lebendiger. Renate fühlt zu ihrem Kind eine nie gekannte Liebe, die sich sogar stärker und fester anfühlt, als die zu ihrem Mann. Katja hat besonders die Menschen und Dinge um sie herum schätzen gelernt. Anja von der Kellerbande erfreut sich heute durch ihre Sprösslinge an Spielplätzen, Schnecken und Regenpfützen, die sie früher nie wahrgenommen hatte, während Dani versucht, andere Menschen und Mütter nicht mehr vorschnell zu verurteilen.
Einige Mütter erzählen von emotionalen Achterbahnfahrten. Mama in Ausbildung spricht offen von Stimmungstiefs, die sie vor allem abends erreichen. Die Frühlingskindermama berichtet betrübt davon, dass sie Glücksgefühle nicht mehr so stark empfinden kann und wünscht sich diese überschwänglichen Gefühle von einst zurück. Und Daddy Dahoam kann sich nur allzu gut an den impulsiven Glücksmoment direkt nach der Geburt erinnern. Ein Glücksgefühl, das er bis dahin so nicht kannte.
Mütter nehmen sich nicht mehr so ernst. Die Meisten sind mit ihrem Körper zufrieden und auch bei Flecken auf der neuen Bluse wird einfach die Waschmaschine angeschmissen, statt sich groß aufzuregen. Dani berichtet auch, dass sie in Klamottenläden zuerst die Kinderabteilung aufsucht, bevor sie anschließend vergisst, noch etwas für sich selbst zu kaufen.
Auch in Punkto Hobbies hat sich einiges bei unseren Müttern verändert. Jessi ist zur selbsternannten Näh- und Häkel-Tante mutiert, Dani kennt inzwischen alle Trickserienfiguren und den Unterschied zwischen Bagger und Planierraupe, während für Renate ihre Tochter (neben dem Bloggen) ihr größtes Hobby ist.
Stichwort Prioritäten: Die haben sich bei allen Müttern und dem einzigen Vater der Blogparade geändert. Ob gewollt oder ungewollt, immerhin steht das Kind nun im Vordergrund. Die Frühlingskindermama berichtet von einer neuen Einstellung zum Job. Früher hat sie es als lästiges Übel empfunden, heute ist sie dankbar über die Zeit, die sie auch auf der Arbeit verbringen kann. Mama in Ausbildung möchte jetzt beim zweiten Kind den Schwerpunkt auf die Familie legen und den Job nicht an die erste Stelle setzen. Renate gibt zu, dass sie früher im Beruf nach Anerkennung und gutem Gehalt strebte. Heute arbeitet sie so viel, dass sie gut davon leben kann und trotzdem noch genügend Zeit für ihre Tochter hat. Jessi entdeckt in sich eine „Chefin reloaded 2.0“, die mit Kind organisierter ist, als je zuvor. Katja hatte früher ein Faible für schicke Sportwagen, tolles Make-Up und Klamotten, heute fährt sie entspannt mit ihrer Familienkutsche durch die Gegend und ist froh, überhaupt frische Kleidung im Kleiderschrank zu finden. Auch Anja ist früher bis in die Nacht ausgegangen und freut sich heute über die Ruhe, wenn ihre Kinder im Bett sind. Scheidungskind Daddy Dahoam überdachte gar das reduzierte Verhältnis zu seinem eigenen Vater und genießt nun die enge Beziehung, die sich zwischen seinen Söhnen und deren Großvater entwickelt.
Mein Fazit zu dieser Blogparade:
Beide Elternteile, Mütter wie Väter, sind emotionaler geworden. Wir sind selbstbewusster und können uns mit unseren kleinen Schwächen viel besser annehmen. Wir fühlen uns (weitesgehend) wohl in unserer Haut, auch mit ein paar Pfunden oder Dehnungsstreifen mehr auf der Hüfte. Wir wissen viel besser wer wir sind, können Prioritäten setzen und möchten unseren Kindern ein gutes Vorbild sein. Oder wie (die einzige Nicht-Mutti unter den Teilnehmern) Yasemin von Lebensdurstig es zusammengefasst hat:
„Ich bin manchmal ein Wir.
Manchmal ein Uns.
Ich bin ICH:
Ich als Abgrenzung zu Anderen.
Ich genauso wie die Anderen.“
Danke an Alle, die mitgemacht und mir so viele Stunden Mitlachens, Mitweinens und Mitfühlens geschenkt haben:
Frühlingskindermama
Mama in Ausbildung
Renate von Mamis-Blog
Daddy Dahoam
Katja von Besser Leben
Wiebke von Verflixter Alltag
Anja von der Kellerbande
Yasemin von Lebensdurstig
Dani von Glucke und so
Jessi von Terrorpüppi
Bettie von Frühes Vogerl
Dani sagt:
wow, was für eine tolle und amüsante Zusammenfassung. Es war ein schönes Thema und fast pünktlich zum Muttertag beendet. Man kann soviel darüber schreiben.
Vllt. Hast du Lust bei meiner Blogparade über den schönsten Geburtstag mitzumachen?
Ich komm jedenfalls jetzt noch viel öfter zu dir.
Liebe Grüße
Dani
Christine sagt:
Liebe Dani,
freut mich, dass es dir Spaß gemacht hat :)
Wenn ich die Zeit finde, mache ich sehr gerne bei deiner Blogparade mit. Habe mir deinen Beitrag dazu schon durchgelesen und finde, es ist ein sehr schönes Thema!
Liebe Grüße
Frühlingskindermama sagt:
Ganz tolle Zusammenfassung, vielen lieben Dank für Deine Mühe und die schöne Blogparade. Ich finde, die Beiträge zeigen, wie unterschiedlich Mütter (und Väter) sind und ihre Veränderungen empfinden.
Liebe Grüße!
Anja von der Kellerbande sagt:
Tolle Zusammenfassung.
Vielen Dank.
Lg
Anja
Katja Schönefeld sagt:
Huuhuuuu,
ohhhhh das hast du toll geschrieben, vielen Dank dafür! *Pipi wegwisch* Es ist schön so gebündelt zu lesen, dass man mit vielen Situation (und manchmal der Verzweiflung) gar nicht allein da steht. <3
Darf ich deine Zusammenfassung auf meinen sozialen Kanälen wie Twitter und so teilen? Meine Reichweite ist zwar minimalst – aber vielleicht erreicht es ja doch jemanden. :)
Liebe Grüße,
Katja
Christine sagt:
Aber gerne doch – geteilte Freude ist schließlich doppelte Freude oder nicht? :)
MiA sagt:
Huhu, super Zusammenfassung! Es hat wirklich Spaß gemacht, mit zu machen. Vielleicht hat ja jemand von Euch Lust auch bei meiner ersten Blogparade mitzumachen, es würde mich freuen! Liebe Grüße, MiA
Christine sagt:
Liebe MiA,
schön, dass es dir Spaß gemacht hat, mitzumachen. Das hat man aber auch an deinem schönen und ausführlichen Artikel gemerkt ;-)
Wenn ich Zeit habe, mache ich gerne bei deiner ersten Blogparade mit!
Bis dahin, viele Grüße
Christine
SilkeAusL sagt:
Vielen Dank für Deine Mühe, alle Blogs und Meinungen zusammenzufassen!
In vielen Bereichen finde auch ich mich wieder; besonders zum Thema Sensibilität. Ich war zwar schon immer sensibel, habe aber zum Beispiel bei Titanic nie verstanden, wie man dort ganze Taschentuch-Boxen verheulen kann. Heute brauche ich nur eine Geburt im TV sehen und heule gleich los. Ganz schlimm war es auch beim „Abschlusstanzen“ meiner Tochter(4); ich musste mich sehr zusammenreißen und zwischendurch wegdrehen, sonst hätte ich losgeheult vor Rührung(mir kommen grad wieder die Tränen..).
Bestätigen kann ich auch die Verschiebung der Prioritäten; letztens erst brauchte ich Sommerschuhe…für wen waren dann Sandalen in der Tüte?!Klar, für die Kinder, für mich null Beute. Aber ich denke, für die Kinder schaut man sowieso ständig nach Kleidung, wir wachsen ja nicht so schnell raus ;-) da kann man sich selbst schon mal vergessen(Familienfest steht vor der Tür:“Ups, ich hab ja nur noch Alltagskleidung…!“).
Bis dahin,
weinerliche Grüße von Silke
Christine sagt:
Liebe Silke,
ich musste arg schmunzeln bei deiner Offenbarung, so oft losheulen zu müssen :) Ich finde das schön!!
Danke für deinen Kommentar!
Viele Grüße