„Habt ihr euch eigentlich schon mal die Frage gestellt, ob und inwiefern ihr eure Kinder mit ihren Kindern (also euren Enkeln) unterstützen werdet?“ Das wollte vor nicht allzu langer Zeit Blogleserin Marie* wissen. Sie fühle sich zwar in der Mutterrolle nicht so wohl wie erhofft, wisse aber nunmal um die Belastung, derer Eltern ausgesetzt sind und wolle daher später ganz sicher als unterstützende Oma zur Verfügung stehen! Immerhin würde die Rund-um-die-Uhr-Verantwortung, die man als Mutter hat, wegfallen und da wären ein paar Stündchen hier und ein Wochenende dort für sie als Oma bestimmt gut machbar.
Von Marie inspiriert und aus Neugierde, wie es wohl den anderen hochsensiblen, freiheitsliebenden Müttern „da draußen“ in Bezug auf ihre -vielleicht irgendwann eintretende- Rolle als Oma so ginge, startete ich in meinem letzten Newsletter eine kleine Umfrage zu diesem Thema.
Insgesamt 47 Mütter nahmen sich die Zeit, ehrlich darauf zu antworten und ich danke an dieser Stelle jeder einzelnen von ihnen ganz herzlich! ♥
Eins sei an dieser Stelle schon mal vorweggesagt: Was mich für die Zukunft unserer Kinder und Enkel sehr optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass die Mehrheit auf meine Frage „Glaubst du, du wirst eine bessere Großmutter sein?“ mit „Ja“ antwortete (nämlich 55%), obwohl diese Behauptung immerhin von den Müttern kommt, die zum großen Teil oft selbst mit dem Muttersein hadern.
Knapp 32% glauben, dass sie auch als Großmutter keine gute Figur abgeben werden und immerhin 13% kneifen die Augen zu und hoffen, dass sie sich niemals mit dieser Frage beschäftigen müssen.
Ich werde in diesem Beitrag ein paar der anonymen Stimmen zu Wort kommen lassen, sowohl von der einen, als auch von der anderen Fraktion.
Ich selbst merkte sofort, wie zwei Herzen in meiner Brust schlugen. Das eine sagte: „Ja! Ja! Ja! Genauso erhoffe ich es mir auch! Wenn ich erstmal den nötigen Abstand habe (räumlich und auch emotional betrachtet), dann werde ich hoffentlich eine bessere Oma sein, als ich heute Mutter bin!“
Das andere Herz in mir stöhnte auf: „Oh Gott, lass die Jungs später bitte beide schwul werden und auch keine Kinder adoptieren wollen! Noch mehr Kinderbetreuung packe ich nicht, auch nicht Wochenend- oder Stundenweise!“
Der alltägliche Mutterstress, das Müssen macht vieles schwer. Als Oma KANN man, und danach DARF man sich wieder um sich kümmern…
– Eine Mutter
Dass ich jemals das Muttersein als mehr als nur eine große Herausforderung erleben würde, hätte ich zu Kinderwunschzeiten nicht geahnt. Obwohl ich nun, da meine beiden Söhne 9 und 8 Jahre alt sind, nicht mehr jede Sekunde des Tages als Gefängnisaufenthalt empfinde, ist die Mutterrolle dennoch immer noch kein Spaziergang für mich. Selbst, wenn es von Jahr zu Jahr leichter wird, so ahne ich jetzt schon, dass ich erleichtert durchatmen werde, wenn die Kinder ausgezogen sind und mein Mann und ich wieder alleine und unabhängig von den Bedürfnissen der Kinder leben können.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich (rein biologisch und theoretisch betrachtet) in zehn Jahren Großmutter werden könnte und das ganze Spiel mit Windeln wechseln, Bauklötze stapeln und Hausregeln erklären von vorne losginge, möchte ich am liebsten schreiend davonrennen.
Ich denke, als Oma ist man nur für die schönen Sachen und Seiten im Leben des Kindes da. Geschenke machen, ein bisschen spielen…alles, was Spaß macht! Und dann hat das ja nach zwei Stunden maximal auch ein Ende, das Bespaßen. Also, ich freue mich schon sehr aufs Omasein und das Tantesein fand ich ja auch schon toll!
– Eine Mutter
Objektiv betrachtet steht man als Großeltern natürlich erstmal in der vorteilhafteren Situation.
Man verteilt großzügiger Süßigkeiten und liebe Worte, lässt die Enkel abends länger aufbleiben oder Fernsehen und ist bei den Kleinen sowieso immer angesagter als deren Eltern, weil sie bei einem so viel dürfen und weniger Schimpfe erhalten. So war es bei uns früher und so finde ich es grundsätzlich auch in Ordnung, solange es im Rahmen bleibt und nicht zu handfesten Generationskonflikten zwischen Eltern und Großeltern führt, die mehr wiegen als die Entlastung, die man eigentlich als Eltern erfahren sollte.
Noch ein Vorteil als Großeltern: Man entscheidet selbst, wann und wie lange man die Kinder zu sich ins Haus holt und kann auch ganz legitim Termine absagen oder verschieben. „Morgen Nachmittag ist es mir nicht möglich, eure Kleine zu nehmen, da habe ich bereits einen Termin!“ „Am Wochenende will ich mit deinem Vater eine Kunstausstellung besuchen, da geht es leider nicht.“ „Tut mir leid, ich liege krank im Bett; ich ruf dich an, wenn es mir wieder besser geht.“
Sätze, die sich für mich als betroffene Mutter jedes Mal anfühlten, als hätte man mir einen schweren Stein auf die Brust gelegt und mir die Hände gefesselt. Freiheit ade. Selbstbestimmtheit kann sich nur die Großelterngeneration leisten. Als Mutter bist du notfalls immer alleine auf dich und die Kinderbetreuung gestellt, auch wenn du selbst krank bist oder zum Arzt/Friseur/in die Kunstausstellung willst. Ohne Babysitter keine Chance.
Und wie viele Mütter müssen sich von ihren eigenen Müttern anhören:
„So ist das eben, wenn man Kinder hat, da musst du jetzt durch!“
Solche Sätze blieben mir bislang Gott sei Dank erspart.
An meiner Mutter sehe und erlebe ich, dass sie eine bessere Oma ist, als sie für mich Mama war. Warum? Weil sie die Kinder nur für 1 Tag die Woche hat. Die Hauptverantwortung liegt nicht bei ihr. Und wenn sie mal getriggert wird, dann denkt sie sich, morgen bin ich wieder alleine. Daher denke ich, dass es bei mir dann wahrscheinlich etwa gleich sein wird. Oder ich höre auf, mich selber so herunterzumachen und akzeptiere, dass es ok ist, dass es gut ist, so wie ich jetzt bin. Und ich – so wie meine Mutter damals ja auch – nur das Beste für meine Kinder möchte.
– Eine Mutter
Überhaupt habe ich insgesamt großes Glück mit der großelterlichen Unterstützung, auch, wenn meine Mutter bzw. die Schwiegereltern natürlich auch nicht frei von Krankheiten, Selbstverwirklichung oder kollidierenden Terminen von Außerhalb sind.
„Christine, ich hoffe, es war in Ordnung, dass eure Jungs am Wochenende doch ein wenig länger vorm PC saßen, als sie es sonst bei uns tun. Da hätte ich vielleicht doch noch mehr Alternativen bieten müssen.“
Die Worte meines Schwiegervaters klangen entschuldigend, fast beichtend, als wir unsere zwei Söhne an jenem Sonntagabend nach zwei Tagen bei ihren Großeltern wieder entgegennahmen, und ich hätte sicherlich laut losgeprustet, wenn ich nicht so perplex gewesen wäre:
Ausgerechnet meine Schwiegereltern, die sich, genau wie meine eigene Mutter, regelmäßig für uns ein Bein in der Kinderbetreuung ausreißen, entschuldigten sich hier gerade für unpädagogische Betreuung?
Unsere zuverlässigsten Babysitter, die alle zwei Wochen für unsere Kinder Schnitzeljagden durch den Wald und Stadtrallyes veranstalten, welche an der Eisdiele enden, die mit den Jungs auf den Spielplatz und in den Zoo gehen, die unermüdlich ein Buch nach dem anderen vorlesen, den Jungs geduldig Schach beibringen und mit ihnen an der Nähmaschine Dinkelkissen gegen Bauchschmerzen nähen, gemeinsam Plätzchen backen und ihnen jederzeit das Gefühl geben, dass sie willkommen sind – diese Menschen meinten, es gäbe so etwas wie eine Schuld einzugestehen?
Wenn ich an meine Zukunft als Oma denke, könnte ich jetzt schon anfangen, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen.
Ich befürchte nämlich, dass ich keine Bilderbuch-Oma werde, es sei denn, diese Oma im Bilderbuch sitzt gemütlich im Schaukelstuhl und schaut dabei zu, wie Opa mit den Enkeln auf dem Teppich spielt. Eine Geschichte vorlesen? Gerne! In den Zoo gehen? Da bin ich auch dabei. Solange es im Rahmen bleibt: Sagen wir so zwei oder dreimal im Jahr?
Das klingt sarkastisch und ist sicherlich auch etwas überspitzt gesagt, aber mal ehrlich: Regelmäßig Zeit mit den Enkelkindern verbringen, selbst wenn es nur stundenweise oder alle zwei Wochen von Samstagvormittag bis Sonntagabend ist, das wäre schon jetzt meine Horror-Vorstellung!
Glaub mir, auf den Oma-Job habe ich derzeit genauso wenig Lust wie auf Besuche von Nachbarskindern oder YouTube-Videos von niedlichen Babys!
Als Oma werde ich genauso wenig Zeit haben (wollen), ich werde eher froh sein, diese Phase endlich hinter mir gelassen zu haben. Ich habe genug Hobbies und brauche keine Enkel als Beschäftigung.
– Eine Mutter
So sehr ich mich für meine eigenen Kinder bemühe, indem ich ständig meine Grenzen erweitere und mehr an mir arbeite als jemals zuvor in meinem Leben, so sehr sehne ich mich auch wieder nach einem Leben, in dem ich das alles nicht mehr muss. Wo ich wieder kleinere Brötchen, im Sinne meiner eigenen Interessen, backen darf.
Nach Jahren des Haderns mit dem Muttersein brauche ich nicht gleich den Wechsel in die Oma-Rolle.
Mein Schwiegervater musste übrigens auch erstmal schlucken und eine Runde um den Block gehen, als er erfuhr, dass er mit nicht mal 50 Jahren zum ersten Mal Opa wird –sorry nochmal an dieser Stelle! Damals schmunzelte ich noch, dass er diesen vermeintlichen „Schock“ erstmal verdauen musste. Heute verstehe ich ihn rückblickend. Bei mir wäre es, im Gegensatz zu ihm, aber wohl nicht mit einer Runde um den Block getan. Da würden sich aller Wahrscheinlichkeit nach größere Abgründe auftun.
Ich befürchte, dass ich später als Oma möglicherweise noch genau die gleichen Widerstände empfinden und unangenehm finden werde wie heute als Mutter (ich möchte die Zeit mit Kind/Enkeln nicht so anstrengend finden, etc.)
– Eine Mutter
Viele Verhaltensweisen anderer Menschen (allen voran die der eigenen Eltern) versteht man oft erst, wenn man sich selbst in der gleichen oder einer ähnlichen Lage befindet. Dass sich so viele mit ihrer Großelternrolle schwertun und sich lieber selbstverwirklichen wollen, statt sich hingebungsvoll um ihre Enkel (und damit auch um ihre Kinder) zu kümmern, ist für die betroffenen Mütter meiner Generation verständlicherweise ein harter Schlag.
Nicht wenige Mütter, mit denen ich über meinen Blog in Verbindung stehe, beklagen sich, dass sie doch ziemlich auf sich alleine gestellt sind, wenn es um die Kinderbetreuung (neben Kindergarten und Schule) geht.
Viele wünschen sich mehr Unterstützung und Entlastung von ihren Eltern, doch die Umstände drumherum lassen es nicht zu: Sie wohnen zu weit voneinander entfernt, haben ein schlechtes Verhältnis zueinander oder verschiedene Lebensmodelle, die sich kaum miteinander vereinbaren lassen.
Das sprichwörtliche Dorf, das ein Kind zum Aufwachsen braucht, besteht bei uns im Westen heute meist nur aus seinen Eltern (falls der Vater sich nicht schon aus dem Staub gemacht hat) und, bei Glück, aus einer KiTa und Großeltern, die aber selbst mit ihrer Zeit jonglieren müssen, bzw. vielleicht froh sind, nun ihre eigenen Wege gehen zu können.
Vor allem für hochsensible und/oder freiheitsliebende Frauen, die ziemlich schnell an ihre Belastungsgrenze kommen, wird das Muttersein dadurch häufig zu einer gefühlt ausweglosen Situation, derer sie ausgeliefert sind.
Ich denke eine Oma kann es sich leisten, die Zügel auch mal lockerer zu lassen. Sie betreut das Kind/die Kinder nicht dauerhaft und kann sich so freuen und darauf einstellen, geplante Zeit zu verbringen. Sie hat den Vorteil, sich oft und lang genug wieder erholen zu können vom Zusammensein. Dieser Vorteil fehlt uns Hochsensiblen, fehlt mir ganz persönlich, im Muttersein.
– Eine Mutter
Trotz meiner Sorge, ich könnte in zwanzig Jahren diesen Blog mit „Regretting Grandma-Hood“-Beiträgen füllen, hoffe ich auf der anderen Seite, dass mit den Jahren noch mehr Weisheit und Gelassenheit dazukommen werden.
Dass mir kindliche Verhaltensweisen, die mich heute auf die Palme bringen, als Oma ein entspanntes Lächeln entlocken, weil ich weiß, dass jede Phase einmal endet und selbst aus anstrengenden Rotzlöffeln noch sympathische Mitmenschen werden können. Dass ich dann inzwischen so viel aufgearbeitet und reflektiert habe, dass mich Triggermomente nicht mehr umhauen werden, sondern mir ein „Gleich bin ich ja wieder alleine und die Verantwortung los“ abringen können.
Natürlich werde ich meine Kinder mit ihren Kindern unterstützen, wo es nur geht! Diese Frage stellt sich für mich nicht. Die Frage ist nur: Was geht dann? Denn gerade das, was ich an meiner Mutter und an meinen Schwiegereltern schätze, nämlich dass sie den bespaßenden Teil übernehmen, der mir zuwider ist, werde ich garantiert auch als Oma nicht plötzlich gerne machen.
Vielleicht werde ich nie die Oma, die bastelt, näht und Plätzchen backt. Vielleicht lese ich nur eine Geschichte vor und nicht gleich das ganze Buch. Und vielleicht müssen meine Kinder auch akzeptieren, dass ich meine Enkel nicht über Nacht zu mir nehmen möchte.
Meine Eltern hatten/haben keinen Raum im Leben für das Thema Hochsensibilität. Sie denken nicht so weit und können sich schwer in unsere Generation hineinversetzen. Ich weiß, dass ich es kann. Und ich weiß, dass ich die Hochsensibilität gepaart mit Gelassenheit / Weisheit gut weitergeben kann/ möchte.
– Eine Mutter
Vielleicht wird es hauptsächlich die etwas andere Art der Hilfe, die ich ihnen zukommen lasse: Die Möglichkeit, sich bei mir auszuweinen, ohne moralische Sprüche zu hören. Organisatorische Aufgaben übernehmen wie Einkaufen, die Enkel von A nach B fahren oder Suppen und Salate für das Geburtstagsbuffet vorbereiten. Die Mitgliedschaft in der Musikschule finanzieren.
Meine Mutter zog mit der Geburt unseres Ältesten zu unserer Unterstützung sogar die 800 Kilometer wieder zurück, die sie Jahre zuvor, aus Gründen der Selbstverwirklichung, extra weggewandert war. So einen Akt der Großherzigkeit kann ich mir für mich (und meine (Enkel-)Kinder) derzeit nicht vorstellen. Ich stecke gedanklich noch in der Selbstverwirklichungs-Wegwandern-Phase fest.
Aber wer weiß, wie es sich entwickelt. Ob die Tatsache, dass meine Söhne Kinder kriegen, uns auch in der Mutter-Sohn-Beziehung wieder ein Stück näherbringt und Versöhnung sowie Verständnis ermöglicht. Oder ob neue Konflikte entstehen, von denen jetzt noch niemand ahnt, die alte Wunden aufreißen.
Ich habe Angst dann zu bereuen nicht selbst mehr Kinder gehabt zu haben, bzw. nicht selbst eine so gute Mutter gewesen zu sein, wie es meine Tochter evtl. sein wird. Ich kämpfe selbst so sehr damit, dass mein Leben anders verläuft als immer erhofft oder geplant, dass ich nicht glaube, dass mich dann plötzlich das Thema Kinder glücklich macht, auch wenn Babys wirklich süß sind.
– Eine Mutter
Ich bin gespannt was die Zukunft bringt und wo ich dann stehe.
Auf jeden Fall hinter meinen Kindern, um ihnen den Rücken zu stärken. In welcher Weise auch immer.
* (Du hast es dir wahrscheinlich schon gedacht: Marie heißt in Wirklichkeit anders. Und auch die Fotos sind in diesem Beitrag nicht von mir geknipst. Mein Dank geht an @Sergio Valena, @Sven Mieke, @Alberto Cassetta, @Vlad Rudkov sowie @Rod Long von Unsplash)
Birgit sagt:
Hallo Christine, meine beiden Jungs meinen, dass sie später keine Kinder wollen (wohl wegen mir die ich immer über das Kinderhaben stöhne und jammere?). Deshalb werde ich wohl auch nie Oma sein. Gottseidank, kann ich da nur denken! Und wenn sie trotzdem Kinder kriegen, dann hoffe ich dass sie im Ausland leben und ich nur sporadisch zu Besuch kommen muss. Ich habe Kindererziehung/Kinderhaben/Verantwortung für Kinder tragen sowas von übersatt, das reicht für 3 Leben..
Birgit sagt:
Und heute ist wieder einer dieser Tage, an denen ich mir ganz stark wünsche, die Zeit einfach 10 Jahre vordrehen zu können. Ich bin alt, die Kinder sind aus dem Haus, ich habe viel Zeit und kann mich nur um mich selbst kümmern. Ich bin noch ich selbst, halt nur 10 Jahre älter, vielleicht alleine, aber das ist allemal besser, als mit Kindern.
Dieser Corona Wahnsinn mit home schooling / Pflichttesten / Maskenpflicht / 24/24h Bereitsschaft der Eltern bringt mich noch um! Wieso musste ich bloss Kinder bekommen und wieso dann auch noch zwei? […]…wie gerne würde ich meinem blöden Ich von damals einen saftigen Brief schreiben!!!
Na ja, hätte hätte Fahrradkette…viele Dinge kann man erst im Rückspiegel richtig bewerten. Für mich ist Elternschaft einfach nichts. Ich mache es jetzt halt so gut ich kann, aber ich ziehe keine grosse Freude daraus. Ich überlebe halt die Jahre bis die Kinder endlich gross sind und ausziehen.
Also noch 10 Jahre Zähne zusammenbeissen, die Kinder mit spätestens 20 aus dem Haus mobben und durchhalten durchhalten….wenn ich dann so im Kollegenkreis mitbekommen, dass deren Nachwuchs zum Teil noch mit 30 zu Hause wohnt, bricht mir Angstschweiss aus, Angst, dass ich die Kinder niemals loswerde…..!
Und eine Grossmutter möchte ich schon dreimal nicht werden. Ich hoffe, meine Kinder erfüllen mir diesen Wunsch.
[…] Triggernde Inhalte entfernt
Vanessa sagt:
Hallo,
ich glaube, das ist einer diese berühmten Zeitpunkte im Leben, wo man erst weiß wie man als Oma sein wird, wenn es so weit ist. Genau wie der Punkt, wenn man Mama wird. Von daher lasse ich das einfach auf mich zukommen und sehe dann, wie ich sein werde als Oma. Was für mich aber jetzt schon fest steht, ich werde meinen Sohn dann gerne helfend unter die Arme greifen und für ihn da sein, egal in welcher Form: Das Enkelkind am WE mal nehmen oder mal während der Woche für ein paar Stunden, ob durch finanzielle Unterstützung so weit das machbar sein wird oder durch organisatorische Hilfe wie von dir, Christine, beschrieben. Alles kein Ding für mich, aber nur in einem gewissen Rahmen.
Heißt, ab und an mal, nicht ständig/täglich.
Ich kriege es so viel im Bekannten- und Kollegenkreis mit, dass die Mütter nach 1-2 Jahren wieder arbeiten gehen müssen/wollen, die teuren Krippekosten will man sich aber sparen also müssen Oma und Opa jeden Tag stundenlang herhalten und sich um das Kind kümmern. So was käme für mich auf keinen Fall in Frage. Da habe ich die Meinung: Ich habe mein Kind groß und das ging auch ohne ständig die Großeltern zu beanspruchen, ich erziehe nicht mein Enkelkind, dafür bin ich nicht zuständig, das habe ich schon hinter mir. Das ist Aufgabe der Eltern.
Ich verschaffe meinem Sohn gerne seine Auszeiten, denn das machen meine Eltern bei uns jetzt auch und da ist Gold wert und gerade zu Coronazeiten wären wir sonst schon durchgedreht, mehr aber nicht.
Ich bin als Mutter schon sehr aktiv, unternehme viel mit meinem Sohn und spiele viel mit ihm von daher könnte ich mir vorstellen, dass ich als Oma auch so sein werde. Aber abwarten wie alles kommen wird. Nur egal wie, alles im Rahmen und wie es für mich ok ist, denn als Oma bin ich in der komfortablen Lage dann zu sagen „Heute nicht“.
Ich sehne schon die Zeit herbei, wo ich endlich wieder frei und spontan entscheiden und machen kann worauf ich Lust habe ohne vorher stundenlang zu organisieren, wer wann auf das Kind aufpasst. Ich muss sagen, mein Mann ist da echt top und wir teilen uns das trotz seines Schichtdienstes fast zu 50% so dass wir die Großeltern gepaart mit der Fremdbetreuung auch wirklich nicht brauchen um den Alltag zu meistern, aber wie gesagt, es ist ein ständiges Organisieren und oh weh, es kommt was dazwischen. Dann bricht das ganze Konstrukt zusammen. Aber es geht, wenn man will und ich fange dann nicht wieder von vorne bei meinem Enkelkind an. Dann ist meine Zeit endlich mal wieder gekommen und das ist gut so :0)
Conni sagt:
Ich hab mich auch schon öfter gefragt, wie ich wohl als Oma wäre.
In meiner Vorstellung bin ich ne freiheitsliebende und vogelwilde Frau, die auf ihre alten Tage noch so richtig einen drauf macht und keinen Bock hat auf Kinderhüten.
Und diese Vorstellung finde ich sehr schön :-)
Conni von
mutter-sprach.de