Gesellschaft

Abstand, Auspowern & Anerkennung
Teil 3 der Serie „5 Strategien (+ 1 überlebenswichtige Regel) gegen Stress und Burnout, die dir als Mama während Corona helfen, bei dir selbst zu bleiben“

Wusstest du schon, was mich (neben der grundsätzlichen Anwesenheit meiner Kinder) am meisten stresst? Das Gefühl, immer sofort reagieren und Entscheidungen treffen zu müssen. „Mama, kannst du mit mir spielen?“ „Mama, ich hab‘ Hunger! Kannst du mir einen Snack machen?“ „Mama, Mini und ich wollen jetzt draußen Fahrrad fahren. Dürfen wir?“

Manchmal sind es berechenbare Wünsche, die auf mich einprasseln (z.B. der Snack zwischen den Hauptmahlzeiten), aber oft genug fühle ich mich, als ob mir die Pistole auf die Brust gesetzt wird. Ich muss JETZT entscheiden, ob ich Zeit für meinen Sohn einrichten möchte, ich muss JETZT schon wissen, ob ich es gut finde, dass die Kinder sich draußen mit dem Fahrrad eindrecken, obwohl nachher noch der Besuch bei Oma ansteht und wenn ja, muss ich mir noch überlegen, wie lange sie fortbleiben dürfen, ob ich das Mittagessen noch verschieben muss, und, und, und.

Kinder leben im Hier und Jetzt. Das ist schön, wenn man ihnen ansieht, wie sie den Moment genießen können, dass sie weder über die ferne Vergangenheit grübeln noch die Zukunft schwarzmalen.

Es bedeutet aber auch, dass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse jetzt sofort erfüllt haben möchten. Man denke nur an die Ü-Eier-Werbung, wo sich jedes Probanden-Kind für das eine Schokoladen-Ei entscheidet, das es unmittelbar erhält, anstatt zwei Eier zu bekommen, wenn es fünf Minuten warten müsste.

Leider löst die „Pistole-auf-die-Brust-setz-Methode“ bei mir kein müdes Lächeln, in dem Wissen, dass Kinder nun mal so sind, aus, sondern körperlich spürbare Stresssymptome wie beschleunigten Puls und ein Engegefühl im Brustraum sowie Nervosität und Gereiztheit.

Entscheidungen, die ich unter Druck fälle, sind oft nicht auf meine Bedürfnisse abgestimmt, sondern schnell und ungehalten gesprochen, um diesen Stressfaktor genauso schnell wieder loswerden zu können.

Und gerade in Zeiten von Corona, wo wir permanent von unserem Nachwuchs umgeben und ihre Wünsche und Bedürfnisse mehr, statt weniger, sind, müssen wir genauso gut mit unseren Kräften haushalten und unsere eigenen Bedürfnisse gleichwertig setzen.

Meine Strategie Nummer 3 gegen Stress und Burnout lautet also:

Erlaube dir eine Pause zum Nachdenken! Schaffe dir Distanz, bremse die dringende Bitte aus, nimm dir die Pistole von der Brust!

Wie das geht? Indem du deinem Kind folgenden Satz sagst: „Ich muss erst darüber nachdenken!“

Dadurch, dass wir uns erlauben, die Frage unseres Kindes erstmal für ein paar Minuten sacken zu lassen, bekommen wir auch den Kopf wieder frei. Der „Oh Gott, was kommt jetzt wieder auf mich zu“-Moment verliert etwas von seiner Bedrohung, wenn wir unseren Sohn, unsere Tochter bitten, uns für 5 Minuten alleine zu lassen, damit wir in Ruhe über seine Bitte nachdenken können.

Also: Gewöhne dir an, niemals sofort „Ja“ oder „Nein“ zu sagen, sondern stattdessen ein „Ich muss (kurz) darüber nachdenken“ zu entgegnen. Verschaffe dir Zugang zu einem ruhigen Ort (Schlafzimmer, Bad, Sofa; was auch immer gerade möglich für einen Rückzug ist), bereite dir noch eine Tasse Kaffee oder Tee zu, wenn du etwas mehr Bedenkzeit brauchst und ziehe dich zum Nachdenken zurück!

Abstand zu seinen Kindern schaffen als Mutter während CoronaDann kannst du in aller Ruhe die „Fürs“ und „Widers“ abwägen und zusätzlich noch dein Bauchgefühl hinzufügen. Vielleicht fällt dir auch ein Kompromiss ein, den du deinem Kind vorschlagen kannst? „Jetzt im Moment möchte ich erst noch ein bisschen was für mich machen, aber in 15 Minuten/nach dem Essen/… können wir etwas zusammen spielen.“

Mir hilft diese Methode dabei, mich selbst nicht zu verlieren, weil der Glaubenssatz, etwas SOFORT (und zwar ideal und „richtig“) entscheiden zu müssen, sehr tief sitzt. Andere warten zu lassen erschien mir immer unhöflich, inkompetent (als wäre ich nicht Herrin meiner Lage) und unkontrolliert („Die weiß nicht zu jeder Zeit, was sie will bzw. tut“).

Dabei ist das Gegenteil der Fall!

Kompetent und optimal können wir nur entscheiden, wenn wir uns einen Überblick von der Situation verschafft haben. Und dafür braucht es einen Moment, bei manchen Entscheidungen auch eine Nacht darüber schlafen oder noch länger!

Gönnen wir uns diese Pause-Taste, um Herrin unserer Lage sowie ruhig und besonnen zu bleiben.

Und wenn das nicht mehr geht? Wenn es schon längst vorbei ist mit Ruhe und Besonnenheit, weil wir gerade gefühlt auf 180 sind?

Dann kommen wir unmittelbar zur Strategie Nummer 4 gegen Stress und Burnout:

Die Energie sofort über Aktivität aus dem Körper leiten.

Geben wir es doch zu: Die Lockdown-Maßnahmen tragen nicht wirklich dazu bei, dass wir stressfreier leben. Alle sind genervt vom ewigen Zuhausehocken, jeder geht dem anderen auf die Nerven und aufgrund der beengten Wohnsituation stauen sich Frust und Ärger am laufenden Meter an.

Leider wissen wir nicht immer, wohin mit unserer Wut und unserer permanenten Anspannung, die wir im Körper spüren. Oft versuchen wir, sie zu unterdrücken bzw. zu ignorieren, bis sie dann plötzlich aus uns herausbricht, wir laut und ungehalten werden, herumschreien oder den Frust an unseren Kindern auslassen.

Aber wie gehen wir besser damit um? Wie befreien wir Körper und Seele in heiklen Momenten von dieser gewaltigen Wut-Energie, die in uns tobt, um wieder ausgeglichen zu werden und zu uns selbst zurückzufinden?

Wie schaffen wir es, die Wut weder in uns hineinzufressen noch sie unkontrolliert auszuleben?

Indem wir uns sofort aus der aufgeheizten Stimmung entfernen, in einen Raum zurückziehen, wo wir alleine sind (und wenn es der Keller ist!) und unsere Wut über körperliche Aktivität ausdrücken:

Laufe dabei so schnell wie du kannst für 10-30 Sekunden auf der Stelle und wiederhole das ganze nach einer kurzen Atempause bis zu zweimal! Hüpfe, balle die Hände zu Fäusten und stampfe deine Füße in den Boden! Vielleicht helfen dir noch ein paar hervorgepresste Flüche dabei, deiner Wut eine Stimme zu geben! Anschließend solltest du deutlich ausgepowert sein. Wenn du die Zeit hast, bleibe noch ein paar Minuten wo du bist und nimm nun ein paar tiefe Atemzüge (am offenen Fenster?), um wieder zu dir zu finden.

Als ich diese Auf-der-Stelle-Rennübung die ersten Male gemacht habe, kam ich mir schon ein bisschen blöd vor, muss ich gestehen. Deswegen kann ich dir auch nur empfehlen, sie hinter verschlossener Tür zu machen, damit du wirklich frei sein kannst, sie ungeniert auszuführen. Aber ich habe schnell den Nutzen-Faktor für mich entdeckt, auf diesem Weg kontrolliert Dampf ablassen zu können, ohne meinen Kindern gegenüber ungerecht zu werden oder dass Türen aus den Angeln geknallt werden müssen oder gar schönes Geschirr darunter leidet.

Wesentlich weniger dynamisch, aber ebenso wichtig für deinen Alltag während Corona ist Strategie Nummer 5 gegen Stress und Burnout:

Kauf dir ein kleines Notizbuch, das in jede Handtasche hineinpasst und schreibe dort über den Tag verteilt alles hinein, was du gut gemacht hast!

Was heißt hier „gut“, fragst du jetzt vielleicht? Wo jeder Tag rund um Corona nur dem Funktionieren gleicht, wo du schon wieder deinen Ansprüchen nicht genügt hast? Ja, du hast richtig gehört. Denn, ob du es glaubst oder nicht:

Du machst so viel gut in deinem Mama-Alltag!

Auch, wenn dir weder Mann noch Kinder (letztere in jungen Jahren sowieso nicht) ständig auf die Schulter klopfen und dich für deine Wahnsinns-Arbeit loben!

Abstand zu seinen Kindern schaffen als Mutter während CoronaDu empfindest dein Wirken selbst nicht als Wahnsinns-Arbeit?

Überlege einmal, was du heute schon geleistet hast! Vielleicht konntest du dir den zynischen Kommentar beim Frühstück verkneifen, der dir eigentlich auf der Zunge lag, als dein Kind wie so oft den Kakao umgerissen hat? Oder du fandst ein paar tröstende Worte, nachdem der Nachwuchs sich den Kopf gestoßen hatte? Vielleicht hast du es auch geschafft, die Deutsch-Hausaufgabe zu erklären, ohne dabei einen Nervenzusammenbruch zu erleiden (dass dieser erst bei Mathe kam, ist dabei völlig egal!)?

Schreib alles, was dir einfällt oder was dir jemand nettes gesagt hat, jede positive Kleinigkeit (und sei sie noch so winzig und unscheinbar) in dein Notizbuch und lies es dir jeden Abend vorm Zubettgehen durch. Mit der Zeit wirst du feststellen, wieviel du eigentlich jeden Tag hinkriegst und wie stolz du auf dich sein kannst!

Wenn das mal keine Motivation für schwere Stunden ist!

Wenn es dir schwerfällt, scheinbar nichtige Momente niederzuschreiben, dann stelle dir doch für jeweils drei gesammelte Punkte auf deiner Liste ein Stück Schokolade oder eine andere kleine Belohnung in Aussicht.

Du wirst sehen, wie schnell deine kleinen Erfolge ihren (berechtigten) Platz in deinem Notizbuch finden!

Oder umgib dich virtuell mit Gleichgesinnten, damit ihr euch gegenseitig bestärken könnt! Per Skype mit der Freundin oder über eine Facebook-Gruppe mit hochsensiblen Müttern.

Es wird Zeit, dass wir Frauen (und freiheitsliebende und hochsensible Mütter im besonderen Maß) unser Wirken wieder mehr wertschätzen. Nur, weil wir vielleicht keine Führungsposition bei einem gutbezahlten Job haben, sondern (neben einer eventuellen Teilzeitstelle) „nur“ Windeln wechseln, Wäsche waschen und Essen kochen, heißt das noch lange nicht, dass wir weniger Lob und Anerkennung verdienen – im Gegenteil!

Gerade, wenn du „nebenbei“ noch unter (postpartalen) Depressionen oder einem frühkindlichen Entwicklungstrauma leidest, bedeutet ein normaler Mutteralltag mehr Stress, als sich jeder Chef, jeder Geschäftsmann ausmalen kann.

Kommen wir zu guter Letzt zu meiner überlebenswichtigen Regel während dem Corona-Lockdown, die da lautet:

Hauptsache, es stirbt niemand!

Das klingt jetzt vielleicht etwas übertrieben und deswegen so, als ob ich es nicht ernst meine und hier den passenden Zeitpunkt geschaffen hätte, um laut loszulachen, aber es ist mein voller Ernst:

Sei nicht zu streng mit dir, lass mal Fünfe gerade sein, schraube deine eigenen Ansprüche deutlich runter!

Corona ist eine Ausnahmesituation!

Wir sind dauergestresst, unser Nervenkostüm ist dünner als jemals zuvor … und trotzdem nimmst du dir vor, die Kinder nur eine halbe Stunde am Tag fernsehen zu lassen? Jeden Tag etwas Gesundes, Selbstgekochtes auf den Tisch zu bringen? Die Kinderzimmer so aussehen zu lassen, dass man jenes Selbstgekochte vom Fußboden essen könnte?

Ich weiß, alte Gewohnheiten abzulegen ist nicht leicht. Vor allem, weil die Zeit mit Homeoffice + Kinderbetreuung nicht enden will und man nicht nachlässig werden möchte, weder in der Erziehung noch im Sauberkeits- und Gemüsemodus.

Ich möchte hiermit nicht dazu aufrufen, die Wohnung verdrecken zu lassen, jeden Tag das Mittagessen bei Mäckes im Drive In zu besorgen und den Fernseher in Dauerschleife als Babysitter einzusetzen – aber manchmal eben schon! Und manchmal auch mal öfter als oft.

Denn wir können unseren jetzigen Alltag nicht mit unserem alten Alltag vergleichen, als die Kinder in KiTa, Schule und Vereinen ihren sozialen Kontakten nachgekommen sind, während wir Zeit zum Arbeiten, Einkaufen oder für eigene soziale Kontakte und andere Aktivitäten hatten, mal rauskamen aus den eigenen Vier Wänden und deutlich ausgeglichener waren, weil wir nicht 12 Stunden am Stück quengelnde, gelangweilte und lautstarke Kinder um uns herum hatten!

Wenn du merkst, dass deine Toleranzgrenze heute deutlich niedriger ist als sonst, dann lass doch wenigstens das Zubereiten der Lasagne sein und schieb stattdessen die Fertigpizza in den Ofen, während die Kinder noch fünf Folgen Peppa Wutz gucken dürfen und du in der Zeit die Füße hochlegst! Die Wäsche kann auch noch bis morgen warten; dann ziehen eben alle nochmal die Pullover von heute an – wen stört es denn?

Und statt der üblichen „Ich hätte…“, „Ich müsste…“ und „Wegen mir wird aus den Kindern später sicher nichts“-Sätze sagen wir uns: „Hauptsache, es leben alle noch!“

Und das laut und deutlich!

Damit auch wir endlich kapieren, was wirklich wichtig ist im Leben, gerade in Zeiten von Corona:

Eine Mutter, die ihre Bedürfnisse über alte Glaubenssätze und falschen Perfektionismus stellt, um gut für ihre Kinder sorgen zu können!

P.S.: Teil 1 findest du gratis hinter diesem Link, während du Teil 2 der dreiteiligen Serie „5 Strategien (+ eine überlebenswichtige Regel) gegen Stress und Burnout, die dir als Mama während Corona helfen, bei dir selbst zu bleiben“ als Premiumbeitrag in voller Länge lesen kannst.

5 Gedanken zu „Abstand, Auspowern & Anerkennung
Teil 3 der Serie „5 Strategien (+ 1 überlebenswichtige Regel) gegen Stress und Burnout, die dir als Mama während Corona helfen, bei dir selbst zu bleiben“

  1. Antonia sagt:

    Liebe Christine,

    finde ich toll, deine Überlebensstrategien! :-) Mal gucken, was sich für mich davon umsetzen lässt…auf jeden Fall finde ich die Idee, nach einer Anfrage seitens der Kinder (und auch nicht nur der Kinder!) erst einmal grundsätzlich Zeit einzuräumen. Ganz toll, ganz wichtig. Das baut ja echt immer sofort so einen immensen Druck auf, Wünsche von anderen, und sich die Zeit zu nehmen, nachzudenken und dann erst zu antworten, das finde ich immens. Zu begreifen, dass man da wirklich ein Recht darauf hat, mit einer Anfrage zu machen, was man will, da muss man überhaupt nicht sofort drauf reagieren und auch überhaupt nicht ‚Ja‘ sagen. Im Gegenteil…ich habe das bei einer Nachbarin, die auch ein bisschen meine Freundin ist und mit der ich abwechselnd auf unseren Nachwuchs aufpasse, am letzten Wochenanfang durchgezogen und war ganz stolz auf mich. Sie fragte mich abends, ob ich am nächsten Morgen zweieinhalb Stunden am Stück auf ihr Schätzchen aufpassen könnte. Es war andersrum geplant gewesen! Meinte ich nein, und basta. Dann noch die Anfrage, ob wir uns gemeinsam einen Babysitter teilen wollen. Auch ein klares Nein. Mann, war ich gut! ;-) Das ist ganz selten bei mir, aber mir war einfach so glasklar, dass ich da keinen Bock drauf habe…echt gut. Und siehe da, ich werde eher mit mehr Respekt behandelt und es wird höflicher angefragt.
    Und der andere Punkt, die Ansprüche runterschrauben…auf jeden Fall! Mache ich auch wirklich. Gerade das Söhnchen mit echt dreckiger Jacke zur Nachbarin gegeben, letzte Woche einen ganzen müden Tag bei Regenwetter Filmchen geschaut mit Traktoren, das liebt mein Sohn gerade so sehr…warum nicht? Ihm ist es sowieso total schniepe, und mir eigentlich auch. Ja! So können wir diese ätzende Zeit echt irgendwie überstehen…

    Also, alles Liebe,
    Antonia

    1. Christine sagt:

      Liebe Antonia,

      da kannst du dir aber mal sowas von auf die Schulter klopfen, wie du auf deine Nachbarin (zweimal!!) reagiert hast und für deine Bedürfnisse eingestanden bist!! Super, ich bin stolz auf dich!
      Ich kenne das nämlich, wie sehr einen nach so einer Ansprache/Aussprache das schlechte Gewissen bzw. ein komisches Gefühl plagen kann, weil man sich plötzlich ganz doof vorkommt, was man sich da eigentlich erlaubt hat, andere vor den Kopf zu stoßen – obwohl man es eigentlich gar nicht getan hat, aber gefühlt eben!
      Super, Antonia, weiter so!!

      1. Antonia sagt:

        Ja danke, Christine, ich weiss, wir werden besser! ;-)

  2. Vanessa sagt:

    Hallo ihr Lieben,

    schön, mal wieder was von dir zu lesen, Christine.
    Ja….der Lockdown….langsam geht es an die Nerven und die Substanz und es ist ja leider kein Ende in Sicht. Es zermürbt langsam, beim Sohn beginnt es jetzt auch langsam auf´s Gemüt zu schlagen. Bisher haben wir uns echt gut geschlagen und uns auch auf die Schultern öfter mal geklopft. Momentan kippt die Stimmung, liegt aber auch daran, dass man dank des tollen Wetter´s bei uns seit ca. 2 Wochen nicht mehr raus konnte. Mein Mantra momentan: Irgendwann wird es wieder besser ;0).

    Es ist aber wirklich wichtig, sich und seine Bedürfnisse gerade in der jetzigen Ausnahmesituation nicht zu vergessen und sich auch Auszeiten einzuräumen. Ist oft schwer, weil man diesen ständigen Spagat zwischen Home Office, Homeschooling, Haushalt etc. irgendwie stämmen muss und sich dabei dann doch ertappt irgendwann mal im Laufe des Tages: Mist, jetzt hatte ich noch keine 10 Minuten mal Ruhe und Zeit für mich.
    Das merke ich auch schnell dann an meiner Stimmung (Gereizt und Überempfindlich ohne Ende), die sich dann auch leider oft auf das Kind und irgendwann auch den Mann überträgt.
    Ich versuche das auch wie du zu handhaben. Wenigstens jeden zweiten Tag mal eine gewisse Zeit für sich am Tag, da wird das Kind halt mal sich selbst überlassen, keine Wäsche gemacht, nicht gekocht usw.. Irgendwie muss man das hier ja alles überleben, wie du so schön sagtest. Da gibt es halt auch mal Tage, wo der Sohn viel mehr Fernsehn schauen darf als sonst, stirbt keiner dran. So lange das nicht die Regel ist, finde ich das legitim, vor allem in der momentanen Ausnahmesituation.

    Also, haltet alle durch, es muss ja irgendwann besser werden.

  3. Birgit sagt:

    Hallo Christine,

    ja, nicht sofort immer reflexartig auf die Wünsche der Kinder einzugehen ist sehr gut und gesund, auch für die Kinder. So entwickelt sich ihre emotionale Psyche viel besser, wenn sie merken, dass Mama kein Gegenstand ist, den man einfach und immer und ganz leicht steuern kann….So erfahren sie, dass Mama auch manchmal eine andere Meinung hat, mal einfach „Nein!“ sagt oder „Habe jetzt keine Lust dazu!“ oder sich gar zurückzieht, weil sie Ruhe braucht oder auf später vertröstet.
    Bei mir hat es sich mit dem home schooling alle 2 Wochen mittlerweile gut eingespielt. Und gottseidank habe ich immer eine Woche Kinderpause dazwischen!!! Das ist so überlebenswichtig für mich. In der „Home-schooling-Woche“ bin ich nur absolut notfallmässig für die Arbeit verfügbar; wahrscheinlich schmeissen sie mich demnächst eh aus dem Laden raus, aber mir eigentlich egal, mit Kryptos mache ich gerade so viele Gewinne, wie ich in 5 Jahren harter Arbeit nicht zusammensparen könnte…..Wenn es so weitergeht, dann kann ich in 5 Jahren komplett aufhören zu arbeiten und als „Privata“ (weiblich „Privatier“) und Ehegattensplitting-Ehefrau meine restlichen Jahre verbringen. Auf die gesetzliche Rente kann ich dann gut verzichten, weil ich genügend Geld auf der hohen Kante habe!!!

    Das Alles nimmt einen enormen Druck von mir, immer funktionieren zu müssen: für die Kinder. für den Arbeitgeber, für die Kollegen, für die Käufer bei Ebay Kleinanzeigen die maulen, wenn die Ware nicht innerhalb 3 Tagen bei ihnen ankommt……

    Können mich alle mal feuchtfröhlich am Axxxx lecken……..ha ha ha

    PS: Ich denke die Schulschliessungen gehen noch länger; Ostern würde ich jetzt tippen und im worst case bis Ende Juni; würde ich der Regierung, die wir haben, durchaus zutrauen….

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